Nach meinen ersten Erfahrungen mit dem Platinenätzen bzw. Tonertransfer vor 1-2 Wochen habe ich jetzt mal ein paar fertige Layouts aus dem Internet hergenommen, gedruckt, ausgeschnitten, gebügelt, eingeweicht, gerubbelt, geätzt, gebohrt und gesäubert. Resultate siehe Anhang (von hinten durchleuchtet). Das Druckbild auf dem Inkjet-Fotopapier war an sich nicht perfekt, größere Kontaktflächen haben z.T. eine sehr feine Musterung. Erstaunlicherweise wurde diese fast 1:1 auf der Platine abgebildet, was eigentlich für meine Bügel- und Ätzkünste spricht. Zum Vergleich: die Bohrungen haben einen Druchmesser von ca. 0,8mm. Im wesentlichen bin ich damit auch zufrieden; ABER es treten hier und da Haarrisse und Löcher in den Leitern auf, die ich gern in Zukunft vermeiden würde. An welcher Stelle muss ich eurer Meinung nach die Prozedur am ehesten noch verbessern? - Leiterplatten sägen oder schneiden statt anritzen und brechen - Leiterplatten nicht mit Polierpaste auf Hochglanz bringen - heißer bzw. länger Bügeln - mit mehr Auflagedruck Bügeln - länger einweichen - schneller ätzen (an manchen Stellen hatte ich mit Edding korrigiert und der hält nicht so lange Stand wie der Toner) - vorsichtiger Bohren (einige Risse sind in direkter Umgebung von Bohrungen und sind mit erst nach dem Bohren aufgefallen) - sonstiges Danke und viele Grüße! PS: Ich weiß, ich sollte präziser bohren. ;-P
Viel zum Thema im Internet suchen, finden, lesen , üben, besser werden....
@Jan R. >- Leiterplatten sägen oder schneiden statt anritzen und brechen Oder scheren mit einer geeigneten Plattenschere. Sägen geht natürlich auch. >- Leiterplatten nicht mit Polierpaste auf Hochglanz bringen Ich würde die nur mit einem 3M-Scotchschwamm oder einen 3M-Schleifflies (Quasi das selbe) anrauen, dann mit Isopropanol entfetten und trocknen lassen, fertig. Fusselfreie Tücher benutzen. >- heißer bzw. länger Bügeln Laminator von Lidl oder Conrad anschaffen. >- mit mehr Auflagedruck Bügeln Wird mit dem Laminator gleich mit erschlagen. >- länger einweichen Andere Druck/Transferfolie nehmen. Papier nimmt man nur in ermangelung besseren Materials und wenn man nicht so viel zu ätzen hat. Manche nehmen zum einweichen gern einen Tropfen Spülmittel dazu und schwören drauf. >- schneller ätzen (an manchen Stellen hatte ich mit Edding korrigiert >und der hält nicht so lange Stand wie der Toner) Sprühätztechnik kann das Ergebnis verbessern ansonsten hat man da kaum Einflussmöglichkeiten, außer mal das Medium öfter zu erneuern. Anstatt Edding würde ich mal kurze gleichbreite Streifen ausdrucken und die auf die Macken drüber bügeln bzw. lamilieren. Evtl. kann man auch gleich ein identisches Layout auf das schon vorhandene Leiterbild noch mal draufbügeln/laminieren. Muss man halt mit Klebefilm auf dem schon vorher aufgebügeltem Bild fixieren. Die, die Belichten, haben ähnliche Probleme mit teilweisen löchrigen Belichtungsvorlagen wo man dann einfach zwei Ausdrucke übereinander klebt und damit belichtet. Fehlstellen im Layout sind so gut wie nie an der selben Stelle, sondern zufällig. >- vorsichtiger Bohren (einige Risse sind in direkter Umgebung von >Bohrungen und sind mit erst nach dem Bohren aufgefallen) Ist doch klar, das der Bohrspan da seine Kreise zieht und Schrammen verursacht. Erst nach dem ätzen bohren. So tanzt der Bohrer auf dem Kupfer eh nur rum und präzises bohren ist da Glückssache. Wenn man gleich Lötaugen benutzt hat man auch gleich eine Zentrierhilfe. >- sonstiges Nicht auf Trolle hören oder die noch füttern. Manche beißen.
Tja das sind die Probleme beim Tonertransfer-Verfahren. Das wirst Du nie ganz verhindern können. Ich habe viele Jahre jetzt schon mit Tonertransfer gearbeitet und hatte immer diese Probleme. Für "grobe" Layouts geht das Verfahren ganz gut und dafür werde ich es sicher weiter verwenden. Da isses egal ob da ein Loch im dicken Leiterzug ist. Aber für die Finepitch-Sachen bzw. SMD nehme ich nur noch das Belichtungsverfahren mit Transparentpapier als Vorlage und Laserdruck (2x drüber). Damit erziele ich bedeutend bessere Ergebnisse und kann mich auf das Ergebnis verlassen.
Also ich muss sagen, dass man schon einiges per Tonertransfer erreichen kann. Im Vergleich zu den obigen Bildern, erreiche ich wesentlich mehr Schärfe nach dem Transfer. Konkret kann ich zuverlässig 3 Leiterbahnen auf 1mm Gesamtbreite erreichen, und zwar ohne Unterbrechungen und auch unter der Lupe messerscharf. Zum Beweis kann ich mal ein Bild machen, beim nächsten Mal. Ansatzpunkte: 1) Besseres Papier, ich verwende edles, hochwertiges Papier aus Katalogen von Edelprodukten. Solche Papiere sind sehr hoch aufgelöst und seidenmatt. Nach 10 Min. Wässern löst sich der Träger ganz alleine ab, wie ein Abziehbild. Etwas Spüli kommt ins Wasser. 2) Danach sprühe ich etwas Cilit-Bang oder so ein Powerspray auf, das löst die kleinen Papierreste zwischen engen Leiterbahnen sehr gut an. Minimales Reiben mit dem Finger und alles ist weg. 3) Laminator verwenden, meiner ist modifiziert für höhere Temp. Joe
> Besseres Papier, ich verwende edles, hochwertiges Papier aus Katalogen > von Edelprodukten. Solche Papiere sind sehr hoch aufgelöst und > seidenmatt. An was für Edelprodukte dachtest Du? Kannst Du ein konkretes Beispiel nennen, vielleicht etwas wo man nicht allzu kompliziert drankommt? Ich vermute mal, Du meinst damit nicht die Reichelt-Kataloge die hier sonst im Forum empfohlen werden.
Nimm die "Douglas-Vouge" beste erfahrungen damit.
Also, ich persönlich haltet dieses ewige "Reichelt-Papier" für das SCHLECHTESTE von allen, die ich je probiert habe. Das wird hier auch nicht "empfohlen", sondern durch hörensagen immer nur weiter kolportiert, ist nicht totzukriegen. Folgende Parameter sind wohl wichtig bei dem Papier: 1) sehr feine Faserstruktur (ganz das Gegenteil also von "Reichelt") 2) möglichst glatte Oberfläche (Kunstdruckpapiere) 3) aber auch wasserdurchlässig. (wichtig: wenn die Rückseite vollfarbig bedruckt ist, kann das die Wasserdurchlässigkeit negativ tangieren!) 4) es darf sich nicht stark wellen bei Nässe, sonst enstehen vor dem Ablösen Spannungen, die Leiterbahnen perforieren können. Dadurch scheidet Zeichenpergament aus, denn es wellt sich meist sehr stark, obwohl es sonst geeignet wäre. Ich habe beste Erfahrung eben mit hochwertigen Katalogen, z.B. von Herstellern teurer Türen, man kann ein hochwertiges Papier doch "fühlen". Einfach mal etliche Sorten probieren. Persönlich verwende ich im Moment Papier aus "ringo"-Katalogen. (Türen) Hochwertige Papiere aus Zeitschriften können auch gehen, müsste mal jemand testen. Ich bin immer erstaut WIE WENIG viele Leute mit dem Papier experimentieren. Da wird dann gerubbelt wie bekloppt und am Ende ist das Ergebnis schwach. Trotzdem wird dann sofort wieder das UNGEEIGNETE "Reichelt-Papier" empfohlen, für mich völlig unverständlich. Ich kann nur mal betonen, was mit gutem (Katalog)papier möglich ist: - 3 Leiterbahnen auf 1mm, mehr habe ich nicht probiert. - Abziehbildeffekt, praktisch keine Nacharbeit nötig. - Unter meiner kleinen Lupe (10x) GESTOCHEN SCHARF - Absolut wiederholbar, das hat nichts mit "Glücksache" zu tun. - Allerdings habe ich mit Laminator gearbeitet, nicht mit Bügeln. Von den nächsten Platinen mache ich mal Bilder, dann kann sich jeder selbst überzeugen, dass ich hier keineswegs übertreibe. Joe
Ok, danke erstmal für alle Zuschriften. Ich fasse mal kurz zusammen, was mir jetzt am wichtigsten erscheint: - rauhe (und natürlich saubere) Kupferoberfläche ist optimal, d.h. besser als Hochglanz - die richtige Papierwahl ist extrem wichtig (trial and error) - Laminieren ist besser, weil verlässlicher und gleichmäßiger als Bügeln - Ätzen mit Fotoresist ist noch präziser/verlässlicher Lohnt sich da jetzt die Anschaffung eines Laminiergerätes (20-30€), von dem ich nicht weiß, ob ich ohne weiteres Temperatursteuerung und Durchlaufgeschwindigkeit tunen kann, wenn es doch mit der Belichtungsmethode noch besser klappen würde? NaOH-Entwickler hätte ich eh hier und die Fotoplatinen kosten auch nicht die Welt. Und was das Bohren betrifft, so habe ich eigentlich versucht, mithilfe der Lötaugen nach dem Ätzen bessere Führung zu haben, aber wahrscheinlich machen meine Wolframcarbid-Bohrer genau dort ein Loch, wo ich ansetze - insbesondere, weil die Leiterplatte in einem dicken Maschinenschraubstock steckte und nicht mit der Hand gehalten wurde.
Jan R. schrieb: > wenn es doch mit der > Belichtungsmethode noch besser klappen würde? NaOH-Entwickler hätte ich > eh hier und die Fotoplatinen kosten auch nicht die Welt. Laß dir doch einen Film von deinem Layout machen und belichte durch den auf eine Fotoplatine - das gibt ganz hervorragende Ergebnisse und die Belichtungszeit ist unkritisch, so lange sie lang genug ist.
> Lohnt sich da jetzt die Anschaffung eines Laminiergerätes (20-30€), von > dem ich nicht weiß, ob ich ohne weiteres Temperatursteuerung und Wobei dabei noch etwas WICHTIGES zu beachten ist: Es gibt (mindestens) ZWEI Arten von Laminiergeräten. Solche mit zwei bezeizten Walzen. (DAS BRAUCHST DU, dies sind meist die etwas teureren Geräte) (Meiner hat aber auch nur 19,- gekostet) Solche mit UNbeheizten Walzen und einer Hitzebestrahlung von oben. (DAS GEHT NICHT oder nur sehr schlecht) Ich habe es auch schon mit einem unmodifizierten Laminator geschafft, aber da musst Du die die Platine vorheizen und etliche Male durchlaufen lassen. Auch bei meinem mit sehr hoher Temp. lasse ich die Platine vorher 2x durchlaufen OHNE Papier und dann 2-3x MIT Papier. Sonst "klebt" das Papier anfangs nicht richtig und verrutscht beim 2.Einfädeln in den Laminator. Platine mircofein anrauhen, damit sich der Toner "festkrallen" kann. Ich benutze ein Glasfaser Schleifvlies, Baumarkt. 180er Nass-Schleifpapier wird auch gehen, aber das Vlies hält ewig, daher ziehe ich es vor. Joe
Nun gut, gesetzt dem Fall, ich ringe mich doch noch durch, das mit dem Laminiergerät zu probieren ... gibt es bestimmte Modelle, die aktuell verfügbar, bezahlbar und geeignet bzw. leicht umzubauen sind? Hab schon an verschiedenen Stellen danach gesucht: Platinenlaminator Beitrag "Modifizierter Laminator - 1A Ergebnis" ...aber bin nicht schlau geworden. Zum Platine-Vorheizen und mehrmals durchlaufen lassen würde ich sagen: meine Herangehensweise wäre da wohl anbügeln und nachlaminieren. Ich komme ja so ganz gut zurecht mit dem Plätteisen. Allein die kleinen Stellen, die man hier und da nicht erwischt, nerven mich.
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