Hallo, ich würde gerne die Phase von einem 9GHz-Signal schieben. Gibt es für solche Frequenzen noch Komponenten? Viele Grüße nicolas
In der mechanischen Ausführung heißen die Dinger "Posaune", oder einfacher "Leitung veränderlicher Länge".
nicolas schrieb: > ich würde gerne die Phase von einem 9GHz-Signal schieben. Gibt es für > solche Frequenzen noch Komponenten? Hi, nicolas, Ja gibt es. Unter anderem fester Bestandteil in Phased Array Radar. Für kleine Leistungen gibt es Phase Shifter, die aus einem Koppler bestehen und aus zwei Varaktoren, eine Art Kapazitätsdioden. Für hohe Leistungen packt man auch Ferrite in Hohlleiter und steuert diese mit einem magnetischen Gleichfeld. Suchworte: Phase Shifter Microwave. Ciao Wolfgang Horn
http://wcalc.sourceforge.net/cgi-bin/coax.cgi Unten bei "Electrical Lenght" kann die Phase in Grad eingegeben werden, dann kannst du berechnen wie lang die Leitung für die Phasenverschiebung sein muss. Gibts von wcalc auch für microstrip line usw. http://wcalc.sourceforge.net/cgi-bin/microstrip.cgi
Man kann mit PIN Dioden entsprechende Leitungsstücke umschalten und so einen digital steuerbaren Phasenschieber bauen. Sowas gibt es im X-Band für Radar auch als MMICs fertig. Die Bauteile dürftest Du aber so nicht bekommen, das ist alles militärisch. EADS entwickelt solche Chips zum Eigengebrauch selbst...
Hallo an Alle, erstmal Vielen Dank für die Vielen Guten Beiträge, ich bin immer wieder begeistert wieviele gute Antworten man hier in kurzer Zeit bekommt! Die mechanischen Sachen sind ganz interessant, aber es geht darum die Phase auf einer µs-Zeitskala zu schieben. "Gehäuse biegen" fällt also aus ;) Die Sache mit der PIN-Diode hört sich auch ganz gut an, aber ich hatte schon befürchtet, dass man soetwas nicht/schwer so kaufen kann. @Wolfgang Horn: Kann man die denn kaufen? Mini circuits beispielsweise scheint ja bei niedrigeren Frequenzen aufzuhören. Alternativ würde am ehesten ein Mischen mit einem Funktionsgenerator in Frage kommen, dessen Phase sich schieben lässt. Viele Grüße nicolas
> Für hohe Leistungen packt man auch Ferrite in Hohlleiter und steuert > diese mit einem magnetischen Gleichfeld. > Suchworte: Phase Shifter Microwave. Nur aus Interesse, weil ich es mich vor ein paar Wochen gefragt habe: Bei miltärischen Phased Array Radar, wechselt ja die Sendefrequenz bei jedem Impuls (also im µS-Bereich). Sind solche elektronischen Phasenschieber so schnell, oder wie funktioniert das? Gruß, Nils
Hallo, Hittite hat analog einstellbare Phasenschieber im Angebot: http://www.hittite.com/products/index.html/category/292 MfG B.
mechanisch: gängiger Lieferant: Arra, http://www.arra.com/coaxial/phase/index.htm elektronisch: GaAs-Fet-Schalter sind mittlerweile als Sende/Empfangs-Umschalter weit verbreitet. Mit ein paar von diesen Dingern und Umwegleitungen auf der Platine hat man da schnell einen digital umschaltbaren Phasenschieber. (gibt's auch fertig) @Nils: Im Radarempfänger wird vor dem Digitalisieren auf eine niedrigere Frequenz runtergemischt, die leichter zu handhaben ist. Die Phasenbeziehung der parallelen Kanäle bleibt dabei gleich. Wenn die Signale erst mal digitalisiert sind hat man leichtes Spiel. Gruß, Gerhard
@Gerhard: danke für die Erklärung. Nur noch mal zum Nachvollziehen, ob ich das richtig verstehe. Du hast meinetwegen eine Radaranlage per Phase-Array im Bereich 2-2,5 Ghz. Das Antennen-Array ist beispielsweise auf die Mitte, also hier 2,25 Ghz abgestimmt. Beim Senden geht es Rundum. Die korrekte Winkel-Auflösung passiert dann beim Empfang (nach 'Runtermischen') durch Berücksichtigung von Korrekturfaktoren in einer digitalen Signalverarbeitung. Richtig verstanden? Gruß, Nils
Hallo, um Dir weiter zu helfen bräuchte ich noch ein paar weitere Angaben. Willst Du die Phase ändern oder die Verzögerungszeit? Bei einer einzelnen Frequenz ist das äquvivalent - bei mehreren nicht mehr. Willst Du die Phase/Zeit kontinuierliche ändern oder reichen Abstufungen? Wie weit muss die Phase/Zeit änderbar sein? Reichen ein paar Grad oder müssen es 360° sein? Willst Du gleichzeitig noch die Amplitude ändern können? Wie hoch dürfen die Verluste sein? Sind 10-15dB noch tragbar? Achja - am Ende noch - wie groß ist der Frequenzbereich in dem der Phasenschieber arbeiten soll? Alternativ zur Beantwortung der o.g. Fragen kannst Du uns auch die Anwendung verraten. Viele Grüße, Martin Laabs
Hallo an Alle, also ich benutze jetzt eine ~9,1GHz-Quelle und einen Funktionsgenerator mit 50MHz. Die beiden werden dann gemischt (Mischer von mini circuits) und verstärkt. Das Signal vom 50MHz-Funktionsgenerator lässt sich (digital) in der Phase schieben, so dass nach meinem Verständnis auch das 9,1 GHz + 50MHz Ausgangssignal nach dem Mischer um den gleichen Betrag phasengeschoben wird. Beide Generatoren sind auf eine hinreichende gute 10MHz-Quelle gelockt, so dass die Phase auch stabil sein sollte. Das funktioniert auch soweit, nur dass es so aussieht, als ob die Phase hinter dem Mischer 5x schneller geschoben wird, als die des 50MHz-Signals. Das versteh ich gerade nicht. Der Mischer sollte doch wohl die Phase nicht ändern? Zu den Fragen oben: Wir machen hier Spektroskopie an optisch gefangenen, kalten Atomen. Die Phase sollte um 2pi verstellbar sein. Die Verluste sollten so sein, dass ich die danach wieder mit einem Verstärker rausbekomme ;) Der Frequenzbereich sollte schon so um die 100MHz sein. Die Amplitude soll noch schnell an- und ausschaltbar sein, das mache ich jetzt mit zusätzlicher Pulsmodulation der 9GHz-Quelle. Meine Frage war, ob es da noch "diskrete" Elemente gibt. Der Tip von Phasenschubser kommt dem noch am nächsten. Aber die obige Lösung war jetzt erstmal schneller. Vielen Dank für die Vielen interessanten Beiträge hier! vg nicolas
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