Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PWM am Mosfet für 512 LEDs


von Dirk (Gast)


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Hallo,
Ich suche ein Mosfet, um 512 LED (parallel mit Vorwiderstand, je 
0,02A=10,24A) zu dimmen.

Dachte an ein Logiklevel Mosfet IRLIZ44N
http://www.reichelt.de/IRL-IRFZ-Transistoren/IRLIZ-44N/index.html?;ACTION=28;LA=3;ARTICLE=41768;GROUPID=2896;GROUP=A167;SID=11@TZ3jDX8AAAIAAHQgFF1bbb150fb76985e3b1c0da0ca5bd0327

Es kann wohl 30 Ampere. Nun meine Fragen:
1.
Reichen die 5 V aus meinem Atmega am Gate des Mosfets, um die benötigten 
10,24 Ampere durchzuschalten? Im Datenblatt steht was von 16 Volt. 
Verstehe das nicht ganz.

2.
...oder brauche ich ein Treiber IC? Bei Logiklevel Mosfets doch nicht, 
gell?

3.
Was wäre eine geeignete PWM Frequenz? Will die Schaltverluste im Mosfet 
minimal halten, um mit einem passiven Kühlkörper auszukommen. Die LEDs 
dürfen aber auch nicht flimmern.

Zwischen Drain und Source liegen übrigens 9 Volt.

Danke danke danke,
Dirk

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Dirk schrieb:
> Reichen die 5 V aus meinem Atmega am Gate des Mosfets, um die benötigten
> 10,24 Ampere durchzuschalten?

Fig. 1 und 2
Bei 10A Drainstrom und 4V am Gate fallen über dem Mosfet zwischen 0,25V 
(25°C) und 0,5V (175°C) ab. Das bedeutet eine Verlustleistung zwischen 
2,5W und 5W. Die Schaltverluste kommen noch oben drauf. --> Kühlkörper 
nötig.



> Ich suche ein Mosfet, um 512 LED (parallel mit Vorwiderstand, je
> 0,02A=10,24A) zu dimmen.
> Zwischen Drain und Source liegen übrigens 9 Volt.

Wenn du schon 9 V zur Verfügung hast, dann kannst du auch zwei Leds, je 
nach Farbe auch drei, in Serie schalten. Dann hättest du nur noch 5 A.

von Frank S. (franksanderdo)


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Hallo Dirk,

VGS 16V ist die maximale Gate - Source Spannung.
Wenn Du mehr anlegst kann der FET sterben.
Schau mal in das Datenblatt Fig.3. Die Kurve ist zwar für 25V VDS aber 
ich bin mir sicher auch bei 9V VDS hast Du sicher >10 A

Einen Treiber brauchts nicht, aber ich täte immer einen (Angst) 
Widerstand in die Gate Leitung bauen.

Leider bin ich kein Spezialist um die Maximale Schaltfrequenz des FET zu 
berechnen.
Ein einfacher Versuch kann Dir aber helfen denke ich:
Angefangen bei .... 1Hz langsam rauf schauen wann nix mehr flakkert. Das 
ist der untere wert. Dann weiter bis keine Steigerung mehr sichtbar ist.

Gruß aus dem mittleren Osten
Frank

von Tip (Gast)


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Frank Sander schrieb:
> Einen Treiber brauchts nicht, aber ich täte immer einen (Angst)
> Widerstand in die Gate Leitung bauen.

Mit dem "Angst"-Widerstand wird allerdings die Umladezeit für die 
Gate-Kapazität erhöht, so dass die Verlustleistung steigt.
Nicht zu groß machen, gelle :-)

von Falk B. (falk)


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@Dirk (Gast)

>Reichen die 5 V aus meinem Atmega am Gate des Mosfets, um die benötigten
>10,24 Ampere durchzuschalten?

Bei 5V hat er 25mOhm, macht bei 10,3A ~2,7W Verlustleistung. Geht so.

> Im Datenblatt steht was von 16 Volt.
> Verstehe das nicht ganz.

Das ist der maximal zulässige Wert, danacht geht das Ding kaputt.

>...oder brauche ich ein Treiber IC?

Naja, geht hier gerade noch so ohne Treiber.

> Bei Logiklevel Mosfets doch nicht,
>gell?

Kommt immer auch die benötigste Schaltgeschwindigkeit an.

>Was wäre eine geeignete PWM Frequenz? Will die Schaltverluste im Mosfet
>minimal halten, um mit einem passiven Kühlkörper auszukommen. Die LEDs
>dürfen aber auch nicht flimmern.

Nimm 200 Hz und gut. Selbst 100Hz reichen.

>Zwischen Drain und Source liegen übrigens 9 Volt.

Dort liegen hoffenlich deine LEDs mit Vorwiderständen. Aber dein MOSFET 
ist nicht sonderlich günstig gewählt. Ein isoliertes gehäuse brauchst du 
nicht, das ist eher von Nachteil beim Kühlen. Such dir einen mit 
normalem TO220 Gehäuse.

MfG
Falk

von Uwe (Gast)


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LED's können nicht parallel betrieben werden. Da LED's ab einer gewissen 
Spannung(Vf Vorwärtsspannung) eine Steile Strom-Spannungskennlinie 
haben, also ein wenig mehr Spannung viel mehr Strom, sind sie sehr 
empfindlich auf Spannungsänderungen. Die Vorwärtsspannung ist leicht 
unterschiedlich bei allen LED (auch vom selben Typ).Irgendeine der 512 
LEDs würde den meißten Strom ziehen und Wärmer werden als die anderen.
Sie haben außerdem einen Positiven Temperaturkoeffizienten, daß heißt je 
wärmer desto mehr Strom - folglich die LED wird noch wärmer und zieht 
noch mehr Strom und noch Wärmer und noch mehr Strom usw. bis Kaputt.
Das machen die anderen dieser auch nach, nur diese eine war jetz 
schneller.
Der Strom kann nun nicht mehr durch diese LED und geht seinen Weg durch 
die Anderen, diese kriegen noch mehr Strom werden noch heißer ziehn mehr 
Strom usw. Die nächste geht kaputt usw bis alle kaputt sind. dieser 
vorgang beshcleunigt sich. (Sieht aber bestimmt trotzdem cool aus)
Man könnte jeder LED einen Vorwiderstand Spendieren (uncool)
also reihenschaltung ABER 512 LEDs heißt 512xVf das heißt bei roter LED 
1.2V
bei blau schon um 3,x
also 1.2Vx512 = 614,4V (uncool)
also gemischt Reihenschaltung/parallel immer ca.32 (38,4Vf)oder so in 
Reihe mit Vorwiderstand und dann alle 16 Reihenschaltungen parallel. 
damit geht der benötigte Strom um faktor 16 runter also 10,24A/16=0,64A.
viel Spass

von Dirk (Gast)


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Hi und danke schon mal für die Infos.

Als Widerstand zwischen Gate und Controller nehme ich 100 Ohm, um die 
50mA-Grenze des Atmegas nicht zu überschreiten, gell?

Serienschaltung haut nicht hin, da ich die LEDs einzeln ansteueren will 
(ULN2803+Schieberegister).

PWM Frequenz werde ich dann einfach, wie von Frank beschrieben, 
ausprobieren.

Danke und Grüße,
Dirk

von Falk B. (falk)


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@  Uwe (Gast)

>LED's können nicht parallel betrieben werden.

Bla. Zum 1001mal das gleich, öde Thema. Ist alles schon richtig 
dokumentiert, siehe LED.

@Dirk (Gast)

>Als Widerstand zwischen Gate und Controller nehme ich 100 Ohm, um die
>50mA-Grenze des Atmegas nicht zu überschreiten, gell?

Nein, lass ihn weg. Die Ausgänge vom AVR sind selbt schon hochohmig 
genug. Und kurze Spitzen verkraften die.

>Serienschaltung haut nicht hin, da ich die LEDs einzeln ansteueren will
>(ULN2803+Schieberegister).

Dann sag das doch! Du willst als VCC schalten. Das geht etwas anders!

http://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor#Wie_kann_ich_mit_5V_vom_Mikrocontroller_12V_und_mehr_schalten.3F

Und lies mal was über Netiquette.

>PWM Frequenz werde ich dann einfach, wie von Frank beschrieben,
>ausprobieren.

Völliger Käse. 100Hz und gut. Da gibt es nicht wirklich was zu 
probieren, solche Sachen sind schon millionenfach aufgebaut worden.

MFG
Falk

von Knut (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
>>Als Widerstand zwischen Gate und Controller nehme ich 100 Ohm, um die
>>50mA-Grenze des Atmegas nicht zu überschreiten, gell?
>
> Nein, lass ihn weg. Die Ausgänge vom AVR sind selbt schon hochohmig
> genug. Und kurze Spitzen verkraften die.

Ja is halt die Frage wie lange, 100R passen schon. Außerdem verursachen 
solche Stromspitzen immer unnötig Rabatz auf der VCC, da diese ja nun 
direkt aufs Gate geschaltet wird. Also, bei 100Hz kannst ohne Probleme 
220R reinhauen.



Knut

von Frank S. (franksanderdo)


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Moin Falk,

entschuldige das ich nicht alles weis.
(Ich glaube aber ich hatte darauf hingewiesen??)

Käse war mein Lösungsansatz deswegen sicherlich nicht.

Daher danke ich dir herzlich für den Hinweis auf die Netiquette ;-)

Grüße aus dem mittleren Osten
Frank

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