Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED Matrix die 1356.


von Stephan S. (outsider)


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1355 Treffer gibts zu dem Thema, aber zumindest die ersten etwa 50 
Treffer haben nicht die Antwort gebracht die ich suche, deswegen erlaube 
ich mir mal einen weiteren Thread zu dem Thema zu starten :-)

Hier in China hängen massenweise LED Matrix Displays rum. Darauf laufen 
immer irgendwelche Texte. Bei uns vor der Firma am Fahrstuhl z.B. eines 
aus 16x20 anreihbaren roten LED Modulen mit je 8x8 LED's. Das sind 20580 
LED's und 160x128 Pixel. Da gibts aber noch weit größere von den 
Dingern. Wie steuern die diese Dinger an? Einfach von der Wand 
abschrauben und reinsehen will ich dann doch nicht, obwohl ich es 
liebend gern machen würde.

Den Artikel zur LED Matrix multiplexen hab ich gelesen und wenn ichs 
richtig verstanden habe und ich 8-fach mit 74HC595 multiplexen würde, 
dann bräuchte man noch immer 320 dieser IC's. Kann sowas eine mögliche 
Lösung sein? Es würde 2560 Takte dauern die Kette einmal 
durchzuschieben. Klingt vom Controller her machbar. Aber 320 parallele 
Clock Eingänge? Kann man die noch treiben? Evtl. mit mehr Treiberstufen? 
Mit Leitungslängen bis zu 1,5 Metern?

Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht das in mehr kleinere Segmente 
aufzuteilen und die Daten zu den kleinen Segmenten zu verteilen, 
vielleicht sogar mit einer gewissen Kaskadierbarkeit, dass Zeichen zum 
nächsten Modul in X oder Y Richtung durchgeschoben werden? Aber das 
würde dann ja dazu führen, dass man das Display eben nur noch als 
Laufschrift nutzen kann und nicht als Vollgraphikdisplay.

Die Lösung mit den 320 IC's wär nichtmal so teuer. Hier könnt ich 
74HC595 für gut 3 Cent bekommen wenn ich 1000 kaufe. Im prinzip wäre 
sowas ja fast sowas wie ne Graphikkarte, seh ich das richtig?

von holger (Gast)


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>Das sind 20580 LED's

Bei 2mA pro LED dann auch nur 41 Ampere insgesamt wenn
das ganze Bild hell leuchtet;)

von MaWin (Gast)


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> Hier in China hängen massenweise LED Matrix Displays rum

Du siehst, Chinesen sind halt deutlich klüger und wissen wie man so was 
baut, auch hell genug und preiswert.

> Wie steuern die diese Dinger an?

Ganz einfach.

Ein 74HC595 ist schon mal nicht die Lösung, der bringt nicht mal 20mA.
Ein TPIC6B595/TB62706 wäre sinnvoller, wenn man nicht 74HC595 und 8 
Transistoren oder ein ULN2803 verbauen will.

Meistens sind die Module eigenständig, d.h. 8 x 8 oder 16 x 16 LEDs mit 
jeweils eigener Elektronik auf einer Platine dahinter, meist 8x8 oder 
8x24 Multiplex manchmal aber auch statisch angesteuert denn blau/weiss 
eignet sich nicht so für Multiplex, seriell mit Daten gefüttert und an 
einer langen Stromschiene hängend.

> Die Lösung mit den 320 IC's wär nichtmal so teuer.

Richtig. Chinesen bauen einfach. Deutsche jammern erst mal, weil deren 
Kopf bei 3 Bauteilen bereits überfordert ist.

> Im prinzip wäre sowas ja fast sowas wie ne Graphikkarte

Nein. Dein Lernweg ist noch weit und steinig.

Zur Ansteueung, damit diese MOdule dann Laufschrifen oder Videoleinwände 
ergeben, kommt ein weiterer Controller, für die Laufschrift tut es ein 
AVR, für die Videoleinwand was höherwertiges. DORT sitzt dann die 
"Graphikkarte", bestimmte Videoleinwände lassen sich auch direkt von so 
einem Videosignal ansteuern.

von Tom M. (tomm) Benutzerseite


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Mit TLC5947 & Co geht's noch einfacher. :)

von Stephan S. (outsider)


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holger schrieb:
> Bei 2mA pro LED dann auch nur 41 Ampere insgesamt wenn
> das ganze Bild hell leuchtet;)

Bei sagen wir mal 3,3V Versorgungsspannung sind das gerade mal knapp 140 
Watt. Kein Problem. Außerdem ist in deren Laufschriftmodus vielleicht 
grad mal 10% aller LED's aktiv. Effektiv gesehen.

MaWin schrieb:
> Ein 74HC595 ist schon mal nicht die Lösung, der bringt nicht mal 20mA.
> Ein TPIC6B595/TB62706 wäre sinnvoller, wenn man nicht 74HC595 und 8
> Transistoren oder ein ULN2803 verbauen will.

Ja, das ist klar dass der alleine nicht reicht. Aber mit nem Transistor 
dahinter würde es reichen. Und wie du schon gesagt hast: billig, 
einfach, viel davon. Deswegen halte ich einen TPIC6B595 nicht für 
sinnvoller, da er ein vielfaches des 74HC595 + 8 Transistoren kosten. 
TLC5947 schon gleich garnicht. Einfacher für den Entwickler vielleicht, 
aber bei den großen Stückzahlen viel zu teuer.

Eine Videoleinwandfunktion stell ich mir in etwa so vor, dass ein 
Videosignal in einem Speicher gepuffert wird und von dort dann z.B. 
seriell an die LED's rausgeschoben wird. Evtl zuvor auf kleine 
Bildbereiche aufgeteilt. Ein AVR wäre da mangels möglichen RAM wohl 
überfordert, weil man pro Pixel 1 Bit braucht. bei 10 MHz SPI Takt würde 
es 256µs dauern die ganze Kette durchzuschieben. Aber ich habe große 
Zweifel dass man auf diese räumliche Distanz mit 10MHz Takt arbeiten 
kann. Außerdem braucht man ja auch Zeit um die Daten ins RAM rein zu 
kriegen und der Controller um sie wieder daraus abzuholen. Vermutlich 
wäre da ein FPGA eine gute Wahl. Auch um das ganz einfach skalierbar zu 
machen.

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