Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Automatischer Ausschalter


von Wolfgang S. (wsm)


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Hallo,

ich möchte beiliegende Schaltung zu Diskussion stellen.

Es handelt sich um eine bewusst einfache Version eines automatischen 
gesteuerten Ausschaltens einer uC-Schaltung.

Ich gehe davon aus, dass eine Schaltung z.B. aus einer 9V-Batterie 
versorgt wird und die Spannung über einen 7805 o.ä. auf 5V stabilisiert 
wird.
Ein 7805 ist in der Regel sowieso vorhanden oder eingeplant.

Ergänzt werden 4 Widerstände und zwei Transistoren sowie ein Taster.

Zur Funktion:

Durch den Taster wird der PNP-Transistor eingeschaltet, so dass auch 
beim FET der Drain-Anschluss (GNDA) mit GND verbunden wird.

In meinem Fall bleiben am FET ca. 5mV, das ist vernachlässigbar.

Nach dem Einschalten des uC muss innerhalb der "Drückzeit" des Tasters 
der "Schaltport" auf 0V gesetzt werden, so dass über den Widerstand R4 
des beschriebene Stromfluss erhalten bleibt.

Wird der Schaltport zeit- oder ereignisgesteuert auf 5V (log 1) gesetzt, 
so sperrt der FET und der uC wird ausgeschaltet.

Das funktioniert alles bestens.

Meine Fragen:

1. Kennt jemand eine einfachere Schaltung?
und
2. Es bleibt im ausgeschalteten Zustand ein Strom von ca. 5uA. Ich kann 
aber nicht feststellen warum das so ist.

Für Hinweise bin ich dankbar.

W.

von MaWin (Gast)


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> Automatischer Ausschalter

Was willste denn da noch ausschalten,
wenn der 7805 mit 5mA Dauerstrom immer an der Batterie bleibt ?
Nicht 5uA, sondern 5mA

> automatischen gesteuerten Ausschaltens einer uC-Schaltung.

Dafür tut's der Sleep-Befehl.
Dann zieht der Prozessor weniger Strom als die Selbstentladung der 
Batterie.

Natürlich nur wenn ein LP2950 oder ähnlich passendes als Spannungsregler 
eingesetzt wird.

Und externe zusätzliche Peripherie, die kann dann der uC abschalten, 
z.B. per Port-Pin.

von Sepp (Gast)


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Wenn es schon um's Stromsparen geht:
Nimm einen Abschaltbaren 5V-Regler mit Ultra-Low-Power.

Da lohnt es sich mal bei "MICREL" nachzusehen.
Die haben solche Regler, natürlich niicht nur Low-Power,
sondern auch Low Drop out.

Den 7805 kannst du hier vergessen.
Ein Abschaltbarer Regler bleibt an der Batterie.

von Jörg H. (idc-dragon)


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Du schaltest die Masseleitung, das löst bei mir reflexhaft Unbehagen 
aus, sowas macht man nicht, zuviele Probleme mit z.B. veränderlichem 
Potential auf der Schaltung. Ich würde einen High-Side Switch bauen, und 
zwar noch vor dem Regler. Einen 7805 kenne ich eher mit Leckströmen von 
5 mA, insofern wundert mich daß du (wo?) so wenig gemessen hast.

Jörg

von Wolfgang S. (wsm)


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@MaWin

Wenn du genau hinschaust wirst du feststellen dass der 7805 an GNDA 
liegt und nicht an GND. Die von dir angenommenen 5mA sind somit falsch.

5uA habe ich gemessen und die haben nicht mit dem 7805 zu tun.
Der Sleep-Modus schaltet auch nicht alles aus. Das Display zieht 
weiterhin strom. Der angeschlossenen Messverstärker benötigt auch ein 
paar mA. Das HF-Modul will auch versorgt sein und die Displaybeleuchtung 
kommt auch noch dazu.

Ggf. kannst du die Fragen beantworten?

W.

von Irina (Gast)


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Ich würde es High-Side machen und vor dem 5V-Regler.

von Wolfgang S. (wsm)


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Danke für den High-Side Hinweis.

Wie sieht den ein Schaltungsvorschlag aus, der für Batterien ab 7V bis 
zu 14V arbeitet?



@ Jörg

Wenn du die Schaltung verstanden hast wird dir klar, dass gerade die 
Potentialprobleme damit gelöst wurden.

5 uA wurden am GND-Anschluss der Batterie gemessen.

W.

von Frank S. (franksanderdo)


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Hallo Wolfgang,

Für einfacher habe ich noch keine wirklich gute Idee.
Wegen dem "Leckstrom" :
Kann es sein das der durch den Transistor und R1 schleicht?

Mein 2. Verdacht liegt beim 7805. Ich habe im Kopf das der auch ohne 
Last ein bisschen was schluckt.

Grüße aus dem mittleren Osten
Frank

von Wolfgang S. (wsm)


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Der GNDA-Anschluss der Reglers ist nur über den FET mit GND verbunden. 
Wenn der FET ausgeschaltet ist, dann fließt kein Strom. Somit ist die 
Stromaufnahme des 7805 bedeutungslos.

Ich habe auch schon den Transistor getauscht, aber ohne Veränderung.


W.

von Frank S. (franksanderdo)


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Moin Wolfgang

Darfst mich hauen ;-)
Das mit dem GNDA habe ich rundweg übersehen :-(

Ich kann leider keinen Versuchsaufbau basteln, aber ich vermute den Weg 
immer durch den Transistor. Hast Du eine Chance im abgeschalteten 
Zustand den Basisstrom zu prüfen?

Grüße aus dem mittleren Osten
Frank

von mukl (Gast)


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moin Wolfgang
Schau doch mal in diesen Fred
Beitrag "Transistortester mit AVR"
Dort haben die Macher das ganz gut gelöst, finde ich

von John (Gast)


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einfacher Vorschlag

von Wolfgang S. (wsm)


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@John

Vielen Dank für diesen Vorschlag.

Die Variante hatte ich auch schon, aber bei ca. 200mA reicht ein kleiner 
Transistor nicht mehr aus. Er wird zu heiß. Diese erste Schaltung lief 
sonst fast gut. Es blieb ein Reststrom von knapp 0,2 mA, weil im 
ausgeschalteten Zustand bei dem NPN-Transitor noch einige uA fließen.
Durch das Einfügen von Widerständen zwischen B und E bei beiden 
Transistoren lag der Reststrom danach bei ca. 1uA.

Wegen der nachfolgenden Kondensatoren am 7805 ist mir auch einmal der 
PNP-Transistor kaputt gegangen.

Deswegen habe ich auch eine Lösung gesucht, die mit geringeren 
Spannungsverlusten auskommt. Aus diesem Grund ist meine Schaltung 
entstanden, der FET schafft das problemlos mit nur 5mV Spannungsabfall 
bei 220mA.

Mein am Anfang genannter Reststrom von 5uA war übrigens nur 0,5uA. Da 
ist mir ein Schreibfehler unterlaufen.


Vielen Dank

W.

von John (Gast)


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Wolfgang Schmidt schrieb:
> Die Variante hatte ich auch schon, aber bei ca. 200mA reicht ein kleiner
> Transistor nicht mehr aus. Er wird zu heiß.

Einfach größeren Transistor nehmen, ev. Darlington.

Du kannst das ganze auch mit einem P-Kanal und einem N-Kanal Mosfet 
aufbauen. (Bild)

Wolfgang Schmidt schrieb:
> Deswegen habe ich auch eine Lösung gesucht, die mit geringeren
> Spannungsverlusten auskommt.

Solange die Eingangsspannug hoch genug ist, spielt der Spannungsabfall 
am Transistor keine Rolle: es ist ja egal ob die Spannung am Transistor 
oder am 7805 verheizt wird.

Die Kombination von 9V Batterie und 7805 ist aber etwas ungünstig. Eine 
9V Batterie besteht aus 6 Zellen, und bei einer Entladeschlussspannung 
von 0,9V pro Zelle ergibt das eine Entladeschlussspannung von 5,4V für 
die Batterie. Wie weiter oben schon erwähnt wurde, ist hier ein LDO 
angebracht, da mit einem 7805 nicht die ganze Kapazität eines 9V Blocks 
ausgenutzt werden kann.

Gruß
John

von Irina (Gast)


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>Du kannst das ganze auch mit einem P-Kanal und einem N-Kanal Mosfet
>aufbauen. (Bild)

Ja, genau, ein IRF5305 und BS170 sollten konvenieren. Eventuell ist noch 
ein Halteglied am Gate des BS170 nötig, welches garantiert, daß der 
IRF5305 wirklich vollständig ausgeschaltet wird.

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