Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Polarität eines Netzteils ändern


von Flusher (Gast)


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Hallo zusammen!

Ich suche nach einer Möglichkeit die Polarität eines Netzteils nach 
belieben zu wechseln. Hintergrund: Ich möchte einen E-Motor an ein 
programmierbares Labornetzteil anschließen und die Drehrichtung 
umschalten. Idealerweise wäre natürlich ein Netzteil das eine solche 
Funktion integriert hat, allerdings sind solche Netzteile unglaublich 
teuer. Entsprechend möchte ich irgendeine Art Relais o.ä. zwischen Motor 
und Netzteil reinklemmen, mit dem es möglich wird, die Drehrichtung zu 
ändern. Das Relais ist idealerweise irgendwie über eine Spannung o.ä. 
ansprechbar .

von verwirrt (Gast)


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Was für ein E-Motor?
Was für ein Netzteil?

von Harald Wilhelms (Gast)


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Flusher schrieb:
> Hallo zusammen!
>
> Ich suche nach einer Möglichkeit die Polarität eines Netzteils nach
> belieben zu wechseln. Hintergrund: Ich möchte einen E-Motor an ein
> programmierbares Labornetzteil anschließen und die Drehrichtung
> umschalten. Idealerweise wäre natürlich ein Netzteil das eine solche
> Funktion integriert hat, allerdings sind solche Netzteile unglaublich
> teuer. Entsprechend möchte ich irgendeine Art Relais o.ä. zwischen Motor
> und Netzteil reinklemmen, mit dem es möglich wird, die Drehrichtung zu
> ändern. Das Relais ist idealerweise irgendwie über eine Spannung o.ä.
> ansprechbar .

Entweder Du nimmst einen mechanischen Kreuzschalter oder ein Relais
mit zwei Umschaltern. Allerdings sollte man das Netzteil vor dem
Umschalten auf Null stellen, da es der Motor nicht so gerne hat,
wenn er aus voller Drehzahl heraus in die Gegenrichtung gesteuert wird.
Gruss
Harald

von Flusher (Gast)


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Also das ganze sollte im einem Spannungsbereich von 0-20 V bei einer 
maximalen Stromstärke von rund 0,5 A funktionieren. Ein "Auslaufen" des 
Motors ist bereits einprogrammiert, was fehlt ist solch ein 
"Polwenderelais" - allerdings finde ich unter dem Begriff keine 
Bauteile. Da muss es doch was günstiges bei Conrad, Reichelt & Co geben, 
oder irre ich mich?

von Andrew T. (marsufant)


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Flusher schrieb:
> Da muss es doch was günstiges bei Conrad, Reichelt & Co geben,
>
> oder irre ich mich?

Ja. Gibt es.

Relais 2x um

von Falk B. (falk)


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@  Flusher (Gast)

>Motors ist bereits einprogrammiert, was fehlt ist solch ein
>"Polwenderelais" - allerdings finde ich unter dem Begriff keine
>Bauteile.

Ein einfaches Relais mit zwei Wechslern reicht.

> Da muss es doch was günstiges bei Conrad, Reichelt & Co geben,
> oder irre ich mich?

Tonnenweise.

MFg
Falk

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Relais 2x um ist auch zu finden unter dem Suchbegriff DPCO

von Falk B. (falk)


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Eher DPDT, double pole double throw

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Hi Falk,

meines wissens nach sollte DPDT = DPCO sein,oder?
Wenn nicht verbesser mich bitte.

gefundenes Zitat:
Most relays are SPDT or DPDT which are often described as "single pole 
changeover" (SPCO) or "double pole changeover" (DPCO).

Gruß, Sven

von Flusher (Gast)


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Entschuldigt für die blöden Fragen ich bin aber bezüglich Elektrotechnik 
nicht so der Held - wäre dieses Releias passen für meinen 
Anwendungszweck?

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=62792;PROVID=1024

von ich (Gast)


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Ein bisschen überdimensioniert finde ich.. Die 8A brauchst du nicht, und 
warum eine Spannung 0-20V mit 24V schalten??

von Falk B. (falk)


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@  Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)

>meines wissens nach sollte DPDT = DPCO sein,oder?

Ahhh, CO = Change over = Wechsler. Könnte sein, ist mir nur nicht so 
bekannt.

@Flusher (Gast)

>http://www.reichelt.de/?ARTICLE=62792;PROVID=1024

Passt.

MFG
Falk

von Falk B. (falk)


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@ich (Gast)

>Ein bisschen überdimensioniert finde ich..

Ist egal.

> Die 8A brauchst du nicht,

Schaden aber auch nicht.

> und warum eine Spannung 0-20V mit 24V schalten??

Die Schaltspannung des Relais ist doch unabhängig von der geschalteten 
Spannung, da braucht er sowieso eine 2. Spannungsquelle.

MFG
Falk

von ich (Gast)


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FIN 30.22.9 6V :: Kartenrelais, 2x UM, 125V 2A, 6V

Das ist zwar ein 6V-Relais, geht laut DB aber von 4,2V-9V.. Also 
könntest du es mit einer 5V Spannung schalten, die du evtl auch schon 
für einen µC oder Logik-Gatter hast. Bedenke aber, dass bei 90 Ohm 
Spulenspannung 55,5mA fließen, das kann normal kein µC und bei 
Logik-Gattern denke ich auch, die gehen so bis 20 oder 30 mA.

125V ist massig und mit 2A hast du noch Luft nach oben. Ist halt n Stück 
kleiner.

Vorteil: Kostet keine 5,80€ sondern 1,50€..

Falk Brunner schrieb:
>> und warum eine Spannung 0-20V mit 24V schalten??
>
> Die Schaltspannung des Relais ist doch unabhängig von der geschalteten
> Spannung, da braucht er sowieso eine 2. Spannungsquelle.

Ich hatte gedacht, dass er die Schaltung mit der gleichen 
Spannungsquelle betreibt. Also dass nur der Motor von 0-20V betrieben 
werden. Zum Beispiel ist der Spannungseingang 20V über Längstransistor 
zum Motor und dann über µC und PWM den Transistor runterfahren. Und da 
er warscheinlich für den µC (oder womit er auch immer dimmt) 5V braucht, 
kann er darüber auch das Relais schalten. Somit hätte er 20V und 5V 
Festspannung.

So hätte ich es jedenfalls ungefähr gemacht.

von Brummkreisel (Gast)


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ich schrieb:
> oder womit er auch immer dimmt

Na, mit dem programmierbaren Netzteil selber.
Die Ausgangsspannung ist da 0..20V

von ich (Gast)


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Brummkreisel schrieb:
> Na, mit dem programmierbaren Netzteil selber.
> Die Ausgangsspannung ist da 0..20V

Stimmt.. Hab ich auch grad gemerkt-.-

Aber wenn er es später irgendwo rein baut, muss er es anders steuern... 
Naja. Ich bin heute auch total verplant..

von Flusher (Gast)


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Also etwas mehr zum Hintergrund:

Der Motor steckt an einem Lineartrieb, und sollte mit einem 
programmierbaren Netzteil angesteuert werden. Die Schlitten-Position 
wird anhand eines Drehgebers ermittelt. Das ganze steckt momentan an 
einem Keithley DAQ und wird über Labview angesteuert und ausgewertet.

Das Keithley DAQ hat einen Ausgangs-Port für 5V Spannung, sowie einige 
Digitale Ausgänge. Die Digitalen Ausgänge liefern 2,8 V min. .

Ich habe mir das ganze so vorgestellt, dass ich ein Relais über einen 
der Digitalen Ausgänge ansteuer um somit die Drehrichtung des Motors zu 
ändern.

von ich (Gast)


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Für den Fall brauchst du also ein zweites Netzteil. Wenn dein Keithley 
DAQ einen 5V Anschluss hat, der auch genug Strom liefert, und du diesen 
benutzen willst, wäre es sinnvoll sich ein 5V Relais zu holen. Für das 
Relais kannst du das Steuerbare Netzteil vergessen, es sei denn, du hast 
einen zweiten, getrennten Ausgang.

Wenn das Keithley DAQ 5V liefert, würde ich das von mir erwähnte Relais 
nehmen und mit einem Transistor schalten. Außer die Ausgänge können auch 
ein bisschen Strom liefern, dann sollte es direkt auch gehen.

Wenn das Teil fertig ist, wird das noch benötigt oder ist das eine Übung 
und wird danach wieder abgebaut?

von Flusher (Gast)


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Also das es ein anderes Relais mit einer anderen Schaltspannung braucht, 
ist logisch - aber wozu der Transistor?

Das ganze ist für eine Messstation die nicht wieder abgebaut wird.

von MaWin (Gast)


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> Der Motor steckt an einem Lineartrieb, und sollte mit einem
> programmierbaren Netzteil angesteuert werden. Die Schlitten-Position
> wird anhand eines Drehgebers ermittelt

Besorge dir eine Servo-Elektronik, die aus der Spannung des DAC
die Position selbständig anfährt, und dabei die Trägheit des
System per PID Regler berücksichtigt, sonst ist dein Versuch eh
zum Scheitern verurteilt.

Sei dir sicher, die Drehrichtungsumkehr ist für alle anderen
Leute sooo einfach, daß die sich nicht mal Gedanken drum machen,
aber die genaue Positionsansteuerung hat schon Bücher und
Dissertationen gefüllt.

Du bist noch endlos weit weg von deinem Ziel. Mach es dir nicht
unnötig schwer, zahle liber Geld, kauf dir eine Servoelektronik.

von Flusher (Gast)


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MaWin schrieb:
> Du bist noch endlos weit weg von deinem Ziel. Mach es dir nicht
> unnötig schwer, zahle liber Geld, kauf dir eine Servoelektronik.


Öhm...also im Prinzip funktioniert das Ganze bereits. Habe hier ein 
teures, programmierbares Labornetzteil, ein DAQ und den genannten 
Drehgeber inkl. Lineartrieb und Motor. Das wurde bereits mit Labview 
programmiert und auch erprobt. Es gilt jetzt diesen "Labor-Aufbau" aber 
in ein kompaktes, funktionierendes System umzubauen. Dabei hat die 
Richtungsumkehr, damit der Schlitten wieder in seine ursprüngliche 
Position fährt, noch Probleme gemacht, was ich jetzt lösen möchte - und 
zwar nicht über ein teures programmierbares Labornetzteil mit 
umschaltbarer Polariät.

Es ist auch weniger die momentane Position des Schlitten wichtig, als 
der  gefahrene Weg.

von ich (Gast)


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Flusher schrieb:
> Also das es ein anderes Relais mit einer anderen Schaltspannung braucht,
> ist logisch - aber wozu der Transistor?

Wenn du einen Spannungsausgang von 5V hast, der z.b. 1A liefern kann, 
dein Logik-Ausgang aber nur 20mA, kannst du nicht das Relais direkt an 
den Ausgang legen. Der kann dadurch dann sehr warscheinlich 
durchbrennen, denn das Relais (was ich gepostet habe) zieht bei 5V ca 
56mA. Dafür brauchst du einen Transistor, der mit weniger als die 
maximal zulässigen 20mA schalten kann.

Aber das mit dem Transistor und mit dem Relais inkl Beschaltung ist 
Grundwissen und ist überall nachzulesen.

von MaWin (Gast)


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Zumindest so was

http://www.youtube.com/watch?v=nHnNpzflfaE
http://www.youtube.com/watch?v=L7aYRnH1klE

funktioniert ohne richtige Regelung nicht.

von Falk B. (falk)


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von Flusher (Gast)


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Ich glaube ihr habt da etwas missverstanden - ich spreche nicht von 
einem Linearmotor sondern von einer Lineareinheit

sowas hier: 
http://www.igus.at/_wpck/images/global/1_1/SHT_Spielfrei_sin.jpg

von EGS (Gast)


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Hi Flusher,

dein Link fusseliert nicht...

MfG EGS

von Uwe (Gast)


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Mit Weggeber ohne Richtungsumkehr ???? Wie will man da ne Regelung 
machen wenn man nur in eine Richtung fahren kann ???? ROFL lol omg 
!!!???!!! Richtungsumkehr mit Relais, nen teures Labornetzteil mit dem 
man über Labview die Geschwindigkeit eines Motors einstellt, UND das 
alles um eine Spielfreie Lineareinheit zu steuern.

Das macht man so nicht !!!
Vollbrückke (nen paa Euronen)am Motor um Geschwindigkeit und Richtung 
einzustellen. Die Vollbrücke an nen Mikrocontroller mit 
Quadratureingänegen (auch nen paar Euronen). Und nen ganzen Sack 
Software.

Motorsteuerung mit Labornetzteil und Relais !!! gut richtig gut !!!! Ich 
hab mir das jetzt mal bildlich vorgestellt, wie ich das meinem Chef 
zeigen würde und vorführen !!! Echt Geniales Bild !!!

von Flusher (Gast)


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Ich bin ja momentan nur an Gedankenspielen - ich muss hier mehrere 
Lösungen vorstellen und die Vor- und Nachteile erarbeiten. Ich 
persönlich habe mich bereits auf den L293D eingeschossen - mit einem 
DAQ, einer kleinen Schaltung und einem Notebooknetzteil dürfte das 
problemlos funktionieren - und das zum Bruchteil der Kosten eines teuren 
programmierbaren Netzteils.

von Michael (Gast)


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Flusher schrieb:
> Ich glaube ihr habt da etwas missverstanden - ich spreche nicht von
> einem Linearmotor sondern von einer Lineareinheit

Da wäre ein Schrittmotor wohl nicht die schlechteste Antriebslösung.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Michael schrieb:
> Flusher schrieb:
>> Ich glaube ihr habt da etwas missverstanden - ich spreche nicht von
>> einem Linearmotor sondern von einer Lineareinheit
>
> Da wäre ein Schrittmotor wohl nicht die schlechteste Antriebslösung.

Wenn man sowieso einen Weggeber hat, funktioniert ein Gleichstrom-
motor genauso gut und ist meist billiger.
Gruss
Harald

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