Hallo, ich hatte vor ca. 15 Jahren mal ein CB-Handfunkgerät. Nun habe ich mal aus reiner Neugier nach Funkgeräten gesucht und festgestellt, dass für den privaten Gebrauch fast nur noch PMR-Funkgeräte verkauft werden. Bei Reichelt konnte ich z.B. gar keine CB-Funkgeräte finden, Conrad hat aber wohl noch welche, da kaufte ich vor 15 Jahren auch mein damaliges CB-Funkgerät. CB und PMR haben ja unterschiedliche Frequenzen und Sendeleistung, soweit blicke ich das noch. Die Frequenz war damals glaube ich um die 27 Mhz, bei der Sendeleistung bin ich mir nicht mehr sicher, ob die bei meinem Handfunkgerät ganze 4 Watt betrug, wie es bei netzbetriebenen Stationen üblich war. Kann mir jemand sagen, wie hoch damals die übliche Sendeleistung bei Handfunkgeräten war und "bis zu" wieviel KM man damit laut technischen Daten überbrücken konnte? Also ein PMR hat laut Beschreibung bis zu 3 KM Reichweite, teilweise steht da aber auch bis zu 8 KM, obwol Frequenz(446 Mhz) und Sendeleistung(0.5 Watt) identisch sind. Nun kann ich mich nicht erinnern, mit den alten CB-Handfunkgeräten in bebautem Gebiet 3 Kilometer Reichweite gehabt zu haben. Für 3 Kilometer Reichweite in einem Wohngebiet musste man damals glaube ich das HandFunkgerät aufschrauben und an irgendwelchen Schrauben für die Sendeleistung (+ Modulation???) drehen... Vielleicht hat hier ja jemand Zeit und Lust, ein paar Zeilen zum Vergleich CB und PMR zu schreiben, also was die Dinger auf der neuen Frequenz mit weniger Sendeleistung im Vergleich zu den alten CB-Funkgeräten so leisten... Vielen Dank, Hans
:
Verschoben durch Moderator
Hans schrieb: > Nun kann ich mich nicht erinnern, mit den alten CB-Handfunkgeräten in > bebautem Gebiet 3 Kilometer Reichweite gehabt zu haben. Allerhöchstens auf dem Papier, in der Praxis waren das wenige hundert Meter. Jedenfalls ohne "Optimierungsmaßnahmen" und externe Antennen. Damit sind wir schon beim wichtigsten Punkt: CB-Funk ist historisch bedingt auf Kurzwelle, das ist denkbar schlecht geeignet für Handfunkgeräte, weil die Antennen immer ein schlechter Kompromiß sind. Da die Wellenlänge 11m beträgt, müsste ein Viertelwellendipol schon um die 2,7m Länge haben, das ging allenfalls auf dem Auto. Wenn ich mich recht erinnere hatten Handgeräte üblicherweise 1W oder waren sogar darauf beschränkt. Ein weiterer Nachteil ist die Raumwelle, das heißt man hat Störungen von weit her (auch wenn das momentan wegen geringer Sonnenaktivität nicht ins Gewicht fällt). Beim Handfunk möchte man meist die Bodenwelle nutzen. PMR-Geräte haben den Vorteil daß man wesentlich effektivere Antennen benutzen kann, das macht sehr viel aus, mehr als man durch Leistung (bei batteriebetriebenen Handgeräten) holen kann. Freilich sind die Reichweitenangaben aus den Katalogen maßlos überzogen, das klingt meist eher nach PMPO. 8km schafft man höchstens bei optimalen Bedingungen, also bei Sichtverbindung auf dem Wasser. In bebautem Gebiet ist PMR trotz besserer Antennen im Nachteil, da durch die kurze Wellenlänge eher Abschattung auftritt. Grundsätzlich gilt, daß Leistung nur einseitig verbessernd wirkt (für doppelte Reichweite braucht man 4-fache Sendeleistung), aber bessere Antennen sowohl beim Senden als auch beim Empfang wirken. Deshalb ist PMR für Kurzstreckenverbindungen theoretisch besser geeignet als CB-Funk. In der Praxis ist das Fazit also ein entschiedenes "es kommt darauf an" ;-)
Hallo Hans, wenn das Gerät 40 oder 80 Kanäle hat, darf es bei FM bis zu 4 Watt haben, das war auch vor 15 Jahren so. Auf den Kanälen 4-15 durfte bei AM nur mit 1 Watt gesendet werden. Die anderen Kanäle durfte man vor 15 Jahren nicht auf AM nutzen. Die theoretische Reichweite liegt bei 4 Watt Sendeleistung ohne Richtantenne mit durchschnittlichem Empfänger bei etwa 30 km bis 50 km. Wenn keine gute Antenne dran ist oder die Antenne nicht hoch genug montiert ist, kann die Reichweite um Faktoren schlechter sein. Alle Antennen von Handfunkgeräten sind grundsätzlich wesentlich schlechter als solche für Festmontage. Im Vergleich zu PMR ist die Reichweite von CB normalerweise in dicht bebautem Gebiet schlechter, bei freier Sicht aber besser. Das liegt an den unterschiedlichen Ausbreitungseigenschaften, besonders durch Stahlbeton. 27 MHz werden durch den verglichen mit der Wellenlänge relativ dicht vermaschten Stahl stark reflektiert. 446 MHz können Stahlbeton normalerweise recht gut durchdringen. Generell ist das PMR-Band ruhiger als CB, sowohl bezogen auf Störungen durch technische Anlagen, als auch bezogen auf aktive Nutzung durch Sprechfunk. Während CB als Hobbyfunk gilt, den man auch betreibt, um sich mit der Funktechnik selbst zu beschäftigen, ist PMR eigentlich ein reines Konsumprodukt, das nur zur Kommunikation genutzt wird. Das liegt auch daran, dass man bei CB nicht an die eventuell mitgelieferte Antenne gebunden ist. Man darf Antennen auch selbst bauen, solange es keine starken Richtantennen sind. Das darf man bei PMR nicht, es muss immer die mitgelieferte Antenne verwendet werden. Grüße, Peter
Hallo Funkfreunde! Das von euch Geschriebene kann ich nur bestätigen, all die Fakten von dem stimmen mit praxiserfahrungen meinerseits mit CB und PmR überein. Wer mit einer etwa 1m langen Extraantenne plus sagen wir 5m Kabel die PMR Reichweite sehr vergrößern möchte, dem rate ich zu einem Duobander! Das ist ein 2m und 70cm -Band Funk-pmr-Gerät. Statt nur 0,5 W hat der Duobander glaube ich 1-4W. Bin aber nicht sicher. Ich rate da zu dem aktuell kostengünstigsten, den "BAOFENG", gibt es schon unter 50E bei ebay. Allerdings kostet eine gute Magnetfussantenne dazu nochmal genausoviel! Ich funke spasseshalber auch heute noch per CB und bald auch mit 2m-Band!!! Will mal die Ausbreitungsdifferenzen testen von CB und pmr. Frage: Wie baut man sich diese CB-Antenne selbst, wie macht man das? LG Christoph 2013
Christoph schrieb: > Das ist ein 2m und 70cm -Band Funk-pmr-Gerät. Statt nur 0,5 W hat der > Duobander glaube ich 1-4W. Bin aber nicht sicher. > > Ich rate da zu dem aktuell kostengünstigsten, den "BAOFENG", gibt es > schon unter 50E bei ebay. PMR auf 2m ohne Lizens? Seit wann geht das denn?
Oliver R. schrieb: > PMR auf 2m ohne Lizens? Seit wann geht das denn? z.B. das Kenwood TK-2302E2 oder das alte TK-261 Gruß UDo
Oh, doch schon so lange. Aber die 6 freigegebenen Kanäle werden von den Baofeng-Geräten doch etwas überschritten, ganz abgesehen von der Sendeleistung.
Oliver R. schrieb: > Christoph schrieb: >> Das ist ein 2m und 70cm -Band Funk-pmr-Gerät. Statt nur 0,5 W hat der >> Duobander glaube ich 1-4W. Bin aber nicht sicher. >> >> Ich rate da zu dem aktuell kostengünstigsten, den "BAOFENG", gibt es >> schon unter 50E bei ebay. > > PMR auf 2m ohne Lizens? Seit wann geht das denn? Das nennt sich FreeNet
:
Bearbeitet durch User
Christoph schrieb: > Das von euch Geschriebene kann ich nur bestätigen, Dafür musstest du den 2 Jahre alten Thread ausgraben? Ein neuer hätte es auch getan. > Das ist ein 2m und 70cm -Band Funk-pmr-Gerät. Statt nur 0,5 W hat der > Duobander glaube ich 1-4W. Sowohl PMR als auch “Freenet” (149 MHz) sind aber auf 500 mW ERP limitiert. Das ist übrigens nicht wenig, von exponierten Standorten aus kann man damit problemlos 100 km oder mehr überbrücken, und hinter einer dicken Betonwand helfen auch 10 W nicht viel mehr. Vielleicht solltest du ja lieber zum Amateurfunk wechseln, wenn du so experimentierfreudig bist? > Wie baut man sich diese CB-Antenne selbst, wie macht man das? Siehe „Rothammels Antennenbuch“, der Varianten gibt es viele. Aber bei 11 m Wellenlänge sind brauchbare Antennen halt nicht ganz klein.
Es gibt drei freie VHF/UHF-Bänder, Freenet auf 2m hat aufgrund der niedrigeren Frequenz vermutlich die größte Reichweite, das billigste war das mit 434MHz und nur 10mW im 70cm-Amateurband gelegene LPD und das schon genannte PMR auf 446 MHz http://de.wikipedia.org/wiki/Freenet_%28Funkanwendung%29 http://de.wikipedia.org/wiki/Short_Range_Devices http://de.wikipedia.org/wiki/PMR-Funk Freenet darf demnach eine externe Antenne haben, die anderen nicht.
:
Bearbeitet durch User
Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > Freenet darf demnach eine externe Antenne haben, die anderen nicht. Du sollst nicht ausschließlich auf die Aussagen von Wikipedia vertrauen. ;-) Eine derartige Anforderung steht in keiner der Allgemeinzuteilungen (mehr) drin. 149 MHz wiederum hat auch nur dann eine bessere Reichweite, wenn man die erforderliche längere Antenne auch wirklich hat. Mit einem „ich möcht' so klein wie ein Handy sein“-Stummel dürfte das auch kaum besser werden als ein vergleichbares PMR446-Gerät. Im Unterschied zu PMR446 ist „Freenet“ eine rein deutsche Sonderlösung, ein entsprechendes Gerät darf man also in anderen europäischen Ländern nicht betreiben.
Jörg Wunsch schrieb: > 149 MHz wiederum hat auch nur dann eine bessere > Reichweite, wenn man die erforderliche längere Antenne auch wirklich > hat. Bei Anschluss von externen Antennen muss allerdings ggf. die Sendeleistung gedrosselt werden, damit die lt. Frequenznutzungsplan als ERP spezifizierte Leistung nicht überschritten wird.
Michael schrieb: > Bei Anschluss von externen Antennen muss allerdings ggf. die > Sendeleistung gedrosselt werden, damit die lt. Frequenznutzungsplan als > ERP spezifizierte Leistung nicht überschritten wird. Da die entsprechenden Geräte ja alle den Regelungen des FTEG (bzw. vergleichbarer Gesetzen in anderen Ländern als der BRD) unterliegen, darfst du sie letztlich nur mit einer Antenne betreiben, für die der „Inverkehrbringer“ (Hersteller, Importeur) die Einhaltung der ETSI-Bestimmungen in seiner Konformitätserklärung spezifiziert hat. Er ist damit auch derjenige, der die Veranwortung trägt, dass die 500 mW ERP nicht überschritten werden. Ich habe meine PMR-Funken noch nicht nachgemessen. Meine Vermutung ist aber, dass sie gerade mal 500 mW HF an ihre (verkürzte) Antenne abgeben und damit ohnehin noch Reserven bezüglich der zulässigen 500 mW ERP hätten. Den Passus im Wikipedia-Artikel, wonach ein Betrieb mit (käuflichen) Amateurfunkgeräten rundheraus unstatthaft wäre, halte ich für nicht korrekt. (Meine entsprechende Anmerkung auf der Diksussionsseite hat auch niemand kommentieren wollen.) Solange diese Geräte ebenfalls den Regelungen des FTEG entsprechen (und käufliche Geräte müssen das, wenngleich im Amateurfunk natürlich Eigenbauten von diesen Regelungen ausgenommen worden sind), und damit die sonstigen Bestimmungen der Allgemeinzuteilungen eingehalten werden, sehe ich keinen Grund, warum das nicht zulässig wäre. (DK5RAS beispielsweise argumentiert auf gleiche Weise seit Jahren öffentlich auf seiner Webseite, ohne dass ich je gehört habe, dass jemand offiziell seine Aussagen in Frage gestellt hätte.) In der Allgemeinzuteilung steht ja lediglich, dass beim Auftreten von Störungen durch die BNetzA die entsprechenden ETSI-Regelungen als Basis für die Bewertung herangezogen werden. Andererseits übernimmt natürlich jeder, der das tut, damit vollständig die Eigenverantwortung, diese Bestimmungen einzuhalten.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.