Hallo Forum! Seit einigen Tagen war ich nach einer "relativ" leichten und leistungsstarken mobilen 12V Spannungsquelle auf der Suche. Da bin ich natürlich schnell auf Bleigel-Akkus gekommen. Jedenfalls ist mir gestern Nacht eine Idee gekommen. Im Keller hatte ich noch eine derzeit ungenutzte APC USV rumstehen (Smart-UPS 750). Das Gerät heute Morgen mal aufgeschraubt und zwei Blöcke a 12V vorgefunden. Die Zellen sind zwar schon etwas älter, waren mit 12,5V/pro Block Quellspannung wohl noch iO. Jedenfalls habe ich die beiden jetzt einfach parallel geschaltet (mehr Kapazität) und erstmal bei 140 mA an mein altes Modellbau-Ladegerät gehängt. Jedenfalls habe ich da jetzt zwei Fragen: 1.) Kennt jemand den genauen Akku-Typ? Ich schätze mal auf einen Bleigel-Akku, da nix schwappt. Aber welche Kapazität haben die wohl? Ich bin im Netz auf Ersatzakkus im Bereich 7-14Ah gestoßen. Auf meinen Blöcken ist leider nix aufgedruckt. Wäre für den Ladevorgang aber interessant zu wissen. http://www.apc.com/resource/include/techspec_index.cfm?base_sku=RBC48 2.) Habe ich die Akkus parallel erst mit 500mA geladen. Hier stellte sich aber eine Ladespannung von 16V ein, was mir ein wenig viel erschien... Deswegen bin ich eine Stufe runter auf einen Ladestrom von 140mA. Jetzt liegt die Spannung nur noch bei 14,5V. Welche Spannung sollte ich nicht überrschreiten und wie erkenne ich, wann die Akkus voll sind? Dann müßte doch der Strom einbrechen, aber wie weit? Habe mal gerade nachgemessen, der Ladestrom ist jetzt auf 100mA gesunken. Also scheint der Akku langsam voll zu werden. Nur stagniert die Ladekurve eines Bleiakkus zum Ende doch ganz stark, oder? Danke für Eure Hilfe!
Heinz Sturrhahn schrieb: > Aber welche Kapazität haben die wohl? Das kannst du durch Vergleich der Gehäuseabmessungen mit Standard- typen x-beliebiger Bauteilversender herausbekommen. Das sind alles einigermaßen genormte Akkus, die man von verschiedenen Herstellern mit annähernd gleichen Kapazitätswerten kaufen kann.
Bei APC sind in dieser Leistungsklasse meist die RBC48 verbaut (12V/7Ah), wenn es zwei Akkus sind. Sollte die USV allerdings längere Zeit rumgestanden haben (Jahre?), dann sind die Akkus wahrscheinlich unbrauchbar, auch wenn sie noch eine Klemmenspannung >12V besitzen. Die schnell ansteigende Ladespannung bei relativ geringem Strom deutet jedenfalls darauf hin.
Ne... Rumgestanden hat die vielleicht ein paar Wochen. Maximal 2 Monate. Das Gerät selber ist aber schon älter 5-6 Jahre hat das bestimmt schon auf dem Buckel. Und da die Zellen bestimmt noch nie getauscht wurden, gehe ich mal davon aus, das selbige genau so alt sind. Laut Hersteller gehören zu der Type der von dir genannte Akku RBC48 (siehe Link weiter oben). Hier gibt der Hersteller folgendes an: Battery Volt-Amp-Hour Capacity: 168 Ahhh... jetzt kommt mir die Erleuchtung! Da es sich dabei um ein in Reihe geschlatetes Paket handelt, hat es 24V und nicht 12V! Teile ich 168VAh durch die 24V des Blockes, komme ich auf eine Kapazität von 7Ah und nicht auf 14Ah wie ich zuerst mit einer Spannung von 12V errechnet habe.
Heinz Sturrhahn schrieb: > Das Gerät selber ist aber schon älter 5-6 Jahre hat das bestimmt schon > auf dem Buckel. Und da die Zellen bestimmt noch nie getauscht wurden, > gehe ich mal davon aus, das selbige genau so alt sind. Dann sind sie hinüber. Originale APC-Akkus halten um die 5 Jahre, weil sie selektiert sind. Baugleiche von Fremdherstellern erfahrungsgemäß 2-3 Jahre. Letztere sind allerdings wesentlich preiswerter.
Was wären den eindeutige Indikatoren, das die Zellen platt sind? Mal abgesehen vom Alter. Das mit >5 Jahre wirklich nicht gerade "frisch". Hab das Laden vorhin mal abgebrochen und noch halten sie eine Klemmspannung von 13,6V. Wobei ich sie auch erst vor etwa einer Stunde vom Ladegerät genommen habe.
Bau sie wieder in die USV ein, schließ einen Verbraucher (z.B. Monitor, sollte schon etwas Strom ziehen) an und schalte die USV ein. Sie absolviert einen Selbsttest auf Batterie. Sind die Akkus völlig am Ende, wird sie sich sofort ausschalten. Haben sie noch Restkapazität, sind aber am Lebensdauerende, leuchtet an der USV das Batteriesymbol mit dem X rot. Der Selbsttest kann auch im Betrieb durch Drücken der Ein-Taste erzwungen werden. Alternativ Stromkabel rausziehen und gucken, wie lange sie durchhält. Man sollte ausgelutschte Akkus nicht quälen, da sie zum Heißwerden und Aufblähen neigen. Manchmal platzen sie auch auf und der Elektrolyt versifft das Gerät -> tierische Sauerei. Nachtrag: Aufgrund der internen Serienschaltung müssen beide Akkus vor dem Einbau den gleichen Ladezustand haben, ansonsten wird einer davon überladen (USV mißt nur Gesamtspannung) und geht in kurzer Zeit kaputt. Aus dem gleichen Grund beim Kauf von neuen Akkus darauf achten (beim Händler explizit angeben), daß sie aus der gleichen Herstellungscharge stammen.
Heinz Sturrhahn schrieb: > Ahhh... jetzt kommt mir die Erleuchtung! Da es sich dabei um ein in > Reihe geschlatetes Paket handelt, hat es 24V und nicht 12V! Ja, alle größeren USVs arbeiten mit wenigstens 24 V. Das verbessert den Wirkungsgrad, weil die diversen Spannungsabfällen an den Halbleitern kleiner sind.
Icke ®. schrieb: > Originale APC-Akkus halten um die 5 Jahre, weil > sie selektiert sind. Baugleiche von Fremdherstellern erfahrungsgemäß 2-3 > Jahre. Das liegt wesentlich an der vergleichsweise miserablen Ladeschaltung der APC-USVs. Da werden einfach nur die Substratdioden der Brücken- FETs als Grätzbrücke mit dem normalen Trafo benutzt, geregelt werden kann nur durch die Benutzung einer Anzapfung am Trafo. Damit werden die Akkus über kurz oder lang "zerkocht", wenn man sie nicht wenigstens hin und wieder mal ordentlich entlädt. Ich glaube, APC empfiehlt einen Kalibrierzyklus (bei dem bis auf 25 % entladen wird) pro Monat. Wenn man das einigermaßen regelmäßig macht, halten auch die billigen Akkus einige Jahre.
In meiner USV war letztens auch ein Akku platt. Wird ohne Fehlermeldung von meinem (nicht ganz billigen) CTek-Lader geladen, und die Spannung sieht auch in Ordnung aus. Aber bei Belastung bricht die Spannung komplett bis auf ca. 1V zusammen. War der Original-Akku, 3 Jahre alt. Also am besten jeden Akku einzeln testen, ob er die Spannung noch halten kann. Ich hab das mit einer H4-Lampe aus dem Auto getestet, da zeigt sich gleich ob die Akkus noch fit sind... MfG Stefan
habe auch eine apc 1000va hier, sind 2 große akkus in serie drin. liefen zunächst ohne probleme, nur dann hat die usv gemeldet dass die akkus sich dem lebensende zuneigen. woche darauf hat die usv einen akkutest gemacht, dann warn die akkus komplett hinüber, usv meldet dass kein akku drin ist. beim zerlegen hab ich nun gesehn dass die akkus seitlich verformt sind, wahrscheinlich heiß geworden, auf jeden fall hab ich keine ahnung wie ich die je wieder rausbekomm da sie aufgequollen sind. vieleicht lässt sich der rahmen weiter zerlegen, mal sehn wenn ich zeit hab. hab mir überlegt nachbau akkus zu kaufen, aber das pack kostet ca 100-120€, der original apc 130-140€...da tendier ich eher zu den apcs
Günther Grundböck schrieb: > der original apc 130-140€...da tendier ich eher zu den apcs Die haben in der Tat die Preise für Ersatzakkus drastisch gesenkt. Waren voriges Jahr noch wesentlich teurer. Nachtrag: Gute Alternativen gibts trotzdem deutlich günstiger, 2 Stück RBC6 für ~80€: http://server2.gs-shop.de/200/cgi-bin/shop.dll?AnbieterID=13621&bnr=S312/12S&PKEY=4BEA&Hauptseite=detail.htm Hab die Exide Powerfit auch schon mehrfach verbaut und bisher keine Auffälligkeiten.
Vielen Dank für zahlreichen Antworten. Jetzt habe ich noch eine abschließende Frage. Wie wir jetzt ja alle wissen, habe ich hier zwei Bleigel-Akkus vor mir stehen. Nur wie lade ich die jetzt vernünftig? Mir liegt irgendwie was an, das es nicht so simpel wie für ein "normaler" Blei-Akku ist. War da nicht irgendwas mit konstanter Spannung? Könnt ihr mir da noch auf die Sprünge helfen? Danke!
Nachmessen, ob sie die gleiche Klemmenspannung besitzen, Wenn ja, dann am besten rein in die USV, die kümmert sich schon ums Laden. Wenn nicht, die Akkus angleichen, entweder einen mit wenig Strom laden oder den anderen entladen, bis die Spannungen ungefähr gleich sind. Bei geringem Spannungsunterschied evtl. über einen Widerstand parallel schalten und 'ne Weile stehen lassen.
Nene... Ich will die ja nicht mehr in der USV laden. Die sollen ja gar nicht mehr in die USV sondern anderen Zwecken als Energiequelle dienen. Ich habe die beiden Blöcke jetzt parallelgeschaltet um ein höhere Kapazität zu erhalten. Die Frage ist jetzt halt, wie ich die am besten außerhalb der USV lade. Ich habe hier nur ein konventionelles Ladegerät, das Akkus 2-12V laden kann. Ich kann den Akku an verschiedenen Anschlüssen laden. Die sind jeweils Strombegrenzt zwischen 50 und 500mA. Nur habe ich irgendwo gelesen, das Bleigelakkus nicht einfach an ein "Ladegerät" angeschlossen werden dürfen.
Ok. So anspruchsvoll ist die Ladung von Bleigels nun auch wieder nicht. Du kannst mit z.B. Konstantspannung laden. Um die Akkus zu schonen, sollte die Schlußspannung 13,8V nicht überschreiten. Bei Ladung mit Konstantstrom 0,1C (Strom = 1/10 der Kapazität) einstellen und bei spätestens 14,4V abschalten.
Alles klar! Das heißt mit den max. 500mA meines Ladegerätes mache ich nix falsch. Dann nen Voltmeter anklemmen und die Spannung kontrollieren. Sobald 14,4V erreicht sind, Ladung beenden. Klar soweit! Danke!
Bleiakkus beginnen bei (2,35 ... 2,40) V pro Zelle zu gasen, wobei die exakte Spannung temperaturabhängig ist (mit negativem Tk). Diesen Zustand willst du bei einem geschlossenen Bleiakku natürlich vermeiden. Im Gegenzug büßt du ein paar Prozent an Kapazität ein. Bei einem offenen Akku kann man entsprechend bis etwa 2,6 V pro Zelle weiterladen, dann ist der Akku vollständig geladen. Solange die Akkuspannung unterhalb der Gasungsspannung ist, kann man den Strom so weit erhöhen, wie das thermisch akzeptabel ist, d. h. etwa in die gleiche Größenordnung, wie der maximal zulässige Entladestrom liegt.
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