Hallo zusammen, ich habe einen scheibenförmigen Piezokristall (Durchmesser 50mm und Dicke ca. 4 mm) aus einem alten Ultraschallreiniger und möchte damit einen Langevin Transducer bauen. Siehe http://www.mpi-ultrasonics.com/hammer-transducer.html. Leider hat der Piezo kein Loch in der Mitte, daher frage ich mich, ob man Piezos prinzipiell bearbeiten kann, also ob man da ein Loch hineinbohren könnte, oder ob die Dinger zu spröde dafür sind. Kennt sich jemand mit Piezos aus? Wie könnte man ansonsten, außer durch Anschrauben, einen guten und dauerhaften "Schall-kontakt" zwischen dem Piezo und dem Metall herstellen? Ich dachte schon daran, den Piezo mit Kunstharz dazwischen zu kleben, aber dann würde unter Umständen ja ein Teil der Leistung aufgrund von Reflexionen zwischen Piezo und Metall verloren gehen. Grüße und schonmal danke für eure Hilfe
Industrielle Piezos sind angeblich meistens Keramiken. Diese sind leider durchweg relativ hart. Man könnte einen Hartmetallbohrer ausprobieren, durchaus einen normalen Steinbohrer, den man eventuell auch leicht scharf Schleift. Es kann durchaus sein, das die Keramik härter ist, als das Hartmetall des Bohrers. In dem Fall bleibt zur Bearbeitung wohl nurnoch ein Diamant-Schleifstift.
>Industrielle Piezos sind angeblich meistens Keramiken. Diese sind leider >durchweg relativ hart. Man könnte einen Hartmetallbohrer ausprobieren, >durchaus einen normalen Steinbohrer, den man eventuell auch leicht >scharf Schleift. >Es kann durchaus sein, das die Keramik härter ist, als das Hartmetall >des Bohrers. >In dem Fall bleibt zur Bearbeitung wohl nurnoch ein >Diamant-Schleifstift. Naja - ich glaube, so hart sind die wohl auch nicht - Keramik ist nicht gleich Keramik. Auch ist nicht jeder Piezo aus Keramikstoffen gemacht (könnte ja auch ein "biller" Quarz sein mit Härte 7, oder sowas wie die alten Kristall-Mikrofone/Tonaufnehmer in Plattenspielern, die eher wasserlösliche und weiche Salze darstellen. Je nachdem, was für Material da so bei diesem Piezo verwendet wird, muß man deren Härte ermitteln, und dann kann man mal vergleichen mit der Härte von Hartmetallbohrern, die meistens WC (Wolframcarbid o.ä.) haben, mit Härte um die 9. Da das Zeugs aber meistens immer recht spröde ist, würde ich nicht mit (scharfen) Bohrern anfangen, sondern eher etwas Schleifendes, wozu eigentlich auch die Steinbohrer gehören dürften. Allerdings gibt's die vermutlich nicht so häufig mit kleinen Durchmessern, was vermutlich hier nötig wäre. Diamantbohrer vom Zahnarzt könnte man probieren.
also mit Bohren wird das nichts, spätestens beim Durchbruch reißt der Bohrer doch alles in Stücke. Ich würde auch zu Zahnarztmitteln greifen. Frag mal deinen Zahnarzt ob er einen feinen Schleifkopf hat den er nicht mehr braucht.
Piezoschwinger werden aus einer Bleiverbindung hergestellt. Ob und wie ungesund das Zeug ist weiß ich nicht, einatmen der Stäube würde ich vermeiden. Bohren evtl. beim Juwelier Steinmetz oder beim Zahnarzt (vielleicht macht der da dann auf Krankenschein ;-).
mal so zum Verständnis: Was macht man mit einem "Hammer Transducer"? Wenn da im Nutzbetrieb später eine große mechanische Kraft auf die Scheibe einwirkt, ist doch die Chance riesengroß, daß an der Kante vom Bohrloch ausgehend sich die Scheibe ruck-zuck zerbröselt?? Wieso kann man denn nicht eine mechanische Konstruktion wählen, bei der eine kreisförmige Scheibe in der Mitte verbleibt, und die beiden Gewichte durch 3 außenrum plazierte Zapfen gekoppelt werden?
Wegstaben Verbuchsler schrieb: > Wieso kann man denn nicht eine mechanische Konstruktion wählen, bei der > eine kreisförmige Scheibe in der Mitte verbleibt, und die beiden > Gewichte durch 3 außenrum plazierte Zapfen gekoppelt werden? Weil es eine Beschreibung des Prinzips ist. Schon im ersten Absatz steht was von "several Variations". Mathias L. schrieb: > Wie könnte man ansonsten, außer durch Anschrauben, einen > guten und dauerhaften "Schall-kontakt" zwischen dem Piezo und dem Metall > herstellen? Fertige Piezo Ringe besorgen, die sind schon elektrisch connectiert und mit Bolzen verschrauben.
Danke für die vielen Beiträge und Tipps! @ Wegstaben Verbuchsler Ja, das wäre eine Idee, die Bolzen außen rum anzuordnen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob dann die Schallübertragung noch gut funktioniert? So ist das Metallteil außenrum ja fixiert und nur in der Mitte kann Schall vom Piezo auf das Metall übertragen werden. So schwingt halt praktisch die Mitte des Wandlers mehr und der Rand eher schwächer.... sozusagen "wie eine konvexe Linse", wenn man es sich bildlich vorstellt. Bei der Lösung mit dem Loch in der Mitte hätte man eher eine "konkave Form", wo sozusagen die Schwingung eher am Rand stattfindet. Bei der Variante mit den Bolzen außerhalb würde sich allerdings auch die Fläche des angrenzenden Metallstücks gegenüber der Piezo-Fläche vergrößern, weshalb es Reflexionen gäbe und nicht mehr die volle Leistung übertragen würde... sehe ich das richtig? @ Jens Martin: Weißt du zufällig, wo man solche Ringe einzeln beschaffen kann? Ich habe leider bisher nur Firmen gefunden, die die in Stückzahlen ab minimal 10 anbieten. Bei ca 5-10 € pro Stück lohnt sich das also nicht wirklich. Also das Bohren scheint ja doch eher riskant zu sein, vielleicht versuche ich es einfach mal mit so einem Diamant-Schleifer. Allerdings befürchte ich eben auch, dass das Ding dann irgendwann zerbröselt. Viele Grüße
>Also das Bohren scheint ja doch eher riskant zu sein, vielleicht >versuche ich es einfach mal mit so einem Diamant-Schleifer. Allerdings >befürchte ich eben auch, dass das Ding dann irgendwann zerbröselt. Es muß eben ein Schleifer sein, kein (echter) Bohrer (also nicht sowas mit geometrisch definierter Schneide). Und der Vorschub muß hauchzart erfolgen - eben so, wie das Material abgetragen wird (also kein automatischer Vorschub - zumindest kein großer Vorschub)
Mathias L. schrieb: > @ Jens Martin: > Weißt du zufällig, wo man solche Ringe einzeln beschaffen kann? Leider nein > Ich habe > leider bisher nur Firmen gefunden, die die in Stückzahlen ab minimal 10 > anbieten. Bei ca 5-10 € pro Stück lohnt sich das also nicht wirklich. Mal Hand aufs Herz, die Zeit die du für bohren, kontaktieren, ausprobieren etc. aufwendest ist dir keine 50~100 Euro Wert? Auch hilft nett Fragen häufig, das Forum würde ich ruhig erwähnen. Eine besser selektierte Zielgruppe wird auch deren Marketing schwerlich finden. Bemusterung gegen Namensnennung (mit einem kleinen Bericht hier ob und wie das funktioniert) ist doch ein möglicher Deal.
also hier im baumarkt (hornbach) gibts spezielle glas und fliesenbohrer, sehn aus wie ein mini-speer. weiß nicht ob die gut sind, habs selber noch nie getestet.
Mathias L. schrieb: > Hallo zusammen, > > ich habe einen scheibenförmigen Piezokristall (Durchmesser 50mm und > Dicke ca. 4 mm) aus einem alten Ultraschallreiniger und möchte damit > einen Langevin Transducer bauen. Siehe > http://www.mpi-ultrasonics.com/hammer-transducer.html. Leider hat der > Piezo kein Loch in der Mitte, daher frage ich mich, ob man Piezos > prinzipiell bearbeiten kann, also ob man da ein Loch hineinbohren > könnte, oder ob die Dinger zu spröde dafür sind. Kennt sich jemand mit > Piezos aus? Wie könnte man ansonsten, außer durch Anschrauben, einen > guten und dauerhaften "Schall-kontakt" zwischen dem Piezo und dem Metall > herstellen? Ich dachte schon daran, den Piezo mit Kunstharz dazwischen > zu kleben, aber dann würde unter Umständen ja ein Teil der Leistung > aufgrund von Reflexionen zwischen Piezo und Metall verloren gehen. > > Grüße und schonmal danke für eure Hilfe Hallo, wenn Du genug von diesen Scheiben hast, nur zu, genug Hinweise hast Du ja. Die finde ich zwar alle dusslig, aber was solls.... Du wirst vielleicht beim hundertsten Versuch ein Loch drin haben, doch dabei hast Du so viel Spannungen im Kristall aufgebaut, dass Dir dieser beim ersten Einsatz um die Ohren fliegt. Also, ich würde halt die Konstruktion an meine vorhandene Piezo-Scheibe anpassen. Wer bestimmt, dass die Schraube in der Mitte sein muss? Kann man das nicht so gestalten, dass die Schrauben außen im Kreis sitzen? 3 würden doch schon reichen. Old-Papa
Man muss nur für die Arbeit auch das richtige Werkzeug benutzen. http://cgi.ebay.de/SET-4-6-8-10-12mm-Diamantbohrer-Fliesenbohrer-Bohrkrone-/180655114232?pt=Elektrowerkzeug_Zubeh%C3%B6r&hash=item2a0fe247f8 Dann das ganze auf einer Ständerbohrmaschine gebohrt. Die Hersteller werden das auch nicht besser machen.
Oh Herr schmeiss.... Mit diesen Billigprömpeln wirst Du nichtmal eine Fliese bruchsicher durchpieken können, geschweige denn ein Piezokristall. Die Hersteller dieser Piezos bohren da nix, genausowenig wie die außen rundgefeilt werden! Die werden so fertig mit Loch (wenns denn sein muss) "gebacken" Mann mann mann.... Old-Papa
Old -papa schrieb: > Oh Herr schmeiss.... > > Mit diesen Billigprömpeln wirst Du nichtmal eine Fliese bruchsicher > durchpieken können, geschweige denn ein Piezokristall. > > Die Hersteller dieser Piezos bohren da nix, genausowenig wie die außen > rundgefeilt werden! Die werden so fertig mit Loch (wenns denn sein muss) > "gebacken" > > Mann mann mann.... > > Old-Papa Beleg das mal bitte.
Uhu Uhuhu schrieb: > Michael S. schrieb: >> Beleg das mal bitte. > > Das ist Keramik - die wächst nicht auf Bäumen. Aber im Autoklaven schon: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingquarz siehe Herstellung. Erinnert mich etwas an die Siliziumwaferherstellung
Diese Piezoscheiben, die in Schallwandlern verwendet werden, sind kein Kristall, sondern Keramik. Die wird nicht im Autoklav, sondern als Pulver-Rohling in Endform (mit Schrumpfungszuschlag) gepreßt und dann gesintert. Diese Keramik ist sehr hart und spröde, deswegen ist sie nicht mit schneidenden Werkzeugen zu bearbeiten. http://de.wikipedia.org/wiki/Keramik
Uhu Uhuhu schrieb: > Diese Piezoscheiben, die in Schallwandlern verwendet werden, sind kein > Kristall, sondern Keramik. Die wird nicht im Autoklav, sondern als > Pulver-Rohling in Endform (mit Schrumpfungszuschlag) gepreßt und dann > gesintert. > > Diese Keramik ist sehr hart und spröde, deswegen ist sie nicht mit > schneidenden Werkzeugen zu bearbeiten. > > http://de.wikipedia.org/wiki/Keramik Genau so ist es, deshalb schrieb ich ja "gebacken" ;-) Old-Papa
Old -papa schrieb: > Genau so ist es, deshalb schrieb ich ja "gebacken" ;-) Eben. Aber Michael S. wollte einen Beleg...
Michael S. schrieb: > Seid ihr nun zufrieden? Ja. Unzufrieden kann man aber über den Wikipedia-Artikel zum Thema Piezokeramik sein; das ist eine superdünnes Brett...
Mathias L. schrieb: > So ist das Metallteil außenrum ja fixiert und nur in der > Mitte kann Schall vom Piezo auf das Metall übertragen werden. So > schwingt halt praktisch die Mitte des Wandlers mehr und der Rand eher > schwächer.... sozusagen "wie eine konvexe Linse", wenn man es sich > bildlich vorstellt. diese vorstellung ist meines erachtens falsch, schau dir das ersatzbild an mit dem die schwingung dargestellt wird, da schwingen die beiden massen front und back gegen einander über eine feder (das ist deine schraube!) diese solltest du meiner ansicht nach auch auf drei aufteilen können. die vorspannung ordentlich einzustellen dürfte aber nicht trivial sein. ein drehmomentschlüssel sollte aber zumindest in die nähe führen und der rest ist hald einfach spieltrieb mit dem schraubenschlüssel. sg clemens
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