Hallo ! Ich hab hier im Forum schon mal einbischen rumgesucht, bin aber noch nicht so richtig fündig geworden. Im Augenblick geht die Tendenz offensichtlich alles auf die 32-Biter von ARM-Cortex. Ich wollte mich jetzt da mal einlesen. Ich hab schon einige Erfahrung mit 80x51,PIC und ATMELS gemacht. Soviel ich weiß ist ATMEL beim ARM auch irgendwie unterwegs. Ich wollte wie bei den ATMELS auch etwas wie den AVR Dragon mit einer GNU-Umgebung mir mal ansehen/kaufen (also den Programmer ), doch ich weiß nicht auf was für eine Tendenz sich die Industrie einigen wird (wird wahrscheinlich im Augenblick niemand sagen können). Klar das ist auch Anwendungsabhängig, aber ich möcht halt nicht einen ARM uC "lernen" der eher nachher als Exote gilt. Wenn das Ding auch noch Linux-tauglich wäre - sowohl von außen - Programmierbar bzw. Debuggbar - als auch von innen - event. auch mit einem Mini-Linux-Kernel laufen könnte dann wäre das ne feine Sache. Vielleicht könntet ihr mir beim Einstieg etwas weiterhelfen ? Gruß Uli
An sich ist der Umstieg nicht so schwer wenn man schon wie du etwas Erfahrung in der ganzen Sache mitbringt. Trotzdem musst du dir vorher ein paar Fragen stellen, um die Flut an optionen etwas einzuschränken: - Bevorzugter Hersteller? (Vl. magst du die machart der Datenblätter einer Firma nicht oder es gibt dir zu wenig Support/Code-Beispiele) - Willst du ein fertiges Eval-Board/Kit oder nur einen Programmer und Controller um alles von der Picke auf selbst zu machen? - In Welche Leistungsklasse der Controller willst du gehen? (Automotive, Industrie, HID, Embedded Computer, etc.) - Entwicklungsumgebung Open Source oder auch Kostenpflichtig (oder Kostenlos mit Beschränkung)?
Uli B. schrieb: > Im Augenblick geht die Tendenz offensichtlich alles auf die 32-Biter von > ARM-Cortex. Aus gutem Grund. Die Dinger sind schnell, trotzdem stromsparend, und haben eine moderne Architektur, die sich einfach und ohne nervige Klimmzüge programmieren lässt. Es gibt verschiedene Cortex-"Familien": + Cortex-M0/M1/M3/M4 (M für "Mikrocontroller"): Nachfolger zum ARM7 und Upgrade für ältere 8- und 16-Bitter. Die kleineren Familienmitglieder haben nicht genug Speicher, um Linux starten zu können. Für die größeren gibt es uCLinux (abgespeckte Linux-Variante, die auf Prozessoren ohne MMU läuft). Um die Vorteile eines vollwertigen Linux auszuschöpfen, sind die Cortex-M aber wohl alle nicht geeignet. Sehr verbreitet sind hingegen diverse Echtzeitsysteme (FreeRTOS und Kollegen). + Cortex-A8/A9/A15 (A für "Application"): Nachfolger zum ARM9 / ARM11, Konkurrenten zu XScale und inzwischen auch zu Atom-Prozessoren. Werden (anders als die Cortex-M) praktisch nur mit Betriebssystem eingesetzt (Linux, Android, Windows CE), weil sich das bei der Vielfalt der Funktionen auf jeden Fall rechnet. Typische Anwendungen sind Smartphone, Webpad, Settop-Box, portable Video-Player. + Außerdem gibts noch die Cortex-R4/R5 (R für "Realtime"). Die werden z.B. im Automotive-Bereich eingesetzt, also für Privatanwender eher unzugänglich. Im Prinzip muss man sich also entscheiden: Cortex-M ohne Linux oder Cortex-A mit Linux. Als Konsequenz ergibt sich, dass man für die Cortex-M fast sicher irgendeinen Programmieradapter braucht (z.B. JTAG, oder auch SWD) und für die Cortex-A fast genauso sicher drauf verzichten kann und nur eine RS232- und eine Ethernet- oder USB-Schnittstelle braucht (solange man den Bootloader heil lässt). > Klar das ist auch Anwendungsabhängig, aber ich möcht halt nicht > einen ARM uC "lernen" der eher nachher als Exote gilt. Cortex-M: Gut im Geschäft sind hier in Europa ATMEL, NXP und ST. Für besonders stromsparende Anwendungen auch EnergyMicro. Andere (Toshiba, TI, Nuvoton) spielen bisher keine große Rolle, aber mein Eindruck von der Embedded World 2011 ist, dass sich das im Fall von TI und Nuvoton bald ändern könnte. Da aber alle Cortex-M-Derivate dieselben Innereien haben (CPU-Kern, grundlegendes Speicherlayout, Interruptcontroller, SysTick-Timer und einiges andere), sind die Unterschiede zwischen den Herstellern erheblich kleiner als z.B. in der ARM7-Familie und erstrecken sich im Wesentlichen auf die Taktfrequenz und die Ausstattung mit Peripherie und Speicher. Die Gefahr, Exotenwissen anzuhäufen, ist daher gering. Cortex-A: Da die Dinge fast immer Betriebssysteme haben und sowieso nicht auf der nackten Hardware programmiert werden, sind für die Herstellerauswahl andere Dinge entscheidend.
Lese hier im Artikel: STM32 Da gibt es viele Tipps, die gängigen Links zu den Compilern, Demo-Boards und auch beschrieben, was anders ist zu den "kleinen" 8-Bitter. Lässt sich auf alle Cortex-M3 Variationen gleichermaßen anwenden nicht nur den STM32.
Das könnte interessant sein als Einstieg. Ich werde sehr wahrscheinlich das Seminar in Berlin wahrnehmen. Ist kostenlos ... ob es umsonst war, weiß ich später ;-) Noch was zu oben: Die Frage ist so wie: Ich such ein Auto ... ;-) Wenn Du Dir über Deine Anforderungen klar bist, kannst Du mittlerweile aus über 20 Anbietern die richtigen Produkte mit ARM Cortex aussuchen ("vom 1l-Auto bis zum Ferrari"). Das ist auch das schöne ander Cortex-Welt: 1 Entwicklungsumgebung, CMSIS-SW-Standard, der den Austausch der MCUs zumindest vereinfacht, bzw. Plattformentwicklung mit mehreren Herstellern ermöglicht. Propriatäre "CPU-Cöre" haben aus meiner Sicht im Breitenmarkt ausgedient. Nur noch da wo Spezialisten Ihre Vorteile so auspielen, daß man den Mehrwert auch verkaufen kann, kommen Sie noch zum tragen (siehe Infineon TriCore im Auto). http://www.avnet-memec.eu/events/seminar-detail/event/design-strategies-for-arm-system.html Details Date & locations 10.05.2011 - Paris (Bercy) 17.05.2011 - Milan 19.05.2011 - Birmingham 26.05.2011 - Berlin Design Strategies for ARM® SystemsThe rapid diversification and proliferation of ARM technology is impacting designers of a wide array of products. As technology options increase, many designers are turning to channel partners like Avnet for technical solution recommendations that are unbiased and impartial and that address performance and functionality requirements specific to a project, end application or industry segment. To address the needs of our customers, Avnet Memec will host a European series of technical trainings, representing a unique multi-manufacturer collaboration that features an range of providers showcasing the latest design solutions for ARM systems. Training Courses 45- and 75-minute specialized training courses taught by factory subject matter experts and organized into two technology areas — microcontrollers & application processors. The emphasis of each course will be to demonstrate practical, real-world design solutions. click here to read more details about the course offerings. Exhibition Events will also feature partner exhibits that will allow for direct interaction with factory experts looking to share their insights into exciting new products and advanced technologies and to demonstrate the latest development platforms for ARM systems.
Hallo ! Erstmal danke an alle ! Das sind klasse Infos ! Gibts denn event. auch Seminare/Workshops oder sonstwas in Raum Süddeutschland - also Raum Stuttgart - Ulm bzw. wo kann man da mal nachfragen ? Dieser CMSIS-SW-Standard - ist das ne Software die man braucht (Preis ?) oder kann man hier auch auf z.B. gnu Compiler tools ausweichen wie bei AVR-Studio ? Gruß Uli
CMSIS: http://www.elektroniknet.de/embedded/technik-know-how/entwicklungs-tools-fuer-hard-und-software/article/29620/0/ http://infocenter.arm.com/help/index.jsp -> gib mal CMSIS als Suchbegriff ein Das ist ein SW Standard für alle Cortex M Hersteller. D.h. es ist keine Extra-SW sondern Du erhältst von ARM und den Herstellern - wie z.B. die EFM32LIB von Energy Micro - eine SW-Lib, die den Standard erfüllt. Somit kannst Du einfacher von Hersteller zu Hersteller wechseln. Beispiel: EThernet-Projekt mit STM32, dann Low Power Projekt mit EFM32. Wenn Du die SW nach CMSIS aufbaust, kannst Du Funktionen deines Applikationscodes von einer MCU auf die andere übernehmen. Bücher: http://www.arm.com/support/resources/arm-books/index.php Free tools: z.B. Gnu Compiler und Eclipse Auf meinem Laptop läuft Eclipse und Gnu Compiler für Energy Micro, die haben eine Appnote zu dem Thema herausgebracht - siehe www.energymicro.com und suche unter Downloads ... Andere ARM Seminare laufen glaube ich bei Silica und EBV, schau mal da auf die Homepages. Schönen Abend TK
Uli B. schrieb: > Gibts schon zu ARM Cortex Bücher ? Joseph Yiu: The Definitive Guide to the ARM Cortex-M3, Second Edition
Hallo ! Danke für die super Infos. Ich glaube für den Einstieg (ohne Linux) wollte ich mir den M3 wie im Link beschrieben mal zulegen: http://de.mouser.com/Search/ProductDetail.aspx?R=STM32-103STKvirtualkey63420000virtualkey909-STM32-103STK Da ich mit dem AVR Dragon gute Erfahrungen gemacht habe würde das Board über JTAG ansteuern. Für das programmieren / Debuggen habe ich diesen Adapter gefunden, weiß aber nicht ob der sich mit dem Dragon bzw. mit dem M3-Board verträgt: http://de.mouser.com/Search/ProductDetail.aspx?R=ARM-JTAGvirtualkey63420000virtualkey909-ARM-JTAG Haut das soweit hin ? Gruß Uli
Hallo ! Sorry ich glaube das war der falsche Programmadapter, da ich keinen Parallel-Port mehr habe. Das müßte aber dann der richtige sein: http://de.mouser.com/Search/ProductDetail.aspx?qs=mEsWLNrVceO7wEpQe%252b2VBg%3d%3d Gruß Uli
Wozu irgend nen Frickel-Programmer wenn man auch für wenig Geld Professionelle Hardware bekommt? http://www.segger.com/cms/j-link-edu.html
Hallo ! Ja, das stimmt. Heißt das jetzt dass ich nur diesen Programmer brauche, oder ist der AVR Dragon zusätzlich notwendig ? Wäre event. nicht so schön wenn das AVR-Studio diesen Programmer nicht unterstützt oder kann ich dann z.B. über Eclipse und GNU diesen Programmer ansteuern ? Gruß Uli
Sebastian H. schrieb: > Wozu irgend nen Frickel-Programmer wenn man auch für wenig Geld > Professionelle Hardware bekommt? > > http://www.segger.com/cms/j-link-edu.html Hehe :-) Den würd ich dir auch empfehlen, dann kanste nämlich mit allen IDEs arbeiten, den Demos von Keil µVision, IAR, den gnu Sachen, ... VG, /th.
Uli B. schrieb: > Heißt das jetzt dass ich nur diesen Programmer brauche, oder ist der AVR > Dragon zusätzlich notwendig ? Habe ich was verpasst? Ich dachte es ginge hier um ARMs und nicht um AVRs. Mit dem Dragon kannst du ARMs nicht imponieren, m.W. nicht mal denen von Atmel. Mit dem Studio ist es ähnlich.
A. K. schrieb: > Mit dem Dragon kannst du ARMs nicht imponieren, m.W. nicht mal > denen von Atmel. Mit dem Studio ist es ähnlich. ja da gibts den Atmel SAM-ICE Programmieradapter http://www.atmel.com/dyn/products/tools_card.asp?tool_id=3892&category_id=163&family_id=605&subfamily_id=1739
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