Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audioausgabe. 24bit/44,1KHz oder 16bit/48KHz


von Marco (Gast)


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Moin Moin

Ich möchte über einen DAC Audiodaten ausgeben.
Durch Rahmenbedingungen habe ich zwei Möglichkeiten die Audiodaten 
auszugeben
und zwar im Format
1) 16Bit und 48KHz
oder
2) 24Bit und 44,1KHz

Meine Frage nun ist welche Möglichkeit sollte ich nehmen, für den beste 
Klangqualität.

Ich habe etwas nachgeforscht. Aber leider steht immer nur.
24Bit besser als 16Bit (Klar)
oder 48KHz besser als 44,1KHz (auch klar).

Aber wie ist das nun in meinem Fall?
Was sorgt eher für eine besser Klangqualität. Die höhere Bitrate oder 
die höhere Frequenz? Habe leider keine Quelle gefunden die diese beiden 
Werte vergleicht. Man muss auch ja sagen, das durch den TP am Ausgang 
des DAC die hohen Frequenzen abgeschnitten werden. Und der Mensch kann 
ja sowie so nur Frequnezen bis ca. 20KHz warnehmen. Also denke ich das 
die Methode mit den 24 Bit besser wäre.

Oder???

Gruß
Marco

von Olaf (Gast)


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> Aber wie ist das nun in meinem Fall?
> Was sorgt eher für eine besser Klangqualität.

Die Klangqualitaet wird durch deine Faehigkeit bestimmt das 
Ausgangsfilter zu designen, oder das Platinenlayout und den Rest der 
Schaltung zu entwickeln.
Im Vergleich dazu ist die Samplefrequenz und die Bitbreite belanglos.

> Und der Mensch kann ja sowie so nur Frequnezen bis ca.
> 20KHz warnehmen. Also denke ich das die Methode mit den
> 24 Bit besser wäre.

Aber ein Mensch kann auch keine 24Bit hoeren. Jedenfalls nicht sehr 
lange.

Olaf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Also denke ich das die Methode mit den 24 Bit besser wäre.
Du wirst in der brutalen täglichen Praxis (Wohnzimmer über Auto und 
Disco bis Konzert) niemals (!) einen Unterschied zwischen 16 und 24 Bit 
hören werden.

Mal davon abgesehen, dass bei aktueller Musik noch viel weniger 
ausreichen würde: http://www.stereo.de/index.php?id=584

von Michael K. (charles_b)


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Die Frage ist natürlich auch, in welchem Format die Daten bzw. die Musik 
vorliegt. Sind die in 44kHz kann ich mir schlecht vorstellen wenn sie 
erst in 48kHz umgewandelt werden um dann in Analogsignale verwandelt zu 
werden.

Und: Wenn die die Möglichkeiten hast, beide Methoden auszuprobieren: 
Teste sie doch einfach und berichte, wie die Unterschiede so sind.

von Marco (Gast)


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Moin Moin


Danke erst mal für die Antworten.

Das man den Unterschied 44,1KHz oder 48KHz nicht hören wird ist mir 
schon klar. Bei 16Bit zu 24Bit bin ich mir nicht so sicher. Aber das ist 
auch nicht so der Punkt. Meine Frage habe ich wohl etwas falsch 
formuliert.

Es geht dabei eher um das Verständnis. Zur Klarheit die Hardware soll 
außen vor sein, ist bei mir ein Eval-Kit. Also Hardware ist festgelegt.

Mir geht es eher darum, wenn ich die Möglichkeit habe zwischen
24bit/44,1KHz oder 16bit/48KHz zu wählen und dem Menschen wäre es 
möglich diese Frequenzen zu hören. Was wäre die bessere Wahl?

Mann kann es auch so sehen. Ich will mein Produkt verkaufen.
Nun muss ich mich entscheiden was ich dem Kunden anbieten möchte. 
Natürlich die bessere Klangqualität. Aber welche der beiden 
Möglichkeiten ist die besser Wahl.

Gruß

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Lothar Miller schrieb:
>...
> Mal davon abgesehen, dass bei aktueller Musik noch viel weniger
> ausreichen würde: http://www.stereo.de/index.php?id=584

wie wahr, wie waht...

Letztlich hängt es davon ab, in welchem Format die Daten ursprünglich 
vorlagen.
Bei CD wären es 16Bit/44,1kHz, sont meist 24Bit/96kHz.
Beides erfordert also ein Re-Samplig irgendwo, daß genaugenommen erstmal 
Verluste an Klangqualität bringt.
Die Wandlung 44,1kHz <-> 48kHz und umgekehrt erzeugt mehr Fehler als die 
Wandlung 16Bit <-> 24Bit.
Also möglichst die Samplerate des Original beibehalten.

Ich bin mir nicht sicher, ob man den Unterschied zwischen 16But und 
24Bit wirklich hört. 16Bit ist eigentlich schon ein Dynamicbereich, den 
man wohl nur in einem Raum ohne jedes Nebengeräusch praktisch nutzen 
könnte.
Die meisten Unterschiede zwischen 16Bit/44,1kHz und 24Bit/96kHz, die ich 
bisher gehört habe, lagen in der Abmischung des Materials.
Da liegt auch die Anwendung der 24Bit, man hat die Reserve, um unterwegs 
keine Verluste an Qualität zu haben.

Gruß aus Berlin
Michael

von Michael O. (mischu)


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Marco schrieb:
> Ich möchte über einen DAC Audiodaten ausgeben.

Du hast noch nicht viel darüber erzählt, was Du mit den Audiodaten nach 
dem Ausgeben machen möchtest. Wenn Du hinter dem DAC einen Vorverstärker 
vor der Endstufe hast, macht es kaum einen Unterschied ob der Wandler 16 
oder 24 bit hat.

Wenn Du auf den Vorverstärker verzichtest und den DAC direkt an die 
Endstufe anschließen willst, kann der 24bit Wandler schon deutlich 
überlegen sein. So kannst Du die Lautsärkeregelung digital realisieren 
ohne die ganzen Probleme von Gleichlauf, Widerstandsrauschen und Kratzen 
von Analogpotis.

Edit:
Gute 16Bit Wandlern kommen schon an den theoretisch maximalen 
Dynamikumfang (96dB) ran, gute 24Bit-Wandler noch nicht (ca. 124dB).

von HildeK (Gast)


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Michael U. schrieb:
> 16Bit ist eigentlich schon ein Dynamicbereich, den
> man wohl nur in einem Raum ohne jedes Nebengeräusch praktisch nutzen
> könnte.

Praktisch wirst du keinen Raum finden (von Akustikmessräumen abgesehen), 
bei dem die 16 Bit (= 96 dB) ausgereizt werden.

Die 48 kHz haben den Vorteil, dass das Tiefpassfilter am Ausgang des DAC 
etwas sanfter verlaufen kann, was entweder weniger Aufwand erfordert 
oder eben bessere Sperrdämpfung liefert.

Die 16/24 Bit mit 44.1/48/96kHz Abtastfrequenz sind eher in der 
Aufnahmetechnik von Interesse.
Mit 24 Bit gewinnt man einige Bit (faktisch nicht die ganzen 8) mehr 
Aussteuerreserve - man weiß ja nie, welcher Spitzenpegel noch kommen 
wird.
Die höheren Abtastfrequenzen geben, wie oben beim DAC, mehr Luft für das 
Filterdesign. Bei 96kHz Abtastfrequenz könnte man ev. sogar 
Bessel-Filter ohne Gruppenlaufzeitverzerrungen nehmen.
Ich mache gelegentlich Aufnahmen, die letztendlich auf eine CD kommen, 
und nehme dann 44.1kHz / 24Bit. Damit ist eine Aufnahme mit 15dB 
Headroom und erreichbaren 50dB Dynamik im Live-Saal noch ohne Einbußen 
auf die Qualität. Und der notwendige Speicherbedarf gegenüber 44.1/16 
steigt um noch verträgliche 50%.

von Mine Fields (Gast)


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HildeK schrieb:
> Praktisch wirst du keinen Raum finden (von Akustikmessräumen abgesehen),
> bei dem die 16 Bit (= 96 dB) ausgereizt werden.

Wobei man natürlich mit einem 16-Bit-DAC keine echten 16-Bit 
herausbekommt.

Wenn man 16-Bit auf einem 24-Bit-DAC ausgibt, könnte man vielleicht an 
die theoretischen 16-Bit herankommen.

von Kurt H. (Firma: KHTronik) (kurtharders)


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Marco schrieb:
> Mann kann es auch so sehen. Ich will mein Produkt verkaufen.
> Nun muss ich mich entscheiden was ich dem Kunden anbieten möchte.
> Natürlich die bessere Klangqualität. Aber welche der beiden
> Möglichkeiten ist die besser Wahl.

Jetzt hast Du das Hauptargument gebracht: wenn es verkauft werden soll, 
dann immer 24 Bit. Das ist 50% besser als 16 Bit! Oder sollen das nur 
technisch informierte Kunden kaufen?
Das andere Argument, welches schon gebracht wurde, ist die Möglichkeit, 
mit 24 Bit auch Lautstärkeeinstellungen intern zu machen.
Gruß, Kurt

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan L. schrieb:
> Wenn man 16-Bit auf einem 24-Bit-DAC ausgibt, könnte man vielleicht an
> die theoretischen 16-Bit herankommen.
Aber Obacht:
Ein besserer Wandler kann aber nicht ein schlechtes Layout 
korrigieren...

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