Ich habe gestern meine Labornetzteile in Reihe geschaltet, um damit 125V bei max 2A zu erzeugen......bis ich einen kurzen Gebaut habe. Jetzt sollte man denken alles strombegrenzt und kurzschlußfest, doch ein älteres noch mit DM erstandenes Voltkraft Labornetzteil mit LCD Digitalanzeigen Typ Digi35 (30V, 3A) machte dem Funken an den sich berührenden Laborsteckern Konkurrenz und quittierte den Kurzschluß mit Krachen, Funkenflug und dickem weissem Rauch aus den Lüftungsschlitzen. Habe alles sofort ausgeschaltet und erstmal abkühlen lassen. Bevor ich das Netzteil heute aufgeschraubt habe, wollte ich es zunächst ausprobieren. Und siehe da, es hat keinen funktionalen Schaden genommen, alles geht ganz normal. Also trotzdem aufgeschraubt, Platine von Haltewinkeln gelöst und absolut nix zu sehen, kein verschmorter Widerstand, kein versauter Elko, sieht alles ganz sauber und normal aus. Und nu? Was kann an dem Netzteil so gefunkt und geraucht haben ohne Spuren zu hinterlassen? Ich vermute es war der Trafo selbst und was da geraucht hat war der Lack der Wicklungen oder der Kunsttoff der Zwischenlagen? Jemand einen Tipp was das gewesen sein kann? Ist zu befürchen, dass der Trafo irgendwo einen Wicklungsschluss hat? So long Remo
Der Trafo eher nicht. Wenn der weiße Rauch einen süßlichen Geruch hatte, war es ein Elko. Du wirst noch was übersehen haben beim nachschauen.
Deswegen baut man Dioden in Sperrrichtung an die Laborbuchsen im LNT. Wie lang hat denn der Kurzschluss angedauert? Was schafft das eine, was das andere Netzteil an Strom?
Hast du mal direkt an den Anschlussbuchsen nachgeschaut? Bei meinem abgerauchten Voltcraft war direkt auf die Buchsen noch ein kleiner Low-ESR Elko aufgelötet. Zwei Kerkos führten noch zur Erdungsbuchse. Wenn das so kracht und raucht bleiben wohl nur die Beinchen über, vielleicht findest du die noch ;)
Remo@ Te schrieb: > gestern meine Labornetzteile in Reihe geschaltet Sind deine Netzteile denn potentialfrei?
Jens Martin schrieb: > Sind deine Netzteile denn potentialfrei? Wie genau sollte es sonst möglich sein, sie in Reihe zu schalten und diese Anordnung eine Zeit lang zu betreiben, bis zum Entstehen des Kurzschlusses? Der TO weist extra darauf hin, dass Rauch und Qualm erst durch den Kurzschluss entstanden.
Es gibt Netzteile die haben auf der Vorderseite eine Erdungsbuchse zur Wahl, man kann damit auch Plus auf Erde legen. Selbstheilende Kondensatoren? Wenn du ein Oszi hast, dann schau dir ohne und mit Last die Kurven an, da ist bestimmt was. Und wenn kein Oszi verfügbar ginge vielleicht auch ein alter Lautsprecher mit entsprechendem Vorwiderstand, da sollte kein Brummen zu hören sein...
Vielleicht waren das auch Flussmittelrückstände die bei einen Widerstand oder einer Diode, welche heiß geworden ist, weggeraucht sind.
Becherelkos blasen meistens nach unten aus. Ich vermute mal, das es sich um Keramikwiderstände gehandelt hat. Du hast ja geschrieben, das das Gerät noch aus DM-Zeiten stammt. Da sammelt sich so einiges an Dreck und Belag ab. (Staub, Atemfette, mehrbeinige Bewohner) Wenn diese Widerstände kurz vorm abglühen sind, verdampft alles auf Ihnen, es stinkt, qualmt und zischt und blitzt. IdR. kann man aber den Aufdruck aber noch erkennen.
Hallo an alle, erstmal Danke für die vielen Reaktionen. Ich poste hier mal ein paar Fotos. Zu den allgemeinen Fragen: Also die Netzteile sind alle Erdpotentialfrei. Die schwächsten beiden Netzteile in der Reihenschaltung liefern 2A, die stärksten 3A. In Summe waren 4 Netzteile beteiligt, ein Profi dreifach NT von TTI, zwei ELV Billigheimer und dieses Voltcraft hier. Das Netzteil ist im Inneren erstaunlich wenig verstaubt, das liegt vermutlich daran, dass es die meiste Zeit in einem Regal zugebracht hat. Messgerätepark ist vorhanden, DSO, sehr genaues Multimeter, RCL-Messgerät, ... Details: Es ist ein Becherelko 4700uF mit zentraler Schraubbesfestigung eingebaut. Der hat eine Art Ventil an der Anschlussseite. Es sieht aber nicht so aus als ob dort ein Überdruck abgelassen wurde. Ich werde ihn mal an einem Pol freilöten und durchmessen (Kapazität und ESR). Direkt an den Anschlussklemmen ist nur ein kleiner Elko, der sieht OK aus. ich versuche ihn in Ruhe zu lassen,da die Zugänglichkeit sehr begrenzt ist. Die beiden Drahtlastwiderstände habe ich schon mit einer Vierpolmessung durchgemessen. Sie haben genau die geforderten 0,82 Ohm. Trotzdem sind sie farblich in der Mitte etwas "vergilbt", das könnte ja die Ursache gewesen sein? Zumal sie ziemlich genau dort unter den Lüftungsschlitzen sitzen, wo es rausgeraucht hat. Die Restwelligkeit mit und ohne Last werd ich mir mal genauer ansehen. Die Lastregelung hab ich schon grob geprüft und die scheint OK zu sein. Die Schwankung lag bei nur 40mV, die Last war aber kleiner 1A. Trotzdem völlig OK. Das einfachst ist wohl, einfach zuschrauben, weiterverwenden und hoffen, dass es lange lebt. Man muss sich das Leben ja nicht unnötig schwer machen und etwas reparieren, was nicht kaputt ist. so long Remo
Remo@ Te schrieb: > Das einfachst ist wohl, einfach zuschrauben, weiterverwenden und hoffen, > dass es lange lebt. Man muss sich das Leben ja nicht unnötig schwer > machen und etwas reparieren, was nicht kaputt ist. Aber stell sicher, dass du von allen Bauteilen die Werte hast. Ist später manchmal schwer rauszukriegen.
Ich weiss, bloede Frage: Bist Du sicher, dass Du das Netzteil aufgeschraubt hast, das den Rauch verursacht hat? citb
Hi, was ist mit diesen Stellen? So viel "Dampf" erzeugt in der Kurzen zeit doch nur ein Elko. Ich würde das noch mal so aufbauen, da NT offen betreiben (Finger raus lassen) und gucken. Wenn es auf DM Zeiten stammt ist es sicher 15Jahre alt. Die Elkos könnten eh mal gewechselt werden... Aus dem Grund hast du aus meiner Sicht nicht so viel zu verlieren als wenn du demnächst deine empfindliche 3,3V Elektronik an einer Welligen 15V Spannung betreibst da die Regelung im NT nicht klar kommt und dir dann etwas wirklich teures/wertvolles abraucht... Gruß, Thorsten
@A.K. ich habe einen Schaltplan mit Werten der Bauteile, da kann also nix schieflaufen, Danke. @citb: Ja, sicher. @Thorsten: Ja, du hast sicher Recht. ich hatte mir auch schon überlegt alle Elkos auszutauschen, wollt mich vor der Arbeit drücken, ist aber sicherlich der vernünftigste Weg. Die von dir eingekringelten Stellen: Beim kleinen Elko an den Anschlüssen, ist das nur der schwarze Strich auf der Unterseite, der hier noch zu sehen ist. Beim dicken Elko handelt es sich um die Folie, die um den Alubecher geschrumpft ist und an den Enden unterscheidlich weit um um den Kragen reinreicht. Hab jetzt die Lastregelung mal gemessen und da passieren ja merkwürdige Dinge. Bei 12V und 200mA Last hab ich einen Brumm von 150mv bei 150 KILO Hz drauf. Das Ding muss ja schwingen um diese Frequenz zu erzeugen??? Das muss ich mit nochmal genauer ansehen, für heute ist ersmal Schluss, das Wetter ist zu schön für sowas.... also so long Remo
Remo@ Te schrieb: > Die beiden Drahtlastwiderstände habe ich schon mit einer Vierpolmessung > durchgemessen. Sie haben genau die geforderten 0,82 Ohm. Trotzdem sind > sie farblich in der Mitte etwas "vergilbt", das könnte ja die Ursache > gewesen sein? Für mich sehen die Widerstände recht gut aus, bei meinem Digi3 (das noch nie geraucht hat) sehen die wie im Bild aus. Allerdings haben wir wohl unterschiedliche Revisonstände, die Wicklunganzahl ist nicht die selbe (Trafo und Elko sehen bei mir auch anders aus). Gruß Gerd
Hallo Gerd, yes bei deinem sieht es nach Strömung aus :-). Naja, ich schätze es werden die Elkos sein und auch gewesen sein ... Gruß, T.
Man beachte die kreative Auflötung der beiden Widerstände auf der Rückseite das Platine oben im Bild Top-2.jpg. Und der Aufkleber beim Trafo Side-1.jpg erinnert mich irgendwie an Zeugs aus Kombinaten des alten Honeckerstaates oder? ;)
Senfi@ Wer weiß wo Voltkraft seinerzeit fertigen ließ... Vielleicht bist du mit deiner Vermutung garnicht so weit von der Realität weg. Eines ist noch garnicht angesprochen worden: Wo lag das eigentliche Problem? Wenn alle in Serie liegenden Labornetzgeräte in die Strombegrenzung gehen, dann dürften bei einem Kurzen ja eigentlich keine grösseren Spannungen mehr auftreten. OAnscheinend haben aber die Regelungen irgendwie gegeneinander gearbeitet. Denn offensichtlich sind beim Digi35 ja wohl entweder zu hohe Spannungen oder zu hoher Strom aufgetreten, sonst hätts ja nicht geraucht. so long Remo
Bei einem Kurzen kann auch ein Netzteile ein inverse Spannung rückwärts in den Ausgang bekommen haben, je nachdem wo die Spannung wegen des Stromes zuerst weggeregelt wird.
Remo@ Te schrieb: > Wer weiß wo Voltkraft seinerzeit fertigen ließ Die wurden in Ungarn gefertigt. Recht solide Handwerksarbeit, wie man auch auf den Bildern erkennen kann, aus China kann man sowas normalerweise nicht erwarten. Die Schaltung hatte, ähm wie sag ich´s, noch Potential. Alles in allem aber recht brauchbar und preiswert.
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