Hallo, ich hab in meinem Praktikum einen alten Empfangskopf einer Satellitenschüssel zerlegt. Im Inneren befand sich unter anderem eine kleine Platine mit der Aufschrift "10 GHz". Diese war mit wenigen Anschlüssen versehen. Der Chef meinte, dass das wohlmöglich ein Oszillator ist. Das will ich auch nicht infrage stellen. Nur um 100%ige Klarheit zu schaffen: Ist das wirklich ein 10 GHz Oszillator? Die Platine ist ziemlich klein und mit wenigen Bauteilen Versehen Weniger als 15. Was auffällig war, war der (vermutlich!) dual-gate mosfet (weiße runde Kapsel mit 4 pins). Ansonsten war nichts auffälliges auf der Platine. Einige SMD Kondensatoren und Widerstände. Einen Oszillator hätte ich auf dem Aufbau nicht vermutet. Aber bei 10 GHz wird das von der größe der Spulen wohl passen?!?! Bilder habe ich nicht und die Platine ist noch im Betrieb. Morgen werde ich mir die mal holen und Bilder machen. Was man noch wissen sollte ist, dass das ein sehr alter Empfangskopf war. Die Horizontale und Vertikale "Antenne" war in 2 separaten Kammern aufgebaut. Ist das ein Oszillator? Mit welcher Amplitude kann ich am Ausgang (falls es ein Oszillator ist) rechnen? mV, µV? Währe ein betrieb ohne abgeschirmtem Gehäuse ok oder wegen der Funkstörungen nicht empfehlenswert?
>Was man noch wissen sollte ist, dass das ein sehr alter Empfangskopf >war. Die Horizontale und Vertikale "Antenne" war in 2 separaten Kammern >aufgebaut. Ach Gott, das ist ja wahrhaftig etwas für das Museum und zu schade zum basteln. Natürlich ist da so ein Oszillator drin.
Bei den Frequenzen hat man eigentlich schon sehr lange dielektische Resonatoren. Sehen aus wie eine kleine Pille und sind aus Keramik. Bei 10GHz so ca. 5mm Durchmesser. Je grösser, um so niedriger die Frequenz. Um die Pille rum gibts typischerweise zwei Leiterbahnen zum Einkoppeln und Auskoppeln. http://www.wikiweise.de/wiki/Bild%3Adielectric%20resonator.jpg Wenn du die nicht hast, ist sie evtl. schon abgefallen ;)
Der Oszillator ist normalerweise ein um einen keramischen Resonator aufgebauter Schaltungsteil. Es wird mit Doppeldioden gemischt, also dürften eine 100 mV Amplitude rauskommen. Normalerweise ist die Grundfrequenz 2 GHz, und eine Oberwelle wird mit einem Stripline-Bandpass dann dem Mischer zugeführt. Falls mehr Details gewünscht werden, ich habe da gerne mehr parat.....
Georg A. schrieb: > Wenn du die nicht hast, ist sie evtl. schon abgefallen ;) Der müsste auf der Rückseite verlötet sein. Ich werde morgen mal darauf achten. Jochen Fe. schrieb: > Falls mehr Details gewünscht werden, ich habe da gerne mehr parat..... Falls es Ihnen keinen hohen Aufwand macht weitere Daten zu posten würde ich gerne mehr darüber wissen. Was mir wichtig währe ist, dass ich beim Experimentieren keinen Funk störe. Währe das "Senden" auf dieser Frequenz problematisch? Auf den anderen Platinen finden sich mehrere dual-gate fets. Die könnte ich (sobald eine Vorspannung am gate vorhanden ist) doch direkt mit dem Ausgang steuern? Interessant währe ein Experiment, mit der man eine kleine Lampe mit nur einem Draht leuchten lassen könnte (kapazitive Kopplung). Aber nichts mit HV, also z.B. eine 6V Amplitude bei 10 GHz. Da müsste sowas doch theoretisch auch machbar sein ?!?! Sowas z.B. http://www.emsp.tu-berlin.de/menue/studium_und_lehre/mixed-signal-baugruppen/das_projekt_high_speed_2/topfkreisoszillator/ MfG Thomas
Mit den 10 GHz hat man eine eher kleine Reichweite, die werden durch Wände, Glasscheiben usw. sehr stark gedänpft - sollte keine allzu großen Störungen machen. Nachbar's Satellitenanlage allerdings könnte man blockieren, wenn man sehr ungünstig "sendet". Verstehe ich richtig, und die 10 GHz sollen eine Lampe zum Leuchten bringen? Das wird eher nichts, ist zum Einspeisen in eine Lampe doch sehr ungeeignet. Die DG-Mosfets sind nur für die heruntergemischte "ZF" bis 2 GHz ausgelegt, die 10 GHz werden die nicht wirklich verstärken. Was für Fragen gibt es denn noch? Ich werde probieren, vernünftig zu antworten!
Jochen Fe. schrieb: > Was für Fragen gibt es denn noch? Ich werde probieren, vernünftig zu > > antworten! Das ist nett ;-) Die ganze Schaltung ist relativ Frequenzstabil oder? Das Ausgangssignal würde ich gerne mit einer Triode verstärken (bisschen Old-school muss sein ;-) Röhren schaden nicht, aber pollin hat nur Röhren bis 6000 MHz-mal schauen was bei rauskommt-so welche Frequenzen sind nicht leicht handzuhaben-mit nem Oszi wird man da nicht viel sehen ). Ich vermute das diese 10 GHz nur im µA bereich anzapfbar sind. Ich habe gesehen, dass bereits bei 250 MHz und einer Amplitude von 30V eine kleine Plasmaentladung stattfinden kann. Deswegen würde ich gerne etwas mehr Spannung/Leistung ins Signal bringen. Wird die Oszillation durch zu starkes Belasten unterbrochen? Eine frage hab ich noch. Auf den Platinen waren im zick-zack geätzte Spulen. Diese waren aber anscheinend elektrisch garnicht verbunden. Die zuführungen zu den Spulen waren mit ca. 1-2 mm zur Spule unterbrochen (sieht man auch auf dem Bild im Link in den Threads oben)? Welchen Grund hat das? Spart man sich damit die Kondensatoren zum Rausfiltern der Gleichspannung?
> Währe das "Senden" auf dieser Frequenz problematisch?
Ja, aber nicht, weil du was stören könntest, im Gegenteil. Du wirst es
ohne Messgeräte gar nicht schaffen, eine Antenne so sauber anzupassen,
dass sie tatsächlich merklich was abstrahlt.
Wenns dir ohnehin nur um Energieübertragung geht, versuchs mit
Frequenzen ein paar Grössenordungen tiefer, GHze sind zum schnellen
Basteln denkbar ungeeignet und frustrieren nur.
> Die zuführungen zu den Spulen waren mit ca. 1-2 mm zur Spule unterbrochen Bandpass. http://paginas.fe.up.pt/~hmiranda/etele/microstrip/ > Spart man sich damit die Kondensatoren zum Rausfiltern der > Gleichspannung? Vergiss "konzentrierte" Bauelemente. Bei der Frequenz ist ein Stück Leitung Kondensator und Spule in einem.
Ich mußte eben bei der Beschreibung schmunzeln - die "Spulen" sind Streifenleiterfilter, die sind elektrisch nicht leitend verbunden, DAS ist der Bandpaß für die 10 GHz..... Im Zick-Zack gibt es auch, das sind Induktivitäten, die aus Platzgründen so angeordnet werden. Eine Röhre, die 10 GHz verstärkt, die gibt es, aber es ist keine Triode mehr, dann sind es sog. Wanderfeldröhren (engl. TWT), die benötigen ein paar KV Hochspannung und Heizung, Gitterspannungen etc., das ist gar nicht so einfach. Gibt es ab und zu in der Bucht.... Die Plasmaentladung ist durch Transformation und hohe Güte zu erreichen, das ist bei 10 GHz schwerer als bei 100 bis 1000 MHz. Und noch eins: Jede Oszillation lebt davon, daß nur ein kleiner Teil der Energie ausgekoppelt wird (Bedingung für Rückkopplung!), also muß nach dem Oszillator gepuffert und verstärkt werden.....
"Triode" Gitterbasisschaltung? Kaskode? Nicht-aperiodisch?
faustian schrieb: > Gitterbasisschaltung? Kaskode? Nicht-aperiodisch? Für die Gitterbasisschaltung währe der Eingangswiderstand vermutlich zu niedrig. Aber die Schaltung hätte auch den Vorteil, dass das gut für HF geeignet ist. Die Kaskode hätte ich Vermutlich gewählt aber das Projekt mit der Verstärkung des Signals ist erstmal an den Nagel gehängt. Erstmal mehr Grundkenntnisse in HF Technik lernen. Experimentieren ist toll und macht Spaß aber lernen wird man nur wenig. Und aufs Lernen kommt es mir an. Aperiodizität? Geht auch einfacher denk ich mal. MfG Thomas
Mit nicht aperiodisch meinte ich einen resonanten/abgestimmten Verstarker bevor ich hier noch mehr Verwirrung stifte. So haben der Legende nach Leute froehlich Kurzwellen verstaerkt bevor irgendjemand sich einen Videoverstaerker haette vorstellen koennen.
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