Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Luftspule berechnen


von ku (Gast)


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Hallo,

will eine Luftspule mit 10µH wickeln.

Weiß jemand, ob es ein Programm gibt, dass hier helfen kann? Eins, bei 
dem man Durchmesser, Windungszahl und Windungsabstand angibt.

Am besten wäre, wenn direkt noch einige andere Parameter angegeben 
würden wie Güte, parasitäre Kapazität, ev. der Widerstand.

Und es sollte nach Möglichkeit ein wirklichkeitsnahes Programm sein...

von Peter (Gast)


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Ich empfehle einfach mal was zu wickeln und messen, e.v. mittels einem 
bekannten C über die Resonanzfrequenz

von ku (Gast)


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Peter schrieb:
> Ich empfehle einfach mal was zu wickeln und messen, e.v. mittels einem
> bekannten C über die Resonanzfrequenz

Induktivitätsmessgerät ist vorhanden.

Dachte, es gibt vielleicht auch ein Programm wie MagnetLoop.exe für 
kleine Spulen...

von Helmut L. (helmi1)


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von EMU (Gast)


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ku schrieb:
> Am besten wäre, wenn direkt noch einige andere Parameter angegeben
> würden wie Güte, parasitäre Kapazität, ev. der Widerstand.

das Genaueste in diesem Bereich ist dieses hier:
http://hamwaves.com/antennas/inductance.html

EMU

von ku (Gast)


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Danke euch!


EMU schrieb:
> das Genaueste in diesem Bereich ist dieses hier:
> http://hamwaves.com/antennas/inductance.html
>
> EMU

Habe die Spulendaten auch mal bei MagnetLoop.exe eingegeben, die 
Ergebnisse für die Induktivität sind bei gleichen Spulenmaßen bei beiden 
Programmen ähnlich.

Anscheinend kann man Luftspulen mathematisch auch als µLoopantennen 
auffassen ;O)

von ku (Gast)


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ku schrieb:
> Induktivitätsmessgerät ist vorhanden.

Jetzt töne ich hier so groß rum, dass ein Induktivitätsmessgerät 
vorhanden ist und dann das...

habe gestern das Multimeter mit eingebautem Induktivitätsmesser 
aktiviert und da passiert folgendes:

die Messbereiche 20mH bis 20H funktionieren normal, im Bereich bis 2mH 
hingegen werden negative Werte (!?!) angezeigt, wenn man eine Spule 
anschließt.

Habe also mal mein Ohr ans Messgerät gehalten. Wenn keine Prüfspule 
angeschlossen ist, vernimmt man einen hohen, gleichmäßigen Pfeifton 
(scheint ein interner Messoszi zu sein). Die Anzeige zeigt dann Überlauf 
(logisch, ist ja nix angeschlossen).
Wenn man jetzt eine kleine Spule anschließt, wird das Pfeifen 
ungleichmäßig, es klingt ein wenig wie verrauscht, auf dem Display 
werden parallel dazu negative Werte angezeigt.
Vor ein paar Monaten hat alles noch tadellos funktioniert.
Hat jemand eine Idee, was es sein könnte?

von mhh (Gast)


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ku schrieb:
> Hat jemand eine Idee, was es sein könnte?

Batterie ist noch ausreichend voll?

von ku (Gast)


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mhh schrieb:
> Batterie ist noch ausreichend voll?

Was auch mein erster Gedanke, habe dann einen frisch geladenen Akku ins 
Gerät "gepflanzt". Leider ohne Symptomveränderung...

von Andreas K. (derandi)


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Verträgt das Gerät auch Akkus oder sollten da Batterien rein?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Entweder du hast zufällig bei deiner sich ergebenden Meßfrequenz einen 
recht starken 'Sender', der reinhaut. Oder der Innenwiderstand der zu 
messenden Spule ist zu groß. Oder das Multimeter schlicht kaputt.

von ku (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Verträgt das Gerät auch Akkus oder sollten da Batterien rein?

Verträgt Akkus, ("9V-Block", hatte ich extra ausprobiert, ob es 
Unterschiede gibt im Messergebnis, wenn man NiMH-Akkus verwendet)



Abdul K. schrieb:
> Entweder du hast zufällig bei deiner sich ergebenden Meßfrequenz einen
> recht starken 'Sender', der reinhaut. Oder der Innenwiderstand der zu
> messenden Spule ist zu groß. Oder das Multimeter schlicht kaputt.

Ist bei verschiedenen Spulen so, auch wenn man den Ort wechselt. Am 
Innenwiderstand der Spule(n) liegt es auch nicht, tippe auf einen 
Defekt.
Nach welchem Prinzip wird da wohl die Induktivität gemessen?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Meistens über den einfachsten praktischsten Ansatz: Rechteckgenerator 
mit der Spule/Kapazität als bestimmendes Glied.

von ku (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Meistens über den einfachsten praktischsten Ansatz: Rechteckgenerator
> mit der Spule/Kapazität als bestimmendes Glied.

Ok, dann schraube ich das Ding mal auf und suche nach was 
generatorartigem...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Häng doch einfach mal das Scope parallel an die Meßspitzen.

von ku (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Häng doch einfach mal das Scope parallel an die Meßspitzen.

Coole Idee! Werde ich gleich machen.

von Johannes (Gast)


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> die Messbereiche 20mH bis 20H funktionieren normal, im Bereich bis 2mH
> hingegen werden negative Werte (!?!) angezeigt, wenn man eine Spule
> anschließt.

Ein negativer Induktivitätswert kann auch eine Kapazität bedeuten, je 
nach Messgerät bzw. Messverfahren. Schließ doch mal einen Kondensator an 
das Gerät an (z.B. 100 nF) und schau, ob da die Anzeige auch negativ 
wird.

Wenn du eine sehr große Luftspule gewickelt hast, dann hat die eine 
relativ niedrige Reonanzfrequenz, oberhalb der Resonanzfrequenz verhält 
sich die Spule dann Kapazitiv. Die einfachen Induktivitätsmesgeräte sind 
nach meiner Erfahrung nur für Messungen von relativ großen Spulen mit 
Eisenkern geeignet, für eine Luftspule würde ich die Induktivität mit 
einem Funktionsgenerator und Oszi messen, dazu gabs ja hier schon viele 
Threads.

von ku (Gast)


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Johannes schrieb:
> Ein negativer Induktivitätswert kann auch eine Kapazität bedeuten

Danke für das Posting! Vorher wurden auch keine negativen 
Induktivitätswerte angezeigt, muss ein Defekt sein (oder ev. eine 
Dekalibrierung). Die Werte schwanken auch recht stark.


Johannes schrieb:
> Schließ doch mal einen Kondensator an
> das Gerät an (z.B. 100 nF)

Dann bekommt das Überlaufzeichen ein Minus.

Johannes schrieb:
> für eine Luftspule würde ich die Induktivität mit
> einem Funktionsgenerator und Oszi messen, dazu gabs ja hier schon viele
> Threads.

Dann brauche ich noch einen HF- Funktionsgenerator und mein Oskar geht 
nur bis 5MHz. Mal schauen.


Werde auf jeden Fall erst mal beim Spulenmessen den Oskar ans Multimeter 
anschließen.

von herbert (Gast)


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Ich mache das immer mit dem Mini Ringkernrechner ..Dieses Prog ist echt 
gut um auch mal Näherungsweise Spulen durch nachzählen der Windungen und 
bestimmen des innedurchmessers zu bestimmen.Geht für Rinkerne und 
Luftspulen.

von Johannes (Gast)


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>> für eine Luftspule würde ich die Induktivität mit
>> einem Funktionsgenerator und Oszi messen, dazu gabs ja hier schon viele
>> Threads.

> Dann brauche ich noch einen HF- Funktionsgenerator und mein Oskar geht
> nur bis 5MHz. Mal schauen.

Also für eine 10µH-Luftspule ist eine Frequenz von unter 1MHz 
ausreichend. Man schaltet dazu einen Kondensator zur Spule parallel und 
bestimmt die Resonanzfrequenz. Wenn die Frequenz zu groß ist, muss man 
den Kondensator entsprechend größer machen.

von ku (Gast)


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herbert schrieb:
> Ich mache das immer mit dem Mini Ringkernrechner

Danke für den Tipp!


Johannes schrieb:
> Also für eine 10µH-Luftspule ist eine Frequenz von unter 1MHz
> ausreichend. Man schaltet dazu einen Kondensator zur Spule parallel und
> bestimmt die Resonanzfrequenz.

Dann geht man sozusagen von einer kapazitätslosen Spule aus (was ja für 
Luftspulen näherungsweise hinkommt)?!

von Johannes (Gast)


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> Dann geht man sozusagen von einer kapazitätslosen Spule aus ...

Ja, richtig.

> ... (was ja für Luftspulen näherungsweise hinkommt)?!

Nein, eher das Gegenteil ist der Fall. Eine Luftspule benötigt für eine 
bestimmte Induktivität mehr Windungen als eine Ferrit-Spule bei gleichem 
Durchmesser und gleicher Länge. Dadurch ist die Kapazität eher größer 
als bei einer Ferritspule.

Wenn man die Kapazität der Spule aus der Messung herausrechnen will, 
dann muss man unterschiedliche Kondensatoren zur Spule parallel 
schalten; man bekommt dann zwei unterschiedliche Resonanzfrequenzen. 
Wenn man damit ein lineares Gleichungssystem aufstellt, kann man die 
Spulen-Kapazität berechnen. Aber besonders genau ist diese Methode 
nicht, da die Kondensatoren auch irgendwie frequenzabhängig sind und 
eine parasitäre Induktivität haben.

von ku (Gast)


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Johannes schrieb:
> Wenn man die Kapazität der Spule aus der Messung herausrechnen will,
> dann muss man unterschiedliche Kondensatoren zur Spule parallel
> schalten; man bekommt dann zwei unterschiedliche Resonanzfrequenzen.

Ah, das ist der Trick!


Könnte natürlich einen M32 o.ä. zum programmierbaren Rechteckgenerator 
umfunktionieren, bin nur nicht sicher, ob Sinus nicht besser wäre. 
Ansonsten gibt es bestimmt Höcker in der Amplitude, wenn irgendwelche 
Formanten ausgefiltert werden...?!

von ku (Gast)


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So, jetzt geht es wieder.

Habe einfach das Multimeter aufgeschraubt, die Kontakte der Drehscheibe 
mit Waschbenzin gereinigt und wieder zusammengebaut.

Jetzt werden die Induktivitäten wieder korrekt angezeigt. Waren wohl 
einige Kriechströme auf der Platine unterwegs.


Danke für eure Postings!!!

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