Hallo, ich bin derzeit mit der Entwicklung einer Durchgangs- und Kurzschlussprüfung von Kabeln beschäftigt. Ein Kabel besteht immer aus einem Kabelbündel von ca. 30 Adern. Um dieses Kabel nun auf Kurschluss und Durchgang prüfen zu können muss jeder Pin am Kabelanfang mit jedem Pin der selben Seite und mit jedem Pin der gegenüberliegenden Seite auf Durchgang getestet werden. Ich bin zeitlich sehr stark eingespannt, sodass ich nach einer zeitlich geeigneten Lösung für diesen Test suche. Die Kosten spielen erst einmal keine Rolle. Einerseits könnte ich den Test über einen Mikrocontroller mit entsprechend hoher Portzahl verwirklichen. Die Ports müssten dann entsprechend angesteuert werden. Nachteil ist jedoch, dass ich auf nur ca. ein halbes Jahr Erfahrung mit uC zurückgreifen kann. Vondemher kann ich schlecht beurteilen, wie lange eine Umsetzung dauern würde bzw. welche Probleme auftreten. Eine Alternative wäre der Kauf eines Messgerätes zum Beispiel von National Instruments bei dem sich die Ports dann über LabView steuern ließen. Ich habe jedoch noch überhaupt keine Erfahrung mit LabView. Was denkt ihr? Welche Alternative ist in kürzerer Zeit zu bewerkstelligen? Oder habt ihr eventuell bessere Alternativen bzw. kennt ihr bereits fertige Messgeräte die solche Tests ermöglichen könnten? Ich sollte noch hinzufügen, dass auch Kabel mit einer kleinern Aderzahl (z.B. 20 Adern) getestet werden können. Am Besten sollte sich die Adernzahl Softwaremäßig einstellen lassen können. Ich hoffe ihr könnt mit helfen. :) Viele Grüße uc_programmer
So viele unterschiedliche Ports anzusprechen, und bei einigen davon noch bestimmte Pins mit Sonderfunktionen auszusparen klingt nach großem Programmieraufwand. Ich würde eher einen kleinen uC, z.B. einen ATmega8 (oder einen aktueller Nachfolger davon) nehmen, und 2 Pins von einem Port mit mehreren kaskadierten Schieberegistern (MOS 4015) als Ausgang mit vielen Bits erweitern, und 3 Pins für das Einlesen über ebenso viele Schieberegister (MOS 4014) verwenden. So beschränkt sich die Schnittstelle zur Messung auf 5 Pins und Du hast noch einige andere Pins für Taster (Bedienung) und Anzeige (Schieberegister mit LED-Treibern oder (einfacher) LCD-Display) frei.
Manuel R. schrieb: > Ein Kabel besteht immer aus einem Kabelbündel von ca. 30 Adern. > Die Kosten spielen erst einmal keine Rolle. Gibt es fertig zu kaufen. Stichwort Kabeltester.
Jens Martin schrieb: > Gibt es fertig zu kaufen. Stichwort Kabeltester. Soetwas habe ich nicht gefunden. Es gibt vielleicht einfache Kabeltester, sprich Durchgangsprüfer bei denen man zwei Messfühler immer an die entsprechenden Pins heben muss und dann auf Durchgang prüft. Aber ein automatischer Vorgang bei dem JEDER Pin gegen jeden Pin eines Kabelbündels getestet wird ist mir nicht bekannt. Wenn es soetwas doch geben sollte, dann wäre das echt klasse. Weißt du wie dieses Produkt heißt? mfg
Manuel R. schrieb: > Jens Martin schrieb: >> Gibt es fertig zu kaufen. Stichwort Kabeltester. > > Soetwas habe ich nicht gefunden. Es gibt vielleicht einfache > Kabeltester, sprich Durchgangsprüfer bei denen man zwei Messfühler immer > an die entsprechenden Pins heben muss und dann auf Durchgang prüft. > > Aber ein automatischer Vorgang bei dem JEDER Pin gegen jeden Pin eines > Kabelbündels getestet wird ist mir nicht bekannt. > > Wenn es soetwas doch geben sollte, dann wäre das echt klasse. > Weißt du wie dieses Produkt heißt? Kabeltester :-) z.B. hier mit leider nur 8 Pins: http://www.pollin.de/shop/dt/Nzk3OTYxOTk-/Messtechnik_Uhren/Messtechnik/Sonstige_Messgeraete/Netzwerk_Kabeltester_NS_468.html Gruss Harald
Pragmatischer Ansatz: Wenn du nicht protokollieren musst und es nicht zu automatisch sein muss, dann nimm 60 (oder mehr) LEDs mit Vorwiderstand. 30 davon auf der einen Seite des Kabels, 30 auf der anderen. Dann schaltest du jeweils auf einen Draht Spannung (Drehschalter oder Schieberegister). Wenn dann 2 LEDs leuchten (jeweils auf einer Seite des Kabels) - alles OK Leuchtet nur eine - kein Durchgang Leuchten mehr - Kurzschluss
Hallo, >Aber ein automatischer Vorgang bei dem JEDER Pin gegen jeden Pin eines >Kabelbündels getestet wird ist mir nicht bekannt. >Wenn es soetwas doch geben sollte, dann wäre das echt klasse. >Weißt du wie dieses Produkt heißt? Wenn an beiden Enden Stecker sind, kann man das Kabel über Adapter an einen Bedrahtungsprüfautomaten anschließen. Ich kann Dir eine Firma nennen, die die Kabel so prüfen könnte. Wenn nur einseitig ein Stecker ist, kann man das Kabel manuell mit einem Kabeltester prüfen. Die Telekom hat solche Geräte (gehabt). M.f.G.
Schön wäre, wenn es so einfach wäre. Eine einfache LED-Durchgangsprüfung sagt noch nichts darüber aus, ob z.B. Paare vertauscht sind usw. Mal etwas mehr z.B. bei Fluke suchen ? http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/0b2a/0900766b80b2a5d5.pdf
oszi40 schrieb: > Schön wäre, wenn es so einfach wäre. Eine einfache LED-Durchgangsprüfung > sagt noch nichts darüber aus, ob z.B. Paare vertauscht sind usw. War aber auch nicht gefordert... Immer soviel Aufwand wie nötig - nicht so viel wie möglich... nitraM
Hallo, Kabeltester: http://www.helmut-singer.de/php/suchliste.e.php Letztes Gerät in der Liste:WEE WK201 M.f.G.
Manuel R. schrieb: > Nachteil ist jedoch, dass ich auf nur > ca. ein halbes Jahr Erfahrung mit uC zurückgreifen kann. Täglich mehrere Stunden oder nur 2 Stunden am Wochenende? Wenn Du mich (als Anfänger) fragst, ist das eine ideale Anfänger-Übung mit schnellem Erfolg. Mir juckt es in den Fingern, aber ich habe leider so viel anderen Kram zu erledigen.
> muss jeder Pin am Kabelanfang mit jedem Pin der selben Seite...
Nein, die Pins am Kabel-Anfang müssen hier nicht gegeneinander
geprüft werden, warum auch, die Aderleitung hat noch keinen Weg
in der Ummantelung zurückgelegt.
> ...und mit jedem Pin der gegenüberliegenden Seite auf Durchgang
> getestet werden.
Ja, da können alle Aderleitungen am Kabel-Ende außer der betroffenen
selbst, zusammengeschaltet werden(verODERn). Wenn nichts passiert,
sind sie isoliert.
Danach NUR die betroffene Ader am Ende messen, wenns leuchtet, hat
sie Durchgang.
Erst mal nachdenken, ob und wie der Prüfaufwand und damit Zeit minimiert
werden kann.
Besucher schrieb: >> muss jeder Pin am Kabelanfang mit jedem Pin der selben Seite... > Nein, die Pins am Kabel-Anfang müssen hier nicht gegeneinander > geprüft werden, warum auch, die Aderleitung hat noch keinen Weg > in der Ummantelung zurückgelegt. Falsch - wie willst du denn sonst einen Mehrfachfehler finden? (Kabelbruch mit Kurzschluss) Besucher schrieb: > Erst mal nachdenken, ob und wie der Prüfaufwand und damit Zeit minimiert > werden kann. richtig - beim nächsten Mal machst du es bestimmt... :-) nitraM
Falsch wird schnell gesagt... Ganz einfach - dass von keinen Mehrfachfehlern ausgegangen wird. Man kann dazu auch Ausschlußverfahren sagen. Trotzdem wird auch deine Annahme mit meiner Vorgehensweise erkannt.
Manuel R. schrieb: > Aber ein automatischer Vorgang bei dem JEDER Pin gegen jeden Pin eines > Kabelbündels getestet wird ist mir nicht bekannt. > > Wenn es soetwas doch geben sollte, dann wäre das echt klasse. > Weißt du wie dieses Produkt heißt? Das gibt es z.B. hier. http://www.adaptronic.de/produkte/verdrahtungstest.html Mit einer Netzliste wird vorgegeben welche Pins miteinander verbunden sein müssen. Diese Verbindungen werden gemessen, und Du kannst vorgeben welchen maximalen Widerstand die Verbindung haben darf. Dann wird jeder Pin mit jedem anderem Pin auf Isolation geprüft. Auch hier wird vorgegeben wie viel Megohm mindestens vorhanden sein müssen, damit der Tester ein "GUT" ausgibt. Bei einem Kabel mit 30 Adern dauert der Test nur einige Sekunden. Ist aber nicht billig. Gruß John
Wenns wirklich wenig kosten soll, gibts für 80€ was bei ELV: http://www.elv.de/Kabeltester-%28Grundgerauml;t%29-inkl-PC-Software,-USB-Kabel,-Komplettbausatz/x.aspx/cid_74/detail_10/detail2_11169/flv_/bereich_/marke_ Die bedrahteten BE müssen noch eingelötet werden wg "Bausatz". Arno
Einfach und primiv: Alle Adern des Kabels in Reihe schalten, aber an jedem Ende nicht direkt brücken sondern mit einem Widerstand von Z.B. 1kOhm. Für 30 Adern wären das dann 29 Widerstände und zwei Aderenden bleiben offen zum Messen. Wenn mit einem Ohmmeter 29k gemessen wird: alles in Ordnung. Weniger als 29k: Kurzschluss (oder auch mehrere). Mehr als 29k: Unterbrechung (unendlich) oder Unterbrechung mit Feinschluss. Unterbrechung und Kurzschluss gleichzeitig lassen sich latürnich nicht erkennen.
Hallo Manuel, beruflich betreue ich mehrere Verdrahtungstestsystem von Adaptronic mit bis zu 8000 Testpunkten. Diese Testsysteme kann ich nur empfehlen. Wenn es bei Dir um den Industriellen Einsatz geht, schau dir mal den KT 210 an. Diese Geräte kann man nicht nur programmieren sondern auch anhand eines GUT Musters lernen lassen. Die Prüfung von deinen 30 Adern wird mit solch einem Digitalen Testsystem nur den Bruchteil einer Sekunde dauern. Ja zum Thema Kabeltest, wie gesagt, wenns nicht fürs Hobby ist schau mal in die IPC610. Da stehen für Class 1, 2, 3 die anzuwenden Durchgangswiderstandswerte. Bye Oli
Hallo, erst einmal vielen Dank für die große Resonanz, die mein Beitrag hervorgerufen hat. @Oli und John Das KT210 trifft meine Anfoerdungsdefiniton sehr gut. @Dieter Werner Der Ansatz über die Widerstände finde ich auf Grund der einfachen Umsetzung sehr gut. Das Problem hierbei ist jedoch dass hierbei vorrausgesetzt sein muss, dass die einzelnen Adern eines Kabels nicht vertauscht sein dürfen. Angenommen es muss PIN1 am Kabelanfang auf PIN1 am Kabelende gehen, und PIN2 am Kabelanfang muss auf PIN2 am Kabelende gehen, und in dem zu testenden Kabel geht plötzlich PIN1 vom Kabelanfang auf PIN2 am Kabelende und PIN2 am Kabelanfang auf PIN1 am Kabelende so kann dies nicht erkannt werden. Diese Vertauschung lässt sich nicht erkennen, da der Widerstand, vorausgesetzt es sind keine Kurzschlüsse und Unterbrechungen vorhanden, wieder der Summe der Anzahl der verwendeten Widerstände entspricht. Somit würde das Kabel obwohl Adern vertauscht sind als „OK“ eingestuft werden. Ich werde mich jetzt noch weiter umhören und verschiedene Geräte mitenander vergleichen. Vielleicht kann hier jemand etwas zu dem Gerät von National Instruments sagen: NI-USB-6509 (http://sine.ni.com/nips/cds/view/p/lang/de/nid/205180) Über dieses Gerät ließe sich doch auch so ein Test verwirklichen. Vielleicht hat jemand damit bereits Erfahrung oder Erfahrung mit LabView. Die Programmierung dieses Gerätes würde ich, vorrausgesetzt ich entscheide mich für diesen Ansatz, über LabView vornehmen. Habe derzeit leider noch keine Erfahrung in LabView und kann vondemher leider nicht beurteilen wie komplex eine Ansteuerung von diesem Gerät ist, bzw. inwieweit man auf Softwareebene verschiedene Kabeltypen für dieses Gerät definieren kann? Viele Grüße Manuel
> Angenommen es muss PIN1 am Kabelanfang auf PIN1 am Kabelende gehen,
> und PIN2 am Kabelanfang muss auf PIN2 am Kabelende gehen, und in
> dem zu testenden Kabel geht plötzlich PIN1 vom Kabelanfang auf PIN2
> am Kabelende und PIN2 am Kabelanfang auf PIN1 am Kabelende so kann
> dies nicht erkannt werden.
Es gibt Prüfmethoden, bei denen nicht alles gleichzeitig gemessen wird,
sondern sukzessive...
Besucher schrieb: > Es gibt Prüfmethoden, bei denen nicht alles gleichzeitig gemessen wird, > sondern sukzessive... Was willst du denn damit sagen? Die Prüfmethode über Widerstände ist gemäß meiner Anfoerdungsdefinition nicht ausreichend, obwohl es meines Erachtens nach ein klasse Ansatz ist!
@Arno H. Die Lösung über den Bausatz von ELV ist natürlich echt klasse. Das ist eigentlich genau das was ich suche und preislich gesehen auch noch vergleichsweise sehr billig. Hast du bereits Erfahrungen mit diesem Bausatz gemacht? Mfg Manuel
Wenn die Kabel etwas länger sind, wäre die Frage der Terminierung näher zu beleuchten, da jeder Draht auch eine "Antenne" ist.
Manuel R. schrieb: > Die Lösung über den Bausatz von ELV ist natürlich echt klasse. Das ist > eigentlich genau das was ich suche und preislich gesehen auch noch > vergleichsweise sehr billig. > Hast du bereits Erfahrungen mit diesem Bausatz gemacht? > > Mfg > Manuel Leicht aufzubauen, und funktioniert tadellos & ohne Probleme.
> Besucher schrieb:
>> Es gibt Prüfmethoden, bei denen nicht alles gleichzeitig gemessen
wird,
>> sondern sukzessive...
> Was willst du denn damit sagen
Hmm.. so wie der Begriff ´sukzessive` im Sprachgebrauch eben ist.
Eine Kettenschaltung aller Einzeladern mit/ohne Widerstand ist für die
Feststellung auf Adervertauschen unbrauchbar. Da muß einzeln gemessen
werden, Pin 1 -> Pin 1 ... usw.
Das ist aber ein weiteres Kriterium als zuerst gefordert:
> Entwicklung einer Durchgangs- und Kurzschlussprüfung
Du willst wissen, DASS Adern vertauscht wurden und anschliessend auch,
WELCHE es sind (um sie zu korrigieren), das ist ziemlich mehr als
ursprünglich gefordert.
Solche Feinheitsgrade brauchen mehr an Aufwand .
Für Prüfung auf ALLGEMEINE Durchgängigkeit ist sie jedoch in Ordnung.
Beim Kurzschluß willst du dann auch wissen, WO der sitzt?
Wiederholung: "Erst mal nachdenken, ob und wie der Prüfaufwand und damit
Zeit minimiert werden kann."
Manuel R. schrieb: > Ein Kabel besteht immer aus einem Kabelbündel von ca. 30 Adern. > > Um dieses Kabel nun auf Kurschluss und Durchgang prüfen zu können muss ebay Nr. 230606725840 bis 36 Adern einstellbar.
Besucher schrieb: > Das ist aber ein weiteres Kriterium als zuerst gefordert: Du hast recht, da waren meine Ausführungen zu beginn nicht klar definiert :)
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