Ein drei-einhalb-minuten Beitrag von Phoenix, über die bitteren Realitäten in einem deutschen AKW, wirklich sehenswert: http://www.youtube.com/watch?v=GzDpG9rBs2Y
Na, dem ehemaligem Elektriker würde ich die Lösung des Problems eher zutrauen als dem Ingenieuer weil der Handwerker einen praktischen Beruf und entsprechende Erfahrung hat. Bei solchen Fehlermeldungen würde ich mir die Einheit, die den Fehler generiert, mal vor Ort anschauen und evtl. sofern das geht, prophylaktisch die tauschen. Wenn es ein Ventil mit Motor und Getriebe ist, kann es nicht so wild sein. Kugellager gehen ja gern mal kaputt. Auch Positionsendschalter können mal spinnen. Ich hab zwar noch nie in so einem Kraftwerk gearbeitet aber wenn man entsprechende intelligente Signalmeldesysteme vor Ort mit einbaut kann es die Analyse sehr vereinfachen ohne das man erst Messungen machen muss und der Zeitgewinn kann dann schon mal von Vorteil sein. Wenn dann allerdings erst mal die Ingenieure mit ihren Vorschriften kommen...
Ich zietiere mal: "Ich glaube du hast dich durch den Ausschnitt etwas zu sehr verblenden lassen. Achte doch mal z.B. bei 0:55 beim Alarmton auf das Gespräch im Hintergrund und dann vergleiche das doch mal mit dem Alarmton ab 1:18 und bei 3:09. Komisch oder? Im Hintergrund hört man immer wieder dasselbe gespräch. Scheint so, als ob die "Wahrheitsbewussten" Journalisten etwas manipuliert haben und damit übertriebene Dramatik erzeugen wollen. Wirklich Objektive Berichtserstattung nenn ich das!!"
Mike Strangelove schrieb: > Ich zietiere mal: > "Ich glaube du hast dich durch den Ausschnitt etwas zu sehr verblenden > lassen. Achte doch mal z.B. bei 0:55 beim Alarmton auf das Gespräch im > Hintergrund und dann vergleiche das doch mal mit dem Alarmton ab 1:18 > und bei 3:09. Komisch oder? Im Hintergrund hört man immer wieder > dasselbe gespräch. Scheint so, als ob die "Wahrheitsbewussten" > Journalisten etwas manipuliert haben und damit übertriebene Dramatik > erzeugen wollen. Wirklich Objektive Berichtserstattung nenn ich das!!" Oder du dich von diesem Zitat. Ich hab jetzt gerade ne viertel Stunde damit verbracht nachzuvollziehen was da gemeinst sein soll. Du schreibst ja nichts zu dem Zitat. Hast du selber dir die Stellen mal anghört? Hast du das überprüft? Bist du auch der Meinung des von dir zitierten?
Michael S. schrieb: > Na, dem ehemaligem Elektriker würde ich die Lösung des Problems > eher zutrauen als dem Ingenieuer weil der Handwerker einen > praktischen Beruf und entsprechende Erfahrung hat. Herzlichen Glückwunsch für diese Aussage. Und zum Thema: Was soll einem dieses Video sagen? Von wann ist das überhaupt? Hochgeladen 2010, gedreht ??? Auf jeden Fall nichts zur Meinungsbildung. Den Standpunkt bzgl. den regenerativen des einen Mitarbeiters teile ich zwar nicht ganz, aber falsch oder unberechtigt ist die Aussage auch nicht. Klingt eher wie der Versuch einem den Standpunkt "AKW-Mitarbeiter sind gegen Erneuerbare" aufzudrängen.
Peter Pfanne schrieb: > Was soll einem dieses Video sagen? Von wann ist das > überhaupt? Hochgeladen 2010, gedreht ??? > Auf jeden Fall nichts zur Meinungsbildung. Ich hab den Schnipsel mal or längerer Zeit in einem längeren Beitrag irgendwo auf 3Sat arte oder Phoenix ... gesehen . Entsinne mich daran, weiß aber nicht mehr wie er damals hieß un wann es war. Dieser damalige Beitrag wurde anscheinend wegen Japan überarbeitet und von Phoenix am 17.03.11 in dieser überarbeiteten Version gesendet. Hier zu finden: Risiko Atomkraft - 45 Min Phoenix 17.03.2011_Teil 1 http://www.youtube.com/watch?v=koiQ6rpoXqI&feature=related sind 4 Teile. Auf jeden Fall sind Teile der Off-Texte angepasst worden. Was den Film ja nicht falsch macht. Wenn er dir nichts sagt, dann mag das sein. Ich kann dir dann aber leider auch nicht helfen.
Ja aber bei der Überwachung einer Windkraftanlage leuchtet auch manchmal ein rotes Licht oder es dröhnt eine Hupe ;-P Als... WKAs abschalten?
Peter Pfanne schrieb: > Ja aber bei der Überwachung einer Windkraftanlage leuchtet auch manchmal > ein rotes Licht oder es dröhnt eine Hupe ;-P > > Als... WKAs abschalten? http://www.cagle.com/working/110317/jones.jpg
Jo O. schrieb: > Oder du dich von diesem Zitat. Ich hab jetzt gerade ne viertel Stunde > damit verbracht nachzuvollziehen was da gemeinst sein soll. So schwer ist das doch wirklich nicht zu verstehen: die verwenden 3 mal den selben Audioschnipsel (an unterschiedlichen Orten aufgenommen/unterschiedlich gemischt), und erwecken dabei den Anschein dass es sich um mehrere Ereignisse handelt (" Wieder das kaputte Ventil?"). Das ist kein seriöser Journalismus.
Ok, die Vertonung ist ziemlich daneben, und es ist offensichtlich, alleine schon wegen dem Intro, dass dieser "Bericht" natürlich tendenziös ist. Der entsprechende Audio-Schnippsel von 1:18 wurde einmal vorher und einmal später wiederverwertet. Ob das aus pragmatischen Gründen gemacht wurde weil das die einzig vernüftige Aufnahme mit dem Alarmton war, oder um der Dramatik entsprechend Nachdruck zu verleihen, weiß man nicht. Wenn man aber diese Tricksereien und Übertreibungen weglässt, bleibt dennoch ein Kern übrig: Es ist klar, dass in einer Leitwarte für komplexe System unregelmäßig irgendein Lichtchen leuchtet, irgendein Meßwert wegwandert, das Aktoren und Sensoren kaputt gehen und man Dinge untersuchen und reparieren muss. Das ist der Sinn einer Prozess-Überwachung. Was aber doch auch klar wird: Das System "Kernkraftwerk" ist so komplex, dass Meldungen nicht sofort in ihrer Tragweite eingeordnet werden können und die Situation von der Manschaft vor Ort schnell erfasst werden kann. Es fehlt ja auch der direkte Kontakt zum Prozess. Mal eben in den entsprechenden Maschinenraum gehen und nachschauen, was jetzt konkret an dem Ventil los ist, geht nicht (wie bei den meisten Großanlagen). Der zweite Punkt: Es sind eben keine Kerntechnik-Physiker oder Kerntechnik-Ingeneure die die Anlage überwachen, sondern normale "Arbeiter" die nach Handbuch vorgehen und handeln. Sicher, die werden gut ausgebildet sein und es gibt (hoffentlich) eine Ruf-Bereitschaft von "echten" Experten. Aber selbst diese Rufbereitschaft besteht eben nicht aus den ehemaligen Konstrukteuren und Ingenieuren dieser komplexen Maschine die das Kraftwerk bis ins letzte Detail kennen und die quasi jede Entscheidung warum irgendetwas so oder so gelöst wurde, noch im Hinterkopf haben. Zusätzlich kommt noch der wirtschaftliche Druck, wie überall im Leben wenn es um Geld geht. Derjenige der zu übervorsichtig ist bekommt Probleme mit seinem Vorgesetzten wenn er durch entsprechendes (defensives) Verhalten für Einnahmeverluste sorgt. Und genau diese Mischung ist es doch, die eine solche Anlage gefährlich macht, sobald etwas passiert was nicht in den Handbüchern steht oder wenn mehrere Dinge gleichzeitig passieren. Dazu kommt, dass sich viele Handlungen nur sehr stark verzögert auswirken; Menschen haben von Natur aus sehr große Probleme mit nicht-lineare Zusammenhänge.
> http://www.youtube.com/watch?v=l7Gio0s3tEQ
Und hier bei der Übung wieder das gleiche, typische Problem mit
komplexen Anlagen: Völlige Überforderung.
Und nun stelle man sich mal vor, was im Ernstfall passiert, wenn nicht
ein oder zwei Lämpchen blinken, sondern wenn es ständig mehr und mehr
werden und das Handbuch sich schon lange zur Situation tod schweigt oder
das im Handbuch geschriebene die Situation nicht verändert oder gar
verschlimmert. Die Bedienmanschaften sind in solch einer Situation
vollkommen handlungsunfähig da sie die Auswirkungen ihres Handelns
überhaupt nicht überblicken können.
Für mich sieht das wie ein Blindflug aus, in der Hoffnung das die Maschine 40 Jahre aushält. Ich kenne komplexe Anlagen, habe selber mehrere Jahre in einer Raffinerie gearbeitet, aber so eine Ratlosigkeit gab es bei uns nie.
Michael Buesch schrieb: > http://blog.fefe.de/?ts=b37d1bf8 Das sind zwei unterschiedliche Ausschnitte. in dem von dir zitierten Link findet man dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=bC0BTjgubAY da wird etwa um 1:07 gesagt, dass sie jetzt die Schulung verlassen und einen zufälligen Mitschnitt einer Störung in Brokdorf zeigen. Hier beginnt dann der Ausschnitt von oben: Unbekannt Unbekannt schrieb: > Ein drei-einhalb-minuten Beitrag von Phoenix, über die bitteren > Realitäten in einem deutschen AKW, wirklich sehenswert: > > http://www.youtube.com/watch?v=GzDpG9rBs2Y So ganz verstehe ich euren Eifer hier nicht. Geht es euch im Angesicht der japanischen Katastrophe besser, wenn ihr kleine Unstimmigkeiten in einem Film findet, der vor eben dieser Katastrophe gewarnt hat?
Jo O. schrieb: > da wird etwa um 1:07 gesagt, dass sie jetzt die Schulung verlassen und > einen zufälligen Mitschnitt einer Störung in Brokdorf zeigen. Jo ich hab das mittlerweile auch herausgefunden. > So ganz verstehe ich euren Eifer hier nicht. > Geht es euch im Angesicht der japanischen Katastrophe besser, wenn ihr > kleine Unstimmigkeiten in einem Film findet, der vor eben dieser > Katastrophe gewarnt hat? Wer sagt das?
Das war ein Reaktorsimulator in einer Schule in Essen. Kein echter AKW Leitstand. Da kann man natürlich nicht überprüfen, wo der Fehler herkommt, da er simuliert wird.
Woch ich in diesem Film die Anzeigetafeln gesehen habe, da bin ich erst mal erschrocken. So eine komplexe Anlage, nur Lämpchen und Instrumente, nahezu willkürlich angeordnet ohne Zusammenhänge. Ohne Papierplan mühsam zu blättern ist man da verloren. Ich hätte deise gefärliche Anordnung niemals zugelassen. Besser ist das: Man baue ein ordentliches Blinkschaltbild in dem der Reaktor und die wichtigsten Rohrleitungen und Maschinen zu sehen sind. Versehe alle Haupt-Elemente mit mehrfarbigen LED's, damit sieht man sofort welche Pumpen/Ventile/Maschinen an sind, deaktiviert, aus oder Störung hat. Wobei die Störung blinkt wenn die nicht quittiert wurde. Wichtige Anzeige-Instrumente sind auch dabei eingebaut. Natürlich auch LED's mit "Sammelstörung", damit sieht man sofort in welchen Bereich der Anlage etwas sich meldet. Somit sieht auch schon ein jeder in welchem Anlageteil irgend was defekt ist und kann OHNE lange in den Plänen zu studieren schon mal ein Techniker-Team direkt in den richtigen Raum schicken. In dem jeweiligen Raum ist auch wieder ein Blinkschaltbild, in dem JEDE einzelne, auch noch so kleine Störung sofort sichtbar ist. (Abgesehen davon muss diese auch detailiert auf dem Bildschirm im Bild und als Logbuch-Eintrag erscheinen.) Und die Techniker können das sofort beheben. Kleine Störungen sind normal, oft gibt es auch Relais die wegen Alter nur ein Teilkontakt haben, und die Störung geht schneller wieder weg und man sucht sich einen ab und findet nichts. Ich habe schon in einem großen Wasserwerk gearbeitet, da gab es sowas. Bei solchen scheiß Fehlern sucht man oft Tage, zum Glück gibt es sowas recht selten.
Markus Müller schrieb: > Woch ich in diesem Film die Anzeigetafeln gesehen habe, da bin ich erst > mal erschrocken. So eine komplexe Anlage, nur Lämpchen und Instrumente, > nahezu willkürlich angeordnet ohne Zusammenhänge. Ohne Papierplan mühsam > zu blättern ist man da verloren. Die Anordnung ist sehr übersichtlich und logisch aufgeteilt, wenn man darauf geschult ist und sie tagtäglich bedient. Wenn man den ersten Blick durch die Warte schweifen lässt, dann ist man selbstverständlich von der Menge an Instrumenten erschlagen. Der Schichtleiter und seine Leitstandsfahrer können sehr wohl beurteilen, was mit welcher Dringlichkeit zu bearbeiten ist. Ich habe den Bericht gerade auf Phenix gesehen, dor werden die Mitarbeiter als Deppen hingestellt, die Journalisten waren technisch null vorbereitet und haben ausschließlich nach Punkten gesucht, den Betreibern "ans Bein zu pissen". Da wundert es mich nicht, dass diesen Leuten kein weiterer Drehtermin mehr genehmigt wird. Sowas ist Sensationsjournalismus auf dem Rücken Anderer, indem man Ängste schürt. Profitgier der Journaille ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich habe diesen Film auch gesehen und muß Warren Spector Recht geben. Das waren Aufnahmen aus einem nachgebauten Leitstand. In Essen, so sagte man in diesem Film, gäbe es für jedes deutsche Atomkraftwerk einen ori- ginalgetreuen Leitstand. Dort würden die Anlagenfahrer regelmäßig mit "künstlichen" Fehlern konfrontiert, um im Ernstfall besser reagieren zu können. @Markus Müller Eine Warte sieht für einen Außenstehenden immer verwirrend aus. Wichtig ist, daß sie für die Bediener verständlich ist. OWACHT, Kett/Kämm Kumbjuderraum! Dieser Raum is voll bis under die Deggn mit die dollsten und teierschten elegdrischen und vullelegdronischen Abbarade. Stauna und glotzn derf jeder, -aber umanaderworschdeln und an die Gnepfler rumdriggen, des derfen blouß mir, die EGGSBERRDN! ;-) MfG Paul
> Besser ist das: > Man baue ein ordentliches Blinkschaltbild in dem der Reaktor und die > wichtigsten Rohrleitungen und Maschinen zu sehen sind. Versehe alle > Haupt-Elemente mit mehrfarbigen LED's, damit sieht man sofort welche > Pumpen/Ventile/Maschinen an sind, deaktiviert, aus oder Störung hat. Au jaaa, einen 1400MW Druckwasserreaktor in H0 der von jedem Erstklässler bedient werden kann - damit die einheimische Eisenbahnplatte ihre eigene Stromversorgung bekommt. "Wenn wir was falsch gemacht haben, dann macht es jetzt **puff** und alle Häuse fallen um und alle Kühe." Ich glaub für ein paar LEDs ist so eine Anlage deutlich zu komplex... und wenn man auf den Arbeitsplatz geschult ist (wie es bei Reaktorfahrern grundsätzlich der Fall sein könnte) kommt man schon damit klar weil man einfach weiß was wo ist! Übrigens würde ich auch jeden Drehtermin canceln wenn irgendjemand meine Techniker als Idioten hinstellt und von der Materie selber absolut keinen Plan hat. Mit sowas füllt man das Sommerloch, mit einer objektiven Reportage über AKWs hat diese Sensationshascherei nichts zu tun. Das Thema ist nunmal politisch so brisant, daß man keine Negativ-Presse haben möche, da kann ich sogar den Pressesprecher verstehen. Ich glaub das ist wieder mal eine Schote von irgendwelchen "Mein Strom kommt aus der Steckdose"-Ökos die den AKWs einfach nur eins auswischen wollen - ohne jeden Hintergrund. Ich würde diese Warnung als harmlos einstufen, ansonsten hätte man wohl als erstes die Kamera aus dem Kontrollraum geschmissen und als zweites eine Reaktorschnellabschaltung durchgeführt. Und die doofe Presse verkauft für die doofe Bevölkerung ein Filmchen, was nach einer schweren nuklearen Störung aussieht. Grundsätzlich find ich das Thema nicht lustig, aber darüber kann ich nur herzlich lachen! Genau wie wenn Gefange in einem russischen Knast in Sibirien vor der Kamera berichten, daß es allen dort gut geht und die Welt richtig schön ist. Was denkt Ihr denn was dem passiert wenn der was anderes erzählt? Nee diese Form von Journalismus unterstütze ich nicht. Typische Meinungsmache von Revolverblättern. Es gibt halt weltbekannte Journalisten und welche die es noch werden wollen - um jeden Preis. Die Leute die dann noch fröhlich-arrogant Aussagen machen wie "wir halten uns nichtdran" oder "wie lehnen ab" (btw. wieso gibts da eigentlich zwei Versionen des Kommentars, doppeltes Ausquetschen der Szenen hält besser?) filmen auch kleine Kinder beim Absaufen im See anstatt zu helfen oder Hilfe zu holen nur damit sie die dramatische Szene in den Kasten kriegen. Find ich zum Kotzen sowas!
oh, Störfall in Japan schon vorbei und vergessen? Die Schlimmen sind jetzt schon wieder die, die sagen, dass es passieren wird. Thilo und Freunde sind wieder auf dem alten Kurs. Dann können wir das Moratirium ja schon wieder einstellen. Wir werden nichts ändern. Nie und nimmer. Und es wird uns hier auch den Hals brechen!
Jo O. schrieb: > Wir werden nichts ändern. Nie und nimmer. Und es wird uns hier auch den > Hals brechen! Die nächsten drei Monate wird sich bei uns Gravierendes ändern, da bin ich sicher. Mal sehen was kommt.
Thilo M. schrieb: > Die nächsten drei Monate wird sich bei uns Gravierendes ändern, da bin > ich sicher. Mal sehen was kommt. Ich sehe nur, dass schon wieder mit Politik und dem dämonisieren von Kernkraftgegnernn gegen physikalische Fakten polemisiert wird. argumentiert wird. Du bist schon wieder voll auf deiner alten Agitationschine, selbst mit der Aussage oben schwingt doch deine Panikmach vor einem Ausstieg mit. Und dass, wenn gerade mal einen Tag die Hiobsbotschaften abflauen.
Jo O. schrieb: > Du bist schon wieder voll auf deiner alten Agitationschine, selbst mit > der Aussage oben schwingt doch deine Panikmach vor einem Ausstieg mit. Ich habe lediglich die Fakten aufgezeigt. Aber momentan interessiert das leider niemanden.
Ben _ schrieb: > Nee diese Form von Journalismus unterstütze ich nicht. Typische > Meinungsmache von Revolverblättern. Es gibt halt weltbekannte > Journalisten und welche die es noch werden wollen - um jeden Preis. Die > Leute die dann noch fröhlich-arrogant Aussagen machen wie "wir halten > uns nichtdran" oder "wie lehnen ab" (btw. wieso gibts da eigentlich zwei > Versionen des Kommentars, doppeltes Ausquetschen der Szenen hält > besser?) filmen auch kleine Kinder beim Absaufen im See anstatt zu > helfen oder Hilfe zu holen nur damit sie die dramatische Szene in den > Kasten kriegen. Find ich zum Kotzen sowas! Wenn du dia zum Kotzen findest, wie findest du denn das was da gerade in Japan passiert? Und was hälst du von der Seite der Kernkraftbefürworter, die Hochglanzbroschüren mit Lügen verteil haben?
Ich habe nicht behauptet, dass dann die Anlage von einem Erstklässler bedient werden kann. Schlussendlich gibt es in allen Kraftwerken "Alte Hasen" die jede Schraube kennen und auch immer wieder "Neue" die erst seit wenigen Jahren in den Anlagen Arbeiten. Ein gutes Blinkschaltbild würde in jedem Fall den "Neuen" um einiges helfen schneller die richtige Entscheidung zu treffen. Um das ganze Kraftwerk ordentlich abbilden zu können sind einige m² Blinkschaltbild erforderlich. Auch arbeiten in solch einem Kraftwerk immer rund um die Uhr mehrere Arbeiter, somit ist die Entscheidung immer sicherer. In dem Wasserkraftwerk, in dem ich arbeitete, da war nur eine reguläre Schicht, den rest lief das autark von alleine. Es konnte auch nichts dramatisches passieren, alles war "eigensicher". Bei jeder noch so kleinen Störung hat die Anlage den Bereitschaftsdienst (mehrere Personen) nacheinander angerufen und in klartext die Art der Störung erzält. Man konnte sich online mit der Anlage verbinden und sämtliche Daten abrufen, steuern und dann entscheiden ob man hin fährt (ggf. gleich noch Kollegen mit nimmt). Im Film ist es immer ein Leichtes die Belegschaft als "dumme Idioten" hin zu stellen. Ich finde auch das ist absolut nicht gerechtfertigt, nur weil zufällig eine Hupe an geht und irgend eine Lampe blinkt. Warschein hatten die Filmleute gleich erwartet dass eine Schar aus 300 Techniker sofort hinterherrennt und wild in der Anlage alles komplett durchprüft. (abgesehen, dass es nur eine "Übungsanlage" ist)
Markus Müller schrieb: > Im Film ist es immer ein Leichtes die Belegschaft als "dumme Idioten" > hin zu stellen. Ich finde auch das ist absolut nicht gerechtfertigt, nur > weil zufällig eine Hupe an geht und irgend eine Lampe blinkt. > Warschein hatten die Filmleute gleich erwartet dass eine Schar aus 300 > Techniker sofort hinterherrennt und wild in der Anlage alles komplett > durchprüft. (abgesehen, dass es nur eine "Übungsanlage" ist) Aber darf ich denn jetzt, nach deiner Meinung, die Leute als "dumme Idioten" bezeichnen, die immer gesagt haben, dass sowas wie in Japan nicht passieren wird?
ob nun übungsanlage oder nicht... in einem wasserkraftwerk würde das genauso hupen wenn z.b. vibrationen an einer turbine auftreten oder so. sowas ist im AKW auch jederzeit möglich, aber für den nuklearen teil absolut ungefährlich. daß wasserkraftwerke auch nicht gerade bombensicher sind haben wir ja auch schon einige male gesehen. da gibts zerissene turbinenhäuser und dammbrüche mit flutwellen überall auf der welt. wenn da ein größerer alarm losgeht ist man also auch in einer kritischen situation. wenn man diese nicht unter kontrolle kriegt auch sehr leicht mal tot. das ist eine allgemeine gefahr von kraftwerken. das einzige problem was die AKWs zusätzlich haben ist halt das strahlende reaktorinventar was um jeden preis dort drinnen bleiben muß. > Wenn du dia zum Kotzen findest, wie findest du denn das was da > gerade in Japan passiert? was soll denn die frage? denkst du mir gefällt das was dort abläuft? der haken an der sache ist, daß da kein journalist helfen kann. wenn ein kind im see zu ertrinken droht kann der mindestens die feuerwehr rufen. ich würd die scheiß kamera in den dreck schmeißen und selbst zusehen, daß ich das kind da raus kriege. in ein brennendes reaktorgebäude renne ich dagegen auch nicht mehr rein. > Und was hälst du von der Seite der Kernkraftbefürworter, die > Hochglanzbroschüren mit Lügen verteil haben? nicht mehr als wie von den kohlestrom-freaks die ihre CO2-schleudern als besonders umweltfreundlich und mit jeder erdenklichen filtertechnik ausgestattet hinstellen. kannst dir ja die asche eines solchen kraftwerkes mal genauer ansehen was da alles wieder rauskommt. und das dürfen die einfach so in die landschaft kippen, das CO2 kommt megatonnenweise oben raus.
Keine Versicherung der Welt übernimmt die Kosten im Schadensfall. Selbst wenn die KKW-Betreiber mit ihrem gesamten Gewinn Rücklagen für den Eintritt eines INES6-7 Ereignisses bilden würden, es wäre nur ein Bruchteil.
M. neuer schrieb: > Keine Versicherung der Welt übernimmt die Kosten im Schadensfall. Das glaub ich nicht. Die würden das schon machen, aber die Versicherungsprämien wären so exorbitant hoch, daß die Atomindustrie sie nicht bezahlen würde. Zudem hätte die Einschaltung einer Versicherung in das Spielchen einen ganz gravierenden Nachteil: Sie hätten eine Instanz im Boot, die sehr daran interessiert ist, das tatsächliche Schadenspotential zu beziffern. Das kann die Atomindustrie aber nun überhaupt nicht brauchen...
Markus Müller schrieb: > Ein gutes Blinkschaltbild würde (...) > (...) einige m² Blinkschaltbild erforderlich. Das Ding heißt Blin_d_schaltbild. ;-) MfG P.Wassi
Dieses Gerät wird jetzt dringend gebraucht: http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackground/a22401/l13/l0/F.html#featuredEntry
Thilo M. schrieb: > Ich habe den Bericht gerade auf Phenix gesehen, dor werden die > Mitarbeiter als Deppen hingestellt, die Journalisten waren technisch > null vorbereitet und haben ausschließlich nach Punkten gesucht, den > Betreibern "ans Bein zu pissen". > Da wundert es mich nicht, dass diesen Leuten kein weiterer Drehtermin > mehr genehmigt wird. > Sowas ist Sensationsjournalismus auf dem Rücken Anderer, indem man > Ängste schürt. Profitgier der Journaille ohne Rücksicht auf Verluste. Thilo warum neigst du eigentlich immer so zur maßlosen Übertreibung? Was war denn daran "Sensationsjournalismus"? Das ist doch an den Haaren herbeigezogen und was heißt hier "ans Bein pissen"? Was um alles in der Welt glaubst du eigentlich wofür Journalismus da ist? Um die Interessen der Betreiber von Atomanlagen an uns Bürger weiterzureichen? Das ist nicht die Aufgabe von Journalismus. Was ist denn eigentlich passiert? Hier war in einem Kernkraftwerk zu einer bestimmten Zeit zufällig ein Kamerateam vor Ort. Dann gab es wider erwarten einen Störfall und das Team konnte Augenzeuge sein, wie von den Leuten in der Leitwarte mit diesem Störtfall umgegangen wurde. Der Störung ging man nach, wälzte in PLanunterlagen, fand die Ursache aber nicht. Dann verschwand plötzlich die Störung und damit war die Sache für das Personal im Leitstand auch erst mal erledigt. Dummerweise kam die Störung wieder. Auch erneute Fehlersuche brachte keinen Erfolg. Das das ausgerechnet ein Kamerateam mitbekam gefiel dem Betreiber natürlich gar nicht und so versuchte er glatt Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen, indem er die Ausstrahlung des Beitrages zu unterbinden versuchte. Sag mal Thilo, glaubst du ersthaft, dass der Betreiber mit so einer Vorgehensweise vertrauen in sein Handeln steigert? Ich halte es für ganz schlecht die Ausstrahlung dieser Panne verhindern zu wollen. Das ergibt ein ganz schlechtes Bild in der Öffentlichkeit und schürt genau die Vorurteile, die die Kraftwerksbetreiber mit Sicherheit nicht haben möchten. Vertrauen geht anders.
Platinenschwenker .. schrieb: > Was ist denn eigentlich passiert? Hier war in einem Kernkraftwerk zu > einer bestimmten Zeit zufällig ein Kamerateam vor Ort. Dann gab es wider > erwarten einen Störfall und das Team konnte Augenzeuge sein, wie von den > Leuten in der Leitwarte mit diesem Störtfall umgegangen wurde. Man sieht, dass man Kamerateams niemals so einen Dreh machen lassen darf. Deine Reaktion (ich schließe daraus auf völlige Unwissenheit) besagt, dass eine betriebliche Meldung der Sekundärseite, die keinerlei sicherheitstechnische Bedeutung hat und jede Zeit der Welt hat, analysiert zu werden, durch so eine verzerrte Darstellung der Presse zu unverantwortlicher Hysterie führt. Ich habe nicht übertrieben, ich kenne eben beide Seiten, das was wirklich passiert und das, was in den Medien daraus gemacht wird.
Thilo M. schrieb: > Platinenschwenker .. schrieb: >> Was ist denn eigentlich passiert? Hier war in einem Kernkraftwerk zu >> einer bestimmten Zeit zufällig ein Kamerateam vor Ort. Dann gab es wider >> erwarten einen Störfall und das Team konnte Augenzeuge sein, wie von den >> Leuten in der Leitwarte mit diesem Störtfall umgegangen wurde. > > Man sieht, dass man Kamerateams niemals so einen Dreh machen lassen > darf. > Deine Reaktion (ich schließe daraus auf völlige Unwissenheit) Und beweist nur damit deinen Hang zu Vorurteilen. > besagt, > dass eine betriebliche Meldung der Sekundärseite, die keinerlei > sicherheitstechnische Bedeutung hat und jede Zeit der Welt hat, > analysiert zu werden, Dann hätte der Betreiber sich besser einfach mal dem Team zugewandt und dies genau so erläutert. Glaubst du, das weiß einer, der sich mit der Materie nicht auskennt und diesen Filmbericht nachher sieht? Alles was der Zuschauer sieht ist eine von außen nicht besonders professionell wirkende Fehlersuche. Was der Zuschauer nicht wissen kann ist, dass das durchaus der normale Ablauf bei Störungen ist. Verwirrt hat hier nur, dass man die Störungsmeldung auf sich beruhen ließ, als die Meldung plötzlich wieder weg war. Da hätte der Betreiber vielleicht mal erläutern sollen, warum man dem jetzt nicht nachgeht. Wenn schon mal ein Kamerateam vor Ort ist, sollte man sich auch darum kümmern. Ausstrahlung verbieten bringt gar nichts und ist kontraprokuktiv. > durch so eine verzerrte Darstellung der Presse zu > unverantwortlicher Hysterie führt. Ich kann keine Hysterie erkennen. Der Begriff ist hier viel zu hoch gegriffen. > Ich habe nicht übertrieben, ich kenne eben beide Seiten, das was > wirklich passiert und das, was in den Medien daraus gemacht wird. Du berufst dich immer wieder auf Dinge die du von woanders herholst. So entstehen Vorurteile.
Platinenschwenker .. schrieb: > Dann hätte der Betreiber sich besser einfach mal dem Team zugewandt und > dies genau so erläutert. Und du denkst ernsthaft, die Reporter würden sich für trockene, langweilige Fakten interessieren? Das will doch keiner sehen. Platinenschwenker .. schrieb: > Und beweist nur damit deinen Hang zu Vorurteilen. Bis jetzt hast du mich durch deine Beiträge davon überzeugt. Platinenschwenker .. schrieb: > Du berufst dich immer wieder auf Dinge die du von woanders herholst. Ich berufe mich auf Dinge, die ich tagtäglich erlebe. Sonst auf nichts. Im Übrigen führt diese Diskussion zu nichts, die Hysterie ist bei uns in vollem Gange, man schaukelt sich wieder zu Höchstform auf. Darum beteilige ich mich nicht weiter an diesen Diskussionen. Nichts für ungut ...
Thilo M. schrieb: > Man sieht, dass man Kamerateams niemals so einen Dreh machen lassen > darf. Warum nicht? Habt ihr etwas zu verbergen? Warum sind die Zuhörer schuld, wenn sie etwas vermeintlich nicht richtig verstehen? Glaubst Du wirklich mit Geheimniskrämerei auf eurer Seite wird es besser? Ist Dir überhaupt bewusst was Transparenz bedeutet? > [...] durch so eine verzerrte Darstellung der Presse zu > unverantwortlicher Hysterie führt. Wenn Du Kritikern "unverantwortliche Hysterie" vorwirfst, werfe ich Dir unverantwortliche Verharmlosung vor. Auf die Presse zu schimpfen ist übrigens ganz schwach. Auch wenn die Nachricht bunt verpackt wird, die Presse ist nur der Überbringer dieser.
Thilo M. schrieb: > Und du denkst ernsthaft, die Reporter würden sich für trockene, > langweilige Fakten interessieren? Das zu probieren ist die Aufgabe derer, die ein Kamerateam einladen. > Das will doch keiner sehen. Vorurteil? > Bis jetzt hast du mich durch deine Beiträge davon überzeugt. Wundert mich bei dir auch nicht besonders. Du teilst die Leute ein in: Wer nicht für Kernkraft ist, ist gegen mich. > Ich berufe mich auf Dinge, die ich tagtäglich erlebe. Sonst auf nichts. Wenn es keine Gründe gäbe, wäre das wohl auch nicht so. > Im Übrigen führt diese Diskussion zu nichts, Glaubst du ernsthaft, irgendwer könnte die Diskussion über die Gefährlichkeit der Nutzung von Kernenergie den Bürgern ausreden? Japan hat das Ding nun losgetreten. Da ist nichts mehr aufzuhalten. > die Hysterie ist bei uns in > vollem Gange, man schaukelt sich wieder zu Höchstform auf. Besser man regt sich mal beizeiten auf bevor es zu spät ist. Wären die Japaner nicht so ein gutgläubiges Völkchen, wäre ihnen vielleicht die nationale Atom-Katastrophe erspart geblieben. Wer weiß?! > Darum > beteilige ich mich nicht weiter an diesen Diskussionen. Nichts für ungut > ... Das ist schade, aber deine Entscheidung.
Thilo M. schrieb: > Man sieht, dass man Kamerateams niemals so einen Dreh machen lassen > darf. > Deine Reaktion (ich schließe daraus auf völlige Unwissenheit) besagt, > dass eine betriebliche Meldung der Sekundärseite, die keinerlei > sicherheitstechnische Bedeutung hat und jede Zeit der Welt hat, > analysiert zu werden, durch so eine verzerrte Darstellung der Presse zu > unverantwortlicher Hysterie führt. Aha, und diese Störung mit "keinerlei sicherheitstechnischen Bedeutung" hat also zur Folge, dass nachfolgende Drehtermine abgesagt werden anstatt diese "harmlose" Sache bei der Gelegenheit aufzuklären? Sehr glaubwürdig...
Unbekannt Unbekannt schrieb: >> Man sieht, dass man Kamerateams niemals so einen Dreh machen lassen >> darf. > > Warum nicht? Habt ihr etwas zu verbergen? Warum sind die Zuhörer > schuld, wenn sie etwas vermeintlich nicht richtig verstehen? Es ensteht leicht eine Dynamik, die beide Seiten frustriert. Wer bei irgendwas erwischt wird, oder diese befürchtet, der neigt reflexhaft dazu, dies zu verbergen. Das gilt für jeden, ob Kraftwerksbetreiber, Politiker oder Autofahrer - Ausnahmen sind sehr selten. Solcherart mauern frustriert andererseits die Journalisten, die nun ebenso reflexhaft eine Gegenposition einnehmen. Dazu kommt, dass ein Betreiber in dieser Branche eine aus seiner Sicht etwas einseitige Darstellung befürchten muss, wenn er die Leute mit denen er dabei zusammenarbeitet und deren Stil nicht schon gut kennt. Journalisten haben berufsbedingt eine gewisse Neigung dazu, in ihrer Darstellung aus Mäusen Elefanten zu machen, wenn sich das dem Sender/Zuschauer/Leser besser verkaufen lässt. Ist ja nicht selten so, dass TV-Teams nicht fest bei einem Sender angestellt sind, sondern als eigenständige TV-Produktionsfirmen Inhalte produzieren und Sendern verkaufen. Da steht deren wirtschaftliches Eigeninteresse auch mal im Widerspruch zur Objektivität. > Glaubst Du wirklich mit Geheimniskrämerei auf eurer Seite wird es > besser? Ist Dir überhaupt bewusst was Transparenz bedeutet? Weshalb man sowas durchaus machen kann, sich aber dieses Reflexes bewusst sein sollte, um ihn zu vermeiden. Das Risiko, dass vergleichweise harmlose Ereignisse später vor der Glotze ärger erscheinen als sie waren lässt sich aber nicht ganz vermeiden, da man vom Journalisten weder eine kompetente Einschätzung verlangen, noch blindes Vertrauen in entsprechende Erklärungen des Betreibers erwarten kann.
@ A. K. (prx) Der Betreiber hätte besser mal das Kamerateam erneut eingeladen, bis dahin rausbekommen woher die Störungsmeldung kam - dies dann erklärt (auch warum damit wie gezeigt umgegangen wurde). Dann wäre die ganze Sache halb so wild gewesen. Aber Geheimniskrämerei in einem AKW ..
A. K. schrieb: > Dazu kommt, dass ein Betreiber in dieser Branche eine aus seiner Sicht > etwas einseitige Darstellung befürchten muss, wenn er die Leute mit > denen er dabei zusammenarbeitet und deren Stil nicht schon gut kennt. Zum Thema Öffentlichkeitsarbeit der AKW-Branche kam heute Abend im DLF in der Sendung MARKT UND MEDIEN ein sehr interessanter Beitrag - die ist hochprofessionell und hochgradig interessengeleitet. Was nicht in den Kram paßt, wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterdrückt. Wenn diese Herrschaften sich über einseitige Darstellungen beklagen, dann ist das ungefähr so, wie die ständigen Klagen der katholische Kirche über Benachteiligung von Christen hierzulande... Die Sendung ist normalerweise als Podcast verfügbar, aber die Rundfunktanstalten lassen sich zuweilen sehr viel Zeit, den offenbar doch nur lästigen Internet-Auftritt zu aktualisieren. Ich werde den Beitrag hier verlinken, sobald er verfügbar ist.
Hier ist der Sendung Markt und Medien vom 19.03 im DLF: http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2011/03/19/dlf_20110319_1710_21627a7c.mp3 Der Beitrag beginnt bei 7:10
Uhu Uhuhu schrieb: > Hier ist der Sendung Markt und Medien vom 19.03 im DLF: > http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2011/03/19/dlf_20110319_1710_21627a7c.mp3 > > Der Beitrag beginnt bei 7:10 Toller Beitrag. Auch wenn er von dir gefunden wurde ;-)
Jo O. schrieb: > Auch wenn er von dir gefunden wurde ;-) Manchmal halte ich mich nicht an Matthäus 7, 6. Sorry.
Ich bin zwar ein Gegner der Laufzeitverlängerung, den Fernsehbericht finde ich trotzdem unter aller Sau, wenn auch leider typisch für die heutige Medienlandschaft. Wenn der Bericht von einem Privatsender aus- gestrahlt worden wäre, hätte ich gesagt "ja klar, die haben's nötig". Phoenix bzw. NDR sind aber öffentlich-rechtlich :-/ Platinenschwenker .. schrieb: >> besagt, dass eine betriebliche Meldung der Sekundärseite, die >> keinerlei sicherheitstechnische Bedeutung hat und jede Zeit der Welt >> hat, analysiert zu werden, > > Dann hätte der Betreiber sich besser einfach mal dem Team zugewandt > und dies genau so erläutert. Platinenschwenker .. schrieb: > Der Betreiber hätte besser mal das Kamerateam erneut eingeladen, bis > dahin rausbekommen woher die Störungsmeldung kam - dies dann erklärt > (auch warum damit wie gezeigt umgegangen wurde). Dann wäre die ganze > Sache halb so wild gewesen. Das hätte absolut nichts gebracht. Jeder, der schon einmal mit Journa- listen zu tun gehabt hat, weiß: Wenn sie erst einmal ihr Fressen gefun- den haben, kann man es ihnen nicht einmal mit Gewalt wieder entreißen. Der Fehler der Verantwortlichen im Kraftwerk war es, die mit allen Was- sern gewaschenen Journalisten auf gewöhnliche Mitarbeiter loszulassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es nach den Filmaufnahmen tatsächlich eine Stellungsnahme zu den Vorfällen gab, die von den Journalisten aber gerne ignoriert wurde. Medienberichte sind immer (aber nicht nur dann) verzerrt, wenn Journa- listen und diejenigen, über die berichtet wird, nicht auf gleicher Au- genhöhe stehen: Schickt eine Lokalzeitung ihre Volontäre zu einer großen Industriefirma, wird man hinterher im Bericht die Sichtweise der Firma lesen können. Schickt hingegen eine große Fernsehanstalt ihre Leute zu einem kleinen Mittelständler, dessen Mitarbeiter mit Interviews nicht so viel Erfahrung haben, sieht man hinterher die Meinung des Reporters auf dem Bildschirm. Es liegt auf der Hand, dass in keinem der beiden Fälle ein auch nur an- satzweise objektives Ergebnis entstehen kann. Normalerweise treten diese Fälle aber auch nicht ein, da die kleine Lokalzeitung beim Industriekon- zern gar nicht erst einen Termin bekommt und der Medienkonzern sich wenig für den kleinen Mittelständler interessiert. Es treffen also fast immer entweder nur Anfänger oder nur Vollprofis aufeinander, was auch gut so ist. Zu den Vollprofis: Journalisten, die für größere Medienfirmen arbeiten, sind darin geschult, Berichte so zu gestalten, dass sie die Meinung ihres Arbeit-/Auftraggebers möglichst unbemerkt unter das Publikum streuen. Der obigen Fersehbericht ist ein gutes Beispiel dafür: Er ist formal überhaupt nicht wertend, es werden nur Fakten genannt. Die meis- ten Zuschauer werden — vermeintlich durch eigenes Nachdenken — zum Schluss kommen, dass in dem Kraftwerk regelmäßig gepfuscht wird, obwohl dies aus den gelieferten Informationen eigentlich gar nicht ableitbar ist. Umgekehrt haben natürlich auch die großen Industriekonzerne ihre Voll- profis, nämlich speziell ausgebildete Mitarbeiter, die ausschließlich für den Umgang mit solchen Journalisten bereitstehen. Warum im Fall des Phoenix-Berichts die Verantwortlichen im Kraftwerk die Journalisten im Kontrollraum filmen lassen haben, ohne die dortigen Mitarbeiter geeignet vorzubereiten, und ohne einen Presseerfahrenen mit hinzuzustellen, der bei Bedarf sofort (noch während der Aufnahmen) die entsprechenden Erläuterungen abgibt, ist mir schleierhaft. Noch unpro- fessioneller ist es aber, hinterher zu versuchen, die Ausstrahlung des Berichts zu verhindern. Naja, in diesem speziellen Fall soll's mit egal sein ;-)
Yalu X. schrieb: > Platinenschwenker .. schrieb: >> Der Betreiber hätte besser mal das Kamerateam erneut eingeladen, bis >> dahin rausbekommen woher die Störungsmeldung kam - dies dann erklärt >> (auch warum damit wie gezeigt umgegangen wurde). Dann wäre die ganze >> Sache halb so wild gewesen. > > Das hätte absolut nichts gebracht. Jeder, der schon einmal mit Journa- > listen zu tun gehabt hat, weiß: Wenn sie erst einmal ihr Fressen gefun- > den haben, kann man es ihnen nicht einmal mit Gewalt wieder entreißen. Also "Gewalt" ausüben sollte in einem AKW tunlichst unterlassen. Sonst interessiert sich am Ende auch noch das Blatt mit den vier Buchstaben dafür. ;-) > Warum im Fall des Phoenix-Berichts die Verantwortlichen im Kraftwerk die > Journalisten im Kontrollraum filmen lassen haben, ohne die dortigen > Mitarbeiter geeignet vorzubereiten, und ohne einen Presseerfahrenen mit > hinzuzustellen, der bei Bedarf sofort (noch während der Aufnahmen) die > entsprechenden Erläuterungen abgibt, ist mir schleierhaft. Noch unpro- > fessioneller ist es aber, hinterher zu versuchen, die Ausstrahlung des > Berichts zu verhindern. Eben, eben. Genau meine Worte. ;)
Hier dasselbe, was DLF gestern über die Öffentlichkeitsarbeit der AKW-Betreiber berichtete, diesmal von SPON AKW-Feuerwehren Abwimmeln, abwiegeln, auflegen: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751670,00.html
Uhu Uhuhu schrieb: > Hier dasselbe, was DLF gestern über die Öffentlichkeitsarbeit der > AKW-Betreiber berichtete, diesmal von SPON > > AKW-Feuerwehren > Abwimmeln, abwiegeln, auflegen: > http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751670,00.html Gehe Zurück zu Yalus Post und ziehe keine 5€ ein. Es ist durchaus verständlich, warum die da jetzt keine Lust zu haben: Es wird ihnen so oder so schlecht ausgelegt.
Simon K. schrieb: > Gehe Zurück zu Yalus Post und ziehe keine 5€ ein. Es ist durchaus > verständlich, warum die da jetzt keine Lust zu haben: Es wird ihnen so > oder so schlecht ausgelegt. Yalu läßt sich über einen Fernsehbeitrag aus - ich hatte eine Rundfunksendung verlinkt. Macht 5 € bitte.
Uhu Uhuhu schrieb: > Simon K. schrieb: >> Gehe Zurück zu Yalus Post und ziehe keine 5€ ein. Es ist durchaus >> verständlich, warum die da jetzt keine Lust zu haben: Es wird ihnen so >> oder so schlecht ausgelegt. > > Yalu läßt sich über einen Fernsehbeitrag aus - ich hatte eine > Rundfunksendung verlinkt. Weiß ich, trifft hier aber genau so zu. > Macht 5 € bitte. Im Leben nicht.
Unabhängig davon, ob nun Fernsehen, Radio oder Presse: In der aktuellen Situation können sich Kernkraftwerksmitarbeiter, die von Journalisten um ein Interview gebeten werden, nur falsch verhalten. Die Aussagen der Fernseh-, Radio- und Zeitungsbereichte stehen praktisch schon vorher fest. Es wird nur noch nach "Belegen" (also Versprechern, mehrdeutig auslegbaren oder zögerlichen Antworten der Befragten) gesucht. Selbst wenn die Werksfeuerwehren 200%ig perfekt auf einen Unfall vorbereitet wären, würde das gar nichts nützen, weil das im Moment einfach niemand erfahren will. Natürlich ist es auch verkehrt, gar nicht zu antworten, aber das hält den Schaden für die Kraftwerksbetreiber wahrscheinlich am geringsten. Dieser Mann bringt es doch auf den Punkt: Zitat: Der Brandschutzbeauftragte eines norddeutschen Kernkraftwerks erläuterte immerhin noch: "Ich möchte mich aufgrund dessen, was ich so in den Zeitungen lese, dazu nicht äußern." Er wundere sich, wie widersprüchlich dort vieles klinge und wie viel Falsches geschrieben werde. "Außerdem bin ich nicht so medienerfahren. Trotzdem - viel Erfolg noch!" Ich kann ihn gut verstehen. Aber auch hier wundert es mich wieder, warum die Mitarbeiter keinerlei Unterstützung von den ganzen PR-Managern erhalten, von denen es in so einem großen Laden doch sicher nur so wimmelt und die sonst bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit ihren Senf in die Öffentlichkeit drücken.
Yalu X. schrieb: > Aber auch hier wundert es mich wieder, warum die Mitarbeiter keinerlei > Unterstützung von den ganzen PR-Managern erhalten, von denen es in so > einem großen Laden doch sicher nur so wimmelt und die sonst bei jeder > nur erdenklichen Gelegenheit ihren Senf in die Öffentlichkeit drücken. Die haben doch alle Hände voll zu tun. Die müssen Strategien entwickeln, wie die Meinung in Deutschland wieder auf Kurs gebracht werden kann. Das muss geplant werden und mit Hochdruck umgesetzt werden. Anfänge davon sind ja schon seit vorgestern überall zu sehen.
Yalu X. schrieb: > nabhängig davon, ob nun Fernsehen, Radio oder Presse: In der aktuellen > Situation können sich Kernkraftwerksmitarbeiter, die von Journalisten um > ein Interview gebeten werden, nur falsch verhalten. Hat das vielleicht mit der Vorgeschichte zu tun? Die Presse hat sich ja i.S. Kernkraft in den vergangenen Jahrzehnten auch nicht gerade flächendeckend mit Ruhm bekleckert und die Atomindustrie hat nichts unversucht gelassen, nicht nur die Presse in die Richtung zu bekommen, die ihr nutzt. Daß die schreibende und sprechende Zunft jetzt gewisse Glaubwürdigkeitsdefizite entdeckt, wundert mich nicht und daß sie alles daran setzen, die wieder irgendwie zu flicken, ist zu erwarten. Auf der anderen Seite wündert es auch mich nicht, daß die AKW-Mitarbeiter selbst ziemlich verunsichert sind, denn das, was Fukushima passiert ist, kam in ihrer Welt bisher nicht vor. Sie verfallen in solchen Fällen - weisungsgemäß - in Schweigen und bringen das dann mehr oder weniger geschickt rüber. Das sind alles kleine Lichter und ich würde ihnen das nicht vorwerfen. Richtig schlimm ist aber, daß die Lügerei mindestens so stramm durchorganisiert ist, wie in der KPdSU zu Stalins Zeiten. Ich finde übrigens die "Fremdenführerin" im AKW in Risiko Atomkraft sehr typisch. Sie erinnert mich stark an ihr Pendent in der Asse, die auch schon in etlichen Filmen auftrat. Die Damen sind mit seltener Selbstsicherheit begabt, mit der sie auch über den Geringsten Anlaß von Unsicherheit hinweg wischen und ein keck-unschuldiges Gesicht dazu machen. Die Vorgehensweise ist sicher nicht nur Naturbegabung, sondern gründlich trainiert. Das Muster der Antworten und des Schweigens, diese z.T. recht plumpen Scherze - sie überlassen nichts der "Intuition" und schon gar nicht dem Zufall. Ich muß sagen, daß Leute dieser Bauart bei mir nicht beruhigend wirken, sondern Mißrauen und Zorn provozierend... > Aber auch hier wundert es mich wieder, warum die Mitarbeiter keinerlei > Unterstützung von den ganzen PR-Managern erhalten, von denen es in so > einem großen Laden doch sicher nur so wimmelt und die sonst bei jeder > nur erdenklichen Gelegenheit ihren Senf in die Öffentlichkeit drücken. Na ja, wer mal eine Zeit lang in diesen Kreisen tätig war, den wundert das überhaupt nicht. Was in diesem hochgradig schlichten Weltbild nicht vorkommt, dafür gibt es keine Antworten und bis die ausgetüftelten Antworten der Psychologen der PR-Argentur da sind, dauert es eben ein wenig...
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