Forum: Offtopic Auto-Motor spring nicht an - nur Kreischen zu hören


von Michael K. (charles_b)


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Meine Tochter hat den Wagen abgewürgt. Danach sprang die Mühle nimmer 
an. Vielmehr war nur noch ein kräftiges Kreischen zu hören, wie bei 
einer Bohrmaschine.

Anlasser defekt? Oder irgend eine Mitnahmekupplung?

von Lukas K. (carrotindustries)


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Michael K-punkt schrieb:
> Kreischen

Ohne allzuviel Ahnung von KfZ zu haben: Keilriemen?

von Oliver S. (phetty)


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Kolbenfresser und der Anlasser dreht durch und raucht bald ab.

von Jens G. (jensig)


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>Anlasser defekt? Oder irgend eine Mitnahmekupplung?

Ja - der Mitnehmer im Anlasser ...

von Bernd F. (metallfunk)


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Ausprobieren!
Zweiter Gang und Anschieben:

A. Motor läuft = Anlasser hin

B. Geht nicht = Kolbenfresser ( Bleibt stehen wie Vollbremsung )

von Michael K. (charles_b)


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Hab eigentlich das Gefühl, dass der Anlasser ziemlich flott dreht. Beim 
Anlassen ist ja eh die Kupplung getreten und der Gang ist raus. Kann es 
dann trotzdem ein Kolbenfresser sein?

von Paul B. (paul_baumann)


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>Hab eigentlich das Gefühl, dass der Anlasser ziemlich flott dreht.
Wenn er gar nicht erst einspurt, dann dreht er freilich los wie eine
Hornisse.

Mach es doch, wie Bernd vorschlug, dann weißt Du sofort Bescheid.

MfG Paul

von Michael S. (technicans)


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Michael K-punkt schrieb:
> Hab eigentlich das Gefühl, dass der Anlasser ziemlich flott dreht. Beim
> Anlassen ist ja eh die Kupplung getreten und der Gang ist raus. Kann es
> dann trotzdem ein Kolbenfresser sein?

Zwei Fehler auf einmal wären schon sehr ungewöhnlich.
Kolbenfresser ist selten, setzt eine Überhitzung oder
einen Zylinderkopfdichtungsschaden voraus. Symptomatisch
wäre da ne Dampfwolke aus dem Auspuff. Wenn das Öl schwarz
ist anstatt eine braune Emulsion ist die Kopfdichtung
wahrscheinlich intakt.
Häufig ist nur der Mechanismus am Anlasser defekt
der die Kraft auf die Schwungscheibe überträgt.
Das ist eine Magnetspule die einen Mitnehmer mit
Freilauf verschiebt.
Kann morgen früh evtl. wieder gehen wenn der Motor
abgekühlt ist, aber der Fehler wird über kurz oder
lang wieder auftreten. Da muss der Anlasser gewechselt
werden.

von Michael K. (charles_b)


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Der ADAC-Mann war jetzt da: Anlasser greift nicht mehr, Anschleppen 
ging, wir haben es bis zur Werkstatt geschafft.

Er meinte, dass der Anlasser ggf. "mitgelaufen" ist weil seiner Meinung 
nach das Zündschloss etwas schwer geht und nach dem Anlassen sich der 
Schlüssel vielleicht nicht in die "Normalstellung" zurückgedreht hat.

Die Karre steht jetzt vor der Werkstatt, kleine Basteltankstelle, hoffe, 
dass sie morgen gleich was machen können.

P.S. Motor ist also in Ordnung, der ADAC-Mann meinte nur es wäre jetzt 
doof, wenn das motorseitige Ritzel auch nen Schlag bekommen hätte. Das 
Anlasser-Zahnrad scheint wohl im Eimer zu sein...

P.P.S. Die Tochter ist übrigens gefahren, vielleicht hat sie nicht 
gemerkt/gehört dass da noch was mitläuft...schwer zu sagen.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Frag die Autowerkstatt Deines geringsten Misstrauens.

von Tobias W. (eagle2010)


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Dass das Anlasserritzel nicht einspurt, wäre eine Möglichkeit.
Mich macht aber hellhörig, dass der Wagen vorher "abgewürgt" ist. Nicht, 
dass der Zahnriemen gerissen ist und der Motor deswegen ausgegangen ist. 
Dann haben die Kolben die Ventile krumm gehauen und die Ventile stehen 
jetzt offen, also keine Kompression mehr. Dann klingt der beim Anlassen 
nämlich auch wie ein Akkuschrauber - wenn du Glück hast, ist es ein 
Freiläufer und den Ventilen ist nichts passiert...

von Michael K. (charles_b)


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Na ja, die Mühle ist die Strecke zur Werkstatt eigentlich wie immer 
gefahren. Also keine komischen Geräusche, kaum Leistung oder so etwas.

Wir haben ne enge Kurve zum Wenden am Ende der Straße und da ist er ihr 
ausgegnagen, wollte die Kurve wohl mit dem 2. Gang nehmen.

von Tobias W. (eagle2010)


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Ja, wenn der Motor nach dem Anschleppen gelaufen ist, ist's wohl 
wirklich nur der Anlasser - war mir nur eben so eingefallen...

von Michael S. (technicans)


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Tobias W. schrieb:
> Dass das Anlasserritzel nicht einspurt, wäre eine Möglichkeit.
> Mich macht aber hellhörig, dass der Wagen vorher "abgewürgt" ist. Nicht,
> dass der Zahnriemen gerissen ist und der Motor deswegen ausgegangen ist.
> Dann haben die Kolben die Ventile krumm gehauen und die Ventile stehen
> jetzt offen, also keine Kompression mehr. Dann klingt der beim Anlassen
> nämlich auch wie ein Akkuschrauber - wenn du Glück hast, ist es ein
> Freiläufer und den Ventilen ist nichts passiert...

Kann nur beim Diesel passieren, nicht beim Benziner.

von J.-u. G. (juwe)


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Michael S. schrieb:
> Kann nur beim Diesel passieren, nicht beim Benziner.

Ist so pauschal nicht richtig. Bei Benzinern gibt es Freiläufer und 
Nicht-Freiläufer. Aktuelle Dieselmotoren sind wohl alles 
Nicht-Freiläufer, ich möchte aber nicht ausschliessen, dass es irgendwo 
und irgendwann auch Diesel-Freiläufer gegeben hat.

von Michael S. (technicans)


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Mach vielleicht bei Benziner sein, jedoch nicht beim Diesel, weil
ja hoch verdichtet werden muss und das geht entweder nur durch
kleinstem Brennraum oder Ladeluftkompressor, aber nur um Freilauf zu
haben wäre das zu aufwendig und zu ineffizient. Sicher, ich kenne
nicht alle Motoren, nicht mal annähernd, aber bisherige Beobachtungen
stützen meine Behauptung.
Hier mal ein Bild von einem modernen Common-Rail-Diesel:
http://www.bs-wiki.de/mediawiki/index.php/Dieselmotor
Ich Fall eines Crashs der Ventilsteuerung ist für die Ventile
kein Bewegungsfreiraum(Freilauf).
Vier Ventile gehen dabei mindestens bei drauf. Ich hatte schon
mal so einen Schaden.

von J.-u. G. (juwe)


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Michael S. schrieb:
> Mach vielleicht bei Benziner sein, jedoch nicht beim Diesel, weil
> ja hoch verdichtet werden muss und das geht entweder nur durch
> kleinstem Brennraum oder Ladeluftkompressor, aber nur um Freilauf zu
> haben wäre das zu aufwendig und zu ineffizient.

Na dann sind wir uns ja einig: Aufgrund des zu hohen Aufwands sind keine 
uns bekannten Dieselmotoren als Freiläufer ausgeführt.

Bei einer kurzen Recherche in diversen Autoforen habe ich Beiträge 
gefunden, in denen Dieselmotoren des Ford Transit als Freiläufer 
aufgeführt sind, allerdings ohne technischen Beleg und daher etwas 
zweifelhaft.

von Michael S. (technicans)


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Einen Ford Transit D. Bj. 92 konnte ich schon mal in Augenschein nehmen.
Ob der jetzt allerdings ein Freiläufer war kann ich nicht mehr sagen.
Auffällig war nur, das der Motor nur eine Glühkerze im Ansaugkrümmer
hatte, was ich so gar nicht kannte. Scheint aber zu funktionieren.
Der Besitzer hat, glaube ich, noch einen ATM. Wenn ich ihn sehe, werde
ich ihn mal drauf ansprechen. Vielleicht kann ich mir das mal anschauen.

von Ben _. (burning_silicon)


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das nenne ich mal das optimale frauenauto... sowie eine frau am 
zündschlüssel dreht kreischt es laut auf und springt nicht mehr an.

SCNR

ernsthaft:
wechsel den anlasser. und lass den zahnkranz auf der schwungmasse 
prüfen, meistens wird der bei sowas in mitleidenschaft gezogen. wenn 
dort zähne stark abgenutzt oder abgebrochen sind ebenfalls austauschen 
(leider etwas teurer, aber man kann die kupplung gleich mitmachen), 
sonst hast du das problem spätestens in ein paar monaten wieder.

von Michael K. (charles_b)


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Ben _ schrieb:
> das nenne ich mal das optimale frauenauto... sowie eine frau am
> zündschlüssel dreht kreischt es laut auf und springt nicht mehr an.

so ist es

> wechsel den anlasser. und lass den zahnkranz auf der schwungmasse
> prüfen, meistens wird der bei sowas in mitleidenschaft gezogen. wenn
> dort zähne stark abgenutzt oder abgebrochen sind ebenfalls austauschen
> (leider etwas teurer, aber man kann die kupplung gleich mitmachen),
> sonst hast du das problem spätestens in ein paar monaten wieder.

Die Werkstatt macht heute den Anlasser raus und schaut motorseitig 
(noch) alles in Ornung ist. Dann komme ich mit nem Anlasser davon.

Was mich aber wundert: Das Kreischen zeigt ja, dass der Motor an sich in 
Ordnung ist. Es ist halt das Zahnrad vorne drauf, welches durchdreht 
oder kein Zähne mehr hat. Oder seh ich das falsch?
Dann wäre die Frage, warum man nicht ein neues Ritzel drauf machen kann 
sondern immer gleich den genzane Anlasser wechselt.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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So wie oben schon beschrieben, wird der Anlasser wohl mit dem Motor 
mitgelaufen sein und könnte dadurch auch überhitzt sein. Möglicherweise 
könnte es Windungsschlüsse geben. Das heißt, der Anlasser dreht zwar 
noch, aber hat keine Kraft mehr unter Last und zieht zu viel Strom.

von Bernd F. (metallfunk)


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Früher habe ich mit Leidenschaft Engländer gefahren.
( MG, Austin und Mini ) da gab es sowas schon mal öfter.

( Heute reicht es nur noch für einen Morgan )

Aber ein Anlasserritzel kann gegen eine Schwungscheibe
nicht an.  10 Zähne gegen 240 .

Meistens fehlt da also nichts, ( zu kleinlich sollte man
da auch nicht sein !  )

Neuer Anlasser ( Vom Schrott! ) und die nächsten Jahre geht das. :)

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> Früher habe ich mit Leidenschaft Engländer gefahren.
> ( MG, Austin und Mini ) da gab es sowas schon mal öfter.

Hier fuhr mal ein Mini mit einem Schild "British Elend" im Rückfenster 
rum.

von Michael K. (charles_b)


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Bernd Funk schrieb:
> Früher habe ich mit Leidenschaft Engländer gefahren.
> ( MG, Austin und Mini ) da gab es sowas schon mal öfter.
>
> ( Heute reicht es nur noch für einen Morgan )
>
> Aber ein Anlasserritzel kann gegen eine Schwungscheibe
> nicht an.  10 Zähne gegen 240 .
>
> Meistens fehlt da also nichts, ( zu kleinlich sollte man
> da auch nicht sein !  )
>
> Neuer Anlasser ( Vom Schrott! ) und die nächsten Jahre geht das. :)

Nun ist die Mühle schon in der Werkstatt, aber nicht bei der Marke (VW) 
sondern bei ner freien, die recht kompetent erscheint. Ich dachte auch, 
die kriegen es heute noch hin, aber es wird erst am Freitag was.

p.s. netter Neben-Witz mit dem Morgan.... - der wird abgehen wie Schmiz 
Katze!

von Michael S. (technicans)


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>Was mich aber wundert: Das Kreischen zeigt ja, dass der Motor an sich in
>Ordnung ist. Es ist halt das Zahnrad vorne drauf, welches durchdreht
>oder kein Zähne mehr hat. Oder seh ich das falsch?
Unwahrscheinlich das Zähne fehlen, aber zwischen dem Elektromotor und 
dem Zahnrad ist ja das Freilauflager das bewirkt das bei anspringen des
Verbrennungsmotors der Anlasser nicht plötzlich zum Generator wird.
Häufig macht das Rabatts.
>Dann wäre die Frage, warum man nicht ein neues Ritzel drauf machen kann
>sondern immer gleich den genzane Anlasser wechselt.
Kann man machen, hat man früher auch, weil meist dieses Teil defekt war
aber meist ist dann ein anderes Teil des Anlassers, wie z.B. die Lager
oder die Kohlen auch verschließen, selbst wenn es sich noch nicht
bemerkbar macht, so das eine Reparatur nur temporär wäre, bis eins der 
anderen anfälligen Verschleißteile versagt.
Hier mal Bilder bzw. eine Beschaffungsquelle vom Freilauf:
http://gwtec.de/index.php?cPath=24_577_592_1138_1143
In der einen Drehrichtung wirkt es wie ein freidrehendes Kugellager
und in der anderen Drehrichtung wirkt es Kraftschlüssig auf die
Antriebsachse und dem Zahnrad.
Hier mal ein Bild vom Innenleben eines Anlassers:
http://www.motor-talk.de/bilder/volvo-440-startet-nicht-mehr-dringend-hilfe-gesucht-g23449361/magnetschalter-mit-anlasser-i203497601.html

und eine Explosionszeichnung wo man die Einzelteile sehen kann:
http://www.t3-infos.de/udo/anlasser/anlasser.gif

von Bernd F. (metallfunk)


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British- Elend habe ich bis zum Erbrechen ausgekostet.
So ein Murks ist schon nicht mehr zu beschreiben.

Da haben die Jungs es doch geschafft, eine florierende
Automobilindustrie in wenigen Jahren zu töten.

Was gibt es heute noch von der Insel?
( Außer Morgan )

Was sagt einem das?
Gewerkschaften sind ja o.k., aber wenn die Einzelgewerkschaft
der Scheibeneinbauer das Automobilwerk lahmlegen kann, wird das
kritisch.

Irgendwie erinnert mich das an das, was im Moment bei der Bahn abgeht.

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> Was sagt einem das?
> Gewerkschaften sind ja o.k., aber wenn die Einzelgewerkschaft
> der Scheibeneinbauer das Automobilwerk lahmlegen kann, wird das
> kritisch.

Der Murks, der da produziert wurde, läßt sich schlecht auf die 
Gewerkschaften schieben. Aber versuchten kann mans ja...

> Irgendwie erinnert mich das an das, was im Moment bei der Bahn abgeht.

Na ja, das Problem ist wohl eher, daß die restlichen Gewerkschaften mehr 
mit der Gegenseite kungeln, als die Interessen ihrer Mitglieder zu 
vertreten.

von Ben _. (burning_silicon)


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man man was manche leute hier für einen nonsens schreiben...

der anlasser ist sicherlich nicht mit dem motor mitgelaufen. wenn das 
mal passiert und man gibt einmal ordentlich gas ist der anlasser recht 
schnell hinüber weil das ritzel dann drehzahlen jenseits von gut und 
böse erreicht. außerdem klingt das dermaßen grausam, das hätte die 
schlimmste fahrerin beim best-gedämmten auto gehört.
  zweitens brennt der in so einem fall ziemlich schnell durch. um das 
ding zu retten muß man sich wirklich beim batterie abklemmen beeilen - 
meistens ist der 10er schlüssel gerade verschwunden und es riecht böse 
nach ampere... danach kreischt der auch nicht mehr.

die anlasser-ritzel und zahnkränze verschleißen sehr wohl. bei meinem 
bus mußte ich die schwungmasse tauschen weil dort ein paar zähne hinüber 
waren. sah gar nicht so schlimm aus, aber dafür daß man den motor nicht 
mehr starten konnte wenn der ungünstig stand hat's trotzdem gereicht.

was auch gerne mal zerfällt sind die vorderen lager der anlasser-welle. 
wenn die nicht mehr fest ist springt das ritzel aus dem zahnkranz und es 
gibt auch nur noch ein fieses geräusch.

anlasser reparieren macht heute keine werkstatt mehr. im prinzip ist es 
zwar möglich, aber spätestens beim thema arbeitszeit lohnt sich's nicht 
mehr. man bekommt auch nirgends anlasser-teile zu kaufen, nur komplette 
anlasser.

von Bernd F. (metallfunk)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Was sagt einem das?
>> Gewerkschaften sind ja o.k., aber wenn die Einzelgewerkschaft
>> der Scheibeneinbauer das Automobilwerk lahmlegen kann, wird das
>> kritisch.
>
> Der Murks, der da produziert wurde, läßt sich schlecht auf die
> Gewerkschaften schieben. Aber versuchten kann mans ja...
>
>> Irgendwie erinnert mich das an das, was im Moment bei der Bahn abgeht.
>
> Na ja, das Problem ist wohl eher, daß die restlichen Gewerkschaften mehr
> mit der Gegenseite kungeln, als die Interessen ihrer Mitglieder zu
> vertreten.

Uhu, da sieht du was falsch.

In den britischen Automobilwerken gab es halt immer einen Streik
einer Minimalgerwerkschaft.

Um überhaupt noch ein paar fertige Autos rauszubríngen, haben
Leute ( Springer) deren Job übernommen.

Das hat die Qualität leider nicht gesteigert.

 Es gab da natürlich auch Ingenieure, deren Arbeitsmoral
fragwürdig war. ( Wie läßt es sich erklären, daß die Scheiben-
dichtung, hinten , Seitenfenster  des Minis mehr als 10 Jahre
3cm zu kurz war ? )

Eine Sache, die in einem deutschen Automobilwerk keinen einzigen
Tag Bestand hätte !

Die Idee der Einheitsgewerkschaften macht schon Sinn.
Es kann doch nicht sein, daß in in einem Automobilwerk
30 Gewerkschaften ihre eigene Suppe kochen wollen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Kleines Beispiel:

Nagelneuen Mini gekauft. Vom Händler gab es noch eine
Plastiktüte mit 6 Griffen als Zugabe.
( Der Griff, mit dem man die Tür von Innen öffnet.) ?!!

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> In den britischen Automobilwerken gab es halt immer einen Streik
> einer Minimalgerwerkschaft.

Zu derlei Auseinandersetzungen gehören immer zwei Parteien - das sah man 
ja wirklich exemplarisch an den Auseinandersetzungen zwischen Mehdorn 
und der GDL. Die Bahn versuchte durch Auslagerung die Tariflöhne 
systematisch zu unterlaufen, während die PR-Maschinerie die kleine GDL 
als maßlos, verrückt und sonstwas darstellte.

Wenn der Konzern sich solcher Methoden bedient, dann muß er sich 
eigentlich nicht wundern, wenn eine Gewerkschaft sich mit allen legalen 
Mitteln dagegen wehrt. Nur waren die Kerle eben gewöhnt, daß man mit den 
gekauften Gewerkschaften in geheimer Eintracht ein 
öffentlichkeitswirksames Theater abzieht, an dessen Ende eine "Einigung" 
stand, die dann von der Gewerkschaft als großer Sieg verkauft wurde, 
auch wenn die Reallöhne immer weiter sanken.

von Michael K. (charles_b)


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1. Ich finds gut, wenn sich jemand dafür einsetzt, dass die Privatbahnen 
genausoviel zahlen wie die Bahn AG.

2. In England gibt es außer Taxen auch noch Fahr-Services, die z. B. 
Geschäftsleute vom Flughafen abholen und direkt zur Firma fahren - oft 
über 30, 40 km weit. Wir fuhren da mal mit und mein Chef fragte, ob der 
Wagen in dem wir führen ein britisches Auto sei..... Der Fahrer verstand 
erst nicht, dann lachte er und sagte: "No, I need the car every day, it 
is NOT a britisch car, it is a Toyota!"

War so zu der Zeit wo BMW meinte mit Rover eine goldene Kugel aus dem 
Brunnen geholt zu haben...

von O. D. (odbs)


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> die anlasser-ritzel und zahnkränze verschleißen sehr wohl. bei meinem
> bus mußte ich die schwungmasse tauschen weil dort ein paar zähne hinüber
> waren. sah gar nicht so schlimm aus, aber dafür daß man den motor nicht
> mehr starten konnte wenn der ungünstig stand hat's trotzdem gereicht.

Da die Kurbelwelle leider fast immer in einer von zwei Positionen 
stehenbleibt (Federwirkung der Kompression), ist die Wahrscheinlichkeit 
recht hoch, dass der Anlasser schon bei zwei, drei defekten Zähnen auf 
der Schwungscheibe sehr häufig ins Leere greift.

von Wilhelm F. (Gast)


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@Michael K-punkt:

Das laute Kreischen kommt daher, wenn sich das Anlasserritzel mit dem 
großen Zahnkranz am Schwungrad gemeinsam den Rest gibt.

Ich beschrieb es im Fiesta-Thread schon mal, daß ich auch einen Anlasser 
mal überholte, und eine neue Zuggabel einbaute. Die alte Gabel war 
verschlissen, und gut 5mm kürzer. Die ehemalige Fettfüllung war auch 
verschwunden. Die Karre startete dann gar nicht mehr, weil das Ritzel 
nicht mehr weit genug raus gezogen wird. Und der Anlassermotor drehte 
mit hoher Drehzahl, freilaufend. Das ist aber auch schon länger her.

Das war alles von Bosch, und da gab es sogar alle Einzelteile im 
Fachhandel.

Die Zahnräder sind aber auch so gestaltet, daß sie von selbst greifen, 
sich in eine Bahn ziehen, wenn sie mal Kontakt gewinnen. Sonst schrubbt 
und kreischt es nur noch.

Ansonsten hat der Anlasser während des Motorlaufes keinen mechanischen 
Kontakt zum Motor. Das Ritzel fällt nach dem Loslassen des 
Startvorganges wieder in die Ausgangsposition, und steht still. Sonst 
wäre der Verschleiß enorm.

Und zwar schleift die Zuggabel auf einem Eisenring auf der 
Anlasser-Motorachse. Kein Kugellager. Ist aber ab Werk etwas gefettet. 
Dabei schleift die Zuggabel mit der Zeit ein paar mm ab, je nachdem, wie 
sie gefettet ist, und wie gut die Mühle überhaupt anspringt. Denn bei 
schlecht anspringendem Motor leidet eben genau der Anlasser. Bei immer 
mehr Materialverlust an der Zuggabel zieht das Antriebsritzel immer 
weniger heraus, man sieht das dann auch ein wenig am Zahnradfraß. Das 
Ritzel frißt auf Grund der Größe wesentlich stärker als der große 
Zahnkranz, dem es eben weniger aus macht.

Ich hatte damals bei Zerlegung des Anlassers den Eindruck, daß der 
Eisenring auf der Motorachse nicht verschleißt, sondern die Zuggabel. 
Die kann man auch leichter wechseln.

Das Kreischen gab es auch bei Fahrzeugen, die im Zündschloß keine 
Wiederholsperre für Startvorgänge hatte. Man konnte bei laufendem Motor 
den Anlasser wieder betätigen. Mir bekannte Kandidaten waren mal ältere 
Opel. Sogar in 1960-er Käfern war eine Wiederholsperre drin.

So nen Anlasser gibts sicher auch bei Ludolfs, oder auf heimischen 
Schrottplätzen. Neu sind sie nicht ganz billig.

Bei Anlassern, wird oft erst der Zugmagnet betätigt, der die Zuggabel 
und das Ritzel in Richtung großen Zahnkranz zieht. Erst dann werden die 
Motorkontakte zum Drehen betätigt. Also etwas zeitverzögert.

von Michael K. (charles_b)


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Also, die Karre läuft wieder. Anlasser war im Eimer, ansonsten keine 
Folgeschäden. Zündschloss leichtgängig gemacht, damit das Dingens sich 
nicht in freier Fahrt einklinkt.

Kosten 341 Euronen, davon 250 allein für den Anlasser. Ich hät aber auch 
keine Zeit und keinen Nerv gehabt, das selber zu machen.

von Michael S. (technicans)


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Da sollte man sich auch nur dran wagen wenn man eine solide
Metall-Berufsausbildung hinter sich hatte oder anderweitig
Erfahrung hat und über gutes reichhaltiges Werkzeug verfügt.
Vor einigen Monaten hab ich den Anlasser an eienm Golf 3
ausgewechselt und dabei festgestellt das einer der Haltebolzen
Bestandteil der Motoraufhängung war. Ohne ein paar handfeste
handwerkliche Kenntnisse hätte ein unerfahrener Schrauber dabei
glatt die Krise bekommen. Für mich war das glücklicherweise kein
Problem. Reparaturkosten inkl. Ersatzteil 30 Euro.

von Michael K. (charles_b)


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Michael S. schrieb:

> ...ausgewechselt und dabei festgestellt das einer der Haltebolzen
> Bestandteil der Motoraufhängung war. Ohne ein paar handfeste
> handwerkliche Kenntnisse hätte ein unerfahrener Schrauber dabei
> glatt die Krise bekommen. Für mich war das glücklicherweise kein
> Problem. Reparaturkosten inkl. Ersatzteil 30 Euro.

Gut! Klar, vor dem Schrauben muss man sich ein Bild von der Lage machen, 
im Handbuch nachlesen und vielleicht in den Foren stöbern. Auch dann 
kommt oft der Moment, wo alles nicht zusammenläuft, die letzte Schraube 
festsitzt etc.

Aber 30 Euro MIT Anlasser? Cool. Wo hast du das Ersatzteil herbekommen?

von Michael S. (technicans)


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Ebay.,gebraucht natürlich, aber im guten Zustand.
Muss man natürlich Geduld haben.

von Bernd F. (metallfunk)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> @Michael K-punkt:
>
> Das laute Kreischen kommt daher, wenn sich das Anlasserritzel mit dem
> großen Zahnkranz am Schwungrad gemeinsam den Rest gibt.

>
> Das Kreischen gab es auch bei Fahrzeugen, die im Zündschloß keine
> Wiederholsperre für Startvorgänge hatte. Man konnte bei laufendem Motor
> den Anlasser wieder betätigen. Mir bekannte Kandidaten waren mal ältere
> Opel. Sogar in 1960-er Käfern war eine Wiederholsperre drin.


Das geht auch exotisch.

Beim 124er Benz ( Die alten guten ) mit Automatikgetriebe !

Ein kleiner Schalter ist für die Rückfahrleuchte beim
Rückwärtsgang zuständig.

Gleichzeitig ist da ein Kontakt eingebaut, der neuerliches
Anlassen bei laufendem Motor verhindert.

Das Teil geht aber ganz blöd kaputt !

Bei laufendem Motor wird bei Schaltstellung " R " der Anlasser
eingeschaltet.

Diese Schaltstellung muß man aber überschreiten, um von "N"
= Leerlauf, zu " D" = Fahren zu kommen.

Das Geräusch verursacht heftige Zahnschmerzen.

von Michael K. (charles_b)


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> Das Geräusch verursacht heftige Zahnschmerzen.

DAS beschreibt das Geräusch sehr treffend.

und: das mit dem "Zeit haben" ist richtig - doch ich wollte auch, dass 
das Auto möglichst bald wieder fährt. Leider häufen sich die Reparaturen 
(na ja, 14 Jahre...) so dass sich irgendwann die Frage stellt ob man 
nicht umsteigen sollte.

P.S. bin ja froh, dass andere Hersteller als VW auch "Böcke" in ihren 
Konstruktionen haben.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Skoda (Fabia Diesel),

Derzeit der Preiswerteste am Markt und Top in Ordnung super Straßenlage 
bis zur Topspeed (190)

Ich bin seit 6 Monaten begeistert nach Ford und Peugot(fahre ich noch 
immer)
Auch der Service ist top. Eine Schraube an der Türbremse (Beifahreseite 
hatte sich dieser Woche gelöst und wurde sofort mit Loctite versehen und 
befestigt, vor meinen Augen direkt vor dem Geschäft. Kein Zeitverlust 
keine Kosten kein Trouble. Das hatte ich erwartet und so akzeptiere ich 
das gern.

MfG

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