Hallo Leute, ich bin gerade dabei mein Haus und damit auch mein Labor zu planen, das sich im Keller des Hauses befinden wird. Momentan habe ich bei mir das Problem, dass ich nichts mit Feldern machen kann. Deshalb würde ich gerne mein Labor abschirmen. Zunächst sollte keine EM Strahlung von Außen in diesen einen Raum gelangen. Aber vor allem soll nichts von dem, was ich mache, den Raum verlassen und möglicherweise igendwelche Funkstörungen verursachen. Mir geht es vor allem um eine Abschirmung von HF, so ca. 20GHz bei einer Sendeleistung von 2 Watt. Wiki meint dazu, dass man nur dann eine ausreichende Abschirmung hat, wenn die Eindringtiefe kleiner ist, als die Dicke der Abschirmung. Aber was ist da genau mit der Eindringtiefe gemeint? Wenn ich jetzt die London'sche Eindringtiefe nehme, dann habe ich eine Eindringtiefe von 16nm, ohne irgendeine Frequenz- oder Leistungsangabe. Das bedeutet, dass eine Alufolie an der Wand ausreichend abschirmen würde. http://de.wikipedia.org/wiki/London-Gleichung#Theoretische_Erkl.C3.A4rung_des_Mei.C3.9Fner-Ochsenfeld-Effektes Ist es richtig, denn irgendwie kann ich kaum glauben, dass die Abschirmung nicht von einer Frequenz oder Sendeleistung abhängig ist.
Nochmal nach Eindringtiefe suchen. Der genannte Artikel bezieht sich auf Supraleiter.
Es sei denn, Du wolltest supraleitende Folie zur Schirmung einsetzen :) Dann war da noch was mit Löchern in der Abschirmung, die sollten kleiner als Lambda/4 oder so sein, das weiss jemand anders sicher genauer.
Dimitri Roschkowski schrieb: > Mir geht es vor allem um eine Abschirmung von HF, so ca. 20GHz bei einer > > Sendeleistung von 2 Watt. So ganz klar sind mir deine Anforderungen nicht. Willst du im Raum eine Sendeantenne benutzen und Feldmessungen machen? Üblicherweise werden HF Geräte so konstruiert, das die Schnittstellen nach ausen 50 Ohm Impedanz besitzen und eine Koaxverbindung benutzen. OK bei so hohen Frequenzen könnte man auch über Hohlleiter nachdenken. Normalerweise sollen Baugruppen nicht sonderlich viel nach ausen abstrahlen. Zu einem Messequipment im HF Bereich gehören auch immer Abschlußwiderstände , koaxiale Abschwächer, HF Leistungsmesser, oder HF-Spannungsmesser mit koaxialen Anschluß, usw. Signalgenerator und Spektrumanalyzer sollte immer vorhanden sein, gegebenfalls auch ein VNA. Alle diese Geräte besitzen aber einen Koaxialanschluß. Insofern kann ich das Problem nicht erkennen. Abschirmkammern braucht man immer dann , wenn man EMV Messungen durchführen will, also mit einer Antenne entweder unerwünschte HF Abstrahlungen von Geräten mit einen Messempfänger erfassen will, oder man ein zu testendes Gerät mit HF definierter Feldstärke bestrahlen will. In beiden Fällen braucht man dann entweder Antennen mit calibrierten Übertragungsmass und eine Absorberkammer ( Abschirmkammer mit Absorberelemente um Reflektionen innerhalb der Kammer zu vermeiden ) oder eine HF-dichte TEM, GTEM-Zelle. Nur eine HF-dichte Kammer ist nicht ausreichend für EMV Messungen, und für andere Anwendungen braucht man sie meines Erachtens nicht. Ralph Berres
Ich möchte dir mal ein Aufbau beschreiben, für den ich einen so abgeschirmten Raum benötige: Ich habe einen Autoschlüssel und den entsprechenden Tranciever des Wagens liegen. Zusätzlich habe ich einen """kommerziellen""" Störsender, der den Funkverkehr zwischen dem Wagen und dem Schlüssel blokieren soll. Der Störsender sendet in einer höheren Leistung, als erlaubt und würde damit eine Funkstörung verursachen - das ist ja eben das Ziel des Gerätes. Ich möchte jetzt dafür sorgen, dass diese Störung auf diesen einen Raum beschränkt bleibt und sich nicht ausbreitet.
Hy es gibt EMV Tapeten mit ich weis nicht was drin ist, vermutlich Metallgefecht zum Abschirmen gegen Strahlung ( Handy Funk Rundfunk usw. ).
Dimitri Roschkowski schrieb: > Ich habe einen Autoschlüssel und den entsprechenden Tranciever des > > Wagens liegen. Zusätzlich habe ich einen """kommerziellen""" Störsender, > > der den Funkverkehr zwischen dem Wagen und dem Schlüssel blokieren soll. Das wäre ein Fall für eine GTEM Zelle. Was nützt dich dein Störsender, wenn du auf Grund Reflektionen im angeschirmten Raum du nicht sicher bestimmen kannst, ab welcher Feldstärke dein System gestört wird? Ralph Berres
Schau doch mal hier, dass sollte wunderbar funktionieren (haben wir selber im Einsatz): http://www.aaronia.de/produkte/abschirmungen/Aaronia-X-Dream-100dB/
Also in Sachen Störaussendung kannst du bei der Sendeleistung und bei einer Frequenz von 20 GHz (??! btw. wozu?) die Kirche getrost im Dorf lassen. Emission verbreitet sich in diesen Sphären zunehmend gerichtet. Für vernünftige Messungen evtl. eine kleinst-Halbabsorberkammer. Die GTEM-Zellen-Messung ist selbst in kleinsten Ausführungen in diesen Sphären m.E. nur noch Schätzung.
bei 20 GHz schirmt eine Steinwand wohl schon genug ab. Ich würde einfach "Hasenkäfig" Draht unter den Putz einbringen. Für den Hausgebrauch dürfte das genug Schirmung sein. Ich habe in meiner Wohnung unter den GK Platten Dampfsperrfolie mit Alufolie. Sie schirmt so stark dass UMTS und WLAN schon kaum noch durch kommen.
Ralph Berres schrieb: > Was nützt dich dein Störsender, wenn du auf Grund Reflektionen im > angeschirmten Raum du nicht sicher bestimmen kannst, ab welcher > Feldstärke dein System gestört wird? Die Realität ist ja auch keine GTEM Zelle. Wenn du in einer GTEM Zelle etwas misst, dann bekommst du da sehr beschönigte Werte. In der Realität können sich die Funkwellen ja auch nicht unendlich weit ausbreiten. Wenn wir z.B. jetzt das Beispiel mit dem Störsender der Funkschlüssel nehmen, kann der Wagen auch in einer TG stehen. Dort hat man auch Reflexionen. Finsbury schrieb: > 20 GHz (??! btw. wozu?) 20 GHz um einfach etwas mehr Platz nach oben zu haben. Ich denke, dass über 5GHz (WLAN) ich nichts absichtlich stören werde. Ich weiß nicht wer von euch die Störsender gesehen hat. An den Teilen aush China, die man so bei Ebay kaufen kann, sind ein paar Antennen dran. Und man weiß nicht, welche Frequenzen diese Geräte tatsächlich stören. Wenn ich diese Geräte betreiben möchte, dann möchte ich auch dafür sorgen, dass ich damit im öffentlichen Raum keine Störungen verursache.
Dimitri Roschkowski schrieb: > Die Realität ist ja auch keine GTEM Zelle. Wenn du in einer GTEM Zelle > > etwas misst, dann bekommst du da sehr beschönigte Werte. Da bekomme ich zumindest mal reproduzierbare Werte. Dimitri Roschkowski schrieb: > In der Realität können sich die Funkwellen ja auch nicht unendlich weit > > ausbreiten. Wenn wir z.B. jetzt das Beispiel mit dem Störsender der > > Funkschlüssel nehmen, kann der Wagen auch in einer TG stehen. Dort hat > > man auch Reflexionen. Messen heist immer , mit einer bekannten Größe vergleichen. Woran willst du denn in einen reflektierenden Raum deine Messungen festmachen? Welchen Grenzwert willst du denn festlegen, ab wo ein abgestrahltes ( oder empfangenes ) Signal schwach genug ist, damit es nicht mehr stört? Vom Gesetzgeber gibt es dazu Feldstärkegrenzwerte. Die muss man dann aber auch reproduzierbar messen, bzw erzeugen können. Relativ einfach ist es , wenn man nicht über ein elektromagnetisches Feld gehen muss. Da genügt dann oft ein Spelktrumanalyzer und 1 oder 2 Signalgeneratoren. Absorberkammern und GTEM Zellen wurden nicht geschaffen, um die Kunden zu schröpfen. Ralph Berres
Es geht mir immer noch nicht richtig ein - was soll denn gemessen werden? Was soll bewertet werden? Immunity deines Transceivers? Des Systems? - nicht trivial, dazu braucht es, kurz gesagt - Vollausstattung. Nur die Reaktion des Transceivers auf den Störsender? - nicht trivial, dazu braucht es Freifeld-Bedingungen. Eine geschirmte Kammer ist zwar löblich aber grundsätzlich falsch. Das wird für conducted gebraucht, um bei der Messung "allein" zu sein und keine feldgebundenen Störer mitzumessen. Mit feldgebundenen Messungen in einer Schirmkammer charakterisierst man hauptsächlich deren Eigenresonanzen. Also nochmal - kleine Absorberkammer oder eben draußen auf Freifeldmessplätzen.
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