Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Verdienst beim Praktikum


von Alexander (Gast)


Lesenswert?

Hi,

Ich muss im Rahmen meines Studiums (Dipl.Ing Elektrotechnik -TH) 
18Wochen Pflichtpraktikum in einem Unternehmen leisten.
Letzte Woche das Bewerbungsgespräch: man bietet mir 500€ im Monat.

Liegt das im Durchschnitt? Wieviel habt ihr so bekommen? Das kommt mir 
nämlich recht wenig vor...

Viele Grüße,

Alex

von kurt (Gast)


Lesenswert?

Automobilherteller zahlen für ein Praktikum je nach Qualifikation 
(Bachelor, Master, Diplomer) 650 bis 800 € im Monat.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

also 500 ist meiner Einschätzung nach, unteres Mittelfeld.

Ich habe 570 bekommen, ich kenne auch jemanden der 375 bekommen hat. 
Also wichtiger als das Geld ist: Stimmt die Stelle fachlich. Möchtest du 
genau das später im Beruf weiter machen? Was natürlich nicht heißen 
soll, dass ich ohne Bezahlung nen Praktikum machen würde. Aber ne 
überdurchscnittlich bezahlte Praktikumsstelle zu suchen wäre meiner 
Meinung nach die falsche Priorität.

von max (Gast)


Lesenswert?

Geld ist auch ein Maß, wie der Betrieb die Aufgabe bewertet.
Falls man ein besonderes Praktikum macht,z.B. bei einem großen 
Forschungsinstitut, wie Cern, kann man das Geld weniger anschauen. Sonst 
würde ich aber die Volontariats- Masche möglichst nicht mitmachen.

von Alexander (Gast)


Lesenswert?

Fachlich ist die Stelle schon Top.
Mein Problem ist allerdings eher dass ich mit den 500€ nicht wirklich 
über die Runden komme. Bevor ich allerdings nach mehr frage, wollte ich 
eben wissen wie es bei anderen aussieht

von Praktikum (Gast)


Lesenswert?

500 Euro sind wohl noch im Mittelfeld. Nach meiner Erfahrung zahlen die 
meisten grossen rund 600 Euro/Monat (von Siemens weiss ich es noch 
sicher). Dann gibt es natuerlich Abweichungen nach oben und unten. Ein 
paar Kommilitonen mussten sich wohl mit knapp 300 begnuegen, ich hatte 
eine Stelle mit ca. 1,5k/Monat. Das war aber die absolute Ausnahme, ich 
habe sonst noch von keinem Betrieb mit vergleichbaren Gehalt im 
Praktikum gehoert.

Generell wuerde ich mich aber der Meinung von Klaus anschliessen. Wenn 
du mit dem Geld irgendwie klar kommst, duerfte die Erfahrung aus dem 
Praktikum langfristig gesehen die bessere/wichtigere Wertanlage 
darstellen. Erkundige dich doch mal bei der Firma, eventuell gibt es 
noch Wohngeldzuschuss oder Aehnliches. Viel Erfolg!

von Rudi Ratlos (Gast)


Lesenswert?

Ob viel Geld immer glücklicher macht,

wäre vorher noch etwas genauer zu prüfen, ob dadurch irgendwelche Limits 
überschritten werden.

Lies Hinzuverdienstgrenze 
http://www.bkk-beiersdorf.de/Mitgliedschaft/Studenten_Azubis/index.html

z.B. wegen 3 € mehr Kindergeld weg / Versicherung nötig usw.

von Alexander (Gast)


Lesenswert?

Es geht sich nicht darum mit Geld glücklich zu werden, eher über die 
Runden zu kommen (Studiengebühren sei dank, Fahrtkosten zur Firma, 
Autoversicherung usw.)

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


Lesenswert?

Für ein ein Praktikum am Anfang des Studiums ist das gut, für ein 
Praktikum nach dem Grundstudium zu wenig.

von Geiz ist Geil (Gast)


Lesenswert?

Andreas Schwarz schrieb:
> Für ein ein Praktikum am Anfang des Studiums ist das gut, für ein
> Praktikum nach dem Grundstudium zu wenig.

Seit wann bekommt man Geld für die Praktika zu Beginn des Studiums?
Da kann/konnte man ja froh sein, überhaupt genommen zu werden, damit man 
das Studium beginnen kann bzw. überhaupt das Vordiplom bekommt. Bei den 
kleineren bis mittleren Unternehmen gibt sehr häufig überhaupt keine 
Bezahlung, selbst während des großen Praktikums nach dem Vordiplom bzw. 
dem berufspraktischen Semester. Wenn man noch Glück hat, gibt es eine 
kleine Abschlussprämie, die nach Erfolg/Güte der Praktikumsarbeit 
gestaffelt wird.
Ist jedenfalls in der Branche mit dem ewigen Ingenieurmangel so - 
Maschinenbau.
Da ist der Ts mit seinen 500 Euro noch gut bedient.

von Alexander (Gast)


Lesenswert?

Ich stehe noch ein Semester vor der Diplomarbeit - ich sollte also mehr 
Geld aushandeln.

von zzzz (Gast)


Lesenswert?

Bekannte von mir und ich selbst hatten stets deutlich mehr, allerdings 
nicht in Deutschland. Etwa so viel, wie ein Berufseinsteiger in weniger 
gut bezahlten Berufen nach einer Lehre.

Bei den Lohnverhandlungen würde ich dem Arbeitgeber deine Situation ganz 
klar erklären: Sag, dass du Student bist, keine Ersparnisse hast, nicht 
neben dem Praktikum arbeiten kannst und somit von dem Geld schlicht und 
einfach Leben musst. Wichtig ist natürlich auch, dass aus deinem 
Lebenslauf hervorgeht, dass man dich tatsächlich einigermassen produktiv 
einsetzen kann. Beispielsweise, weil du eine Programmiersprache wirklich 
gut kannst oder weil du schon sonstwo auf dem Gebiet gearbeitet hast.

Für lau würde ich das Praktikum nur dann machen, wenn es eine sehr 
nahmhafte Firma bzw. Stelle ist, die Signalwirkung in deinem Lebenslauf 
haben kann. (Oder wenn sonst wirklich nichts zu kriegen ist.)

von Carsten S. (dg3ycs)


Lesenswert?

Hi,

wie schon geschrieben liegen die 500 Eur, im Mittelfeld. Große Firmen 
zahlen oft ein wenig! mehr (550-650) viele aber auch deutlich weniger.
ICh würde aber auch den Faktor Erfahrung und Spass deutlich wichtiger 
werten als den Betrag des GEhaltes.

So höre ich immer wieder das bei den Großen und Namhaften (S... B...) es 
sehr davon abhängt WO man wirklich innerhalb des Unternehmens landet.
Gehalt ist identisch, es gib/gab da sogar oft noch Fahrt/und 
Wohnungszulage, aber der eine ist total begeistert, hat nach der ersten 
Woche bereits verantwortung für ein eigenes Projekt und macht daran 
später auch seine Diplomarbeit, wobei das Projekt anschließend 
tatsächlich auch in die Produktion einfloss und so nochmal eine dicke 
(freiwillige) Zusatzprämie und direktes Jobangebot mit guter Entlohnung 
folgte

Anderer Student, ungefähr fachlich und Menschlich selbe (gute) 
Qualifikation, nur eher SW anstelle HW, selbes Unternehmen, selbe 
Grundvergütung, andere Niederlassung: Durfte erst nur Mitlaufen und 
Kaffeekochen, hat dann irgendwann ein AlibiProjekt bekommen wo schnell 
klar war das wird nie weiterverfolgt, Überhaupt keine Unterstützung, 
Anleitung, Erklärung. Am besten Still in der Ecke sitzen und nicht 
stören. Als dieser dann wechseln wollte war es dann zu spät, die Zeit 
war den anderen Unternehmen zu kurz, zumindest für ein entlohntes 
Praktikum.
Diplomarbeit war dann bei einer anderen Firma.
Wenn du so eine Stelle erwischt, dann nützt auch die beste Entlohnung 
nichts, da wünscht du dir schnell fürs halbe Geld woanders Sinnvoller zu 
arbeiten. Vom Effekt auf die Vita und für die Erfahrung ganz zu 
schweigen.

Daher 500Euro sind nicht wirklich zu wenig, wenn der Praktikumsbetrieb 
dir viel Erfahrung bieten kann und du dich mit "für dich nützlichen" 
Dingen beschäftigen kann. Da würde ich nicht für 100Euro mehr irgendeine 
Notnagelstelle annehmen.
Falls die Stelle aber auch schlicht nicht deine Wunschstelle ist, dann 
würde ich schon alleine aus diesem Grund  etwas anderes suchen.
Das Geld ist wirklich zweitrangig!
Allerdings stimmt es das man sich nicht unter Wert verkaufen sollte. 
Umsonst als E-Techniker im zweiten Praktikum zu arbeiten, dafür müsste 
es schon ein sehr bedeutendes Projekt sein was fast Bombensicher 
bedeutende Vorteile im späteren Leben mit sich bringt.
(Oder man ist eine Niete und bekommt nichts anderes)

Und wegen der laufenden Kosten:
Es geht um ein Viermonatiges Praktikum und du stehst wie du schreibst 
wohl weniger als ein JAhr vor deinem Abschluss (kenne deinen 
Studienverlaufsplan jetzt nicht.). Es sind ja sicher keine großen Summen 
die dir fehlen, vieleicht 50 oder 100 Euro Monat, oder?
Wenn dem so ist könntest du ja das noch einmal erwähnen und es gibt 
vieleicht die 50Eur, mehr.

Und wenn das nicht klappt sprich mit deiner Bank, erkläre die Sache und 
komme so an das Geld. Natürlich ist es nicht toll mit Miesen ins 
Berufsleben zu starten, aber wir reden hier von vielleicht 500 Euro über 
die Zeit, nicht über Wahnsinnsbeträge. Selbst wenn du die Schulden als 
Dispo bis zu deinem Abschluss vor die herschiebst sind es incl. der 
Zinsen immer noch weniger als 600 Euro gesamt.

Ach ja, zur Vergütung als "fast Fertiger"
Du stehst kurz vor dem Abbschluss, hast wahrscheinlich nicht mehr viel 
weniger Wissen als ein fertiger Ing. aber trotzdem gibt es doch auch 
gute nachvollziehbare Gründe warum eine deutlich geringere Bezahlung im 
VErgleich zum Berufseinsteiger gerechtfertigt ist:

Du bist ebend nur fast fertig, es ist anzunehmen das du das Wissen 
besitzt, aber keinesfalls sicher! Wenn du keine Ausbildung haben 
solltest ist dies dein allererster echter Kontakt mit der Arbeitswelt, 
Das Einstiegspraktikum ist in den meisten Fällen ja nicht viel 
Niveauvoller  als ein Ferienjob für Schüler, Du hast ziemlich (aber 
nicht 100%) sicher eine hohes theoretisches Wissen, aber wenn du nicht 
gerade ein passionierter Bastler bist kaum Praktisches Können. (Deshalb 
ist dieses Praktikum ja auch Vorgeschrieben...)

Das sind alles Dinge die dazu führen das die Firma gute Gründe hat erst 
einmal anzunehmen das du eine bedeutende Einarbeitungszeit brauchst, was 
nicht nur bedeutet das du da wenig für die Firma bringst, sondern oft 
sogar das du zusätzliches Personal bindest.
Insgesamt bist du aber nur 16 Wochen da, davon geht dann für das oben 
genannte schon mal einiges Weg, danach verbleiben dann vieleicht um die 
3 Monate(+ / -) In denen die Firma überhaupt von dir Profitieren kann...

Bei einem fertigen Ing, der hat BEWIESEN das er das komplett notwendige 
Wissen hat, er hat bereits mindestens 16 Wochen Praxis hinter sich UND 
er hat auch bewiesen das er fähig ist ein komplexes Problem alleine 
erfolgreich zu bearbeiten (Diplomarbeit), das hast du alles noch nicht.

Natürlich braucht er meist auch noch mal Einarbeitungszeit, aber er ist 
dann nicht ein paar Wochen später wieder weg sondern bleibt der Firma in 
der Regel lange Zeit erhalten in der diese die Anfangs in ihn getätigten 
Investitionen wieder reinholen kann.

Das sollte man immer bedenken!

Gruß
Carsten

P.S.: Als E-Techniker habe wir es eigendlich recht gut, auch wenn hier 
viel gejammert wird. Hier wird 500 Eur, von vielen noch als "zu wenig" 
hingestellt. Wenn ich mir da andere Studiengänge ansehe, die bekommen 
teilweise gar nichts, können froh sein wenn sie kein Geld mitbringen 
müssen.
Und nach dem Abschluss ist der bezahlte Arbeitsvertrag erst mal an ein 
vorhergehendes freiwillige nicht entlohntes Praktikum geknüpft nach 
dessen ende dann oft doch die Abfuhr kommt... Auf zum nächsten 
Praktikum!

von Tommy S. (tommys)


Lesenswert?

Hallo,

also ich finde 500 Euro/Monat fuer ein Praktikum fair. Da Du von so 
Dingen wie "Anfahrt zur Firma" etc. redest, koennte ich mir gut 
vorstellen, dass Du vielleicht an den 500 nicht allzuviel drehen kannst, 
aber mit dem Arbeitgeber einen Fahrtkostenzuschuss aushandeln kannst.

Meine Situation war folgende: Praktikum mit 300 Euro/Monat (fand ich 
wenig), danach Bachelor-Arbeit mit 300 Euro/Monat (fand ich viel zu 
wenig) und anschliessend unbefristeter Arbeitsvertrag ohne Probezeit 
(fand ich klasse). Wuerde ich sofort wieder machen :-)

Viele Gruesse,
TommyS

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Geiz ist Geil schrieb:
> Seit wann bekommt man Geld für die Praktika zu Beginn des Studiums?

Seit mindestens 7 Jahren. Da hab ich nämlich mein Vorpraktikum gemacht. 
Im Ernst: viele machen zwar ein unbezahltes Vorpraktikum, aber es steht 
jedem frei ob er eine solche Stelle annimmt, oder doch lieber was 
bezahltes. Denn es gibt durchaus viele Firmen, die auch für ein 
Vorpraktikum ein wenig bezahlen.

von Andi M. (vivaultra)


Lesenswert?

Hallo,
komme jetzt ins 4. Semester an der TU und mache gerade mein 9woechiges 
Pfichtpraktikum. Dort muss ich Rf-Module/ Mikrocontroller programmieren. 
Man lernt viel dabei und bekommt 900Euro pro Monat. Waere ich im 5. 
Semester wuerde ich 1300Eur bekommen.
38,5 Stundenwoche
viel Automatisierungstechnik

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.