Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Simulation Glühlampendefekt


von Sven (Gast)


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Hallo Leute,
folgende Problemstellung:

bei eine Leuchtenüberwachungsanlage werden Glühlampen eingesetzt, 
speisende Spannung: 220V DC. Vor diesen Glühlampen befinden sich kleine 
Geräte, die auf Befehl die Lampe ein- und ausschalten.
Es wird beobachtet, dass bei einem Defekt einer Glühlampe eben dieses 
kleine Gerät kaputt gehen kann.
Vermutung: Dass bei einem Glühfadenbruch dieser einen Kurzschluss 
verursacht, halte ich für unwahrscheibnlich. Ich denke eher, da das 
ganze mit DC-Spannung betrieben wird, dass im Moment des Glühfadenbruchs 
ein Lichtbogen entsteht, und dass dadurch ein überhöhter Strom dieses 
Vorschaltgerät zerstört.
Es wurde jetzt eine Schutzschaltung auf diesen Vorschaltgeräten 
integriert, welche den Ausgang im Fall eines Glühlampendefekts 
abschalten soll.
Den Test, bei dem ich einen direkten Kurzschluss generiert habe, war 
erfolgreich.
Nun stehe ich vor der Frage: wie kann ich einen Glühlampendefekt 
simulieren, bzw. evtl. einen Lichtbogen? (bei verhältnismäßig geringem 
Aufwand.)
Meine erste Idee war, eine Glühlampe mit Überspannung zu betreiben, doch 
ist dabei das Abschätzen, wann diese dann defekt wird, nicht gerade 
genau.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee dazu.

Gruß, Sven.

von Nitram L. (nitram)


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Bei einem Kurzschluss ist der Strom schon maximal - bei einem 
eventuellen Lichtbogen fließt auch kein mA mehr...

nitraM

von MaWin (Gast)


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> Dass bei einem Glühfadenbruch dieser einen Kurzschluss
> verursacht, halte ich für unwahrscheibnlich.

Der Kurzschluss entsteht durch eine Metalldampfwolke,
also schon irgendsowas wie ein Plasma-Lichtbogen.

Da das passiert, wenn der Glühfaden an einer Stelle zu dünn
geworden ist, ist eine Simulation mit einer Glühbirne die
deutlich über ihrer Nennspannung betrieben wird schon recht
realistisch. Aufdrehen bis es knallt. Lampen mit kleinem
Glaskolben und kurzem Glühdraht sind natürlich besonders
anfällig, also Halogenlampen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Martin L. schrieb:
> Bei einem Kurzschluss ist der Strom schon maximal -
> bei einem eventuellen Lichtbogen fließt auch kein mA mehr...
Aber anders: ich könnte mir da schnelle Stromänderungen vorstellen
(immerhin knattert und brutzelt so ein Lichtbogen in der freien Natur 
ganz hüsch)...

von GB (Gast)


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Sven schrieb:
> Nun stehe ich vor der Frage: wie kann ich einen Glühlampendefekt
> simulieren,

Schütz mit zwei Schließern, auf den einen Schließeringang +DC, auf den 
zweiten Schließereingang -DC, die Ausgaänge beide mit dünnem Draht 
verbinden (Dicke und Material musst Du ausprobieren). Beim Ansteuern des 
Schütz wird über die Schließer der Ausgang kurzgeschlossen, Draht 
verdampft (ween dünn genug), gleicher Effekt wie bei der Glühlampe.

von Mike S. (drseltsam)


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Ein Relay was den Strom abkann kurzschließen und wieder öffnen? Es 
könnte ja auch ein Schaden durch das plötzliche Öffnen des Kontaktes 
nach dem Lichtbogen sein, was induktive Spitzen erzeugt die das VSG 
zerstören.

von Ben _. (burning_silicon)


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wie sieht denn der defekt dieser geräte aus? also was ist defekt und in 
welcher art ist es defekt? durchgeschossener triac?

ich vermute auf jeden fall einen kurzschluß im moment des durchbrennens. 
das habe ich vor allem mit billigem glühobst schon selbst erlebt - gibt 
einen sehr hellen lichtblitz und pustet den 16A automaten der 
hausabsicherung raus.

teurere glühlampen haben dafür eine kleine schmelzsicherung im 
glaskolben-teil von wo aus der glühfaden gehalten wird.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sven schrieb:
> Meine erste Idee war, eine Glühlampe mit Überspannung zu betreiben, doch
> ist dabei das Abschätzen, wann diese dann defekt wird, nicht gerade
> genau.

Glühlampe im Betrieb mit starken Vibrationen belasten.

von Max (Gast)


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Schonmal auf die Idee gekommen, dass es auch spannungsspitzen sein 
können....
Wenn so ein glühobst Silvester feiert, dann gibts erstma nen Kurzen und 
dann einen sehr plötzlichen "Stromstop" -> Spannungsspitze aus 
Leitungsinduktivität.

von Erich (Gast)


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>Vermutung: Dass bei einem Glühfadenbruch dieser einen Kurzschluss
>verursacht, halte ich für unwahrscheibnlich.

Diese Vermutung ist falsch.
Ich habe selbst schon erlebt, daß eine ganz normale 60 Watt Glühlampe 
beim Durchbrennen einen 16 Ampere Sicherungsautomaten auslöst.
Kommt wohl eher selten vor, ist aber möglich.
Durch welchen genauen Effekt das ausgelöst wird, ist mir unbekannt. 
Möglicherweise ist es eine Art Metalldampfwolke wie schon beschrieben.
Ob man das (reproduzierbar) simulieren oder als Versuch nachstellen 
kann, ist eher unwahrscheinlich, fürchte ich.

>Es wird beobachtet, dass bei einem Defekt einer Glühlampe eben dieses
>kleine Gerät kaputt gehen kann.

Man sollte sich also darauf konzentrieren, das Kaputtgehen des Geräts zu 
vermeiden, auch bei "harten" Kurzschlüssen.
Ansätze:
Entweder einen Leistungswiderstand in Serie bringen, um den max. Strom 
soweit zu begrenzen daß das Gerät damit (kurzzeitig) zurechtkommen kann.
Oder das Meßprinzip umstellen. Also von (vermuteter) "Shunt" Messung auf 
Hall-Prinzip.

Aber das wurde ja bereits umgesetzt, wie dur schreibst.

Ob es "härtere" Situationen gibt als ein direkter Kurzschluss ist kaum 
vorstellbar.

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