Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Überleben selbstsichernde Muttern schweißen?


von Michael H. (michael_h45)


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Hallo,

ich müsste eine Mutter anschweißen, die selbstsichernd sein sollte.
Allerdings wird das Geraffel ja anständig heiß... überlebt der 
Kunststoff in der Mutter sowas? Hat das schon mal jemand hier probiert?
Anheften reicht leicht, eine Naht ist nicht nötig.

Ich kanns nicht ausprobieren, weil ich zum Schweißen auch erst mal einen 
Gefallen in Anspruchen nehmen muss.

Danke schon mal,
Michael

: Verschoben durch Admin
von Ben _. (burning_silicon)


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leicht anheften übersteht das ding, aber wirklich nur anpunkten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Früher gab es mal keine selbsichernden Muttern mit Kunststoffeinsatz. 
Man machte eine normale Mutter auf dem Schmiedefeuer warm, und verpasste 
ihr einen Schlag mit dem Hammer, daß sie leicht oval wurde. Je nach 
Härte geht das auch kalt.

Gibt es denn eigentlich nicht mehr die selbstsichernden Muttern ohne 
Kunststoff?

von Ben _. (burning_silicon)


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doch die gibts auch noch, die haben die leicht ovale form halt ab werk. 
werden beim auspuff usw. verwendet.

von El Patron B. (bastihh)


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Man könnte doch eine ganz normale Mutter anschweißen und das Gewinde 
vorher mit Schraubensicherung Typ "hochfest" einschmieren?

von Wilhelm F. (Gast)


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Ben _ schrieb:

> doch die gibts auch noch, die haben die leicht ovale form halt ab werk.
> werden beim auspuff usw. verwendet.

Ich kenne die auch noch z.B. zur Stoßdämpfer- und Federbeinbefestigung. 
Sie kommen auch sonstwo am Auto oft vor. Da soll sich ja auch ohne 
Kontermutter nichts von selbst lösen.

Eine normale Mutter plus Kontermutter wäre ja auch noch eine Lösung, 
wenn es der Aufbau zu läßt.

von Michael H. (michael_h45)


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Hallo zusammen,

Danke für die schnellen Antworten.
Kontern lässt der Aufbau leider nicht zu.
Sicherungslack würde ich gerne vermeiden, weil das ganze trennbar 
bleiben soll.

Dann verlass ich mich auf Ben und probier es mit Anheften.
Danke!

Hier hat jetzt nicht zufällig jemand eine einzelne selbstsichernde 
Stahlmuttern M6..M10 zu Hause? :-)

Grüße,
Michael

von Bernd F. (metallfunk)


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Michael H. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> Danke für die schnellen Antworten.
> Kontern lässt der Aufbau leider nicht zu.
> Sicherungslack würde ich gerne vermeiden, weil das ganze trennbar
> bleiben soll.
>
> Dann verlass ich mich auf Ben und probier es mit Anheften.
> Danke!
>
> Hier hat jetzt nicht zufällig jemand eine einzelne selbstsichernde
> Stahlmuttern M6..M10 zu Hause? :-)
>
> Grüße,
> Michael

Also: Anschweißen überlebt der Kunststoff nicht.
Nimm lieber eine normale Mutter, selbst die wird leiden.
( Evtl. Gewinde nachschneiden )

Dann die Schraube mit einem Sprengring einschrauben.
Sicherungslack ist doch auch kein Problem, es muß doch
nicht der ultrahochfeste sein.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael H. schrieb:

> Hier hat jetzt nicht zufällig jemand eine einzelne selbstsichernde
> Stahlmuttern M6..M10 zu Hause? :-)

Versuchs mal provisorisch mit einer ganz normalen 8.8 und einem 
beherzten Hammerschlag mit wenigstens einem 1kg-Hammer auf dem Amboß. 
Das könnte noch gehen.

Ich weiß zwar nicht ganz genau, was 8.8 bedeutet, aber das ist 
Standardmaterial, nicht superhart. Bin kein Schlosser. Eine der beiden 
Ziffern gibt wohl die Materialhärte an.

von Michael H. (michael_h45)


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Hallo Bernd, freut mich, dass gerade du antwortest.
Der Sprengring ist eine gute Idee, das werd ich so machen. Wusste 
außerdem nicht, dass es Sicherungslack in unterschiedlichen 
Festigkeitsgraden gibt. Dann wird der auch noch in Stufe "Mehr als 
Butter" reinkommen.

Wären Muttern aus Messing vielleicht besser geeignet, weil das weicher 
ist als Edelstahl?

von Michael B. (mb_)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich weiß zwar nicht ganz genau, was 8.8 bedeutet, aber das ist
> Standardmaterial, nicht superhart. Bin kein Schlosser. Eine der beiden
> Ziffern gibt wohl die Materialhärte an.

Es wird die Zugfestigkeit angegeben; nicht die Härte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Festigkeitsklasse

von Michael H. (michael_h45)


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Hallo Wilhelm,
Einen guten Schlag mitgeben ist sonst eigentlich auch meine Methode der 
Wahl, aber der Sache traue ich nicht so recht zu, auf Dauer fest zu 
sein.
Die Schraube wird sich immer wieder mal bewegen.

von Michael B. (mb_)


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Michael H. schrieb:
> Wären Muttern aus Messing vielleicht besser geeignet, weil das weicher
> ist als Edelstahl?

Dann kann es zu unerwünschten elektrolytischen Effekten kommen, die die 
Mutter im Endeffekt lösen können.

von Michael B. (mb_)


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Michael H. schrieb:
> Die Schraube wird sich immer wieder mal bewegen.

Eine selbstsichernde Mutter (mit Kunstoff) darf man nur einmal anziehen. 
Nach dem Lösen ist die Sicherungswirkung beeinträchtigt und es muss eine 
neue Mutter her.

EDIT meint auch: Schweißen ist natürlich auch absolut tödlich für die 
Mutter. Kein Hersteller wird dir danach noch irgendeine Garantie auf die 
Sicherungswirkung geben.

von Michael H. (michael_h45)


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Danke für die Antworten.

Da hab ich also die beste Idee gehabt :-)
Okay okay, selbstsicherne Mutter ist gestorben.

Sprengring unter einer Edelstahl-Mutter und nicht hochfester 
Sicherungslack kommen zum Einsatz.

von Bernd F. (metallfunk)


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Sicherungslack ist da auch der falsche Begriff.

Diese flüssige Schraubensicherung ist ein anaerober Klebstoff,
der, wie schon gesagt, unter Luftabschluß härtet.
( Ein Tropfen auf das Gewinde und festdrehen )

Das gibt es z.B. von Loctite.

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Funk schrieb:
> anaerober Klebstoff, der, wie schon gesagt, unter Luftabschluß härtet.

Dann ist er aber anaerob...

von Michael S. (technicans)


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Man kann auch mit einem Körner an der richtigen Stelle die Verbindung
"sichern". Da reicht dann eine normale Mutter. Lösen kann man das dann
wieder problemlos.
>Hier hat jetzt nicht zufällig jemand eine einzelne selbstsichernde
>Stahlmuttern M6..M10 zu Hause? :-)
Sowas gehört zum Haushalt, nur meine M6er muss ich mal nachbestellen,
da ich vor paar Tagen die letzten verbraucht hab.

von Old P. (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Hallo,
>
> ich müsste eine Mutter anschweißen, die selbstsichernd sein sollte.
> Allerdings wird das Geraffel ja anständig heiß... überlebt der
> Kunststoff in der Mutter sowas?

Im Prinzip ja... (Radio Eriwan...)
Der Kunststoff kann überleben, wenn nur gepunktet wird. Nur er wird wohl 
micht mehr an dem Platz sein wo er hingehört. Irgendwo findest Du die 
Tropfen aber sicherlich. Doch was will man mit diesen Kuststofftropfen? 
;-)))

<duck & weg>

Old-Papa

von Thilo M. (Gast)


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>Das gibt es z.B. von Loctite.

Loctite 245 geht bis 200°C und lässt sich gut wieder lösen (bei Bremsen 
verwendet). Loctite 266 hält noch mehr aus, lässt sich aber nicht mehr 
so leicht lösen. Beim blauen 'C' gibt's das Zeug. ;-)

von Michael H. (michael_h45)


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Thilo M. schrieb:
> Loctite 245 geht bis 200°C und lässt sich gut wieder lösen (bei Bremsen
Optimal, danke! Davon liegen freundlicherweise noch knapp 3 Liter in der 
Arbeit.

von O. D. (odbs)


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Federscheibe, Zahnscheibe, Schnorrscheibe, Kronenmutter mit Splint, 
Sicherungsblech, Sicherungsdraht, ... du hast die Wahl! Außerdem gibt es 
hochtemperaturfeste selbstsichernde Muttern mit Metalleinsatz.

von Weingut P. (weinbauer)


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Messingmutter anschweißen ... will ich sehen :o)

Mit dem Körner und schwerem Hammer der eingeschraubten
Schraube einen mittig drauf geben ... mit ordentlich Wums.

von Paul B. (paul_baumann)


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Weinbauer schrob:
>Mit dem Körner und schwerem Hammer der eingeschraubten
>Schraube einen mittig drauf geben ... mit ordentlich Wums.

Das ist brutal und rücksichtslos. Aber in Deutschland gibt es ja für
Alles und Jedes Gesetze, so auch hier:
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/muschg/gesamt.pdf

;-)
MfG Paul

von Michael S. (technicans)


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Das mit dem Körner hatte ich schon weiter oben vorgeschlagen.
So was lernt man natürlich nicht im Studium, aber in der Lehre
eines Metallberufs, worüber hier ja mal ganz gern gespottet wird.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> ... in der Lehre
> eines Metallberufs, worüber hier ja mal ganz gern gespottet wird.

Du meinst, so, wie du gerade über das Studium spottest? ;-)

von Niels N. (herr_bert)


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