Ich stehe vor der Entscheidung für eine deutsche Firma für längere Zeit (2 Jahre) nach Russland zu gehen. Wer war schon dort (Gegend St. Petersburg) und kann berichten wie es sich dort lebt? Kann man neben den normalen Spesensätzen noch mit weiteren Zulagen rechnen? Hans
Aaaaaaaach Russland! Wie schoen! Also ich werde nach dem Studium auf jeden Fall dorthin gehen... die Lebensart und das Land ... einfach 1000x besser als in Deutschland! Mhm, aber was Zulagen angeht und so ...keine Ahnung, da kann ich Dir nicht helfen! mmhm Russland träum :-) Schönen Sonntagabend noch!
Kenne Berichte über Arbeiten Moskau nur über eine Ecke. In sicheren Gegenden ist das Leben dort extrem teuer, Flasche Cola umgerechnet 4 Euro (angeblich). Der Typ ist Architekt und hat hohe Ansprüche und mehrere Jahre dort.
@franz: Woher kommt deine Begeisterung? Hast du russische Vorfahren? Mit Englisch kommt man wahrscheinlich nicht weit oder? Wie unterschiedlich ist die Kultur zu unserer?
Ach meine Begeisterung kommt vllt daher, dass ich die Lebensart und die Menschen da besser leiden kann als die Westliche / Deutsche. Ich war in meiner (späten) Kindheit mal in St. Petersburg und habe als Vorbereitung nun schon 3 Semester Russisch-Sprachunterricht. Um die Sprache zu lernen habe ich mich auf italki.com umgeschaut und viele Leute kennengelernt, vielleicht hilft Dir's, und Du findest dort jmd der auch aus Dtl. kommt und dort arbeitet? Naja, natuerlich ... es wird sicher anders sein als hier in Dtl. Aber eben dieses "anders" finde ich mhm interessanter .. und solang man jung ist, und sich auf das Abenteuer einlassen kann... mhm :-) - Ich würds tun!
Man sollte die Urlaubszeit nicht mit Arbeit verwechseln. Die Größe des Landes lehrt Dich in weiteren Dimensionen zu denken. Lies als Einstieg z.B. http://www.moskauonline.de/ Wenn mich heute einer fragen würde ob ich wieder dort arbeiten möchte: Naja wenns unbedingt nötig wäre, dann schon. Aber weniger aus Begeisterung. Es gab viele nette Kollegen und hübsche junge Kolleginnen. Aber die Mentalität und das Essen muß man mögen.
Ein Kollege erzählte mir von einem Einsatz in Russland. Er kam super mit den Kollegen im Betrieb klar, keine Probleme. Vor dem Werkstor, wechselten die gleichen Kollegen die Strassenseite, wenn sie ihn gesehen haben. Ist aber schon ein paar Jahre her.
> Жизнь прожить - не поле перейдти.
Kann ich nur bestätigen. Habe dorten, als es noch Leningrad hieß, ein
fünfjähriges Direktstudium abgerissen. Alles ganz nett, wenn du weißt,
dass du nicht dein ganzes Leben dort verbringen musst. Das normale
Kantinenessen war damals unter aller Sau. Die Russen hatten es
verstanden, aus normalen Zutaten größtenteils ungenießbare Sachen
herzustellen, Nach ca. drei Jahren schmeckt es dir dann auch.
Vllt. ist es heute besser.
Weter: im Winter frierst du dir wegen der nassen Seeluft von der Ostsee
den Arsch ab. Unbedingt russische Schapka,die mit den Ohrenklappen, auch
wenn es albern aussieht (Gaddafi hatte letztens eine auf). Hochsommer so
lala.
Vllt hat der die globale Erwärmung jetzt den Winter erträglicher
gemacht.
St. Petersburg zählt zu den zivilisierten Gegenden Russlands und ist
überaus sehenswert. Zwei Jahre sind sowieso Pillepalle.
Mit Englisch kannst du nichts anfangen. Russisch ist zum Überleben
angesagt.
Ich kann nicht schlechtes berichten. Ich kann sich besser verständigen als mit Deutschen (bin aus Russland)
Жизнь прожить - не поле перейдти. Жизнь прожить - не поле перейти.
Nachtrag: Wenn du nicht im Hotel wohnst oder dir den Gang auf das Örtchen bis zum Wiedereintreffen in selbiges verkneifen kannst, musst du absolut abgebrüht sein oder starke Nerven besitzen, um die Verrichtung vorzunehmen. Ausstattung, Zustand und Hygiene dieser Locations entsprachen keinesfalls den hier in D üblichen Standards. Ohne Brille im Hocken mit den Füßen auf dem Felsenrand kann die Notdurftverrichtung im leicht angedröhnten Zustand zu schweren Stürzen führen, da ja die heruntergelassenen Buxen die Bewegungsfreiheit der Unterschenkel stark einschränken. Die Tür des Coupees musste zudem noch mit der Hand zugehalten werden, da entsprechende Türverriegelungen nicht vorgesehen waren. Im Hotels ist der Zustand der Örtlichkeiten europäischen Verhältnissen angenähert. Zu Sowjetzeiten gab es auch keinen Hüttenfilm zu kaufen. Vllt ist das ja jetzt viel besser... Ich hoffe es inständig.
Bevor jetzt ein ganz Schlauer kommt und sagt, dass es nicht stimmt: ich beschreibe hier die Realität der Jahre 1972 - 1990. Danach war ich nicht mehr dort.
>Immerhin was Positives!
+) Sofern Deine Spesen dafür reichen...
Es ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ein Tee im Hotel für 10€
oder ein Kanister Benzin für ein Stück Seife (0.30€) am Ende der Welt.
Bürovorsteher schrieb: > Жизнь прожить - не поле перейдти. Ein "D" zu viel, so ist es richtig: > Жизнь прожить - не поле перейти. Ein zwei Jahre Aufenthalt in Rußland ist aber kein ganzes Leben, daher passt dieses Sprichwort nicht hierher. Generell würde ich es dir nur dann empfehlen wenn du nicht "typsisch deutsch" bist. Schließlich muss so etwas auch Spaß machen. Empfehlen würde es einem nur dann wenn man nicht mit Komplexen behaftet ist dass alles Andere außerhalb Deutschland schlecht ist. Wenn man weltoffen ist und sich für andere Menschen interessiert um daraus was zu lernen, dann ist das genau das Richtige. Dann erweitert so ein Aufenthalt den eigenen Horizont erheblich: es tut einfach gut Menschen mit anderen Ansichten zu sehen, die lockerer sind etc. Das kommt ganz auf deine Persönlichkeit an: es ist deine Entscheidung. In allen Großstädten kommt du mit Englisch weiter: in Moskau spricht nahezu jeder Englisch, einige sogar sehr gut. Aber in Moskau ist alles sehr teuer wenn man sich dort nicht auskennt. Kennt man ein Paar Leute: schon sehe die Sache anders aus; man weiß wo man güstig und gut essen kann. Generell hat die Privatisierung das Land komplett auseinandergerissen: es gibt eine extrem reiche Oberschicht (du wirst es an der Anzahl der vielen Porsche Cayennes schon merken), eine noch recht kleine Mittelschicht die es finanziell gut hat und eine recht große Unterschicht die in Armut lebt. So langsam nimmt die Mittelschicht zu, aber halt sehr langsam. Generell ist die Tendenz in Rußland "nach oben", auch in Sachen Gehalt, während es bei uns "nach unten" heißt. Rußland wird mit China eine Wirtschaftsalianz schließen und Wohlstand wird dort zunehmen.
Zustimmung. Kriminalität gibt es auch wie überall. Man sollte sich darauf einrichten und besonders in der Metro aufpassen.
>Wer war schon dort (Gegend St. Petersburg) und kann berichten wie es sich dort lebt? Es lebt sich auf jeden Fall anders. Folgendes unterscheidet sich dort von DE - Temprament - Arbeitstempo - Zuverläßigkeit Sonst, sind die Menschen sehr angenehm, zumindest im Feld der Arbeitsumgebung. Ein Lieter Cola kostet sicherlich nicht 4 €! Es kommt schon vor, dass ein 0.2L Glass so viel kostet, aber nur in Clubs. Die Clubs dort sind auch ein Erlebnis. Als Empfehlung kann ich dir auf den weg geben: gehe dort mit Kollegen vor Ort in die Banja saufen und ein Tag angeln. So lernt man sich am schnellsten kennen. In öffentlichen Institutionen wird man selten freundlich bedient. Das darf man aber nciht persönlich nehmen. Manche Leute machen den Job halt 3+ Jahre lang und werden fürs lächeln nicht extra bezahlt, bzw. man setzt da nicht so viel Wert drauf. Das erste was ich von einheimichen gelernt habe, nicht zu freundlich zu sein. Ich war es von DE gewohnt: Guten Tag, bitte, danke, auf wiedersehen... > Kann man neben den normalen Spesensätzen noch mit weiteren Zulagen rechnen? Vielleich Gefahrenzulage, wenn du in Tschechenien eingesetzt wirst? Das ist aber weit weg von St. Petersburg. Das musst du mit deiner Firma klären.
@ Gästchen
> Ein "D" zu viel, so ist es richtig: ...
Das kommt davon, wenn man den Guttenberg macht.
Bunkerwurm schrieb: > An der Trasse wars Klasse! In Jena war's noch scheena! In Stralsund ging's rund. aber in Suhl -da war's dann richtig kuhl.
UnDichter schrieb: > n Jena war's noch scheena! > In Stralsund > ging's rund. > aber in Suhl > -da war's dann richtig kuhl. Da biste ja richtig rumgekommen.
Der gute Hans ist wahrscheinlich bereits 2013 / 2014 von der Ostfront heimgekehrt...
Mein Vater ist in Russland seit fast zehn Jahren im Vertrieb für einen DAX-Konzern tätig. Sein Jahresgehalt sind umgerechnet etwa 70k Euro plus Firmenwagen -- für deutsche Verhältnisse, für diese Position nicht einmal außergewöhnlich viel. Der Hammer ist folgender: in Russland wird aus dem Bruttolohn lediglich die sehr niedrige, nicht-progressive Einkommenssteuer von 13% eingezogen. Macht also ein überragendes Monatsnetto. Das Leben in Moskau ist unheimlich spannend (wenn man Geld hat) und er sehr zufrieden. Zurück nach Deutschland möchte er bis zur Rente nicht mehr. München und Stuttgart kommen ihm nach dieser lebendigen 15 Mio-Stadt unerträglich langweilig vor. Vor allem in Sachen Lokale, Mode, Nachtleben. Mit deutscher Ausbildung, als Expat kann es sich also finanziell und auch lebemännisch lohnen. Als Russe, für ein russisches Unternehmen? Absolut zum Vergessen. Die Löhne für Fachkräfte liegen in Moskau bei ca. $1000-$1500, anderswo noch niedriger. Preise liegen auf deutschem Niveau -- für mit europäischen Standards vergleichbare Wohnungen und Lebensmittel teils drüber. Korruption ist weit verbreitet, kaum Rechtssicherheit und viele Erfahrungen mit Armut und Schattenwirtschaft im Alltag.
Beitrag #5785131 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hans schrieb: > Wer war schon dort (Gegend St. Petersburg) und kann berichten wie es > sich dort lebt? Cheffe, der dort öfters war und dort studierte, lammentierte über Amok laufende Mückenschwärme während der weissen Nächte und "Sibirische Kälte" dürfte auch im Klimatisch milderenen WesteuropaBegriff sein. Wenn nicht einfach mal in die Klimatabelle schauen. Ansosnten beantworte dir selbst die Frage, wa du neben dem Job also in der Freizeit dort machen willst. Du wirst ja nicht jedes Wochenende heimfliegen.
Schmarotzerjäger schrieb im Beitrag #5785131:
> Und wir wollen ihn
Was heisst hier wir? Multiple Persönlichkeitsstörung?
Expats zahlen die Sozialversicherungsbeiträge gewöhnlich in beiden
Ländern bzw. wird ein Nettogehalt verhandelt und das Unternehmen
übernimmt den Rest. Wenn es ein Doppelbesteuerungaabkommen gibt, dann
muss die Lohnsteuer jedoch am Wohnsitz entrichtet werden, nicht in
Deutschland. Das ändert aber nichts daran, dass die Beiträge zur
Arbeitslosen-, Rentenversicherung und eine ruhende Krankenversicherung
weiter gezahlt wurden. Durch viele steuerfreie Zuschläge steigt das
Gehalt meist trotzdem deutlich.
David S. schrieb: > in Russland wird aus dem Bruttolohn lediglich > die sehr niedrige, nicht-progressive Einkommenssteuer von 13% > eingezogen. Macht also ein überragendes Monatsnetto. Sicher ist das nicht die einzige offizielle Steuer, da wäre noch die Mehrwertsteuer die wohl grad auf 20% gestiegen ist. Und für nicht steueranssässige gelten nicht 13% sondern 30% Einkommenssteuer. Und auch der Russe hat für seine Sozialversicherung zu zahlen: https://lex-temperi.de/aktuelles/steuersystem-russland-die-wichtigsten-steuers%C3%A4tze-im-jahr-2018
Petersburg ist eine sehr schoene Stadt, eigentlich die beste Mittelmeerstadt, resp wie man sich eine Mittelmeerstadt vorstellt. Die Temperaturen im Sommer in ganzen Stadtgebiet angenehme 20-25 Grad am Tag, resp vielleicht 17 in der Nacht, auch am Meer. Das Wasser auch passend warm. Die Stadt ist sehr sauber, und wie neu. Immer saubere Luft. Sie wurde von Peter dem Grossen mit italienischen Baumeitern gebaut. Die Stadt, zumindest das Stadtzentrum, ist immer wie neu. Die Restaurateure fuer Kunst und Bauten sind wahrscheinlich die besten der Welt. Das ist dort ein Studiengang. Das Stadtzentum hat es ein Beleuchtungskonzept. Jede Front is optimal ausgeleuchtet. Nichts mit privatlichtern. Mit Einzugsgebiet hat offiziell 5 Millionen Leute, inoffiziell das Doppelte. Die oeffentlichen Verkehrsmittel funktionieren. Waehrend vor vielleicht 5 Jahren englisch schwierig war, wars vor 2 Jahren kein Problemk mehr. Die jungen Leute lernen alle englisch in der Schule und sind ueberall vertreten. Allenfalls irgendwo in einem kleinen Kantinenrestaurant in einer Nebenstrasse reicht englisch nicht. Die Wirtschaftsform ist extrem kapitalistisch auf Volksniveau. Oben dran nicht mehr so ganz. Amerika erscheint sozialistisch dagegen. Ein Schaffner kann zB kein englisch. Denn wenn er's koennte haette er einen anderen, besser bezahlten Job. Fazt. Empfehlenswert fuer eine gewisse Zeit. Es gibt sehr viel zu sehen, viele Facetten des Lebens und der Wirtschaft. Bis man die Sprache kann dauert's auch ein wenig. Ohne Sprache wuerd ich nicht dort leben und arbeiten wollen. Man verpasst zu viel.
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Name H. schrieb: > Petersburg ist eine sehr schoene Stadt, eigentlich die beste > Mittelmeerstadt, resp wie man sich eine Mittelmeerstadt vorstellt. Russland hat jetzt also schon Gebiete am Mittelmeer erkämpft? Von welchem Staat haben sie diese denn abgerungen?
Bimbo. schrieb: > Russland hat jetzt also schon Gebiete am Mittelmeer erkämpft? Von > welchem Staat haben sie diese denn abgerungen? Ukraine???? Ne, sorry, das war ja Krim :-))))) Name H. schrieb: > Die Stadt, zumindest das Stadtzentrum, ist immer wie neu. Die > Restaurateure fuer Kunst und Bauten sind wahrscheinlich die besten der > Welt. Das ist dort ein Studiengang. Das Stadtzentum hat es ein > Beleuchtungskonzept. Jede Front is optimal ausgeleuchtet. Nichts mit > privatlichtern. Um den Kontrast zu sehen, fahr doch mal an den Stadtrand und da fallen dir die Augen aus dem Kopf, Blechhütten, Armut, keine Kanalisation..... Übrigens, dass die Stadt heute wie neu aussieht, hat sie es Putin zu verdanken, der auf "Teufel komm raus" Geld reinbuttert, ist halt sein Prestigeobjekt
Name H. schrieb: > Petersburg ist eine sehr schoene Stadt, eigentlich die beste > Mittelmeerstadt, resp wie man sich eine Mittelmeerstadt vorstellt. Mittelmeer soso, schauen wir mal in die Klimatabelle: "Das Klima in St. Petersburg ist an der Grenze zum polaren Klima. Die Stadt liegt im Nordwesten von Russland. Die Klimadaten von St. Petersburg zeigen, dass die Sommermonate recht mild werden, weshalb oft auch die Zuordnung zur kalt gemäßigten Klimazone erfolgen kann." Wohl seit dem Pleistozän nicht mehr am Mittelmeer gewesen?!? Und nicht zugehört als Opa erzählte wie damals seine Kameraden vor Leningrad erfroren sind? http://www.klima.org/russland/klima-st-petersburg/
Man sollte hacky dann doch zugestehen, dass er weiss, wo St. Petersburg liegt und er mit "Mittelmeerstadt" das Flair einer Mittelmeerstadt meint. Und ja, dazu muss die Stadt nicht am Mittelmeer liegen, um solch ein Flair zu haben. Ist doch gar nicht so schwer :-)
Chris D. schrieb: > Man sollte hacky dann doch zugestehen, dass er weiss, wo St. Petersburg > liegt und er mit "Mittelmeerstadt" das Flair einer Mittelmeerstadt > meint. > Ist doch gar nicht so schwer :-) Du willst hier nicht erzählen das Eislaufen im Winter auf der zugefrorenen Newa zum Mittelmeerflair gehört?? Ebenso Kwass trinken, Soljanka löffeln und Piroschkies knabbern ... Der Mittelmeervergleich ist 'Epic Fail' und nichts anderes.
Peter schrieb: > Ukraine???? Ne, sorry, das war ja Krim :-))))) Und ebenfalls weit weit weg vom Mittelmeer.
Hallo es wird schon seinen Grund haben warum es kaum "einfache" Leute aus den westlichen Europa nach Russland zieht, umgekehrt aber sehr viele versuchen nach Westeuropa dauerhaft über zu siedeln und sehr oft sogar die "billigen" aber auf jeden Fall bescheiden bezahlten Jobs zu machen und oft bereit sind in Stadtteilen zu leben wo man (als gelernter West- und Mitteleuropäer) nicht ab gemalt sein möchte und man im Falle eines Falles sich bei der erst bietenden Möglichkeit zurückzieht, selbst wenn man dafür auf andere Dinge verzichten muss oder deutlich mehr Zeit und Geld für den Arbeitsweg aufwenden muss. Das machen diese östlichen Wirtschaftsimmigranten bestimmt nicht aus Spaß und Abenteuerlust oder weil sie ihre Landleute nicht leiden können... Als Reicher oder Kurzzeittourist (der viel Geld für wenige Tage ausgeben muss und sich schön vom Alltag fernhalten kann - da es halt nur für wenige Tage ist)kann man fast überall gut leben, und vorbildliche, schöne, attraktive Bereiche gibt es eigentlich in jeder international irgendwie nur etwas bedeutenden Großstadt. Aber ansonsten: In einer (größeren) Stadt auf den Gebiet der ehemaligen Sowjetunion als Facharbeiter oder auch kleiner Büroheini möchte ich nicht dauerhaft leben müssen (eventuell mit der Ausnahme der Balltischen Länder...). Hennes
Ich war im Donez-Kohlerevier. Im Winter bei -30 Grd. sind die Bilder der Visualisierungen eingefroren. Katastrophale Zustände !
Zocker_55 schrieb: > Im Winter bei -30 Grd. sind die Bilder der Visualisierungen eingefroren. Eben. Darum sollte die deutsche Autoindustrie Richtung Russland schauen. Dort werden Verbrennungsmotoren gebraucht. Kein Mensch will bei -30° mit einem E-Auto im Schnee stecken bleiben.
zitter_ned_aso schrieb: > Eben. Darum sollte die deutsche Autoindustrie Richtung Russland schauen. > Dort werden Verbrennungsmotoren gebraucht. Kein Mensch will bei -30° mit > einem E-Auto im Schnee stecken bleiben. Japp, aber die Spielzeug Geländewagen der deutschen Hersteller taugen dafür auch nicht. Damit kann man nur seinen Nachwuchs zum Hockey oder in die Kita fahren. Dort brauchst du nen UAZ :-P
zitter_ned_aso schrieb: > Darum sollte die deutsche Autoindustrie Richtung Russland schauen. > Dort werden Verbrennungsmotoren gebraucht. Kein Mensch will bei -30° mit > einem E-Auto im Schnee stecken bleiben. die russen haben nicht das geld für deutsche karossen
lils schrieb: > die russen haben nicht das geld für deutsche karossen Deswegen bauen sie immer noch Beiwagenmaschinen nach den im Krieg erbeuteten Bauplänen von BMW ;-) https://www.motorradonline.de/recht-verkehr-branche/das-ural-werk-in-irbit-russland.754244.html
moep schrieb: > Japp, aber die Spielzeug Geländewagen der deutschen Hersteller taugen > dafür auch nicht. Damit kann man nur seinen Nachwuchs zum Hockey oder in > die Kita fahren. > Dort brauchst du nen UAZ :-P Na ja, bei 1,5m Neuschnee über Nacht hilft dir auch kein UAZ mehr. Ist übrigens kein Witz mit dem Neuschnee. In so einem Fall hilft nur die alte robuste Technik wie der Kirowez K-700
Peter schrieb: > In so einem Fall hilft nur die > alte robuste Technik wie der Kirowez K-700 Der säuft wahrscheinlich sogar noch weniger als ein Audi Q7..
Die Mittelmeerstaedte, die ich kenne sind durchs Band weg im Sommer viel zu heiss. Falls ein Meer daneben ist, ist es dort zu kalt. Die Staedte sind heruntergekommen, alles etwas kaputt, vermuellt, dreckig, stickig. Ganz nebenbei wenn man sich die verschiedenen Museen in den Mittelmeerstaedten reingezogen hat, auch Rom, fehlt einfach etwas. Zum Einen hat Peter der Grosse Kunst im Bulk geordert. Heute wuerde man das in Anzahl Container zaehlen. "Ich nehme nochmals 10 Container". Da hat dann einfach mehr ueberlebt wie hier. Und ja, beim Transport ging viel kaputt. Vom Wagen runter gefallen, beim Umladen auf's Schiff ein Bein abgebrochen, usw. Diese Stuecke stehen nicht in der Hermitage, sondern in kleinen Museen verteilt. Dort duerfen die Restaurateurstudenten unter fachkundiger Fuehrung die Restauration an echten Stuecken ueben. Ebenso das Kopien erstellen. Und ja, gegen die alte Peripherie hin ist nicht alles neu. Es gibt auch richtig heruntergekommene Gebiete. Dazu ist zu sagen, dass Wartung als Konzept nie existierte. Man laesst etwas neues ueber Dekaden langsam zerfallen. Weshalb in etwas Altes investieren, wenn man auch gleich etwas Neues anderswo hinstellen kann. Dort wohnen dann eben Leute mit schmalen Budget, illegale Immigranten, alte Leute. Weshalb denn nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Sozialsystem ueberhaupt existiert. Moeglicherweise eben nicht. Zumindest bisher wurde man mit 60 pensioniert. Bedeutet der Lohn wurde abgesenkt. Denn da die Rente eher ein Witz ist muessen die Leute weiterarbeiten.
Name H. schrieb: > Zum Einen hat Peter der Grosse Kunst im Bulk geordert. Heute wuerde man > das in Anzahl Container zaehlen. "Ich nehme nochmals 10 Container". Da > hat dann einfach mehr ueberlebt wie hier. Das unterschlägt die Raubkunst die der Russe aus Deutschland in die Ermitage verbrachte wie "Der Schatz des Priamos". Und nicht weniges vom Kunstplunder ließ Väterchen Zar vor Ort pinseln, wie beispielsweise den Marinemaler Aiwasowski mit seinen 6000 Ölschinken. Und zum Restaurateur kann man sich auch außerhalb Russlands ausbilden lassen, beispielsweise in Salzburg. Baumeister aus Italien ließ auch der oberste Sachsenlord nach Dresden kommen, aber außer dem Beinamen "Elbflorenz" hab diese nichts vom "Dolce Vita" den Sächsischen Eingeborenen beibringen können. In Petersburg lief es ähnlich, aber das war ja eh als Garnisons- und Verwaltungsstadt gedacht. "Die Mittelmeerstaedte …" Ja fuck nochmal, es geht hier nicht ums Mittelmeer sondern ums Baltische. Wenn du hier irgendwas vergleichen willst, dann bitte "Maritimen Flair" und nicht Mediterranen. Und bitte Ostsseestädte mit Ostseestädten, also Helsinki, Stockholm, Kopenhagen, … und da gilt doch eher Devise "klein aber fein" Und St. Petersburg ist mit 5 Millionen "ljudies" im Vergleich zu den anderen Ostseemetropolen reichlich "unfein" groß.
Nach Russland sollte man nur gehen, wenn man seine Sprachkenntnisse vertiefen/festigen möchte. Alles andere wie Karriere/Geld, etc. lohnt sich nicht. Die benutzen ja nicht mal SAP...
Peter der Kleine schrieb: > Die benutzen ja nicht mal SAP... zumindest in moskau tun viele unternehmen das! aber die löhne sind einfach nur kümmerlich.
Russland? das Land ist gerade dabei Nordkorea 2.0 zu werden, junge und gebildete verlassen das Land in Scharen, politisch isoliert und wirtschaftlich wieder am Boden - beschissenes Klima und katastrophales Gesundheitswesen. Korruption, wie man es in Europa gar nicht kennt, Infrastruktur seit der Sowjetzeit nicht modernisiert, Führend in AIDS-Neuerkrankungen und höchste Selbstmordrate der Welt.Durchscnittliche Lebenserwartung ist so, dass man die Rente einfach nicht erlebt. Demnächst wird das Internet komplett abgeschaltet und Ausreisvisum wieder eingeführt. Ich denke, es gibt bessere Länder aud dieser Welt :)
Peter der Kleine schrieb: > Die benutzen ja nicht mal SAP... Das könnte man auch als Vorteil ansehen... ;)
Al-Koholoida schrieb: > Führend in AIDS-Neuerkrankungen und höchste Selbstmordrate > der Welt.Durchscnittliche Lebenserwartung ist so, dass man die Rente > einfach nicht erlebt. Diese Aussagen in Deinem Posting schienen mir recht leicht überprüfbar zu sein, daher habe ich das eben mal gemacht: - "Höchste Selbstmordrate der Welt": Die hat laut Wikipedia angeblich Südkorea (https://de.wikipedia.org/wiki/Suizidrate_nach_L%C3%A4ndern) - "Durchschnittliche Lebenserwartung ist so, dass man die Rente einfach nicht erlebt.": Durchschnittliche Lebenserwartung soll laut Wikipedia bei über 70 Jahren liegen (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_L%C3%A4ndern_nach_durchschnittlicher_Lebenserwartung), das Renteneintrittsalter lag bis letztes Jahr wohl bei 55 (Frauen) bzw. 60 (Männer) Jahren; jetzt wohl ca. 5 Jahre höher - "Führend in AIDS-Neuerkrankungen": Weder in absoluten Zahlen noch in Relation zur Bevölkerungsgrösse. Laut (http://www.unaids.org/sites/default/files/media_asset/unaids-data-2018_en.pdf) liegt der Wert für Russland bei 0.7 Neuerkrankungen pro 1000 Einwohner. Das ist zwar i.d.T. ein vglw. hoher Wert, aber es gibt zahlreiche Länder mit deutlich höheren Werten, gerade in Afrika bspw. finden sich etliche Länder mit mehr als 10mal so hohen Werten.
FS schrieb: > Peter der Kleine schrieb: >> Die benutzen ja nicht mal SAP... > > Das könnte man auch als Vorteil ansehen... ;) Stimme voll zu :-))))
Sagen wir mal so (zusammenfassend): Russland ist kein Land, wo man hinfährt, um einen ruhigen Lebensabend zu verbringen.
Ich habe schon einige Zeit in Russland gearbeitet als Inbetriebnehmer für ein deutsches Maschinenbauunternehmen. Ich war jedoch örtlich immer beschränkt auf die Gegend von Perwouralsk (nahe Jekaterinburg, Ural) - insofern da Russland ein großes Land ist, sind meine Erfahrungen nur bedingt auf andere Regionen zu übertragen. Kurz gesagt: nette & offene Menschen, gutes Esssen und offene Kultur. Die Menschen leben dort teilweise unter Umständen wie vor 70 Jahren und nur 100 m weiter bist du wieder im 21. Jahrhundert (Schere Arm<->Reich um einiges extremer als in D). In den Betrieben selbst gibt es auch teilweise ungewöhnliche Umstände was Sicherheit und bauliche Struktur angeht (kann schon mal auf den Gebäudestromanschluss regnen). Straßenverkehr ist auch sehr abenteuerlich und nichts für schwache Nerven (auch als Mitfahrer oder im Taxi). Für einige Monate fande ich es eine wertvolle Erfahrung, jedoch auf Jahre könnte ich es mir nicht vorstellen. Und ohne Russisch bist du erledigt, Englisch findet eher selten anklang - und bevor du lateinische Buchstaben findest kommst du besser mit chinesichen Schriftzeichen^^ (zugegeben Perwouralsk ist auch die Grenze Europa-Asien). Grüße K.
Martin S. schrieb: > Straßenverkehr ist auch sehr > abenteuerlich und nichts für schwache Nerven (auch als Mitfahrer oder im > Taxi). Nicht umsonst haben sich dort schon längst Dashcams etabliert.
Hans schrieb: > Ich stehe vor der Entscheidung für eine deutsche Firma für längere Zeit > (2 Jahre) nach Russland zu gehen. Würde ich auf jeden Fall machen, St. Peter ist eine super Stadt. Russen sind meist sehr gastfreundlich, aber beim Erstkontakt oft schroff. Das ändert sich aber schnell. > Wer war schon dort (Gegend St. Petersburg) und kann berichten wie es > sich dort lebt? Oft, im Winter ist es frustran (wenig helle Zeit) die Stadt ist richtig dreckig. im Sommer super (zu den weißen Nächten wird es nicht dunkel). Der Autoverkehr ist eine Katastrophe, die meisten Russen die ich kenne arbeiten im Auto. Besser nicht zu weit weg von der U-Bahn. Ist aber auch sehr verschieden, teilweise Gegenden wo du nicht tot über'm Zaun hängen willst, teilweise sehr faszinierend. Das mit den Steuern stimmt auch nicht so ganz, es gibt viel Korruption. Nervig, du kommst aber nicht auf hiesige Summen. > Kann man neben den normalen Spesensätzen noch mit > weiteren Zulagen rechnen? Keine Ahnung, die Zeit dort kann dir niemand nehmen, da wäre mir das Geld egal. Deinen Schnitt wirst du so oder so machen. Essen und Trinken ist wesentlich besser als hier. Ob nun Lidl, Aldi Carrefoure, Leclerc oder russische Supermärkte, dagegen ist Old Germany Wüste. Obi und Media Markt sind da auch vertreten. Und die Mädels ... als deutscher bist du "Freiwild" ;-).
Und erst mal das Wodkasaufen trainieren wenn du beim Umtruk mit den zukünftigen Kollegen nicht untergehen willst. Die Saufen das aus normalen Gläsern wie wir das Wasser. Wenn du bei denen mit einem Schnapsglas ankommst wirst du ausgelacht wenn du nicht mitsäufst wirst du nie Freunde finden.
Al-Koholoida schrieb: > Führend in AIDS-Neuerkrankungen und höchste Selbstmordrate > der Welt.Durchscnittliche Lebenserwartung ist so, dass man die Rente > einfach nicht erlebt. Ich habe jetzt gerade nach 2 Minuten googeln diese 3 Thesen von dir als "erlogen" klassifiziert. Update: da war schon jemand schneller ;-) Beitrag "Re: Wer war schon beruflich in Russland?"
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Bearbeitet durch User
Hyper Mario schrieb: > Hans schrieb: >> Ich stehe vor der Entscheidung für eine deutsche Firma für längere Zeit >> (2 Jahre) nach Russland zu gehen. > Würde ich auf jeden Fall machen, St. Peter ist eine super Stadt. Leute, das hat er vor acht! Jahren geschrieben. Wenn er also wirklich zwei Jahre dort war, sollte er längst zurück sein …
Sanierung durch Rausschmiss schrieb: > Und erst mal das Wodkasaufen trainieren wenn du beim Umtruk mit den > zukünftigen Kollegen nicht untergehen willst. Die Saufen das aus > normalen Gläsern wie wir das Wasser. Das ist etwas was ich nirgends gesehen habe. In den Firmen gibt es ein striktes Alkoholverbot, nicht anders als hier. Betrunkene gibt es natürlich auch aber das ist auch die gleiche Klientel wie hier (nur wesentlich härter). Russen sind uns mMn kulturell näher als z.B. US-Amerikaner. Die Amis sehen zwar aus wie die Leute hier, sind mir aber teilweise fremder als Asiaten. Jörg W. schrieb: > Leute, das hat er vor acht! Jahren geschrieben. > > Wenn er also wirklich zwei Jahre dort war, sollte er längst zurück sein > … Würde ich mal vorschlagen das die Forensoftware das auch anzeigt. Nicht nur nach dem ersten Beitrag nach dem 6 Monate rum sind.
Hyper Mario schrieb: > Würde ich mal vorschlagen das die Forensoftware das auch anzeigt. Macht sie auch. Wenn es aber 5 Leute erfolgreich ignoriert haben beim Exhumieren der Leiche, dann gilt es als neue Diskussion, danach zeigt sie es nicht mehr an.
Hyper Mario schrieb: > Russen sind uns mMn kulturell näher als z.B. US-Amerikaner. Sprichst du da aus Erfahrung? Das gilt höchstens für größere Städte wie S. Petersburg, in den Vororten und weiter in die Pampe, sieht die Welt ganz anders aus. Ich kenne zb einen realen "Brauch", wenn du die Leute um ein Glas Wasser bittest, bekommst du es, keine Frage, sind sogar auch freundlich dabei, wenn du fertig bist, schmeißen sie das Glas fast direkt vor deinen Augen in den Müll.
Beitrag #7001249 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7001263 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7001285 wurde von einem Moderator gelöscht.
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