Forum: HF, Funk und Felder Induktionsschleife


von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich brauche mal eure Hife!

Habe hier einen kleinen Sender, der bei 5MHz einen Träger erzeugt. Und
dann eine empfangende Induktionsschleife, die aus zwei (entfernt)
parallelen Drähten besteht. Das Besondere: Die Schleife scheint auf der
gegenüberliegenden Seite zum Punkt an dem das Kabel angeschlossen wird,
einen Widerstand eingebaut zu haben, der dem Wellenwiderstand des
abgehenden Kabels zum Empfänger entspricht.
Wie nennt man so ein Konstrukt? Wie funktioniert es? Der Entwickler muß
sich dabei ja was gedacht haben. Ist das eine bekannte
Antennenkonstruktion. Aber hier handelt es sich um rein induktive
Kopplung!


Hinweise dankbar entgegennehmend -
Abdul

von Wolfgang Horn (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Das Besondere: Die Schleife scheint auf der
> gegenüberliegenden Seite zum Punkt an dem das Kabel angeschlossen wird,
> einen Widerstand eingebaut zu haben, der dem Wellenwiderstand des
> abgehenden Kabels zum Empfänger entspricht.

Hi, Abdul,

Das klingt nach einer abgeschlossenen Antenne.
Die Beverage-Antenne hat so etwas. Rhombus-Antennen ebenfalls.
Auch die Handpeilantenne HE100 von Rohde&Schwarz.

Der Widerstand schluckt die Energie, die auf ihn zuläuft.

Eine Antenne mit Kurzschluss an diesem Punkt - oder Leerlauf - 
reflektiert die dort ankommende Energie. Daher empfängt sie aus zwei 
Richtungen gleichzeitig, die abgeschlossene Antenne empfängt nur 
einseitig.

Zwischen Lüchow und Woltersdorf gab's mal ein großes Antennenfeld der 
Post mit Kurzwellenantennen, von denen viele abgeschlossen waren, für 
den Telefonempfang per Kurzwelle, fest ausgerichtet auf die Gegenstelle.

Ciao
Wolfgang Horn

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hallo Wolfgang -

Ich weiß nicht so recht, ob ich es richtig erklärte: Die "Antenne" ist 
an zwei Seiten abgeschlossen mit ihrem vermutlichen Wellenwiderstand! 
Eine Seite per Widerstand, die andere per Koaxkabel. Naja, nicht ganz 
richtig: Das Kabel ist über eine vergossene Box angeschlossen. 
Vermutlich ist ein Impedanztrafo drinnen.

Was heißt bei dir ein- bzw. zweiseitiger Empfang?

von Wolfgang Horn (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Die "Antenne" ist
> an zwei Seiten abgeschlossen mit ihrem vermutlichen Wellenwiderstand!
> Eine Seite per Widerstand, die andere per Koaxkabel. Naja, nicht ganz
> richtig: Das Kabel ist über eine vergossene Box angeschlossen.
> Vermutlich ist ein Impedanztrafo drinnen.
>
> Was heißt bei dir ein- bzw. zweiseitiger Empfang?

Hi, Abdul,

Ich habe Dich schon genau so verstanden.
Schau mal hier: http://www.tpub.com/neets/book10/42o.htm
Das habe ich aus  Deiner Beschreibung gesehen, allerdings in gestreckter 
Form, beide Leiter streng parallel.

Prüfung:
1. Trenne den Abschlusswiderstand auf.
2. Miss dessen Widerstandswert. 800 Ohm sind der Richtwert für einen 
Rhombus.
3. Miss das Übertragungsverhältnis der Box, 1:16 wäre der Richtwert.

Aber es sind auch andere Verwendungen einer gefalteten Leitung mit 
Widerstand denkbar.

Cioa
Wolfgang Horn

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hallo Wolfgang -

Es wird wohl eine andere Konstruktion als der Rhombus sein. Die 
Hauptstrahlrichtung ist aus der Fläche heraus! Nicht so wie die 
Rhombus-Antenne in Fortführung des Koaxkabels.

Die Schleife liegt auf dem Erdboden. Der Sender bewegt sich über die 
Schleife hinweg. Ist er in der Schleife, wird er erkannt. R ist ca. 450 
Ohm.

Ich vermute der Wellenwiderstand der beiden parallelen Drähte ist eben 
ca. gleich R.

Trotzdem kann ich mir nich erklären, wo nun der Unterschied zu einer 
reinen Drahtschleife ist.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Trotzdem kann ich mir nich erklären, wo nun der Unterschied zu einer
> reinen Drahtschleife ist.

Hi, Abdul,

o.k., danke für die Messung.
"Aus der Fläche heraus" - ja, aber hauptsächlich in Richtung des 
Abschlusswiderstandes.

Angenommen, die Schleife war dazu gedacht, induktiv Informationen an 
etwas zu übertragen.
Für diesen Zweck aber wäre der Abschlusswiderstand überflüssig.
Wozu also HF-Leistung verbraten?

Den größten Sinn sah ich in der Rhombus-Antenne.

Die zweite mögliche Anwendung wäre diese: Angenommen, die beiden Drähte 
sind parallel ausgelegt und werden mit HF in Resonanz gebracht.
Ohne Abschluss hätten wir dann eine stehende Welle, aus der ein Fahrzeug 
mit Antenne nicht erkennen könnte, wohin es Richtung Sender geht und 
wohin Richtung Abschluss.
Mit Abschluss dagegen haben wir eine Wanderwelle - und dann könnte diese 
Richtung bestimmt werden.

Such doch noch mal nach einem Handbuch, Hersteller und Typbezeichnung.

Ciao
Wolfgang Horn

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nee Wolfgang! Du denkst zu sehr an EM-Wellen und Funk. Hier handelt sich 
um rein RFID, also induktive Kopplung. Wie bei allen RFID-Varianten wird 
die sehr lokale Wirkung ausgenutzt. Bewegt sich der Sender auch nur 
etwas aus der Schleifenfläche raus, wird er nicht mehr erkannt.

Der Hersteller schweigt sich aus. Seine Patente ebenso.

von branadic (Gast)


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Abdul, sei doch so gut und stell einfach mal ein Photo oder eine Skizze 
deiner Anordnung ein, vielleicht auch mal ein Größenbezug damit man weiß 
um welche geometrischen Anordnungen wir reden.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Sender ist nur einige cm^2 groß. Die Empfangsschleife sagen wir mal 
0,5m x 5m
Hersteller usw. darf ich nicht nennen.

Naja, es ist nicht so wirklich wichtig. Es geht ja auch so.

Mich hätte nur die Theorie dazu interessiert.

von branadic (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Hersteller usw. darf ich nicht nennen.

Dann wird man dir auch kaum weiterhelfen können, denn hellsehen kann 
wohl keiner von uns.
Oder sollte das ein Ratespiel werden? Du bist ja nun nicht erst seit 
gestern hier im Forum, ergo solltest du auch die Netiquette kennen.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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An Aufträge ranzukommen ist extrem schwer heutzutage. Daher kann ich 
keine Konkurrenz gebrauchen.

Ich wüßte nicht, was an technischen Informationen jetzt noch fehlt.
Nenn mir doch einfach das, was du wissen willst! Dachte eigentlich, ich 
habe alles dazu geschrieben.
Ne Kabeldicke oder welcher Gummi verwendet wurde, ist doch völlig 
uninteressant.

von branadic (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> An Aufträge ranzukommen ist extrem schwer heutzutage. Daher kann ich
> keine Konkurrenz gebrauchen.

Deine Verfolgungsangst kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber wenn du 
etwas wissen möchtest und hier im Forum fragst, dann musst du schon ein 
paar Informationen preis geben.
Wie die Anordnung heißt hat Wolfgang ja schon gesagt:

http://www.websters-online-dictionary.org/images/wiki/wikipedia/en/6/6b/Antenna_boom_comparison.png

Weitere Informationen zur Wirkungsweise findet man dann recht schnell.

branadic

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es ist eben keine der Antennen, die man in der Grafik findet oder die 
Wolfgang nannte! Auch wenn es so aussehen sollte. Les dir nochmals die 
Hauptstrahlrichtung durch!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hallo Abdul,

Mir sieht das am ehesten nach einer Beverage in Form einer loop aus.

Diese Wanderfeldantenne besitzt normalerweise einen Abschlußwiderstand 
inform eien Erdwiderstandes, der die Güte reduziert und die Antenne 
breitbandig macht.

Bezogen auf deinen Loop heist das, dass EM Feld macht weniger 1% aus, 
was für dich den vorteil hat das lediglich das nahe M Feld wirksam ist. 
Zudem wird der Loop breitbandig und von daher in seinen Abmaßen nicht 
frequenzkritisch, weshalb beleibige schleifenformen und abmessungen 
möglich werden. Und wenig EM-Strahlung sowie Störanfälligkeit zu 
erwarten ist. Ideal für Nahfeld RFID belibiger Abmessungen.

Ich hoffe das hilft dir weiter, auch wenn ich das nur aus dem 
rekonstruiert habe, was ich mitgelesen und er googelt habe.

Namaste

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es klingt zumindest sehr vernünftig. Danke Winfried! Ahoj ;-)

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