Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Supressordiode Tip


von NR (Gast)


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Hallo Elektronikfreunde

Ich bräuchte mal einen Tip von euch, ich habe einen Treiber für 
Laserdioden gebaut. Mit diesem Treiber kan man die Laserdioden Analog 
Modulieren (0-5V = 0-100% )

Nun möchte ich die Spannungsversorgung und auch den Modulationseingang 
gegen Überspannung Absichern.

Folgenden bedingungen soll der Treiber gerecht werden

Spannungsversorgung 5-18V
Modulationsspannung 0-5V
Modulationsfrequez 0-200kHz

Also für die Spannungversorgung habe ich eine P6SMB 18A Supresssordiode 
zusammen mit einer 4A Sicherung ( Flink ) verbaut.
Mein Plan war zuerst eine P6SMB 6,8A in den Modulationsanschluss zu 
hängen, allerdings bekomme ich dann ziemliche Probleme bei schneller 
Modulation. Die P6SMB Supressordioden haben anscheinend eine ziemlich 
hohe Kapazität, und der Modulationseingang ist ziemlich Hochohmig !

Ende vom Lied, es erzeugt mir ordentliche Peaks im Diodenstrom ( Laut 
Oszi ).

Habt ihr einen Tip für mich wie ich das am besten realisieren kann, bzw. 
welche Supressordioden kennt ihr die wenig Kapazität haben und die ich 
bei DE Händlern bekommen kann.
Bzw. kann ich die Supressordioden evtl doch benutzen und die Kapazität 
irgendwie unschädlich machen ohne die Überspannungswirkung groß zu 
beeinflussen.

Ich wäre für jeden Tip dankbar

Gruß

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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NR schrieb:
> Mein Plan war zuerst eine P6SMB 6,8A in den Modulationsanschluss zu
> hängen
Hört sich nach technischem Overkill an.
Vor was willst du dich (bzw. deine Schaltung) denn da schützen?
Falls einer zufällig das Starterkabel vom LKW da anklemmt?

Ich würde dir solche knackig schnellen Schutzdioden empfehlen, wie man 
sie für CAN und USB verwendet: 
http://www.we-online.com/web/de/index.php/show/media/import/emc/application_notes_berichte/Robustes_Design_von_USB_20_Anwendungen.pdf

von NR (Gast)


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Hallo Lothar

Du magst nicht ganz unrecht haben wenn es sich nach ein wenig Overkill 
anhört, die sache ist aber folgende.

Ich rede hier nicht von einem Laserdioden Treiber mit dem ich so olle 
Brennerdioden befeuere ;-) , der Treiber ist schon ein bisschen 
hochtouriger und wird in der Showlaserbrange eingesetzt.

Da passiert es nicht selten das dort eine 500mW 445nm Blaue Nichia 
Laserdiode am anderen ende hängt ( Listenpreis ~750 € pro Diode ), da 
kommt es mir Sinnvoll vor zumindest den Treiber für 1-2 € mehr auch 
gegen ein paar eventualitäten abzusichern :-) ...

Die Treiber welche bis jetzt eingesetzt werden haben "Noch" keine 
Supressordiode im Modulationszweig, das möchte ich aber jetzt gerne 
ändern ..


Gruß Nico

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ich würde hier auf einen kleinen Serienwiderstand und diese 
niederkapazitiven TVS Dioden setzen...

Aber:
> Die Treiber welche bis jetzt eingesetzt werden haben "Noch" keine
> Supressordiode im Modulationszweig
hier ist die Frage, "ob" das überhaupt nötig ist. Denn wenn da ein 
Spannungimpuls am Modulationseingang reinkommt und die Eingangsstufe 
plattmacht, könnte ich mir vorstellen, dass noch einiges an Silizium vor 
der LED kommt. Und der schnuckelige Impuls es gar nie nicht bis zur LED 
schafft...

von NR (Gast)


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Hi Lothar

Auch da magst du recht haben soweit :-) Aber ich möchte mir einfach 
nicht nachsagen lassen "Ist ja klar, da war nichtmal ein 
Überspannungsschutz drin"

.. Wie so oft sind manche dinge einfach nur aus Politischen gründen 
vorhanden ... Verkaufsargumente halt :-)

PS: Der Tip zu den Dioden ist schonmal sehr gut, die Kapazitäten im 
niedrigem pF bereich entsprechen durchaus dem was ich suche.

Hast du zufällig auch nen Händler zur hand der die TVS Dioden anbietet ?

Achso nochwas:
Die Supressordioden dienen gleichzeitig noch dem Verpolungsschutz ;-)


Gruß Nico

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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NR schrieb:
> Hast du zufällig auch nen Händler zur hand der die TVS Dioden anbietet ?
Muster bekommst du bei Würth in 2 Tagen,
und sonst eben die üblichen Verdächtigen:
http://www.google.de/search?q=w%C3%BCrth+tvs

Es gibt die Dinger natürlich auch von allen anderen Diodenherstellern, 
OnSemi fällt mir da gerade ein, Vishay usw...
http://www.vishay.com/diodes/protection-tvs-esd/
http://www.onsemi.com/PowerSolutions/parametrics.do?id=824

von Jens G. (jensig)


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>Modulation. Die P6SMB Supressordioden haben anscheinend eine ziemlich
>hohe Kapazität, und der Modulationseingang ist ziemlich Hochohmig !

Eigentlich ist der Eingangswiderstand bei diesem Problem eher unwichtig. 
Wichtig ist der Modulationsausgang der vorhergehenden Stufe.
Notfalls kannst Du den Modulationsausgang noch mit einem v=1 Buffer 
buffern. Damit haste eine niederohmige Ansteuerung, und höhere C's 
stören nicht mehr so sehr.

von NR (Gast)


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Hallo Jens

Jens G. schrieb:
> Eigentlich ist der Eingangswiderstand bei diesem Problem eher unwichtig.
> Wichtig ist der Modulationsausgang der vorhergehenden Stufe.

Da hast du natürlich recht, und ich wollte auch genau dies damit sagen 
;-)

Jens G. schrieb:
> Notfalls kannst Du den Modulationsausgang noch mit einem v=1 Buffer
> buffern.

Mmhhh, sowas würde ich nur sehr ungerne in betracht ziehen ...


Gruß Nico

von Nachtaktiver (Gast)


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Wenn es wirklich eine TVS Diode sein soll, probiere das ganz unten 
Rechts
in der Ecke aus.

von Irina (Gast)


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>Nun möchte ich die Spannungsversorgung und auch den Modulationseingang
>gegen Überspannung Absichern.

Du willst also den Eingang deines Treibers schützen und nicht die 
Laserdioden?

>Die P6SMB Supressordioden haben anscheinend eine ziemlich
>hohe Kapazität, und der Modulationseingang ist ziemlich Hochohmig !
>
>Ende vom Lied, es erzeugt mir ordentliche Peaks im Diodenstrom ( Laut
>Oszi ).

Hä? Was hat die Kapazität am Eingang deines Treibers mit dem 
Laserdiodenstrom zu tun? Das ist doch völlig unlogisch!

>Habt ihr einen Tip für mich wie ich das am besten realisieren kann, bzw.
>welche Supressordioden kennt ihr die wenig Kapazität haben und die ich
>bei DE Händlern bekommen kann.

Gegen was muß denn dein Treiber überhaupt geschützt werden? ESD? 
Dauernde Überspannung? Wie sieht deine Schaltung am Eingang aus? Welche 
Auswirkungen haben Überspannungen am Eingang auf den Laserdiodenstrom?

von NR (Gast)


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Hi

@Irina

Sorry, ich will dir jetzt echt nicht vor den Kopf Stoßen ! Denn 
Grundsätzlich bin ich Dankbar für jede Hilfe bzw. für jeden Hinweis zu 
meinen Fragen !

Aber in diesem Fall fürchte ich das due nicht verstanden hast worum es 
geht, bzw. wo das Problem liegt.

Irina schrieb:
> Du willst also den Eingang deines Treibers schützen und nicht die
> Laserdioden?

Die laserdioden werden Separat gegen ESD ( Direkt an der Diode mittels 
LASORB ) geschützt, das wiederrum Schützt sie aber nur vor Direktem ESD 
! Nicht aber gegen Überstrom !

Irina schrieb:
> Hä? Was hat die Kapazität am Eingang deines Treibers mit dem
> Laserdiodenstrom zu tun? Das ist doch völlig unlogisch!

Sehr viel, es ist ein ANALOG Modulierender Treiber !!!!
Legst du 1V an hast du 20% Dioden Strom,
Legst du 5V an hast du 100% Dioden Strom
Legst du 10V an hast du 200% Dioden Strom, KAPUTT !!!

Und wenn mein Modulationseingang ( NICHT VCC ) von einer Kapazität 
verzerrt wird, ruiniert es mir das Komplette Modulationssignal !
Und die steilen Signalflanken werden Rundgelutscht, ebenso kann es zu 
Peaks kommen wenn sich die Eingangskapazität dann wiederrum entlädt ...

Irina schrieb:
> Gegen was muß denn dein Treiber überhaupt geschützt werden? ESD?
> Dauernde Überspannung? Wie sieht deine Schaltung am Eingang aus? Welche
> Auswirkungen haben Überspannungen am Eingang auf den Laserdiodenstrom?
Gegen Schnelle ESD Entladungen und Verpolung, sowie Überspannung !

Gruß Nico

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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NR schrieb:
> Legst du 10V an hast du 200% Dioden Strom, KAPUTT !!!
Da wäre aber m.E. unbedingt eine Begrenzung des Diodenstroms auf 100% in 
der Endstufe angebracht...

Wenn da der Eingangs-OP mal einen Schuss hat oder eine kalte Lötstelle, 
dann fackelt der dir die Diode ab, oder wie?

von NR (Gast)


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Hallo Lothar

Lothar Miller schrieb:
> Da wäre aber m.E. unbedingt eine Begrenzung des Diodenstroms auf 100% in
> der Endstufe angebracht...
Grundsätzlich ist das möglich ! Dies wurde beim Treiberdesign auch 
überdacht aber aus Sicherheitsgründen verworfen...

Grund:
Keine Laserdiode kann so Teuer sein das sie den Wert des Augenlichtes 
übertrifft !

Sollte Tatsächlich mal ein Treiber Amok Laufen und die Endstufe Vollgas 
geben, dann ist es im Notfall besser das die Diode umgehend ihren Geist 
aufgibt bevor das Augenlicht des Publikums gefährdet wird !

Wenn es nämlich bei einer Showfigur innerhalb des Puplikumbereiches zu 
solch einem Fehlerfall kommt und die Endstufe Vollgas gibt und nur die 
Überstrombegrenzung die Diode mit 100% Leistung am Leben hält, dann wird 
das ganze sehr Gefährlich. Wenn der Beam nämlich z.B. mit grade mal 10% 
Seiner Leistung dort laufen sollte, würde er dann mit der 10 fachen 
Leistung ( 100% ) dort einschlagen !!

Und für ein Augenlicht bezahlt man Mehr als 1000€ Schadensersatz, das 
kann ich dir versprechen ;-) !

Aber nichts für ungut Lothar, dein Vorschlag ist 100% Korrekt !
Hier wurde es lediglich aus Sicherheitsgründen außer Acht gelassen.


Mein Anliegen ist es lediglich den Treiber vor Fehlbedienung zu 
schützen, grundsätzlich ist es momentan nicht möglich mehr als 5V ( bzw. 
5,1V ) an Modulationsspannung anzulegen. Selbst wenn du 20V dort 
anlegst, wird die Verbaute Z Diode die Spannung begrenzen ;-)
Mein Oben genanntes Beispiel mit den 10V sollte lediglich die 
Funktionsweise verdeutlichen ...

Aber gegen ein ESD Peak oder der ungünstigen und sehr schnellen 
entladung einer Kapazität in form einer Überspannungsdiode hilft auch 
keine Z-Diode mehr, dafür ist sie zu langsam ..

Und ein ESD Peak wäre z.B. möglich wenn jemand den Projektor zum 
Kallibrieren der Optiken öffnet und und und ...

Lieben Gruß
Nico

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gegen ESD helfen die meisten Bauelemente nicht! Dafür sind diese Impulse 
zu schnell.
Die Sache ist einfach unübersichtlich und vollständig ganz sicher 
nicht mit einem Bauelement zu erschlagen. Versuch es doch mehrstufig 
wie im Blitzschutzbereich der Telekoms.
Vor allem mußt du dir erstmal genau klar werden, was wann wie gewünscht 
ist und in welcher Reihenfolge dir der Schutz wichtig ist. z.B. würde 
ich darauf tippen, das bei einem ESD-Ereignis die Laserdiode aufgrund 
der kurzen Zeit und verfügbaren Energie gar nicht augenschädlich werden 
kann.

Ich würde versuchen die Laserdiode samt der Endstufe in ein während des 
Betriebs unmöglich zu öffnenden Bereich einzupacken, z.B. irgendne 
gefräste Metallsache.

Ohne klare Vorstellungen ist die Sache jedenfalls nicht beantwortbar. 
Was sagt denn der Hersteller der Laserdiode? Die müssen ihre Teile ja 
selbst im Labor irgendwie schützen und während der Produktion. Was sagt 
der Sicherheitsbeauftragte für deinen Laser? Was sagt der Mensch, der 
dir die Modulationsdaten liefert?
Das bringst du alles zusammen und notfalls ergänzt durch Messungen hier 
vor!

von Anselm 6. (anselm68)


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Eine Tl431 als einstellbare Zenerdiode ist garnicht so langsam, und 
erheblich präziser als jede "normale" Zener.
Schau dir mal dass Datenblatt an.
Wenn ich mich richtig erinnere ist die Reaktionszeit bei 0,5µs.

Gruß Anselm

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Anselm, bist du dir da sicher? Das wäre eine interessante Info und würde 
meinen Pool an Schutzideen gut erweitern.

Der TL431 ist eh kurios. Es gibt viele Varianten und Verwendungen. 
Selbst als Audio-Verstärker. Sollte man immer ein paar rumliegen haben.

Kommt man vom TL431 allgemein zu Spannungsregler, fällt auf, das die 
alle bei ca. 10KHz ihre Eckfrequenz haben! Weiß einer warum?

von NR (Gast)


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Hi

@ Abdul
Es geht ja nicht da drum das ein ESD Peak die Diode Augenschädlich 
machen könnte !!! Nicht falsch verstehen !!!


Ich Glaube die Diskussion läuft hier grade etwas aus dem Ruder, ich 
wollte nun ungerne eine Grundsatzdiskussion beginnen..
Der Treiber läuft ja bereits und verrichtet seinen Dienst sehr gut !
Ich möchte ihn lediglich mit einem "Einfachem" ESD Schutz ausstatten ..

Ich muss das Teil nicht worst case sicher machen ! Dann wird man nämlich 
nie Fertig. Zu verbessern gibt es immer etwas.

So als kleines Beispiel:
Direkt am 25poligem Sub-D Stecker ( ILDA Standard ) wird der 
Modulationseingang des Treibers angeklemmt.
Nun rennt jemand mit seinen Gummisolen wie ein Wilder über den PVC Boden 
um den ILDA Stecker rein zu stecken ... ZZAAAPPPP ... Eine kleine 
Entladung welche sich durch das Kabel zum Treiber bewegt  !!!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gerade ESD ist aber viel schwierier als normale Überspannungen 
wegzubekommen.

Der Thread läuft aus dem Ruder, weil du eine Lösung für dein spezielles 
Problem suchst, alle anderen aber nur neue Ideen die sie sich für 
ähnliche zukünftige Projekte speichern können, suchen.

Ich denke auch, das ein Forum in erster Linie dem Sammeln von 
Informationen dient. Erst in zweiter Hinsicht um jemanden zu helfen.


Unter ESD versteht man Anstiegszeiten im ps bis ca. 1ns Bereich. Da 
dreht sich alles um Induktivität der Leitungen und in den Bauelementen. 
Die Energien sind niedrig, die Einwirkzeit verschwindend klein damit 
auch die Dauerleistung.


Mir ist auch schon aufgefallen, das man zu diesem Thema wenig haltbare 
Infos findet. Wer was weiß, behält es für sich. Messen ist den meisten 
nicht möglich bei den Geschwindigkeiten. Statistische Ausfallanalyse 
kann nur ne große Firma machen, bei der die Stückzahlen dafür vorhanden 
sind.


Ich habe ein interessantes Dokument angehangen. Schau dir mal Fig 5 an. 
Suppressordioden scheinen die schnellsten zu sein. AVX bietet einiges 
an.

Und viel mehr gibts da auch nicht. Kannst dich höchstens in Patenten und 
im Militär schlau machen. Da ist noch einiges zu finden. Dann meist als 
Scan mit entsprechender Umständlichkeit ranzukommen.

von Martina (Gast)


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>Ich habe ein interessantes Dokument angehangen. Schau dir mal Fig 5 an.
>Suppressordioden scheinen die schnellsten zu sein. AVX bietet einiges
>an.

Ähem, das Dokument von ST ist nicht ganz korrekt. Bidirektionale 
Transzorbs sind mit 5nsec erheblich langsamer als unidirectionale. Und 
die theroretische Schaltzeit von 10psec auf dem Die ist unerheblich, 
wenn das Gehäuse nicht weniger als 1nsec erlaubt. Gerade darin sind die 
SMD-Varistoren (AVX) und Cera-Diodes (EPCOS) den Transzorbs ja 
überlegen, daß sie in ganz kleinen 0805, 0603 und sogar noch kleineren 
Gehäusen kommen und deshalb überhaupt erst Sub-Nano-Sekunden ESD 
ableiten können. AVX hat da Messungen über das 
Sub-Nanosekunden-Verhalten von Schottkydioden, Transzorbs und 
SMD-Varistoren gemacht. Ich glaube in einem ihrer Datenblätter sind die 
zu finden.

Ein weiterer Vorteil der SMD-Varistoren ist, daß sie die Energie 
beispielsweise eines Surges über dem gesamten Ghäuse-Volumen aufnehmen 
können und nicht wie eine Transzorb nur an ihrem pn-Übergang. Dadurch 
können SMD-Varistoren bei gleichem Gehäuse-Volumen viel mehr Energie 
aufnehmen als eine Transzorb.

Gravierender Nachteil der SMD-Varistoren ist ihre viel weichere 
Kennlinie, die viel größere Überspannungen durchläßt und bei weitem 
nicht so riguros begrenzt wie eine Transzorb.

Alles hat seine Vor- und Nachteile.

Wie Abdul schon sagte, solltest du dein Konzept am Eingang überdenken, 
da du nicht mit ein und dem selben Bauteil ESD UND Überspannungen 
abführen kannst. Das erfordert eine gestaffelte Schutzschaltung.

von Martina (Gast)


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>Wie Abdul schon sagte, solltest du dein Konzept am Eingang überdenken,
>da du nicht mit ein und dem selben Bauteil ESD UND Überspannungen
>abführen kannst. Das erfordert eine gestaffelte Schutzschaltung.

Nachtrag:

Da unsere Produkte letztlich immer durch einen CE-Test müssen, habe ich 
mir angewöhnt, bei der Schaltungsentwicklung immer zuerst mal an die 
einzelnen CE-Messungen zu denken. Deshalb entwickle ich die 
Schutzschaltungen an den Ein- und Ausgängen oft zuerst.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Martina schrieb:
> Da unsere Produkte letztlich immer durch einen CE-Test müssen, habe ich
> mir angewöhnt, bei der Schaltungsentwicklung immer zuerst mal an die
> einzelnen CE-Messungen zu denken. Deshalb entwickle ich die
> Schutzschaltungen an den Ein- und Ausgängen oft zuerst.

Oh. Dann warst du mal Entwickler und bist nun Politiker? Die müssen sich 
ja auch primär um bilaterale Beziehungen kümmern, also selbst bestens 
platzieren, möglichst niemanden mit Einfluß vor den Kopf stoßen, usw. 
;-)


Der erwähnte Vergleich von AVX würde mich sehr interessieren!! Kein 
Link?
Messen kann zumindest ich, das sowieso nicht. Alles Gottvertrauen.

Bislang dachte ich, das die Varistoren grundsätzlich langsamer sind, 
weil sie intern quasi aus vielen in Reihe geschalteten Zenerdioden 
bestehen. Damit wird die Anordnung zur Transmission-Line mit erheblicher 
Verzögerung. Ähnlich wie das Modell eines Akkus oder Elkos.

von Martina (Gast)


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>Oh. Dann warst du mal Entwickler und bist nun Politiker?

Bis jetzt nicht. Aber da werden ja jetzt ein paar Stühle frei...

>Der erwähnte Vergleich von AVX würde mich sehr interessieren!! Kein
>Link?

Auf Seite 71 findet man etwas dazu:

http://www.avx.com/docs/masterpubs/transgrd.pdf

Das ist aber nur eine Zusammenfassung einer anderen Schrift.

von Martina (Gast)


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NR, was gehen könnte, ist:

Mach am Eingang einen SMD-Varistor hin, der ESD killt. Wähle einen Typ 
der gerade richtig Kapazität hat. Dahinter kommt wohl deine Z-Diode mit 
Schutzwiderstand davor? Diese Z-Diode könntest du durch eine Transzorb 
ersetzen, bei der du ebenfalls auf die Kapazität achtest.

Diese Anordnung wäre extrem schnell und würde dir einen Schutz gegen 
ESD, Bursts, Surges und andere Überspannungen liefern. Wieviel hängt von 
der Wahl der Bauteile ab.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Den Artikel gibts auch einzeln:
http://www.avx.com/docs/Catalogs/apnotes.pdf

Ansonsten habe ich aber nichts dort gefunden mit Google:
site:avx.com esd filetype:pdf

Vielleicht war es woanders?


Ein Vorschlag von mir wäre noch ein PowerMOSFET in möglichst kleinem 
Gehäuse, wobei Gate und Drain kurzgeschlossen werden. Für ns sicherlich 
nicht zu gebrauchen, aber kräftig im us-Bereich. Probiert habe ich es 
noch nicht.
Die Millerkapazität sollte das Gate bei einem Puls mit hochreißen - 
unabhängig vom tatsächlichen Gate-Signal.


Um welche Modulationsbandbreite handelt es sich? Wäre schon ne wichtige 
Angabe.

Prinzipiell können Impulse nicht beliebig schnell über Leiterplatten 
kriechen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Habe gerade bei Murata mal nachgeschaut. Sowas wie der VFS9V LCL LP 
filter mit C als Varistor ist auch einen Blick wert. mit den Murata LCL 
ohne Varistorfunktion habe ich gute Erfahrungen gemacht (als Entstörung, 
nicht als Schutz getestet).

von NR (Gast)


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Hallo

Uiiii da habt ihr mir aber was zum Lesen hinterlassen :-O ...


@Martina
Mein Treibereingang wäre ja mit einem Mehrstufigen schutz versehen, Es 
wäre die TVS Diode gefolgt von einem Schutzwiederstand gefolgt von der 
Zener Diode.
Momentan läuft er halt "Noch" ohne eine TVS Diode im Mod Eingang ...


Ich habe mich jetzt mal bei Digikey durchgeschlagen und werde es mal mit 
folgendem Varistor versuchen ...

http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.dll?Detail&name=478-2506-1-ND

Zum Entgültigem Test werde ich den Treiber dann zu einem Freund schicken 
der bei einem Unternehmen für Lasertechnik ( Intustriell und 
Medizinische Lasersysteme ) arbeitet, dort soll er mir den Treiber mal 
Ausgiebig Testen . Die habn auch entsprechendes ESD Test Equipment .

Ich bedanke mich aber Vorerst für all euren Gehirnschmalz den ihr hier 
rein steckt um mit ( aber auch euch ) zu helfen :-) ..

Bleibe aber an dem Thread hier dran ...

Gruß Nico

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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NR schrieb:
> Wenn es nämlich bei einer Showfigur innerhalb des Puplikumbereiches zu
> solch einem Fehlerfall kommt und die Endstufe Vollgas gibt und nur die
> Überstrombegrenzung die Diode mit 100% Leistung am Leben hält
Dann ist das zuallererst mal ein Problem der Ablenkung. Und wenn die 
Ablenkung blockiert/ausfällt, dann muß der Diodenstrom abgeschaltet 
werden. Und dass deine Ablenkung gleichzeitig mit der Diodenregelung 
kaputtgeht, und zudem die "Nichtbegrenzung des Diodenstrom" einen Unfall 
verhindern könnte, die Wahrscheinlichkeit kann auf einem 
Billig-Taschenrechner (mangels Stellen) nicht dargestellt werden...

von nixblub (Gast)


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Der OP hat eine P6SMB 6,8A?

Da ist ja wohl klar, dass das nicht geht ... sind ja keine Ampere, 
sondern 6,8V

Grüße,
nix

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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nixblub schrieb:
> sind ja keine Ampere, sondern 6,8V
Das "übliche" Eingangssignal soll ja auch nur bis 5V gehen...
Wie schon im 2. Satz vom Beitrag "Supressordiode Tip" 
erwähnt.

von NR (Gast)


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Hi

@ Lothar
Die Scanner ( Ablenkeinheiten ) Werden Separat auf ihre bewegung hin 
überwacht und bei Abweicheungen zum Eingangssignal werden umgehend alle 
Laser Abgeschaltet ...


Das hat aber nichts mit der ESD Festigkeit des Treibers zu tun ;-)

Lieben Gruß
Nico

nixblub schrieb:
> Der OP hat eine P6SMB 6,8A?
>
> Da ist ja wohl klar, dass das nicht geht ... sind ja keine Ampere,
> sondern 6,8V

ÄÄÄÄÄhhhhhhmmmmm Ja .... genau Kopfkratz
April April ???

Gruß Nico

von Anselm 6. (anselm68)


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http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/tl431.pdf
Figure 14 Seite 26 PULSE RESPONSE

Gruß Anselm

von Martina (Gast)


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>Ich habe mich jetzt mal bei Digikey durchgeschlagen und werde es mal mit
>folgendem Varistor versuchen ...
>
>http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.d...

Die hat mit rund 1nF aber nicht viel weniger Kapazität als deine 
Transzorb (1,5...2nF).

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn er mit 1nF spielt, kann die Modulationsfrequenz nicht sonderlich 
hoch sein. Wenn er meine diesbezügliche Frage nicht beantwortet, ist 
sein Interesse nicht sonderlich hoch. Also vergebene Liebesmühe.

@TL431:
Da war ich natürlich schon. Das widerspricht aber doch der Eckfrequenz, 
wenn das Teil als normaler Shunt zur Stromregelung benutzt wird. Da 
werden aus den 0,5us dann nämlich auch nur die berühmten 10 vielleicht 
30KHz!! Das finde ich zumindest suspekt!!!! Wer das aufklären kann, wird 
geknutscht.
Wird man wohl real testen müssen.
Ich glaube mein PowerMOSFET-Vorschlag ist da eleganter. Bei 500 
Euro-Dioden ist der Preis ja dann wurscht.

von Martina (Gast)


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>Kommt man vom TL431 allgemein zu Spannungsregler, fällt auf, das die
>alle bei ca. 10KHz ihre Eckfrequenz haben! Weiß einer warum?

Spannungsregler haben ja einen Regelverstärker in sich, der kompensiert 
werden muß, wie der Open Loop Gain Frequenzgang eines OPamps, also 
Abfall mit 20dB pro Dekade. Die meisten Spannungsregler sind sehr 
gutmütig und vertragen fast beliebige komplexe Lasten am Ausgang. 
Vielleicht würde er seine Gutmüdigkeit verlieren, wenn man die 
Grenzfrequenz höher legt? Vielleicht wäre er dann nur noch bei ganz 
bestimmten komplexen Lasten und bestimmten Ausgangsströmen stabil und 
für andere nicht?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Sowas in der Art wird es wohl sein. Zum anderen vielleicht ein schnödes 
Kopieren der Ideen bei den Herstellern über die Entwicklergenerationen 
hinweg.
Das mit der komplexen Last wird der zentrale Punkt sein. Zum anderen 
dann die Transitfrequenz der verwendeten Prozeßtechnologie. Mir schwand, 
das Spannungsregler typischerweise die Brot-und-Butter Teile bei den 
Herstellern sind - also mit möglichst billiger Technologie produziert 
werden. Dann angeboten in einer Art Börsenspiel - der Gewinn also eher 
niedrig, die Stückzahlen aber extrem hoch.


Als Stabilitätskriterium wird man wohl ansetzen müssen, das die Last 
immer real positiv bleibt. Haben das die Verstärker-Gurus nicht alles 
durch?


Bei fertigen Reglern wird man wenig machen können. Wie sieht es aber bei 
diskret aufgebauten aus? Gibt es ein Design, bei dem man z.B. ne 
Eckfrequenz von 1MHz erfolgreich umgesetzt hat?

von NR (Gast)


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Hallo Ihr Guten, sorry bin was kurz angebunden ..

@Abdul
Im Showlaser liegen die Modulationsraten in der regel nicht höher als 
20-30kHz .. 22kHz war bis jetzt das schnellste was ich gemessen habe bei 
einer Starburst Figur ...

Gruß Nico

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Na dann sollten einige nF doch kein Problem sein. Damit gibts dann ne 
Menge Möglichkeiten: DIAC war noch nicht genannt.

von Martina (Gast)


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>Gibt es ein Design, bei dem man z.B. ne Eckfrequenz von 1MHz erfolgreich 
>umgesetzt hat?

Die Regler, die von den Herstellern als "ultra-fast" angepriesen werden, 
wie z.B. der NCP5661 oder der LT1118, haben jedenfalls auch eine ganz 
tiefliegende Eckfrequenz und sind beim Lastwechselausregeln gerade mal 
doppelt so schnell wie der müde LM317...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Da bin ich momentan überfragt. Offensichtlich richtet sich die 
klassische Eckfrequenz nach der hinnehmbaren Kondensatorgröße am 
Ausgang.

Kommen wir lieber zum Widerspruch der 0,5us beim TL431 zurück.

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