Forum: PC Hard- und Software 2 Ethernetports parallel schalten


von PlanlosLan (Gast)


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Hi,

evtl kann mir hier jemand helfen:

Mein Vater hat gerade die Hausverkabelung neu gemacht und an einer 
Stelle wollte erjetzt zwei Netzwerkbuchsen parallel schalten(Twisted 
Pair 100mbit, also von 8 Adern werden 4 benutzt). Das dann nur einer von 
beiden Ports benutzt werden kann ist klar und auch aktzeptabel.

Er hat also das Kabel aufgelegt und an der Netzwerkbuchse selbst ein 
Kabel parallel angeklemmt zu der anderen Buchse.

Ergebnis: funktioniert nicht wirklich...Verbindung bricht dauernd ab, 
etc.(egal an welche der beiden Buchsen man etwas anschliesst)

Er hat die parallel geschlossene Buchse abgeklemmt und dann funktioniert 
die Buchse auch. Also die vorherige Verkabelung ist ok.

Ich vermute mal, das die Phy selber irgendwelche Abschlusswiderstände 
eingebaut haben. Ist das korrekt? Dann würden die durch die 
Parallelschaltung ja halbiert werden. Könnte er zur Lösung des Problems 
jetzt einen Widerstand in Serie reinlöten und die Widerstände stimmen 
wieder(falls das die Lösung ist?) Früher beim BNC waren das ja 50ohm. 
Ist das bei Ethernet auch noch so?

Das sich da jedem Netzwerkverkabelungsspezialisten die Haare sträuben 
ist ok ;)

Falls jemand eine Idee zur Lösung des Problems hat, wäre ich für einen 
Post dankbar

Danke

von PlanlosLan (Gast)


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Oh...Phy war glaub ich ungenau ausgedrückt...Ich dachte das Phy nur die 
Buchse selber wäre...aber dem scheint ja nicht so zu sein?

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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Hi,

Du hast es dir gerade fast selbst beantwortet. 2 Ethernet anschlüsse 
Parallel
schalten ist nicht. Nimm n Switch und das Problem ist gelößt selbst für 
1000MBit sind die nicht Teuer bei so wenigen Anschlüssen, aber was 
willst du oder dein Vater genau machen?

MfG

Tec

von Peter II (Gast)


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also in den dosen gibt es auf jeden fall keine Widerstände, die "letzte" 
dose sollte eigentlich aber bei der mittleren düfte es zu Problemen 
kommen weil sich das Signal in beiden Richtungen ausbreiten kann und 
dann durch refexion sich  selber überlagert.

Mach es doch steckbar, also in der einen Dose fest anschließen und das 
kabel was weiter geht mit einem Stecker versehen (oder dafür den 
2.Anschluss an der dose nutzen) dann braucht du es nur stekcen oder mit 
einem kurzen Kabel brücken wenn du die 2.Dose nutzen willst.

von user (Gast)


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was du machen kannst, ist jeweils 4 adern an die eine buchse und die 
anderen an die andere, dann geht halt nur 100Mbit, aber es funktioniert

von Ben _. (burning_silicon)


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merkwürdigerweise hat sowas mal bei einem kumpel funktioniert. möchte 
nicht wissen wie saumäßig die datentransferrate war, für DSL muß es aber 
gereicht haben. er hat's dann geändert nachdem ichs gesehen habe. :D

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Viele Lan-Karten haben für die unbenutzten 4 Adern 75R Pulldowns. Die 
machen dir das Signal kaputt.

von PlanlosLan (Gast)


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hallo,

Danke schon mal für die Antworten.
Er hatte keine Lust/ist zu aufwändig, noch ein extra Kabel zu der 
anderen Dose zu ziehen da es im eben erst später aufgefallen ist, das 
eine zweite DOse doch praktisch wäre. Da oben noch einen Switch 
hinstellen wär auch nicht so dolle.
Es soll halt einfach funktionieren und er ist sich bewusst das er nur 
eine Dose nutzen kann.
Die weiteren 4 Adern sind für ISDN belegt. die fallen also aus.

An der Enddose kommt kaum was. Windows erkennt zwar mal eine Verbindung 
aber es bricht immer ab. An der mittleren Dose ist es etwas besser, aber 
auch nicht wirklich nutzbar. Klemmt man an der Mitteldose die Endedose 
ab, dann geht es wie gesagt.

Ich hab jetzt noch nicht ganz verstanden was wirklich für die schlechte 
Signalqualität verantwortlich ist. Widerstände haben die Buchsen also 
nicht.
Liegt es wirklich "nur" an den Reflexionen? Das es an der Endbuchse 
funktionieren müsste klingt für mich ja noch nachvollziehbar. Aber dem 
ist eben nicht so

Also das man die ANschlüsse nicht gleichzeitig betreiben kann ist schon 
klar..nur um das nochmal zu verdeutlichen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Könnte es sein, daß bei der Aufteilung in ISDN und Netzwerk nicht sauber 
in je zwei Adernpaare getrennt wurde? Sowas wirkt sich mit zunehmender 
Kabellänge immer negativer aus.

von PlanlosLan (Gast)


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Wie meinst du das mit sauber aufgeteilt? Das Adern vertauscht wurden?
Es ist 8adriges Netzwerkkabel verlegt(welches weiss ich momentan nicht 
genau...werd Ihn nochmal fragen. Ich weiss nicht ob die Adern da 
irgendwie einzeln geschirmt sind oder so) und im Keller wurden immer 4 
Adern für LAN verwendet und der Rest für ISDN un dangeschlossen
An den Anschluss Dosen wurde dann entsprechend in LAN und ISDN 
aufgesplittet. Aber mal schauen...evtl. wird das auch geändert. Damals 
war es halt praktisch aber mittlerweile wird für Telefon VoIP verwendet 
weswegen das mit dem ISDN gar nicht mehr nötig ist.

Die Bastellösung kam jetzt im Zuge dessen das die Dose oben nicht 
eingeplant war, und jetzt ein Kabel durchs ganze Haus unters Dach zu 
ziehen ist auch nicht so eben möglich

von Ben _. (burning_silicon)


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> Viele Lan-Karten haben für die unbenutzten 4 Adern 75R Pulldowns.
> Die machen dir das Signal kaputt.
Das mag ich eigentlich nicht glauben.

Schon mal was von Power over Ethernet gehört? Da werden immerhin 48V 
verwendet, diese mit 75 Ohm gen Masse schicken könnte ein wenig warm 
werden. Diese 48V liegen meist auf den freien Leitungen.

von Peter II (Gast)


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PlanlosLan schrieb:
> Wie meinst du das mit sauber aufgeteilt? Das Adern vertauscht wurden?

es ist wichtig das die richtigen Pärchen zusammen auf die richtigen pins 
verlegt sind. Es reicht also nicht wenn die Anschlüsse zwar stimmen aber 
die falchen adern miteinander verdrillt sind. Sag am besten mal welche 
Farbe du auf welchen Anschluss geklemmt hast.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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PlanlosLan schrieb:
> Ich weiss nicht ob die Adern da
> irgendwie einzeln geschirmt sind oder so) und im Keller wurden immer 4
> Adern für LAN verwendet und der Rest für ISDN un dangeschlossen
> An den Anschluss Dosen wurde dann entsprechend in LAN und ISDN
> aufgesplittet.

Es sind halt nicht einfach 8 Adern, sondern vier Paare à zwei Adern. Und 
die "Paarigkeit" muss zwingend erhalten bleiben, sonst sind die von Dir 
geschilderten Phänomene die Folge. Bei ISDN ist das nicht so wichtig 
(das ist wegen der geringeren Datenrate erheblich robuster), aber bei 
Ethernet ist die Paarigkeit sehr wichtig.

von Nico S. (nico22)


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Folgende Adern sind verdrillt:

1 und 2
3 und 6
4 und 5
7 und 8

Daher ist es wichtig, nicht einfach die Andern "der Reihe nach" zu 
verwenden (1-4 für Netzwerk, 5-8 für ISDN), sondern wirklich auf die 
Zugehörigkeit zu achten.

von Eneloop (Gast)


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Ben _ schrieb:
> Schon mal was von Power over Ethernet gehört? Da werden immerhin 48V
> verwendet, diese mit 75 Ohm gen Masse schicken könnte ein wenig warm
> werden. Diese 48V liegen meist auf den freien Leitungen.

Schau dir mal an, wie übervorsichtig da echte 
Power-over-Ethernet-Controller vorgehen. Wenn der nicht zweifelsfrei 
erkennt, dass das Gerät am anderen Kabelende auch wirkich PoE haben will 
und verträgt fliesst da kein nennenswerter Strom.

von Jens G. (jensig)


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Ethernetsignale sind HF-Signala, auch wenn manche Digitaltechnik nicht 
mit HF in Verbindung sehen. Und HF ist nun mal nicht so glücklich, wenn 
da irgendwas zusammengefummelt wird.
Wenn Du ein Kabel von Buchse zu Buchse führst, dann hast Du an solch 
einer mittleren Buchse eine Stoßstelle, bzw. Stichleitung (wenn auch nur 
möglicherweise ganz kurz). Kabel haben einen definierten 
Wellenwiderstand, und der muß stimmen - je höher die Frequenz 
(Datenrate), um so kritischer.
Und die Enden eines Kabels müssen mit dem Wellenwiderstand im 
interessierenden Frequenzbereich abgeschlossen sein. Eine Stoßstelle ist 
eine Stelle, wo der Wellenwiderstand nicht mehr stimmt. Dort enstehen 
Reflexionen, die sich dem Nutzsignal überlagern, und dessen Signalkurven 
verfälschen. Und deswegen versteht die Netzwerkkarte nicht mehr das 
Gespräch auf der Leitung.
Eigentlich müsste die mittlere Dose am schlechtesten aussehen, weil zwei 
Strippen von da aus gehen. Der dort angeschlossene Rechner sieht dann 
hinter der Dose zweimal den Wellenwiderstand, also Z/2, was schon ganz 
kräftzig an der Signalqualität zehren dürfte. Eigentlich müsste man dort 
einen bidirektionalen Übertrager oder ähnliches, was die Impedanzen 
richtig anpaßt, rein. Ein Switch ist da das einfachste, was auch für 
sowas gedacht ist.

Warum nimmst Du nicht einfach ein WLAN-Kabel? Das scherrt sich nicht um 
Wellenwiderstände in der Form. ;-)

von Holger B. (vilu)


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Ben _ schrieb:
>> Viele Lan-Karten haben für die unbenutzten 4 Adern 75R Pulldowns.
>> Die machen dir das Signal kaputt.
> Das mag ich eigentlich nicht glauben.

Ist aber (fast) so. Schau dir doch einmal entsprechende Appnotes an.

> Schon mal was von Power over Ethernet gehört? Da werden immerhin 48V
> verwendet, diese mit 75 Ohm gen Masse schicken könnte ein wenig warm
> werden. Diese 48V liegen meist auf den freien Leitungen.

Auch falsch, die Speisung über die freien Adernpaare ist eine 
Möglichkeit, heutzutage wird das meist mittels Übertrager mit 
Mittelanzapfung auf den Signalleitungen gemacht.
Und falls doch die freien Adernpaare genutzt werden, so ist das eine 
AC-Terminierung mit 75R und 1nF nach Masse, macht also auch nix. 
Schlimmstenfalls liegen dann 150R zwischen den Adernpaaren.
Außerdem detektiert die Speiseschaltung einen PoE-fähigen Verbraucher, 
wird kein kompatibles Endgerät erkannt gibts auch keine Leistung.

Ist also alles schon recht durchdacht... ;)

von PlanlosLan (Gast)


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ok, danke schonmal für die Hinweise.
Also er wollte das mit dem Gebastel jetzt ein lassen, und die 4 freien 
Adern(da liegt an der Stelle doch kein ISDN drauf) dann für die andere 
Dose benutzen. Wie verbindet man denn nun die beiden Netzwerkkabel am 
besten in einer Unterputzdose ohne das es zu viel Platz braucht?`Einfach 
zusammenlöten ist ja wohl eher nicht. Ich weiss nicht genau, ob so eine 
Kabelkupplung da platz in der Dose hat

von Icke ®. (49636b65)


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Nimm doch einfach eine Dose mit zwei RJ-45 Ports, da muß gar nix 
verlängert werden. Ansonsten ist Löten schon keine schlechte Idee, weil 
da die wenigsten Verluste auftreten. Beachtet unbedingt die allgemeinen 
Verarbeitungsrichtlinien für Twisted-Pair-Verkabelung. Extrem wichtig 
ist bspw. die durchgehende Beibehaltung der Verdrillung bis unmittelbar 
vor die Klemme.

von marI IO (Gast)


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Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann möchtest du sowas basteln 
(Internetsuche: diy ethernet hub oder passive hub)

http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/Interface/pethhub.htm

und ansonsten ist dieser Vorschlag recht praktisch:

user schrieb:
> was du machen kannst, ist jeweils 4 adern an die eine buchse und die
> anderen an die andere, dann geht halt nur 100Mbit, aber es funktioniert

von Jens G. (jensig)


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>Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann möchtest du sowas basteln
>(Internetsuche: diy ethernet hub oder passive hub)

>http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/Interface/pethhub.htm

Naja - bei 10 Mbps ist das ja noch fast wie NF ...

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

naja, die einfache Version wäre wohl, eine Doppeldose in die Mitte, 
ankommendes Kabel an die eine Buchse, abgehendes an die andere Buchse.

Wenn die hintere Genutzt werden soll eben ein kurzes Patchkabel zur 
Verbindung beider Buchsen in die mittlere Dose stecken.
Das ist dann wieder Normgerecht.

Gruß aus Berlin
Michael

von PlanlosLan (Gast)


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Also von der Idee mit den zwei Buchsen parallel nehmen wir Abstand. Das 
wird wohl nur Gefrickel. Ausserdem weiss man ja nie wer noch da oben mal 
seinen Laptop anstecken will. Dann weiss jemand nicht das man beide 
Dosen nicht gleichzeitig benutzen darf und PENG. Das ist Murks.

4 Adern gehen jetzt an die erste Dose, und für die zweite DOse verden 
die anderen 4 Kabel verwendet. Mal schauen wie man das am besten 
verbindet, aber ich denke das ist im Endeffekt die bessere Lösung, zumal 
die 4 anderen Adern eh frei sind und doch nicht durch ISDN belegt sind.

Also Danke für die Ratschläge

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