Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schrittmotortreiber probleme


von Daniel M. (erfolgstyp)


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hallo

ich baue seit einiger zeit an einer neuen kräftigeren steuereung für 
meine cnc fräse. nach einigen beiträgen hier im forum funktioniert das 
ganze auch nur gibt es nach ein paar stunden betrieb immer wieder 
probleme. mit einem schaltplan kann ich leider nicht dienen da ich das 
layout in sprint erstellt habe.

die steuerung besteht aus 8 mosfets (4xIRF5305 und 4xBUZ11) die eine 
H-Brücke bilden. vor den IRF5305 ist die im anghang befindliche 
treiberschaltung (allerdings mit der bedrahteten variante der 
transistoren). die BUZ11 werden durch nur durch einen BC548 angesteuert.
die Schrittfolge wird von einem ATiny26 berechnet. die stromregeleung 
übernimmt ein lm358 wie im zweiten schaltplan.

nun tauchen immer wieder probleme auf

1. bekommen die transistoren Q1 (BC547) der treiberstufen vom IRF5305 ab 
und zu eine beule auf der oberseite und der strom lässt sich dann nicht 
mehr sauber regeln also nur noch "stufenweise" in ca 0,5A schritten. ich 
konnte noch keine regelmäßigkeiten feststellen wann das passiert. Von 
was kommt diese beule und wie kann ich das beheben???

2. treten aus unbekannter ursache möglicherweise durch 1. immer wieder 
ströme bis 5A auf obwohl nur max. 3A einstellbar sind. dadurch werden 
dann die mosfets die aus platzgründen ohne kühlkörper betrieben werden 
zu heiß. hier taucht jetzt noch eine frage von mir auf ich habe 
berechnet dass an den buz 11 1W verlustleistung entsteht (I=5A; 
RDSon=0,04Ohm bei 12V Vgs)laut datenblatt sollte die temperatur des fets 
dann bei 62,5 Grad+Umgebunstemperatur liegen. aber das sollte doch den 
fet noch nicht zerstören oder???

die schaltung soll einen 3A schrittmotor positionieren, die 
versorgunsspannung beträgt 20V und wird aus einem selbsgebauten netzteil 
geliefert.

ich hoffe ich habe alles wichtige dazu geschrieben

danke schonmal für eure hilfe
mfg daniel

von Pieter (Gast)


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nur mal so...
der P-Fet bekommt 36V auf die Mütze, laut DB sind aber nur 20V zulässig, 
so nickt er ab und zu mal...noch. Irgendwann hat er mal die Nase voll...

von Elektroniker (Gast)


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Parallel zu den FETs vermisse ich ein paar Flyback Dioden, damit der 
Induktionsstrom aus der Motorspule irgendwo geordnet weiterfließen kann, 
wenn der FET abschaltet.
mfg

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel Münzi schrieb:
> mit einem schaltplan kann ich leider nicht dienen
Das ist ein größeres Problem, denn wie willst du da prinzipielle 
Probleme erkennen können?

> die steuerung besteht aus 8 mosfets (4xIRF5305 und 4xBUZ11) die eine
> H-Brücke bilden. vor den IRF5305 ist die im anghang befindliche
> treiberschaltung (allerdings mit der bedrahteten variante der
> transistoren). die BUZ11 werden durch nur durch einen BC548 angesteuert.
> die Schrittfolge wird von einem ATiny26 berechnet. die stromregeleung
> übernimmt ein lm358 wie im zweiten schaltplan.
Das ist für einen Uassenstehenden schlicht unverständlich. Wo taucht in 
dieser Beschreibung der L298 auf? Was hat der mit den erwähnten Mosfets 
zu tun?

> 1. bekommen die transistoren Q1 (BC547) der treiberstufen vom IRF5305 ab
> und zu eine beule auf der oberseite
Naja, dann sind sie hinüber, abgeraucht, kaputt...

> treten aus unbekannter ursache möglicherweise durch 1. immer wieder
> ströme bis 5A auf obwohl nur max. 3A einstellbar sind.
Sind deine Mosfets schon auch mit im Stromregelpfad drin?

> hier taucht jetzt noch eine frage von mir auf ich habe
> berechnet dass an den buz 11 1W verlustleistung entsteht (I=5A;
> RDSon=0,04Ohm bei 12V Vgs)laut datenblatt sollte die temperatur des
> fets dann bei 62,5 Grad+Umgebunstemperatur liegen.
> aber das sollte doch den fet noch nicht zerstören oder???
Woher nimmst du den Wert 40mOhm?
Der gilt nur, wenn die Mosfets komplett durchgeschaltet sind. Das 
funktioniert aber nicht mehr sicher, wenn du die Treiber abgefakelt 
hast... :-o

Also: zeichen einen Schaltplan. Und zwar genauso einen, der exakt zu 
der Schaltung passt, die du aufgebaut hast. Ein 78xx kommt in deiner 
Schaltung garantiert nicht vor.

von Daniel M. (erfolgstyp)


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erstmal danke für eure antworten

@Pieter (Gast)
der fet bekommt nur 13V ans gate der widerstand R2 und der transistor Q2 
bilden eine konstantstromquelle wodurch über dem widerstand R1 eine 
Spannung von 13V abfällt.

@Elektroniker (Gast)
freilaufdioden sind selbsverständlich verbaut ich hab nur leider keinen 
vollständigen schaltplan da ich meine layouts mit sprint erstelle

es könnte allerdings auch sein dass ich falsche freilaufdioden verwendet 
habe es sind BYV26D dioden verbaut die haben eine trr von 75ns worauf 
muss ich bei der auswahl der freilaufdioden noch achten?

@Lothar Miller (lkmiller)
in der schaltung gibt es keinen l298 weil der aus den mosfets 
"nachgebaut" wurde.
ok ich hab nicht dazu geschrieben dass RDSon=0,04Ohm bei 12V Vgs sich 
auf den buz 11 bezieht und da gibt es keine probleme mit dem treiber.

ich werd micht jetz wohl dran machen und nen schaltplan dafür zeichnen
danke schonmal

von Daniel M. (erfolgstyp)


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ich hab jetz mal den schaltplan so gut ich konnte erstellt hab versucht 
ihn so übersichtlich wie möglich zu gestalten
die bits 1-4 werden von einem Attiny26 berechnet.

mfg daniel

von Daniel M. (erfolgstyp)


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ich hab vergessen dass vor den gates der buz11 zenerdioden mit 16V sind 
und vor den eingängen der operationsverstärker sind auch noch dioden 
(siehe schaltplan erster post)

von Rolle (Gast)


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Hallo,

deine Strombegrenzungsschaltung funktioniert nicht, sie gerät regelrecht 
ins schwingen und das wars dann.

Die Schaltung schaltet zwar beim erreichen der Schwellspannung am 
Sense-Widerstand aus, aber unmittelbar dannach sofort wieder ein ohne zu 
wissen ob der Strom zwischenzeitlich unter die am Poti gewählte Grenze 
gefallen ist oder nicht.
Nach dem nächsten mal Einschalten wird dann zwar wieder sofort erkannt 
dass der Strom zu hoch und abgeschaltet, aber unmittelbar dannach wieder 
ein, ....

Das Ganze wiederholt sich so schnell wie es die parasitären Kapazitäten 
der Schaltung zulassen. Die Kontrolle des Stroms geht dabei völlig 
verloren.

Abhilfe: für eine definierte AUS-Zeit sorgen, so dass der Strom ganz 
sicher unter der "Grenze" liegt (er fliesst nämlich zwischenzeitlich 
über die Freilaufdioden aufgrund der Induktivität des Motors weiter)

Man könnte in die Leitung vom Sense-Resistor zum Op eine Diode schalten 
und einen Kondensator (vom Eingang des OP gegen Masse) laden der sich 
bei AUS wieder langsam über einen zum Kondensator parallel geschalteten 
Widerstand entlädt. Dies würde verhindern dass sofort nach AUS wieder 
eingeschaltet wird. Die Zeitkonstante des RC-Glieds müsste man durch 
Versuch ermitteln.
(Grössenordnug 680pF und 15k ( etwa 10usec) sollten reichen)

mas sehen was andere sagen !!!

Viel Spass noch

von Daniel M. (erfolgstyp)


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auch dir erstmal danke für deine mühe

in der fertig aufgebauten schaltung ließ sich der strom eigentlich 
einstellen also wenn ich das poti runtergedreht hab ist der strom auch 
gefallen bzw umgekehrt. zudem wird diese schaltung auch bei der 
schchrittmotorkarte von pollin verwendet darum dachte ich dass es keine 
probeleme geben dürfte. im anhang ist nochmal der schaltplan von pollin. 
meine schaltung unterscheidet sich nur dadurch dass der l298 mit 
einzelnen mosfets aufgebaut ist.

ich dachte wenn die spannung am shunt größer wird als die 
referenzspannung schaltet der op die fet´s ab. dadurch fließt kein strom 
mehr die spannung überm shunt ist also auch aus. darum schaltet der op 
die fet´s wieder ein die spannung steigt wieder..... bis sich das ganze 
eingependelt hat. ich muss allerdings zu geben ich hab die schaltung nur 
nachgebaut ich hab keine ahnung wie lang es dauert bis sich die regelung 
eingeschwungen hat. wenn ich mir deinen post durchles erscheints mir 
schon logisch aber was mich verunsichert ist dass die schaltung von 
pollin genauso aufgebaut ist.(unterschied: ich nutze beide op´s des 
lm358)

von Rolle (Gast)


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Hallo,

vieles was bei kleinen Strömen geht, geht bei höheren nicht mehr.

In der Schaltung von Pollin ist der L298, da sind Transistoren drin, die 
dämpfen den Stromfluss ganz anders als FET's. "Langsamer" Anstieg, 
relativ grosse Kapazitäten und und und ... Die Pause beim Abschalten ist 
viel länger.  FET's dagegen schalten quasi schlagartig ...

Bei dieser Art von Regelung muss man sicherstellen, dass der Strom 
(Spannung am Sense-Widerstand) während der Abschaltpause unter die 
eingestellte Grenze sinkt, sonst wächst er mit jedem EIN-AUS Zyklus an.

Messe mal die Spanung an deinen Sense-Widerständen mit einem Oszi, und 
du wirst sehen, da pendelt sich nichts ein, es schwingt wie verrückt und 
die Spannung (Strom) wird innerhalb eines Schritts des Schrittmotors 
immer grösser. Beim nächsten Schritt beginnts von vorne. Bei langsamen 
Fahrten (lange Schrittzeiten) wird nahezu der Wert den Motorwiderstand 
und Sense-Widerstand erlauben erreicht und bei Stillstand (ohne 
Abschaltung) sowieso.

Ich hoffe du hast Zugang zu geeigneten Messmitteln, dann hast du das 
Problem schnell im Griff.

Viel Spass noch !!!

von Daniel M. (erfolgstyp)


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ja oszi hab ich ich werd mal versuchen mir das anzuschauen und 
hoffentlich bald mal eine lösung finden

danke derweil

von Daniel M. (erfolgstyp)


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also ich hab jetz mal mit dem oszi gemessen die spannung oben ist die 
spannung die am shunt gemessen wurde und die untere ist die 
referenzspannung. die spannung am shunt ist glaub ich ganz ok aber was 
mich völlig verwirrt ist die referenzspannung ich habe eigentlich eine 
relativ gerade linie erwartet die bei 1V liegt aber hier habe ich ja nur 
ca. 0,25V und diese spannungsspitzen (sind das störimpulse vom motor??).

woher kann diese "komische" referenzspannung kommen??

die einstellungen am oszi sind bei beiden kanälen 0,5V/DIV und 20µs.
der strom über dem 0,5Ohm shunt sind 2A.

von Daniel M. (erfolgstyp)


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ich hab jetz durch zufall zwischen der basis von einem bc548 und 5V 
einen 100nf kondensator gelötet und siehe da die "zacken" verschwinden.
auf der referenzspannung sind aber immer noch deutlich die 
einschaltimpulse der motorspulen zu erkennen.

kann mir jemand erklären wie diese impulse auf die referenzspannung 
kommen?

von Rolle (Gast)


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Hallo Daniel,

ich hab mir jetzt mal deinen Plan nochmal genau angeschaut und kann 
leider die wichtigen Details nicht richtig erkennen.

Aber kann es sein, dass du die Highside-Switches (IRF5305) falsch gepolt 
hast? Auf dem Plan siehts zumindest so aus obwohl ich die Pfeile nicht 
richtig erkennen kann.

Überprüf das !!!!

mfG Rolle

von Rolle (Gast)


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Noch ein Nachtrag:

Sollte die Verpolung der Fall sein, dann erklärt das vieles.
Die gesamte Versorgungsspannung bricht ein (die Dinger halten 30A aus) 
denn dann hast du zumindest einen Kurzschluss auf der Platine
und die Referenzspannung ist dann auch weg und und...
Zum Glück fliesst der Strom nicht über Motor und Sennse-Widerstand.

Sollte es das sein heisst das aber nicht dass die Schaltung nach der 
Korrektur funktioniert !!!
Teste sie mit einem Leistungswiderstand (200 Ohm -> maximal 100mA, 2 
Watt) statt dem Motor, denn das Problem mit der Stromregelung ist dann 
immer noch da.

mfG Rolle

von Daniel M. (erfolgstyp)


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also die irf sind richtig angeschlossen (kann sein dass ichs im 
schaltplan vertauscht hab aber auf der platine sind sie richtig)

wenn ich den kondensator einlöte verlängert sich wie du geschrieben hast 
die "aus" zeit aber ich kann den strom nicht mehr unter 1,8A drehen weil 
er dann sofort auf 0 zusammenbricht. außerdem ist nur noch sehr 
langsames fahren mit dem schrittmotor möglich.

von Rolle (Gast)


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Also, es hilft nicht,

der Zusammenbruch der Referenzspannung sieht einfach nach Kurzschluss 
aus.

Der 100nF Kondensator an der Basis des BC548 ist an der Stelle auch 
nicht gut - er wird dir über kurz oder lang den 4011 überlasten (und 
zerstören?) und verhindert effektiv ein schnelles EIN/AUS-schalten zur 
Stromregelung.

Prüf nochmal alles auf Kurzschluss und eventuell schon defekte Fets

von Daniel M. (erfolgstyp)


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ich hab jetzt die gesammte platine nochmal überprüft und neu aufgebaut 
das problem besteht weiterhin. da ich mich für eine selbstgebaute 
stromregelung scheinbar zu blöd anstelle hab ich mir jetzt überlegt 
statt dem tiny26 und der stromregelung einen l297 zu verwenden.

gibt es dann wieder probleme mit dem abschalten der fets (wie du in 
deiner 2ten antwort geschrieben hast)oder funktioniert das?

von Rolle (Gast)


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Die Schaltung mit dem L297 funktioniert (fast) sicher, da bist du auf 
der sicheren Seite. Obwohl, die Probleme bestehen prinzipiell auch dort, 
nur dort gibt es einen Oszillator der das EIN/AUS-Schalten (choppen) 
steuert und (fast) sicher funktioniert. Nur wenn die Frequenz sehr 
ungünstig liegt (Einschalten sofort nach Ausschalten) bekommst du 
Probleme.
Aber da kannst du durch verändern des RC-Glieds die Frequenz sehr leicht 
ändern.


Nur du solltest nicht zu schnell aufgeben!
Wie gesagt, auf dem Bild (Oszi) sieht alles nach Kurzschluss aus !!!

schau (ohne Motor) ob alle Steuersignale (Bit 1..4) sauber an den Gates 
der FETs ankommen (dann ist der Transistorteil Ok)

schau ob der zeitliche Zusammenhang deiner Steuersignale Bit 1..4 stimmt
(nicht dass du absichtlich einen Kurzschluss machst)
messe hier auch direkt an den Gates, um Verzögerungen im Transistorteil 
zu berücksichtigen und Überlappungen der Einschaltzeit der 
Highside/Lowside FETs auszuschliessen

Versuche ob du (mit dem Oszi) einen zeitlichen Zusammenhang des 
Zusammenbrechens der Referenz und eines deiner Steuersignal Bit1,2,3.. 
erkennen kannst

schau ob alle FETs schalten (mit Widerstand als Spulenersatz)

Du hast soviel Testmöglichkeiten !!!

von Daniel M. (erfolgstyp)


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ich werd mich nochmal durch die schaltung arbeiten und versuchen es hin 
zu bekommen. wenn ichs wieder nicht schaff versuch ichs mal mit dem 
l297.

danke für deine hilfe
schönes wochenende

von Norbert S. (norberts)


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Hi,

die Treiberstufe für den P-Fet auf dem ersten Bild ist Murks, das kann 
nicht gehen.
Wenn die Basis von Q2 5V ist, liegt am Kollektor etwa 4,4V, daß da 13mA 
fliessen, spielt keine Rolle.
Damit liegt das Gate auch etwa dort und bekommt fast -30V ab.

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