Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mikrocontroller LED-Steuerung


von Michael N. (garril)


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Hallo,

ich habe noch nie etwas mit Mikrocontrollern zu tun gehabt, möchte damit 
aber nun anfangen. (Ich habe die letzte Zeit nur einige Tutorials 
gelesen und ein bisschen im Forum gestöbert)

Als erstes würde ich am liebsten eine kleine Schaltung bauen bei der 
nacheinander verschiedene LEDs heller/dünkler geschaltet werden.

Dazu habe ich allerdings folgende Fragen:
1. Ist das für einen kompletten Anfänger möglich? (Denke aber dass die 
LED-Steuerung ja recht einfach sein sollte)

2. Welche Hardware ist hierfür zu empfehlen? (siehe auch 3.; und wie 
steuere ich die LEDs dann an?)

3. Würde hierfür z.B. der Bausatz für $4.30 ( 
https://estore.ti.com/Search.aspx?detail=1&k=MSP-EXP430G2 ) zur 
Programmierung des Controllers reichen und ich könnte diesen dann in 
eine andere Schaltung einbauen? (wie gesagt hab absolut keine 
Vorkenntnisse)
Kommt da noch Versand dazu (habe noch nichts von Versandkosten usw. 
gelesen!)?

Schonmal vielen Dank (die ganze Thematik ist sehr verwirrend, wenn man 
noch nie so etwas gemacht hat).

mfg
Michael

Ps: Kentnisse in anderen Programmiersprachen sind vorhanden. Also die 
Logik, wie ich das dann programmiere weiß ich.

von Falk B. (falk)


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@  Michael N. (garril)

>Als erstes würde ich am liebsten eine kleine Schaltung bauen bei der
>nacheinander verschiedene LEDs heller/dünkler geschaltet werden.

OK.

>Dazu habe ich allerdings folgende Fragen:

>1. Ist das für einen kompletten Anfänger möglich?

Ja.

>2. Welche Hardware ist hierfür zu empfehlen? (siehe auch 3.; und wie
>steuere ich die LEDs dann an?)

Jede. Such dir eine aus, die schon die Grundelemente fertig hat, also 
NICHT alles selber bauen, bestenfalls einen Bausatz ala Pollin.

>3. Würde hierfür z.B. der Bausatz für $4.30 (
>https://estore.ti.com/Search.aspx?detail=1&k=MSP-E... ) zur
>Programmierung des Controllers reichen und ich könnte diesen dann in
>eine andere Schaltung einbauen?

Ja.

MFG
Falk

von Michael N. (garril)


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Hört sich ja ganz gut an, wenn ich jede Hardware verwenden kann^^

Mich würde aber besonders interessieren, wie ich das ganze dann 
verkable.
Wie ich LEDs anzuschließen habe weiß ich (passender Vorwiderstand, 
Reihen- bzw. Parallelschaltung ist alles klar, hiermit hab ich auch 
schon etwas Erfahrungen gesammelt), aber was brauch ich noch? Einfach 
den Controller reinpflanzen und der hat dann + und - und dann 
programmiere ich das ganze irgendwie, dass sich die Spannung an 
einzelnen Pins des Controllers ändert (An den Pins hängen dann die 
LEDs)?

Oder brauche ich da noch mehr?

von Tobias (Gast)


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Wieviele LEDs willst du denn ansteuern? Denn du willst sie ja in der 
Helligkeit regeln. Da reicht das "ein/aus" von nem normalen 
Mikrocontroller nicht.

Die Atmel-Microcontroller haben z.B. ein paar sogenannte PWM-Ausgänge, 
mit denen du direkt die Helligkeit der LED steuern kannst. Aber die 
haben nur ein paar davon (meist 1-4 Stück, wenn ich das gerade richtig 
im Kopf hab). Wenn dir das reicht: Alles super einfach :)

Wenn du mehr brauchst, musst du die normalen Ausgänge, die nur Ein/Aus 
können, so schnell ein und aus schalten, und dabei das verhältnis 
zwischen ein und aus so wählen, dass die LED mit der gewünschten 
Helligkeit leuchtet.

Das ist auch machbar (nennt sich Software-PWM oder Soft-PWM, man findet 
dazu hier im Wiki auch einiges), aber nicht mehr so kinderleicht und 
uneingeschränkt anfängergeeignet wie Hardware-PWM.

Dann musst du dir einen Mikrocontroller suchen, der mehr 
Hardware-PWM-Ausgänge hat.

von Michael N. (garril)


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Ah gut, jetzt weiß ich schonmal für was diese PWM-Ausgänge sind :)
(weiß noch nicht genau wie das ganze aussehen soll, aber ich denke ich 
werde LEDs in 3 verschiedenen Farben verbauen, da würden dann also 3 
PWM-Ausgänge reichen, da ich alle gleichfarbigen gleichzeitig steuern 
möchte)

Soft-PWM wird dann wahrscheinlich auch nur mit einer Endlosschleife 
funktionieren (habe mal gelesen das sollten mind. 100Hz sein), bei der 
man einfach den Ausgang beispielsweise bei jedem zweiten Durchlauf auf 1 
setzt und sonst auf 0.

Würde hier das Board für 4,30 Dollar zum Programmieren reichen? (welchen 
Mikrocontroller benutze ich denn dann damit beispielsweise, der mind. 3 
PWM-Ausgänge hat?)

Des Weiteren wäre es schön wenn mir jemand die folgende Frage 
beantworten könnte:
Brauche ich noch mehr in der Endgültigen Schaltung außer den 
Mikrocontroller (mit Sockel) und die LEDs mit Vorwiderständen?


Vielen Dank, habt mir schon sehr weitergeholfen

von Tobias (Gast)


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Ich kenne den Controller leider nicht, arbeite selbst nur mit AVRs.

Da gibt es hier eine Art Übersicht, was die können:
http://www.atmel.com/dyn/products/param_table.asp?category_id=163&family_id=607&subfamily_id=760

Da kann man z.B. auch die PWM-Kanäle nachgucken.

Aber immer einen Blick nach ganz rechts in der Tabelle werfen. Dort 
steht, in welchen Bauarten es den jeweiligen Microcontroller gibt. Nur 
wenn da "PDIP" und ne Zahl steht, ist der Controller in einer für 
Anfänger lötbaren Form vorhanden (nämlich die "Käferform" mit 
Beinchen/Pins und nicht SMD). Dabei fallen viele sonst in Frage 
kommenden Mikroprozessoren wieder raus ;-)

Was du noch brauchst:
Kommt drauf an, wieviele LEDs du je Farbe nimmst bzw. wie viel Strom die 
ziehen. Ein Ausgang des Mikrocontrollers liefert typisch 20mA, absolut 
maximal 40mA. Wenn man ihn stärker belastet bricht im besten Fall nur 
die Spannung ein und die LEDs werden dunkler als geplant, im 
schlechtesten Fall brennt der Ausgang durch. Da wohl bei dir etwas mehr 
als 20mA fließen sollen, musst du hier noch eine "Verstärkung" vorbauen. 
Dafür musst du dir mal Transistorgrundschaltungen anschauen und achte 
dabei darauf, dass das ganze schnell schalten muss (das tun aber 
eigentlich alle Transistorgrundschaltungen, zumindestens schnell genug 
für deine Anwendung) und dass du eine große Stromverstärkung hast - den 
Verstärken nämlich nicht alle Transistorgrundschaltungen :-) Also 
einfach mal nach Transistorgrundschaltungen googlen.

von Michael N. (garril)


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Hm in der Liste haben alle mind. 3 PWM-Känale.
Die würden also alle reichen.

Welches Board kann man denn ganz gut zum programmieren der AVRs nehmen 
(sollte natürlich möglichst billig sein, und wenns geht einen 
USB-Anschluss haben)?

20mA reichen wahrscheinlich wirklich nicht.
Zu den Transistorgrundschaltungen informiere ich mich dann morgen mal. 
(dürfte ja hoffentlich nichts so kompliziertes sein)

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Kurz und knapp: Das Ti-Launchpad macht alles was du willst, bedenke 
aber, dass es in diesem Forum mehr Erfahrung und Ansprechpartner für 
AVRs gibt.


Michael N. schrieb:
> (weiß noch nicht genau wie das ganze aussehen soll, aber ich denke ich
> werde LEDs in 3 verschiedenen Farben verbauen, da würden dann also 3
> PWM-Ausgänge reichen
Genau. Solche Hardware PWM-Ausgänge hat jeder aktuelle Controller, auch 
der von TI, dieser hat jedoch nur zwei PWM-Ausgänge. Macht aber nichts, 
siehe Software-PWM.

Bedenke aber, dass ein solcher Mikrocontroller je Pin maximal ca. 20mA 
treiben kann. Wenn du mehr willst, dann brauchst du noch einen 
Transistor je Kanal.


> Soft-PWM wird dann wahrscheinlich auch nur mit einer Endlosschleife
> funktionieren (habe mal gelesen das sollten mind. 100Hz sein), bei der
> man einfach den Ausgang beispielsweise bei jedem zweiten Durchlauf auf 1
> setzt und sonst auf 0.

Soft-PWM geht mit jedem Mikrocontroller. Die sind heute sogar so 
schnell, dass man noch andere Sachen nebenher machen kann.

> Würde hier das Board für 4,30 Dollar zum Programmieren reichen?
Ja

> (welchenMikrocontroller benutze ich denn dann damit beispielsweise,
> der mind. 3 PWM-Ausgänge hat?)
Musst du suchen.

Das Datenblatt solltest du mal herunterladen, falls du es nicht schon 
getan hast:
http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/msp430g2231.pdf

von AVerr (Gast)


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Die TI Controller sind zweifelsohne auch dafür geeignet.

Aber sie sind eher für Low-Power-Anwendungen ausgelegt und im 
Hobbybereich nicht so stark vertreten wie die AVRs.
Du solltest deine Entscheidung, welchen µC-Typ du einsetzt, nicht nur 
vom Preis des Dev-Boards abhängig machen.

Sowohl AVR als auch die MSP430er haben ihre Vor- und Nachteile.
Was willst du denn in (ferner) Zukunft mithilfe von Controllern denn 
basteln ? Ich denke nicht, dass du nur das Dimmen von LEDs im Kopf hast.

von Tobias (Gast)


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Beim Ti wirst du für Board+Programmer fast nichts an Geld los.

Aber wie hier schon gesagt wurde, gerade zu den AVRs kann dir hier auf 
der Seite und hier im Forum besser geholfen werden, da hier einfach 
verbreiteter. Wenn du evtl. noch n paar Projekte demnächst bastelst, 
dann ist n guter Programmer für etwas mehr Geld vielleicht sinnvoll 
investiert und die Atmel AVR Mikrocontroller kosten auch echt wenig.

Und beim Ti musst du für 3 PWM-Kanäle schon ne Software-PWM bauen. Das 
ist für einen Anfänger schon sehr viel schwieriger als ne Hardware-PWM 
"anzusteuern".

AVR/Atmega Mikrocontroller gibs günstig auf csd-electronics.de

N Programmer musst du dir dann halt noch kaufen oder bauen. Im 
einfachsten Fall über Parallelport. Kostet nur n paar Cent, aber braucht 
halt den Parallelport. Ansonsten z.B. der mySmartUSB light. USB 
Programmer für 16€. Spannungsversorgung (5V) an den Microcontroller, n 
kleines Kabel nehmen/kaufen, damit mySmartUSB light und Microcontroller 
verbinden und über USB programmieren.

Oder AVRISP MKII.

Oder AVR STK500.

Preise aufsteigend ;-)

Schau dir die Sachen mal genauer an und dann kannst du dazu ja auch 
gerne weitere Fragen stellen.

von Dominique G. (dgoersch)


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Ich hab seiner Zeit mit dem Evaluation Board und dem AddOn Board von 
Pollin angefangen und nutze beide immer noch. Ersteres dank vorhandener 
serieller Schnittstelle am PC insb. als Programmer.

Ich denke die beiden Boards sind eine super Basis für den Einstieg, es 
werden einige AVRs unterstützt und mit Display, LEDs und Tastern hat man 
erstmal alles für erste Experimente.

Keine Frage, die Boards haben auch ihre Schwächen, so verstehe ich es 
überhaupt nicht, wieso man die Taster nicht auf GND gelegt hat, so dass 
man die internen Pullups des µC nutzen könnte, aber nungut. Wenn du 
soweit bist, dass dich das stört, bist du auch in der Lage das zu 
beheben :)

Man braucht halt noch eine echte serielle Schnittstelle um es vernünftig 
nutzen zu können. USB/RS232-Adapter funktionieren nicht oder nur sehr 
unzuverlässig.

In Sachen LEDs und µC darfst du gerne auch mal bei ledstyles.de 
vorbeischauen, eine nette Community mit LED als Schwerpunkt.

von Michael N. (garril)


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Also bis jetzt habe ich nur ein paar Anwendungen mit LEDs geplant 
(Laufschrift und eben dieser Farbwechsel).
Allerdings werde ich bestimmt noch viele Ideen beim programmieren 
bekommen (programmiere auch in PHP und Java, und mir fallen einfach 
immer wieder neue Sachen zum testen ein).

Auf jeden Fall habt ihr mich überzeugt einen AVR zu benutzen :)

Da ich sowieso ein Computerverrückter bin, habe ich genügend Rechner mit 
Parallelport, allerdings wäre es natürlich hinsichtlich der Zukunft 
vielleicht sinnvoll, dass der Programmer ne USB-Schnittstelle hat. (Hat 
ein USB-Programmer große Nachteile außer vielleicht der Preis?)

@Tobias: Du hast geschrieben, dass man nen Parallelport-Programmer für 
nen paar Cent bekommt! Hast du dazu einen Link?

Der mySmartUSB light sollte ja eigentlich erstmal reichen. Was brauche 
ich dann noch alles dazu (ist dann wahrscheinlich ja noch ein board zum 
programmieren notwendig; Schaltplan)? Kann ich darauf dann ganz 
verschiedene AVRs benutzen?


So und zu guter letzt noch eine Frage: Wo bestellt man am besten die 
Teile (Mikrocontroller und Kleinteile), weil die meisten Shops im 
Internet verlangen ja mind. ca. 5€ Versand.

von AVerr (Gast)


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Michael N. schrieb:
> (Hat
> ein USB-Programmer große Nachteile außer vielleicht der Preis?)

Nein, USB-Programmer sind heutzutage eigentlich Standard. Viele Leute ( 
wie auch ich ) entwickeln die Firmware am Laptop, und da sind serielle 
oder parallele Schnittstellen selten.

Michael N. schrieb:
> @Tobias: Du hast geschrieben, dass man nen Parallelport-Programmer für
> nen paar Cent bekommt! Hast du dazu einen Link?

Naja, ein paar Cent ist ein wenig untertrieben, aber Parallel-Programmer 
gibt es günstiger als die USB-Teile ( am günstigsten wird es im 
Selbstbau, Schaltungen findet man zuhauf ). Ich würde dennoch zu USB 
raten, um auch in der Zukunft gewappnet zu sein.

Michael N. schrieb:
> Was brauche
> ich dann noch alles dazu (ist dann wahrscheinlich ja noch ein board zum
> programmieren notwendig; Schaltplan)? Kann ich darauf dann ganz
> verschiedene AVRs benutzen?

Der mySmartUSB ist ein sogenannter ISP ( In-System-Programmer ). Damit 
kannst du deine Controller auch in der Schaltung programmieren. ( Glaub 
mir, bei 100 Mal Flashen nervt es, den Controller jedes Mal aus der 
Schaltung zu nehmen und auf das Programmierboard zu setzen ).
Dafür musst du in deiner Schaltung auch einen 6-Pin-Anschluss vorsehen, 
bei dem die entsprechenden Pins mit dem Controller verbunden sind ( 
MISO, MOSI, SCK, RESET, GND, VCC ).
Du kannst alle AVRs programmieren, die auch mit dem Atmel STK500 
programmiert werden können, da der mySmartUSB eine STK500 Firmware drauf 
hat. Dies betrifft den Großteil der ATmega und ATtiny Controller. Damit 
kannst du also nichts falsch machen.

Michael N. schrieb:
> So und zu guter letzt noch eine Frage: Wo bestellt man am besten die
> Teile (Mikrocontroller und Kleinteile), weil die meisten Shops im
> Internet verlangen ja mind. ca. 5€ Versand.

Damit musst du dich wohl anfreunden. Reichelt ist der bekannteste, die 
Versandkosten sind aber schon sehr gesalzen. Daher lieber viel auf 
einmal kaufen, dafür aber seltener.

von Michael N. (garril)


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Hm hab noch garnicht bei meinem neuen Notebook geschaut obs noch nen 
RS323er hat nachguck hm nein hat keinen mehr...

Also gut dann denke ich ist meine Entscheidung gefallen! Es wird der 
mySmartUSB light (mk2, mk3 oder so brauche ich ja wahrscheinlich 
nicht?!)

Gut dann wieß ich schonmal, dass ich mir ein paar 6Pin-Anschlüsse 
mitkaufe.
Bei Reichelt hab ich auch schon öfter bestellt (wie gesagt, 
Versandkosten sind halt recht heftig) und ich glaube, ich hab beim 
letzten mal sogar schon solche 6Pin-Ports mitbestellt um einfach was 
daheim zu haben falls ichs mal brauche :) (eben weil ich nicht wegen 
jeder Kleinigkeit dort bestellen möchte)

Ich guck jetzt mal, dass ich mir überlege, wie die Schaltung der LEDs 
später aussehen soll. Wäre schön wenn mir dann jemand sagen könnte, ob 
das so funktioniert^^ (Melde mich wieder wenn ich nen Schaltplan gemacht 
habe)

von Michael N. (garril)


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Hm also wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, sollte das 
ganze ja wie folgt funktionieren (hab jetzt mir halt mal nen kleinen 
ATmega angeschaut):
Der Stromkreis für dem Controller hat 5V und der für die LEDs 12V:

-Ein 6-Pin-Anschluss ist an den Controller gelötet (GND, MISO, MOSI 
usw.)
-5V (Minus) geht an GND vom Mikrocontroller (hat ja anscheinend 2mal 
GND)
-Am PWM-Ausgang hängt ein Transistor (Basis)
-Der Emitter des Transistors hängt an 5V (Plus)

-Außerdem hängt am Emitter noch 12V (Plus)
-und am Kollektor 12V (Minus)
-in diesem Stromkreis hängen nun auch die LEDs mit Vorwiderstand

Jetzt stelle ich mir das ganze so vor, dass ich dann im Mikrocontroller 
den PWM-Ausgang auf 0,7V o. Ä. schalten kann und dann sollten die LEDs 
leuchten! oder auch nicht?!

Ps: Wollte ein Schaltbild mit Eagle erstellen, aber das war mir zu 
umständlich (hab mich absolut nicht zurechtgefunden in dem Programm)

von Dominique G. (dgoersch)


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Michael N. schrieb:
> -Am PWM-Ausgang hängt ein Transistor (Basis)
Aber bitte den Basiswiderstand nicht vergessen.

> -Der Emitter des Transistors hängt an 5V (Plus)
> -Außerdem hängt am Emitter noch 12V (Plus)
> -und am Kollektor 12V (Minus)
Das wäre ein Kurzschluss sobald der Transistor durchschaltet.

> Jetzt stelle ich mir das ganze so vor, dass ich dann im Mikrocontroller
> den PWM-Ausgang auf 0,7V o. Ä. schalten kann und dann sollten die LEDs
> leuchten! oder auch nicht?!
Man kann den PWM-Ausgang nicht auf eine bestimmte Spannung schalten. Der 
Ausgang ist entweder aus (GND) oder an (+5V bzw. VCC) und durch das 
Tastverhältnis wird die Helligkeit der LED bestimmt.

Bei einem NPN-Transistor kommt die Last (LED + Vorwiderstand) Kollektor 
und positiver Versorgung (bei dir +12V). Der Emitter kommt an GND. Die 
Basis wird über einen Basiswiderstand mit dem Pin des µC verbunden. GND 
(also die Minuspole) beider Versorgungen (+5V für den µC und +12V für 
die LEDs) müssen miteinander verbunden sein.

von Michael N. (garril)


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Ah ok das hab ich jetzt soweit verstanden (mit welchem Programm kann man 
so eine schöne Schaltung zeichnen?)

Zum Basiswiderstand (hierfür habe ich eine Beispielrechnung im Internet 
gefunden):
Kollektorstrom max.: 100mA (40mA für LEDs und Reserve)
Verstärkungsfaktor (BC337-40): 250-630 (dann soll man angeblich mit 250 
rechnen)
Übersteuerungsfaktor: 3 (zur sicheren Sättigung)
Schaltschwelle ist angeblich 0,7 V

-->
Basisstrom=100mA/160*3=1,875mA
Jetzt noch 5V-0,7V=4,3V
Basiswiderstand=4,3V/0,001875A=2293 Ohm

--> Ich benutze einen 2,2 kOhm Basiswiderstand
http://www.conrad.de/ce/de/product/400297/WIDERSTAND-KOHLE-01-W-5-2K2-BF-0204/0241110&ref=list
Ich hoffe meine Rechnung hat gepasst

von Michael N. (garril)


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Konnte leider meinen alten Beitrag nicht mehr editieren.

Wie würde die Schaltung aussehen, wenn ich einfach auch für den 
LED-Stromkreis die 5V vom Mikrocontroller nutzen möchte (2 Netzteile 
sind ja nicht gerade schön)?

von AVerr (Gast)


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Willst du die LEDs unabhängig voneinander dimmen können ? Dann kommt 
einfach an jeden µC Pin eine LED, dahinter ( oder davor, ist egal ) der 
Vorwiderstand und das an GND.
Ein Pin kann locker bis zu 20 mA rausgeben, das reicht für normale LEDs 
vollkommen ( ich hab nie eine LED über 5 mA betrieben, alles darüber 
blendet nur unheimlich wie ich finde ).

von Michael N. (garril)


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Also ich glaube, das mit der Transistorschaltung ist mir jetzt erstmal 
zu kompliziert.
Ich bestelle einfach mal ein paar Teile mit (wie zB auch ein paar 
Transistoren), aber baue die Schaltung erstmal mit nur einer LED pro 
PWM-Ausgang.

Dann kann ich das ganze einfach mal testen und wenn alles gut klappt, 
baue ich die Schaltung um.

Bin jetzt auf der Suche nach Atmels bei Conrad (dort muss ich sowieso 
bestellen). Weiß aber noch nicht welchen ich nehme (bzw. bestelle ich 
sowieso dann lieber gleich 3 Stück oder so)


edit: ja, die sollen unabhängig voneinander dimmbar sein. Ohne 
Transistoren sollte das ja ganz einfach sein denke ich.

von AVerr (Gast)


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Hier nochmal ein Bild davon.

Der meistbenutzte AVR hier ist wohl der ATmega8.
Es gibt auch eine neue Reihe, die dazu Pinkompatibel ist, die ATmegaX8, 
wobei das X die Flash-Größe angibt, also ATmega88 hat 8kB, ATmega48 hat 
4kB und ATmega168 16kB.
Die sind in sofern besser, dass sie mehr Interrupts haben und 
gegeneinander austauschbar sind.
Solltest du also mit dem ATmega48 anfangen und dir der Platz plötzlich 
nicht reichen, kannst du auf den ATmega88 ausweichen, ohne viel ändern 
zu müssen.

Wenn du bei Conrad nun einen AVR suchst, achte darauf, dass er mit -PU 
endet. Dies sind die PDIP versionen. Alle anderen ( AU, MU ) sind 
SMD-Versionen, die anfangs wohl noch etwas zu hoch gegriffen sind.

Für die LED-Schaltung brauchst du wohl
- einen ATmega
- einen 100 nF Kerko ( Abblockkondensator )
- 3 LEDs
- 3 Vorwiderstände
- den 6er Stecker zum Programmieren
und das war es im Grunde auch schon.

Wenn du den Controller auch mit einem externen Takt versorgen willst, 
kämen noch 2 22pF Kerkos und ein Quarz hinzu, das ist aber nur fürs 
LED-Dimmen nicht notwendig.

Wie willst du das ganze aufbauen ? Auf einem Steckbrett oder auf 
Lochraster oder sogar auf einer geätzten Platine ?

von Michael N. (garril)


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AVerr schrieb:
> - einen 100 nF Kerko ( Abblockkondensator )

...Oh man hätte ich nur Elektroniker gelernt, wüsste ich was das ist und 
wie ich den benutze :)

Über welche Pins wird der ATmega selbst denn an die Spannungsquelle 
angeschlossen?

Das ganze werde ich auf Lochraster aufbauen.


Mit externem Takt möchte ich ihn auf keinen Fall versorgen (viel zu 
kompliziert für den Anfang)


edit: Hm mit der Bauart habe ich jetzt zB diesen gefunden:
http://www.conrad.de/ce/de/product/154054/MICROCONTR-ATMEGA8-16PU
Wobei der ja schon recht groß ist für die Anfänge.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Michael N. schrieb:
> edit: Hm mit der Bauart habe ich jetzt zB diesen gefunden:
> http://www.conrad.de/ce/de/product/154054/MICROCON...
> Wobei der ja schon recht groß ist für die Anfänge.

Der passt gut.

Wenn du bestellst solltest du noch folgende Dinge mitbestellen:
dünne Litze zum verkabeln
3x  LM7805
3x  Elko 220µF 25V  446382-62
20x 100Ω, 1kΩ, 10kΩ

evtl. noch ein Steckbrett und Drähte

von AVerr (Gast)


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Michael N. schrieb:
> ...Oh man hätte ich nur Elektroniker gelernt, wüsste ich was das ist und
> wie ich den benutze :)

Darum habe ich extra in Klammern einen Begriff geschrieben, anhand 
dessen man das gut googeln kann ;)
Ein Kerko ist ein Keramikkondensator und der ist in diesem Fall dazu da, 
Störungen "abzublocken" (daher der Name).
Siehe auch erstes Google-Ergebnis zu "Abblockkondensator": 
http://www.rn-wissen.de/index.php/Abblockkondensator

Ich bin übrigens selbst nicht vom Fach, bin Informatikstudent. Aber man 
lernt sehr schnell die Grundlagen der Elektrotechnik :)

Michael N. schrieb:
> Über welche Pins wird der ATmega selbst denn an die Spannungsquelle
> angeschlossen?

Es gibt da die VCC und AVCC Pins, diese müssen beide an deine 
5V-Spannung angeschlossen werden. Die GND-Pins kommen logischerweise an 
GND.
Dier Abblockkondensatoren kommen so nah an den Controller wie möglich, 
das wird aber auch schon im Link oben erklärt.


Sooo, schauen wir uns das mal am Beispiel des ATmega8 an:
Im Datenblatt ( wenn du das noch nicht gespeichert hast, sofort machen ! 
) gibt es das Pin Diagramm, dass dir alle nötigen Infos bereithält.

Pin 20 ist AVCC, Pin 7 ist VCC. Da du 2 Versorgungsanschlüsse hast, 
brauchst du sogar 2 Abblockkondensatoren.

Zur Grundbeschaltung gehört außerdem ein 10k-Widerstand vom Reset-Pin ( 
Pin 1 ) nach VCC, sonst wird nicht viel laufen.

Dann wirft man noch den 6-Pin-ISP Stecker dazu ( Belegung 
http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_In_System_Programmer#ISP ).

Da du den AD-Wandler in diesem Fall nicht benutzen willst, kann man AREF 
offen lassen.
Eine besonderheit beim ATmega8 ist, dass einer der PWM-Pins ( OC2 ) auf 
PB3 zusammen mit MOSI liegt.
Also wird eine LED zusammen mit dem Programmer an diesen Pin 
angeschlossen.
In diesem Fall ist das nicht besonders schlimm, die LED wird beim 
Programmieren etwas flackern.

Und schon hat man einen Plan, wie z.B. den im Anhang.

von AVerr (Gast)


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Der Teil im gestrichelten Kasten wäre der Anschluss eines Quarzes. Das 
ist so einfach, dass ich den auch mal eingezeichnet habe. Aber wie 
gesagt, für die LED-Geschichte braucht man den noch nicht.

von Michael N. (garril)


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Vielen Dank für das super Schaltbild.

Bin in Ausbildung zum Fachinformatiker. Da hab ich mit Elektronik 
eigentlich fast gar nix zu tun (was defekt ist wird einfach durch was 
neues ausgetauscht und nicht an Platinen rumgelötet^^)

Ein 100 nF Kerko hab ich bei conrad mit 5V nicht gefunden.
Ist die Spannung egal? Dann würde ich nämlich folgenden nehmen:
http://www.conrad.de/ce/de/product/500812/?amp;amp;KERAMIK-KONDENSATOR-VS-PRINT-X7R-100-NF/SHOP_AREA_17436&promotionareaSearchDetail=005

von AVerr (Gast)


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Die Spannung ist mehr oder weniger egal, ich hab bisher noch keine 
Kerkos gesehen, die weniger als 5V vertragen haben.
Conrad ist in der Tat etwas mau bestückt und die Preise sind der horror 
... du solltest vielleicht mal bei Reichelt schauen.
Da habe ich auf anhieb die Kerkos gefunden: 
http://www.reichelt.de/Vielschicht-bedrahtet-X7R-10-/X7R-2-5-100N/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=22853;GROUPID=3162;SID=287XqkvqwQARwAADky-5Y236b99dbbc24fb62d188013e813dfe67
Die ATmega müssten auch um einiges weniger kosten als bei Conrad ( 
ATmega8 kostet 2,70 bei R ).

Ach ja, vielleicht solltest du dir noch ein paar Sockel zulegen. Dann 
kannst du ein und den selben Controller in verschiedenen Schaltungen 
einsetzen ( natürlich nicht gleichzeitig ). Also sowas: 
http://www.reichelt.de/IC-Sockel/GS-28P-S/index.html?;ACTION=3;LA=3;GROUP=C131;GROUPID=3215;ARTICLE=8222;SID=287XqkvqwQARwAADky-5Y236b99dbbc24fb62d188013e813dfe67

von Michael N. (garril)


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Jop die Sockel kenne ich schon.
Da bestelle ich auf jeden Fall auch welche mit.

Hm der ATmega kostet bei Conrad 4,18€....
Ich mache mal meine Bestellung bei Conrad fertig (den mySmartUSB light 
gibts bei reichelt leider nicht) und guck dann ob es sich nicht lohnt, 
bei beiden zu bestellen.

Was mir bei Conrad aufgefallen ist:
Man sollte auf keinen Fall die 1/10W-Widerstände kaufen wenn man ein 
paar mehr braucht! Bei den 1/4W-Widerständen gibt es 100er-Packs, die 
nur 1,92€ kosten (sonst kostet ein einzelner 1/10W-Widerstand 0,11€)

von Michael N. (garril)


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Also hab jetzt mal alles zusammengeschrieben (falls einem auffällt das 
etwas fehlt, bitte Bescheid sagen):
Bauteile sind vorsichtshalber doppelt ausgelegt. Ich denke mal bei einer 
Schaltung wird es nicht lange bleiben (Transistoren sind auch schonmal 
dabei auch wenn ich die erstmal nicht verbaue).

-mySmartUSB light
-2x Atmel ATMega8-16PU
-je 100 Widerstände (100, 1k und 10k Ohm)
-4x Kerko (100nF)
-2x IC-Sockel (28 Pole, Rastermaß 7,62; ich hoffe das passt!?Die Löcher 
in der Lochrasterplatine sind ca. 2,5mm auseinander, was sagen denn 
diese 7,62?)
-2x Stiftleiste 2x3 Pins
-6x BC337-40


Und auf Empfehlung von Alexander Schmidt (weiß nur noch nicht genau für 
was^^):
-3x  LM7805
-3x  Elko 220µF 25V

Ist sonst noch etwas nötig (LEDs und Vorwiderstände habe ich schon)?
Passt der Sockel für den Mikrocontroller?

von MarioT (Gast)


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von Tobias (Gast)


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Hi

Zum Thema "Parallelport-Programmer für ein paar Cent"
Kaufen für ein paar Cent wird schwer - selbst bauen ist angesagt:
http://s-huehn.de/elektronik/avr-prog/avr-prog-alt.htm
Du brauchst also nur: Einen Stecker für den Parallelport, 2 Widerstände, 
ein paar Kabel und dann irgendwas, womit du das ganze an deine Schaltung 
anschließt - am besten den 6-pin-Pfostenstecker, der Standard für 
In-System-Programmierung ist. Ich gebe zu, wenn man die Teile kauft, 
landet man wohl auch bei mehr als ein paar Cent. Aber zumindestens den 
Parallelport-Stecker hat man oft inkl. Kabel noch irgendwo rumliegen und 
das ist wohl das teuerste.

AVR-Mikrocontroller bekommst du günstig auf 
http://www.csd-electronics.de/de/index.htm Auch 
"Standard"-Elektronikbauteile sind alle vorhanden und günstig zu 
beziehen. Dagegen hat Conrad Apothekerpreise und ist teilweise 
schlechter sortiert! Auch die Versandkosten sind mit 3,75€ fair.

von Dominique G. (dgoersch)


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Du solltest noch an passende Vorwiderstände für deine LEDs denken!

von Michael N. (garril)


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Hm so ein Steckbrett wäre tatsächlich was.
Wie funktioniert das dann? Sind da immer mehrere Löcher miteinander 
verbunden?

Mal gucken, wenn es dort alles gibt was ich möchte, bestelle ich lieber 
dort.

Als Vorwiderstände habe ich noch ca. 200 Widerstände daheim und werde 
mir außerdem noch 3 100er Päckchen mit Standardwerten für LEDs bestellt. 
Da hab ich also genug.

Scheint fast so, als hätte ich nix vergessen :)

von AVerr (Gast)


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Michael N. schrieb:
> Passt der Sockel für den Mikrocontroller?

ATmega8 Datenblatt, Seite 296 sollte dir sagen, dass das passt.

CSD Electronics ist super, geringe Versandkosten und die ganzen Bauteile 
sind auch viel günstiger als bei Conrad. Den mySmartUSB light haben sie 
auch, wie ich gerade sehe.

Bei einem Steckbrett sind die Pins so verbunden:
http://www.strippenstrolch.de/grafiken/steckbrett2.jpg
Bei manchen Modellen sind die 4 ( in diesem Fall ) horizontalen 
Leitungen nochmal in der Mitte getrennt. Aber das kann man ja 
überbrücken.
Dafür brauchst du nur noch passenden Draht.

von (Gast) (Gast)


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Warum nicht gleich den ATmega328, der hat halt gleich viel mehr Platz 
und kostet nicht viel mehr...
Und hier gibts die auch recht günstig - auch wenn die Auswahl kleiner 
ist:
http://www.elecont.de/shop/index.php?cat=c21_Atmel-AVR.html
Versandkosten 2.5E

von M. P. (phpmysqlfreak)


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Michael N. schrieb:
> -2x IC-Sockel (28 Pole, Rastermaß 7,62; ich hoffe das passt!?Die Löcher
> in der Lochrasterplatine sind ca. 2,5mm auseinander, was sagen denn
> diese 7,62?)

Diese 7,62mm ist der Pin-Abstand der beiden Anschluss_reihen_ des 
Controllers.
1
Abstand zwischen den Pins hier ist 2,54mm
2
. . . . . . . . . . . . . .
3
4
und hier "von oben nach unten" 7,62mm
5
. . . . . . . . . . . . . .

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Michael N. schrieb:
> Hm so ein Steckbrett wäre tatsächlich was.
> Wie funktioniert das dann? Sind da immer mehrere Löcher miteinander
> verbunden?
Steckbrett unteres Bild

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