Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ni-MH Akku - Verwirrung um Entladeschlussspannung


von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo,

Ich habe mir ein Ladegerät für Ni-MH Akkus gebaut, doch jetzt bin ich 
etwav irritiert, was die Ladeschlussspannung angeht. Auf Wikipedia habe 
ich gelesen, dass man bis 1,4V laden darf. Auf anderen Webseiten 
(Google-Treffer, weiß ich jetzt nicht mehr, welche) steht, man darf nur 
bis 1,3V laden... Meine Akkus waren auf 1,3V vorgeladen.

Nun, welche Spannung stimmt jetzt?


Jonathan

: Verschoben durch Admin
von Eneloop (Gast)


Lesenswert?

Jonathan Strobl schrieb:
> Nun, welche Spannung stimmt jetzt?

Exakt die Ladespannung / das Ladeverfahren(×) das dein Akkuhersteller 
für deine Akkus vorschreibt.

z.B. http://eneloop.com.sg/products/download/Datasheet_-_HR-3UTG.pdf

ca. 1.6 V bei 25 Grad und Schnellladung.



×) NiMH läd man mit Konstantstrom, nicht Konstantspannung.

von U.R. Schmitt (Gast)


Lesenswert?

NiMh lädt man mit einem konstanten Strom, das ist richtig. Man lädt aber 
nicht mit einer Ladeschlußspannung, sondern mit dem "Minus Delta U" 
Verfahren. Dazu wird zyklisch (in einem Takt von 0,5 bis 5 Sekunden) 
stromlos die Spannung des Akkus gemessen. Sobald die Spannung nicht mehr 
steigt, sondern im Gegenteil anfängt wieder zu fallen ist der Akku voll.
Da je nach Ladestrom der Akku hier sich schon stark erwärmen kann ist es 
sinnvoll zusätzlich als Abschaltkriterium die Temperatur des Akkus zu 
messen. Das ist besonders für Schnellladevorgänge sinnvoll (Ladestrom > 
1/10 der Kapazität in Ah)

von aaaaa (Gast)


Lesenswert?

wobei "fallende Spannung" sich im Bereich einiger mV bewegen dürfte was 
ich so gelesen habe.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


Lesenswert?

Also, ich lade meinen 2 Ah Akku mit 200 mA (Konstantstrom). Allerdings 
wollte ich einfach nur bis zu einer bestimmten Spannung laden, weil das 
einfacher ist und ich den Akku schonen will (also nicht ganz voll 
laden).
Leider gibt es für meinen Akku kein Datenblatt (vom Penny um die Ecke 
vier Stück für 5 (T)euro...). Deshalb wollte ich einfach mal einen 
Faustwert wissen...

Jonathan

von Harald Wilhelms (Gast)


Lesenswert?

Jonathan Strobl schrieb:
> Also, ich lade meinen 2 Ah Akku mit 200 mA (Konstantstrom). Allerdings
> wollte ich einfach nur bis zu einer bestimmten Spannung laden, weil das
> einfacher ist und ich den Akku schonen will (also nicht ganz voll
> laden).
> Leider gibt es für meinen Akku kein Datenblatt (vom Penny um die Ecke
> vier Stück für 5 (T)euro...). Deshalb wollte ich einfach mal einen
> Faustwert wissen...

Es gibt keine Ladeschlussspannung, bei der man sicher ist, das
der Akku voll ist. Wenn Du allerdings nur mit C/10 ladest, kannst
Du einfach eine Zeitschaltuhr vorschalten. Typisch musst Du dann
ca. 14 Std laden. Die optimalen Daten erreicht der Akku so aber
nicht, speziell, wenn Du eine Hochstromentladung machen willst.
Ausserdem solltest Du den Akku vorher vollständig entladen.
Gruss
Harald

von U.R. Schmitt (Gast)


Lesenswert?

Jonathan Strobl schrieb:
> lso, ich lade meinen 2 Ah Akku mit 200 mA (Konstantstrom). Allerdings
> wollte ich einfach nur bis zu einer bestimmten Spannung laden, weil das
> einfacher ist und ich den Akku schonen will (also nicht ganz voll
> laden).
Schwierig, die max. Spannung ist meines Wissens stark 
temperaturabhängig.
Achte auf jeden Fall darauf mit einem Konstantstrom zu laden, auf keinen 
Fall wie bei Bleiakkus mit soviel Strom wie geht bis zu eine 
Ladeschlußspannung.
Was relativ unproblematisch ist ist das Leden mit einem geringen Strom 
(max. 1/20 der Kapazität) und dann noch zeitbegrenzt.
Bei 2Ah also z.B. mind. 20 h mit 100mA oder wenn du nur auffrischen 
willst mit 50mA über Nacht.
Aber -DeltaU Ladegeräte gibts doch schon für kleines Geld, das wäre auf 
jeden Fall viel besser!

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


Lesenswert?

Schade, dass das so nicht geht - ich versuche dann mal, ein -DeltaU 
Ladeverfahren in den ATTiny13 in meinem Ladegerät zu programmieren 
(hoffentlich passt's noch). Ein fertiges Ladegerät geht leider nicht, 
denn ich möchte die Akkus an meinem kleinen Solarpanel laden (und 
außerdem wollte ich sowas einfach mal gebaut haben :D).

Jonathan

von Harald Wilhelms (Gast)


Lesenswert?

U.R. Schmitt schrieb:

> Aber -DeltaU Ladegeräte gibts doch schon für kleines Geld, das wäre auf
> jeden Fall viel besser!

Leider gibts da auch viel Schrott. Ein -DU-Ladegerät sollte erstens
spezill für NiMH-Akkus geeignet sein und zweitens bei einem 2Ah-Akku
mindestens 700mA ladestrom liefern können, und das für jede Zelle.
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Nun, welche Spannung stimmt jetzt?

Es gibt keine "Ladeschlussspannung"
es gibt nur eine "Entladeschlussspannung" (von 0.9V/Zelle).

Da dir der Unterschied offensichtlich nicht bekannt ist,
ist der Lernweg noch weit.

Es gibt eigentlich nur 2 Methoden,
wie man den Ladevorgang in einen NiMH-Akku beendet:

Nach Zeit (14 Stunden oder 4 Stunden per Zeitgeber oder manuell)
mit dem Problem, daß alte Akkus die schon gelitten haben und weniger 
Kapazität haben gnadenlos überladen werdne, also noch schneller altern.

Und -DeltaU, wie es z.B. der MAX712 macht.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


Lesenswert?

Doch, den Unterschied kenne ich. Ich wusste nur nicht, dass die 
Ladeschlussspannung (also die Spannung, die die Akkus haben, wenn sie 
voll geladen sind) variiert. Und der Begriff "Ladeschlussspannung" wird 
auch auf Wikipedia verwendet.

Jonathan

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Doch, den Unterschied kenne ich.

Und warum schreibst du dann in der Überschrift das andere Wort als im 
Text ?

von Anja (Gast)


Lesenswert?

Jonathan Strobl schrieb:
> Leider gibt es für meinen Akku kein Datenblatt (vom Penny um die Ecke
> vier Stück für 5 (T)euro...). Deshalb wollte ich einfach mal einen
> Faustwert wissen...

Hallo,

ich verwende bei Begrenzung auf 0,1C und Raumtemperatur (25 Grad) etwa 
1,45V / Zelle. Schalte noch eine Diode in Reihe (0,7V) und beobachte 
dann ob nach 10-14 Stunden der Strom auf weniger als 0.03C zurückgeht.

Also mal ein Beispiel:
4 Zellen 2000mAH in Reihe + Diode = 4 * 1.45V + 0.7V = 6.5 V am 
Labornetzgerät bei 200mA Strombegrenzung.

Nach 10-14 Stunden sollte der Strom auf < 60mA zurückgegangen sein, 
ansonsten wird die Spannung für diesen Akkusatz korrigiert.

Gilt natürlich nur wenn der Akku immer etwa die gleiche Temperatur hat.
Der Akku wird dadurch nicht immer ganz voll geladen, allerdings auch 
nicht zu warm, und verliert auch nicht gleich an Kapazität wenn einmal 
vergessen wurde das Netzteil zu entfernen.

Gruß Anja

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

Jonathan Strobl schrieb:
> Also, ich lade meinen 2 Ah Akku mit 200 mA (Konstantstrom)

Nur so nebenbei: ein Akku sollte mit etwa dem Strom geladen werden, der 
dann auch als Entladestrom fließt.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> ich verwende bei Begrenzung auf 0,1C und Raumtemperatur
> (25 Grad) etwa 1,45V / Zelle.

Bist wohl Akkuhersteller und froh wenn die Kundschaft sich die Akkus 
schnell runiniert.

Mann Anja, Blödes Rumgetrolle.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

wenn die Spannung (Uo) von neu gekauften und vorgeladenen Akkus gemessen 
wird ist dies die Leerlaufspannung (ohne Last). Diese ist im ersten 
Moment nicht aussagekräftig über die vorhandene Kapazität. Den Akku erst 
einmal bis zur Entladeschlussspannung (0,9 Volt / Zelle)entladen und 
nach Herstellerangaben laden (meist 1/10 C über 15 h). Ich messe die 
Kapazität meiner Akkus nach mehreren Zyklen durch. Kaufe keine billigen 
Akkus - wer billig kauf, kauf 2 mal. Bei der Ladezeit mit Konstantstrom 
ist zu beachten, dass Zeit mal Strom bei Normalladung 1,5 mal C ist. Bei 
Schnellladung musst Du mit 1,4 mal C rechnen. Die Ladeschlussspannung 
ist dann sekundär.

Gruß Klaus

von aaa (Gast)


Lesenswert?

ArnoR schrieb:
> Nur so nebenbei: ein Akku sollte mit etwa dem Strom geladen werden, der
> dann auch als Entladestrom fließt.

Hier erwarte ich jetzt aber eine Begründung.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Hier erwarte ich jetzt aber eine Begründung.

Der Strom bestimmt die Kristallgrösse: Niedriger Strom bildet grosse 
Kristalle, das führt zu niedriger Selbstentladung aber die können auch 
nur langsam wieder entladen werden (quasi "aufgelöst" werden), also 
hoher Innenwiderstand.
Hoher Strom, kleine Kristalle, gute Entladefähigkeit aber hohe 
Selbstentladung.

von rio71 (Gast)


Lesenswert?

ich hab mal in nem panasonic datenblatt gelesen das der dauerstrom für 
bereitschaftsparallelbetrieb nicht mehr als C/100 sein soll.
das fand ich auch aus'm bauch heraus nen guten wert..
demnach hab ich meine eneloops (erste serie) mal durchgetestet, bei 
welcher "ladeschlussspannung" nur noch 20 ma fließen... wahren so ca. 
1,460 - 1,465 V
bei 1,450 V ging der strom bis 1 mA runter.
also hab ich meine ladegeräte auf cc/cv ausgelegt.
der ladestrom kann bis ca. 70% kapazität nahezu "beliebig" groß sein, 
ohne den akku nennenswert zu erwärmen. ca 4 - 7 ampere sind mit cc/cv 
kein problem.
ich hab die preiswerten KIS-3R33S (MP2307) module verwendet.
cc ist intern auf ca. 3- 4 A begrenzt.
cv ist auf 1,465 V eingestellt.
alle akkus werden stets einzeln geladen, bzw. 2 parallel.
so werden die akkus nicht mal handwarm zu keinem zeitpunkt der ladung, 
und wenn ich die mal übers wochenende im lader vergesse, nemen sie auch 
keinen schaden..
und sie danken mir diese laderei mit immernoch bester gesundheit.
dalta-peak abschaltung ist für mich daher unnützer aufwand..

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> also hab ich meine ladegeräte auf cc/cv ausgelegt.

Armer Irrer.

Aber du bist nicht der Einzige: Billige Akkurasierer (einfache Braun)
machen das genau so: Verringerter Ladestrom je nach Akkuspannung, damit 
er bei über 1.2V zur Dauerladung unter dem erlaubten (weniger als C/20) 
Dauerladestrom bleibt, bei leergesaugten Akkus aber etwas höher ist.

Das sind die Akkurasierer, bei denen die Akkus schnell kaputt gehen, 
netterweise auch noch so eingebaut daß man sie nicht problemloas 
auswechseln kann.

Aus Sicht von Braun macht das nichts, die gehören Gillette und 
profitieren davon wenn du zur Nassrasur umschwenkst.

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

Ich habe durchweg sehr schlechte Erfahrungen mit Ladegeräten für Ni-MH 
Akkus gemacht. Kein einziges hat beim DU-Verfahren rechtzeitig 
abgeschaltet. Dafür manche schon nach 5min. Ich habe mehrere Ladegeräte, 
auch teuere, ausprobiert, die mit unterschiedlichen Strömen arbeiten, 
aber jedes einzige scheint nur für eine ganz bestimmte Akkukapazität und 
einen ganz bestimmten Ausgangsentladezustand zu funktionieren. Da ich 
die Ni-MH Akkus in einer Fahrradlampe habe, ist der Entladezustand vor 
dem Laden aber jedes Mal anders.

Ganz schlimm sind die Ladegeräte, die von den Akku-Herstellern selbst 
angeboten werden. Die Dinger sind teilweise kriminell und es drängt sich 
der Eindruck auf, daß eine verkürzte Lebensdauer der Akkus durch 
falsches Laden durchaus im Interesse des Herstellers ist.

Ich lade jetzt so, daß ich bei den Akkus erst mal die Spannung messe. 
Das gibt auch eine Kontrolle darüber, ob ein Akku defekt ist. Dann 
stecke ich die Akkus in ein Ladegerät, das nach dem DU-Verfahren 
"srbeitet" und mit ein paar 100mA lädt. Mittlerweile habe ich im Gefühl, 
nach welcher Zeit ich mal wieder nach den Akkus schaue. Mit den 
Fingerrücken prüfe ich ihre Temperatur. Erst wenn sich das wie eine 
Stirn mit Fieber anfühlt, weiß ich, daß es jetzt bald "ernst" wird. Also 
schalte ich das Teil aus, warte eine halbe Stunde und messen die 
Spannung eines jeden Akkus. In der Regel liege ich dann noch knapp unter 
1,4V. Dann schalte ich das Teil wieder an und checke die Situation nach 
einer halben Stunde nochmal. Wenn die Akkuspannung so knapp über 1,4V 
liegt, also rund 1,40...1,41V beträgt, höre ich auf.

Das ist mir mittlerweile so in Fleisch und Blut übergegangen, daß ich 
ein "richiges" Ladegerät garnicht mehr haben will. Ja, ich weiß, daß ich 
die Akkus sehr wahrscheinlich nicht ganz voll lade. Aber die Akkus haben 
noch nie solange gehalten pro Fahrt, wie heute, und ich muß die Teile 
auch wesentlich seltener ersetzen. Wenn aber mal ein Ladegrät früher 
nicht abgeschaltet hat, war ein Akkusatz gleich ganz futsch.

von Anja (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Aber du bist nicht der Einzige:

Stimmt. Mache ich genauso. Die 1.45V/Zelle sind bei normaler 
Raumtemperatur 20-25 Grad ein guter Kompromiss. Allerdings sollte man 
bei höheren Temperaturen die Spannung ein wenig reduzieren. Im letzten 
Sommer bei 32 Grad haben die Akkus schon ein wenig gelitten.
Ich betreibe 2 Akkusätze mit 12 in Reihe geschalteten Akkus (RTU-Zellen) 
+ 1 Diode und lade mit dem alten L200 mit 18,1 V (= 12*1.45V + 0.7V) und 
200mA.

MaWin schrieb:
> bei denen die Akkus schnell kaputt gehen,
Bis jetzt sind es 2,5 Jahre Dauerbetrieb (24/7) und täglichem Laden (ca 
40% Entladetiefe) mit preiswerten RTU-Akkus. Ok ich merke langsam daß 
der Innenwiderstand steigt aber das darf nach fast 1000 Ladezyklen schon 
sein.

Gruß Anja

von Praktiker (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

"Nur so nebenbei: ein Akku sollte mit etwa dem Strom geladen werden, der
dann auch als Entladestrom fließt."

Die Begründung warum hat ja schon Marwin gegeben - aber natürlich gibt 
es da Grenzen- frag mal die RC Fraktion (Funkferngesteuerte Modelle).
Wenn es nicht auf absolutes Leichtgewicht bei max. Kapazität ankommt 
werden dort immer noch NiMh Akkus genutzt- aber Entladeströme von 40A 
und deutlich mehr sind da an der Tagesordnung.
Also die oberige Aussage nicht als absolute Wahrheit nehmen ;-)

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Die 1.45V/Zelle sind bei normaler Raumtemperatur 20-25 Grad
> ein guter Kompromiss.

Sie haben bloss nichts mit dem Ladezustand zu tun.

Ein NiCd/NiMH hat 1.2V (+/- je nach Temp) egal ob er voll oder leer ist.

Weniger Spannung zeigt nur an, daß er neulich entladen wurde (oder immer 
noch entladen wird).

Mehr Spannung zeigt nur an daß er neulich geladen wurde (oder immer noch 
geladen wird).

Liegt er erst mal eine Woche rum, hat er wieder 1.2V.

Es sei denn er ist so leer, daß die Srlbstentladung schon zu einer 
Belastung wird.

Fröhliches Überladen noch.

Ordentlich behandelte NiMH Akkus sollten schon 5 Jahre halten, 
ordentlich behandelte NiCd sind auch nach 10 Jahren nicht kaputt.

von völlig verwirrter (Gast)


Lesenswert?

Wie wär's den mit einer Anleitung, wie man es richtig macht? Z.B. mit 
einem Labornetzgerät mit cc?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?


von nur noch leicht verwirrter (Gast)


Lesenswert?

Danke MaWin! Diese FAQ kannte ich noch nicht.
Nach erster Sichtprüfung sollte das Pflichtlektüre sein!

Ich verabschiede mich mal für ein paar Stunden um das aufzusaugen :-)

von Dieter G. (dieter_g)


Lesenswert?

@Kai Klaas

ist ja interessant was du schreibst.
Ich habe ein BC700 (preisguenstiger "schnell"-lader, 4 Schaechte, 
Einzelueberwachung, -dU-Abschaltung mit Uebertemperaturschutz). Ich habe 
einige Ladezyklen beobachtet und finde auch, dasz der Temperaturanstieg 
gegen Ende ein sehr guter Indikator ist. Indirekt nutzen das die -dU und 
das (ich sag mal) Konstantspannungs-verfahren (also statt -dU, wenn 
erste Ableitung Null wird) ja auch. Schade, dasz die Ladegeraete i.d.R. 
nicht direkt die Temperatur messen. Ich habe naemlich auch Angst, dasz 
das Ding mal spinnt und die Akkus dann grillt. Bisher hats aber 
funktioniert.
Das Ding hat uebrigens mehrere Programme und kann auch vor dem Laden 
entladen. Das mache ich immer, damit gehen die Akkus dann auch immer mit 
gleichem Ladezustand in den Ladeprozess.

von HOLA! (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Ein NiCd/NiMH hat 1.2V (+/- je nach Temp) egal ob er voll oder leer ist.

Du meinst aber auch immer, dass Du die Wahrheit mir Löffeln gefressen 
hast!

Schon mal einen Akku gemessen, der durch einen Flug-Modellmotor in 2 
Minuten
mit 30 Ampere Last leergesaugt wurde?
Dann hat der 1,2V? Sicher, sicher...

Du kannst nicht ALLES wissen!
Sei nicht immer so vorlaut!

von herbert (Gast)


Lesenswert?

Kannst auch wenn es dir nicht pressiert C/20 laden.Das geht auch 
tagelang ohne Risiko.So mache ich das ,seit einer meiner Prozessorlader 
( -delta U )nicht abgeschaltet hat und ich gerade nach Hause gekommen 
bin als man die Akkus schon im Flur roch.Die Feuerwehr kann ich nur am 
Tag der offenen Tür gebrauchen....

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Du kannst nicht ALLES wissen!
> Sei nicht immer so vorlaut!

Knallkopp.
Lies nochmal meinen Beitrag, vergleiche mit deinem Akku,
und verkriech dich dann.
An dir ging die Erkenntis der Wahrheit vorbei.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Um es mal auf den einfachen Kern zu bringen:

NiMh und NiCd Akkus werden heiß, wenn sieüberladen werden. Je länger die 
Batterie heiß ist und je höher die Temperatur ist, umso mehr wird sie 
geschädigt.

Darum geht es letztendlich. Die Batterie darf nicht heiß werden.

Weil so eine Temperaturüberwachung aufwändiger ist, als ein Timer oder 
eine Spannungsüberwachung, setzen die meisten Ladegeräte auf die 
einfacheren Varianten.

Timer bieten sich an, wenn der Ladestrom gering ist, also bei Überladen 
nur wenig Temperatur erwartet wird und wenn man davon ausgeht, dass die 
Akkus vor dem Aufladen immer ganz entladen sind.

Das Delta-U Verfahrung ist praktischer, weil es auch bei halb entladenen 
Akkus geeignet ist und den Übergang zum Überladen präziser erkennen 
kann, als ein Timer mit fester Zeit.

Aber manchmal versagt das Verfahren, so dass der Akku doch überladen 
wird - es sei denn, man hat zusätzlich noch eine Temperaturüberwachung.

Die Frage ist, ob ich 50 Euro mehr für ein "sicheres" Ladegerät ausgeben 
will, oder ob ich in Kauf nehme, dasss alle zwei Jahre mal ein Akku im 
Wert von 2 Euro kaputt geht.

Ich würde die Entscheidung ganz klar vom Wert der Akkus abhängigmachen, 
die ich einsetze.

von rcc (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Ein NiCd/NiMH hat 1.2V (+/- je nach Temp) egal ob er voll oder leer ist.

Pauschal ist das schlicht und einfach falsch!
Der NiMh Akku hat zwar eine recht flache OCV-Kurve, aber auch diese 
sinkt stetig mit zunehmender Entladung (ca. 200mV im quasi linearen 
Bereich). Gerade in den Randbereichen ist sie dann auch weit von 1,2V 
weg.
Unter Last ist das dann eh alles Schall und Rauch, da kommt es dann auf 
Strom, Temperatur usw. an wo die Spannung schlussendlich liegt.

von rcc (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Der Strom bestimmt die Kristallgrösse: Niedriger Strom bildet grosse
> Kristalle, das führt zu niedriger Selbstentladung aber die können auch
> nur langsam wieder entladen werden (quasi "aufgelöst" werden), also
> hoher Innenwiderstand.
> Hoher Strom, kleine Kristalle, gute Entladefähigkeit aber hohe
> Selbstentladung.

Mit Verlaub, aber alles was nach der Kristallgröße in Abhängigkeit vom 
Strom kommt ist nur Halbwissen.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

rcc schrieb:
> Mit Verlaub, aber alles was nach der Kristallgröße in Abhängigkeit vom
> Strom kommt ist nur Halbwissen.

Prima, dannn lass uns an deinem besseren Wissen teilhaben, oder ist da 
nichts?

von K.M. (Gast)



Lesenswert?

Temperaturkurve beim Laden einer Eneloop 2000mAh mit 0.19C.

1.) Man sieht deutlich den starken anstieg der Temp ab ~17000s.
Ab hier wird also der Ladestrom nicht mehr (vollständig) in Chemie
umgesetzt und eine Überladung beginnt.

2.) Die Temperaturvariationen davor sind durch Luftströmungen
im Zimmer bedingt. Dies zeigt die schwierigkeit des deltaT Verfahrens
bei kleinen C werten und erfordert eine gute thermische Abschirmung.
Bei einer 1C Schnellladung ist der Anstieg jedoch noch deutlicher 
ausgeprägt.

3.) NiMH Akkus werden primär durch die starke Volumenänderung des 
Elektrodenmaterials geschädigt, die durch Ein/Auslagern der H+ Ionen in 
die Matrix entsteht.
Der damit verbundenen mech. Stress führt zur Rissen und damit 
Kapazitätsverlust.

Es ist also idiotisch NiMHs bis aufs letzte Elektron leerzulutschen oder 
bis
zum Platzen vollzupumpen, es sei dem die Lebensdauer spielt keine Rolle.

Dies ist auch der Grund warum in Hybridfahrzeugen die NiMH Akkus 
möglichst
nur zwischen ~ 25% und 75% der Nennkapazität gefahren werden, sonst 
kommt man einfach nicht auf die geforderte Lebensdauer - und dafür nimmt 
man
sogar Mehrkosten und Totgewicht in kauf.

Wer also seine NiMHs liebt, sollte sie möglichst nicht unter 1.05-1.1V 
entladen und und beim Laden bei 85-90% der Nennkapazität schluss machen. 
Der Temperaturanstieg ist hierfür ein guter Idikator.

Nur Sadisten warten bei NiMH bis zu einem deltaU Abfall und quetschen 
sie bis 0.9V aus.

von K.M. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

upps... falsches erstes Bild.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Sag ich ja, wenn der Akku voll ist, wird er heiss und dann geht er 
kaputt.

von K.M. (Gast)


Lesenswert?

nicht nur Hitze,

es ist auch der mechanische Stress, der an beiden Enden der 
Lade/Entladekurve
zunimmt.

von Rolf S. (miromac)


Lesenswert?

K.M. schrieb:
> es ist auch der mechanische Stress, der an beiden Enden der
> Lade/Entladekurve
> zunimmt.

Erklärt sich daraus auch der bei NiMH-Akkus zunehmende Ri?

von rio71 (Gast)


Lesenswert?

K.M. schrieb:
> Eneloop_2000mAh_Charge_Curve_w._Temp_-_Detail.gif
>           8,4 KB,

danke für die graphen..
na da lieg ich mit den 1,465 V doch prima drin.. unmittelbar vor 
jeglicher erwärmung und vertretbarem headroom zu randvoll..
die graphen decken sich prima mit meinen erfahrungen..

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> danke für die graphen..
> na da lieg ich mit den 1,465 V doch prima drin.. unmittelbar vor
> jeglicher erwärmung und vertretbarem headroom zu randvoll..
> die graphen decken sich prima mit meinen erfahrungen..

Du hast was prinzipielles nicht verstanden.

Lege so einen 1.465V Akku nächste Woche noch mal ins Ladegerät,
und wundere dich, warum noch mal 50 Prozent reingehen.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> > Ein NiCd/NiMH hat 1.2V (+/- je nach Temp) egal ob er voll oder leer
> > ist.
> Pauschal ist das schlicht und einfach falsch!

Weiterlesen bildet.

Dort steht nichts vom Ladevorgang, natürlich ändert sich die Spannung 
langsam beim Ladevorgang.
Dort steht nichts von unter Last, natürlich reagiert die Spannug auf 
Last.

Dort steht, daß er, wenn Entladung oder Ladung lang genug her sind, sich 
wieder auf seine chemische Spannung von 1.2V einpendelt, egal ob er 
weitgehend voll war, oder ob er fast leer war.
Nur in den letzten Randbereichen des leer-seins, so die letzten 20 
Prozent, sinkt die Spannung.

Daher ist die Spannung eine NiMH-Akkus kein Indiz für seinen 
Ladezustand.

von K.M. (Gast)


Lesenswert?

>Dort steht, daß er, wenn Entladung oder Ladung lang genug her sind,
>sich wieder auf seine chemische Spannung von 1.2V einpendelt
>egal ob er weitgehend voll war, oder ob er fast leer war.

nöh ...

Ich weiss zwar nicht was du unter "lang genug her" verstehts oder 
welches
Elektrodenmaterial deine NiMHs (da gibts durchaus unterschiede) haben,
aber meine Eneloops (HR-3UTGA) zeigen da ein anderes Verhalten.

Beispiel 1:
Geladen am 25.1.
59 Bilder mit Blitz mit einer Canon SX-20 geschossen
Unbelastete Zellspannung nach 22 Tagen 1.305 V

Beispiel 2:
Geladen am 12.2.
LED Leuchte ~ 5min mit 150mA belastet
Unbelastete Zellspannung nach 5 Tagen 1.374V

In beiden Fällen wurde mit 0.19C geladen.

von K.M. (Gast)


Lesenswert?

eins hab ich noch...

Beispiel 3
Geladen am 4.10.2012
Unbelastet (Reserve in der Phototasche)
Nach 4Mo und 12Tagen 1.340V +-5mV je nach Zelle

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Nabend,

NiMH Akkus zu Laden ist etwas speziell wie man sicher an der 
Kontroversen Diskussion sieht. Aber gerade an dem Beispiel Eneloop sieht 
man das diese auch unterschiedlich sind, aussagen wie man sollte Ent- 
und Ladestrom gleich halten sind theoretisch richtig, aber treffen nicht 
auf alle Akkus zu. Gerade im Modellbau werden die Akkus recht speziell 
Geladen aber auch entladen, Temperaturüberwacht, gekühlt ... Etc. Aber 
sie werden auch gepuscht, um die Übergangswiderstände zu minimieren.
Was aber die meisten Hersteller für ihre Akkus freigeben ist die Ladung 
nach IEC Norm, was Konstantantstrom mit C/10 für 20 h ist, wenn ich mich 
nicht falsch erinnere. Danach sollte die angegebene Kapazität erreicht 
werden, bei nicht zu hohem Entladestrom. Deswegen würde ich das als 
recht gute Ladung bezeichnen.

Ich persönlich lade Akkus gerne mit C/20 und dann als Dauerladung bis 
zur Verwendung, damit habe ich Lebensdauern von 5-8 Jahren erreicht, bei 
noch 70% Kapazität, aber wie gesagt das hängt sicher immer vom 
jeweiligen Typ und der Charge ab.


Gruß,
Martin

von rio71 (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Autor:
>         MaWin (Gast)
> Du hast was prinzipielles nicht verstanden.
ja.. DICH. :-)
macht aber nix, den anderen praktizierenden gehts genau so..
..trotzdem, danke für deine amüsanten theorien, die jedoch leider nicht 
missionieren ---> fail

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

Ok, dann frage ich hier mal ganz konkret an: Kennt einer ein 
HERVORRAGENDES Ladegerät, daß auf einen Schlag 10 NiMH-Akkus laden kann? 
Das wären Mignon-Zellen von Sigma (Fahrradlampenhersteller) mit 1500mAH 
Kapazität.

von Flip B. (frickelfreak)


Lesenswert?

das kann fast jedes modellbauladegerät.

von herbert (Gast)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Die Frage ist, ob ich 50 Euro mehr für ein "sicheres" Ladegerät ausgeben
> will, oder ob ich in Kauf nehme, dasss alle zwei Jahre mal ein Akku im
> Wert von 2 Euro kaputt geht.

Solange es nur der Akku ist....wenn dir die Bude abbrennt rechnet sich 
das nicht mehr.Generell würde mich interessieren ob ein 
unbeaufsichtigtes hochstromladen zulässig ist.Das wird dannn wichtig 
wenn Folgeschäden zu bezahlen sind.Falls ich doch mal eine schnelle 
Ladung benötige ,verlasse ich meine Bude nicht mehr...Erfahrung macht 
klug!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.