Hallo, ich suche eine Schaltung für einen DCF77 Empfänger die bei stabilen 1,2 V mit möglichst wenig Strom (am liebsten unter 20 µA) zuverlässig funktioniert. Das Zeit-Signal benötige ich nicht, mich interessiert die 77,5 kHz-Trägerwelle die ich als Referenzfrequenz benutzen möchte. Ich würde mir einen einfachen Geradeausempfänger vorstellen, am besten mit 2 Quarz-Filtern, der das Trägersignal auf etwa 100 mV p-p verstärkt (so dass das von einem Comparator zuverlässig in ein Rail-to-Rail-Rechtecksignal verarbeitet werden kann). Ich vermute mal das ich da auch einen AGC benötige um den Ausgangspegel auch bei unterschiedlichen Empfangsbedingungen einigermaßen konstant zu halten. Die Phasenumtastung in dem DCF77-Signal wird für meine Anwendung wohl kein Problem darstellen, als schwieriger sehe ich die AM-Modulation da dann für den Comparator nur noch etwa 20 mV p-p übrig wären. Leider sind meine Kenntnisse im Analog-Bereich nicht so gut das ich in der Lage wäre eine vorhandene Schaltung passend umzudimensionieren. In den Schaltungen die ich bis jetzt gefunden hab werden für die Transistoren Widerstandsteiler benutzt um den Arbeitspunkt einzustellen, diese Widerstände erscheinen mir für mein Vorhaben etwas zu niederohmig. Kann man die Widerstandswerte problemlos nach oben skalieren? Könnte ich wegen meiner niedrigen Versorgungsspannung und dem geringen Strom-Budget eventuell besser fahren wenn ich mehr auf FETs als auf Transistoren setzen würde? Wenn ja, gibt es irgendwo eine Beispielschaltung eines FET-basierenden Langwellen-Geradeausempfängers? Grüße Erik
Erik schrieb: > Hallo, > > > ich suche eine Schaltung für einen DCF77 Empfänger die bei stabilen 1,2 > V mit möglichst wenig Strom (am liebsten unter 20 µA) zuverlässig > funktioniert. Dann ist es das einfachste, Du schaltest den Empfänger nur von Zeit zu Zeit ein. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Dann ist es das einfachste, Du schaltest den Empfänger nur von > Zeit zu Zeit ein. Ich benötige die 77,5 kHz als kontinuierliche Referenzfrequenz, Abschalten ist daher leider keine Option. Die Funkuhren bei mir Zuhause laufen mit einer einzelnen 1,5 V Batterie auch deutlich länger als ein Jahr, daher habe ich die Hoffnung das sich meine Anforderung auch umsetzen lassen sollte. Grüße Erik
Conrad hatte mal einen integrierten DFC77-Empfänger, bei Alldatasheet habe ich das Datenblatt eines AK2125 gefunden: http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/110273/ETC/AK2125.html current consumption (normal operating) typ. 600 max.1000 μA, Standby <1 / 10 μA Das Conrad-IC war von Telefunken http://www.conrad.de/ce/de/product/641138/DCF-EMPFAENGERPLATINE/?ref=reco da steht Temic T4224
Erik schrieb: > als kontinuierliche Referenzfrequenz Der DCF ist zwar atomgenau, aber schon das atmosphärische Knacken auf LW wird Deine Auswertung "etwas" erschweren.
Erik schrieb: > Ich benötige die 77,5 kHz als kontinuierliche Referenzfrequenz, > Abschalten ist daher leider keine Option. Wirklich? Reicht es nicht, sich dann und wann mit der Referenz zu synchronisieren? Denn: > Die Funkuhren bei mir Zuhause laufen mit einer einzelnen 1,5 V Batterie > auch deutlich länger als ein Jahr, daher habe ich die Hoffnung das sich > meine Anforderung auch umsetzen lassen sollte. Da liegt der Hase im Pfeffer: Diese Laufzeit erreichen sie nur, weil sie dem Empfänger halt einmal pro Stunde oder wie bei den Funk-Armbanduhren sogar nur einmal pro Tag für ein-zwei Minuten aktivieren. Bei letzteren kann das aber auch am besseren Empfang liegen, weil sie nachts auf dem Nachttisch liegt und nicht getragen wird. Ließe sich meine Armbanduhr einfach öffnen, könnte ich sogar mal nachmessen, wie viel Saft der Empfänger dort zieht.
Hallo, Danke erst mal für Eure Antworten. Wenn ich den Empfänger abschalten würde müsste ich das Zeitsignal auswerten um genau sagen zu können wie viel Zeit seit der letzten Synchronisation vergangen ist. Wenn ich das wirklich auf eine Schwingung der Trägerfrequenz genau machen wollte müsste ich wohl diese Phasenumtastung auswerten und das stelle ich mir recht Aufwändig und auch Stromintensiv vor. Auch würde ich dann nicht mitbekommen wen z.B. eine Schaltsekunde eingefügt wurde, so das meine Referenz dann um eine Sekunde hinterherhinkt. Ich schätze ich werde meinen geplanten Weg noch einmal überdenken müssen. Was haltet ihr denn für einen minimalen kontinuierlichen Energiebedarf für einen simplen Geradeausempfänger für realistisch? Grüße Erik
Bei denen mal anrufen und fragen: http://www.hkw-elektronik.de/shop/shop_baugruppen.php http://www.reichelt.de/Bausaetze-Module/DCF77-MODUL/index.html?ACTION=3&GROUPID=3636&ARTICLE=57772&SHOW=1&START=0&OFFSET=16& 70μA bei 1,2V: http://www.elv.de/output/controller.aspx?cid=74&detail=10&detail2=28116 U4224B: http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/Temic/mXyzuryw.pdf da kannst Du auch nachfragen: www.meinberg.de
hier noch was: http://www.mydarc.de/dl8mcg/DCF77.pdf http://www.box73.de/catalog/pdf/BX-176.pdf http://www.cadt.de/dieter/dcf/dcfqu.htm
Erik schrieb: > Das Zeit-Signal benötige ich nicht, mich interessiert die 77,5 > kHz-Trägerwelle die ich als Referenzfrequenz benutzen möchte. Hi, Erik, dann schau Dir mal den Ausbreitungsweg bis zu Deinem Oszillator an, den Du nachziehen willst. Welche Zeitkonstante braucht Dein Regelkreis? Wenn Du die Genauigkeit von DCF77 ausnutzen willst, dann kommst Du rasch auf eine Zeitkonstante von mehr als einem Kalendertag. Schau dazu auch die Publikationen der PTB an, insbesondere die Geschichte mit der leidigen Raumwelle. Je nach Tageszeit kann die empfindlich stören. Ergebnis: Du kommst nicht umhin, 1. Die Regelung an die tageszeitlichen Schwankungen der Tageszeit anzupassen - also jeden Tag zu selben Stunde. 2. Die Qualität des empfangenen Signals zu bewerten - und bei Funkstörungen das Nachregeln auszusetzen. 3. Dazu eben doch die DCF-Informationen auswerten. 4. Die fallende Flanke als Sekundenmarke deutlich präziser messen als eine 1/3 Trägerschwingung. Ich befürchte, diese Präzision kostet mehr Strom, als ein kleiner Chip von Temic einsparen könnte. Wenn die Zeitkonstante von einem Tag zu langsam ist, dann ziehe auch einen GPS-gestützten OCXO in Betracht. Der Sekundenpuls von GPS-Empfängern ist wunderbar scharf, mein uBlox-Empfänger lässt sich nach Datenblatt auch auf 1 kHz und mehr umstellen. Meine eigene Zeitreferenz, gebaut vor vier Jahrzehnten,hatte davon nur den Punkt 4. - mit der Unsicherheit "Läuft mein VCXO weg, schwankt die Ausbreitung oder habe ich Störungen?" Ciao Wolfgang Horn
Hallo, Danke für die Links. Der U4224B ist mir auch schon aufgefallen, mein Wunsch nach möglichst geringem Energieverbrauch scheint also erfüllbar zu sein, aber wie bekomme ich da die 77,5 kHz Trägerwelle raus? An dem dekodiertem Zeitsignal bin ich nicht interessiert. Die anderen Links zeigen recht energiehungrige Geräte die ein unabhängiges Frequenznormal oder eben die empfangene Uhrzeit zur Verfügung stellen. Was ich suche ist quasi das Analog-Frontend des U4224B (mit Filter usw.) als eigenständige Schaltung (meinetwegen auch als integriertes Bauteil) die mir die 77,5 kHz als analoges Signal zur Verfügung stellt und mit möglichst wenig Energie auskommt. Grüße Erik
Wenn du nur die 77,5 kHz brauchst, warum nimmst du dann nicht einfach einen auf 77,5 kHz abgestimmten Schwingkreis hoher Güte - die mit HF-Litze gewickelte Schwingkriesspule ist gleichzeitig die Empfangsspule auf einem möglichst großen Ferritstab - und koppelst die 77,5 kHz mit einem mit geringem Strom betriebenen FET Impedanzwandler aus?
Hallo, Nogger schrieb: > und koppelst die 77,5 kHz mit > einem mit geringem Strom betriebenen FET Impedanzwandler aus? Kannst Du das Bitte anhand eines groben Schaltplans verdeutlichen? Das ist doch dann im wesentlichen ein primitiver Geradeausempfänger? Wolfgang Horn schrieb: > dann schau Dir mal den Ausbreitungsweg bis zu Deinem Oszillator an, den > Du nachziehen willst. Hm, ich verstehe was Du sagen möchtest. Mir ist klar das solange ich wirklich einen anderen Quarz exakt mitziehen will das ich dann einen deutlich höheren Aufwand treiben muss aber die eigentliche Nutzfrequenz benötige ich nicht ständig, es wird auch lange Zeiten geben in denen das Endgerät ausgeschaltet ist und die interne Zeitbasis möglichst ohne externe Energiezufuhr einfach nur "weiterlaufen" soll. Ich bin der Meinung das wenn ich einfach nur die 77,5 kHz gut mit zähle, also alle 77500 DCF-Vollwellen meinen internen Zeit-Counter um den Frequenzwert der Nutzfrequenz erhöhe, dann habe ich sobald wieder Energie zur Verfügung steht eine aktuelle Zeitbasis. Beim Aufwachen aus dem Standby bräuchte ich nur die Nutzfrequenz wieder ausregeln und könnte fast sofort wieder präzise Zeitstempel liefern. Kritisch wäre es nur wenn der DCF-Sender zwischenzeitlich gestört war und dieser Standby-Mechanismus versagt hätte, dann müsste ich aus der letzten gesicherten Korrelation aus internen Zeitstempel mit DCF-Zeit und der aktuellen DCF-Zeit wieder einen aktuellen Zeitstempel berechnen aber das dauert im Worst-Case mindestens 2 Minuten und so lange möchte ich vom Anschalten bis zur ersten möglichen Messung nicht warten müssen. Das nächste Problem sind eventuelle Schaltsekunden, solange ich die 77,5 kHz stabil empfange hat das gegenüber der kodierten DCF-Zeit Vorrang (im ON-Zustand bekomme ich die Schaltsekunden auch direkt mit) so das mein Zeit-Counter exakt läuft aber wenn ich erst irgendwann wieder neu synchronisieren muss und seit der letzten gesicherten Korrelation eben eine Schaltsekunde eingefügt wurde hat mein errechneter Zeit-Counter einen Fehler von einer Sekunde. > Schau dazu auch die Publikationen der PTB an, insbesondere die > Geschichte mit der leidigen Raumwelle. Je nach Tageszeit kann die > empfindlich stören. Da ich nur etwas über 100 km von Mainflingen entfernt bin sollte das kein allzu großes Problem sein, wobei mir natürlich klar ist dass das in größeren Abständen ziemlich kritisch werden kann. Da könnte man dann ja vielleicht mit mehreren Antennen an unterschiedlichen Orten arbeiten. > Ergebnis: Du kommst nicht umhin, > 1. Die Regelung an die tageszeitlichen Schwankungen der Tageszeit > anzupassen - also jeden Tag zu selben Stunde. Ich hatte gehofft das mit einer möglichst trägen Regelung ausreichend gut erledigen zu können. > 2. Die Qualität des empfangenen Signals zu bewerten - und bei > Funkstörungen das Nachregeln auszusetzen. Im Normalbetrieb wird das wohl auch passieren aber im Standby-Betrieb wollte ich mich einfach darauf verlassen das ein möglichst schmalbandiger Empfänger die 77,5 kHz sauber genug liefert. DCF77 ist doch im allgemeinen recht zuverlässig so das ich bereit bin dieses Risiko einzugehen und im Fall des Falles dann eben doch mal 2 bis 3 Minuten warten muss. > 3. Dazu eben doch die DCF-Informationen auswerten. Das werde ich für die regelmäßigen Korrelationen zwischen meinem Zeit-Counter und der echten Zeit sowieso machen müssen aber ich hatte geplant das nur dann zu tun wenn ich auch die nötige Energie zur Verfügung habe. > 4. Die fallende Flanke als Sekundenmarke deutlich präziser messen als > eine 1/3 Trägerschwingung. Das müsste doch genau am positiven Nulldurchgang der Trägerwelle passieren, also die eine Vollwelle hat 100% und die nächste nur noch 20%, oder? Für den Normalbetrieb hatte ich vor das Signal möglichst wenig gefiltert zu digitalisieren (z.B. mit 15,5 MHz Samplerate) und das ganze dann in Digital in einem FPGA zu erledigen und dabei auch die Phasenumtastung mit auszuwerten. Mit etwas Mathematik sollte es somit möglich sein den betreffenden Nulldurchgang der Trägerwelle auf weniger als 10 ns genau zu bestimmen. Grüße Erik
Erik schrieb: > Da ich nur etwas über 100 km von Mainflingen entfernt bin Ach sieh da, genau so wie bei den professionellen Kunden ;-) kommen immer gerade die wichtigsten Informationen zuletzt.... Also sind die Störungen über die Raumwelle zu vernachlässigen. Nicht aber Störungen aufgrund mangelnd entstörter Elektromotoren, Erik, Weiterdenken bitte erst nach: 1. Gesamtem Lastenheft. 2. Information über das Budget. Daraus fällt dann die "Make or Buy"-Entscheidung. Ich befürchte folgende Alternativen: a) Dein Budget ist so niedrig, dass Du mit einem Funkwecker zu 6€ zufrieden sein musst, an den Du allenfalls noch einen FET pfriemelst nach dem Quarz, b) Deine Anforderungen und Dein Budget sind so hoch, dass der Kauf einer professionellen Uhr deutlich billiger ist als die Konstruktionskosten für ein abenteuerliches Einzelstück, c) Deine Anforderungen sind so speziell, dass bei genauer Betrachtung eine geniale Lösung gefunden werden könnte, die aus dem 08/15-Rahmen aber heraus fällt. d) Dein Boss will die professionellen Hersteller von Präzisionsuhren unterbieten und eine Großserie fertigen, aber billig, indem er Dich die Erfahrenen in diesem Forum ausbeuten läßt. Ich vermute, für die Alternativen a)-c) sind hier schon genug Informationen geflossen für einen Könner, und wer d) unterstützt, der hat wohl nichts zu tun. Ciao Wolfgang Horn
Erik schrieb: > Kannst Du das Bitte anhand eines groben Schaltplans verdeutlichen? > Das ist doch dann im wesentlichen ein primitiver Geradeausempfänger? Lies diesen Thread in diesem Forum: Beitrag "DCF77 Empfänger mit Transistoren"
Dennis S. schrieb: > Erik schrieb: >> Ich benötige die 77,5 kHz als kontinuierliche Referenzfrequenz, >> Abschalten ist daher leider keine Option. > > Wirklich? Reicht es nicht, sich dann und wann mit der Referenz zu > synchronisieren? Ja. Interessant bei DFC 77 ist sowieso nur die Langzeitstabilität. Die Kurzzeitstabilität ist nicht gut. Deshalb sollte man den Referenzoszillator zu Hause sowieso mit grosser Zeitkonstante nachregeln. > Bei letzteren kann das aber auch am besseren Empfang liegen, weil sie > nachts auf dem Nachttisch liegt und nicht getragen wird. Nachts ist der (Langwellen-)Emfang sowieso besser. Mit einem älteren Wecker konnte ich das Signal nachts sogar auf den kanarischen Inseln empangen. > Ließe sich meine Armbanduhr einfach öffnen, könnte ich sogar mal > nachmessen, wie viel Saft der Empfänger dort zieht. Meine lässt sich nach dem Batteriewechsel jetzt nicht mehr schliessen. :-( Gruss Harald
Auch wenn es nicht ganz dazu passt und die Stromaufnahme deutlich höher ist, als gefordert. In einer alten Ausgabe der ELV gab es eine DCF77-Uhr und eine DCF-77 Taktreferenz der 7000er Serie. Hier wurde jede Sekunde, wenn ich es richtig erinnere, ausgewertet. Blieb das DCF-77 Signal aus, wurde auf einen internen Oszillator umgeschaltet Es wurde mit Hilfe aufwendiger Schaltungstechnik versucht, die Störungen auszublenden. Ich meine auch, dass im Abschnitt "p & h" der alten Funkschau ebenfalls Bauanleitungen gab, mit denen sich Referenzfrequenzen aus DCF-77 erzeugen ließen. Vielleicht lohnt sich zu studien- und Lehrzwecken ein Blick in die alte analoge Schaltungstechnik. .... und wie auf dem Präsentierteller bei eBay die "kleine" Funkuhr von ELV. http://cgi.ebay.de/ELV-Funkuhr-DCF-86-Legende-lebt-/140539586125?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item20b8cfe64d Ich habe mit dieser Uhr nichts zu tun, sondern einfach nur kurz nach ELV suchen lassen. Die "große" Uhr war vom Datum her früher. Das als Anhalspunkt zur Schaltungssuche.
Sind die 77,5 kHz überhaupt stabil genug oder sind es nur die übertragenen Daten, die die hohe Genauigkeit ergeben?
Dirk J. schrieb: > Sind die 77,5 kHz überhaupt stabil genug oder sind es nur die > übertragenen Daten, die die hohe Genauigkeit ergeben? Der ausgesendete Träger ist so genau wie die darauf codierte Zeit. Mit den Einflüssen des Übertragungskanals gibt es natürlich gewisse Schwankungen, aber die betreffen dann die Zeitauswertung am Empfangsort genauso.
Dirk J. schrieb: > Sind die 77,5 kHz überhaupt stabil genug oder sind es nur die > übertragenen Daten, die die hohe Genauigkeit ergeben? Die Genauigkeit der übertragenen Daten kann ja nicht besser als 1 sek sein. Die Langzeitstabilität der 77,5 kHz ist wesentlich höher, auch wenn sie nicht ganz der primären Cäsium-Uhr der PTB entspricht. Gruss Harald
Wenn du nach dem Begriff "DCF77 Frequenznormal" googelst, bekommst du massenhaft Informationen und Anregungen für Selbstbau-Projekte zu diesem Thema.
Hallo, Wolfgang Horn schrieb: > Ich befürchte folgende Alternativen: Also, ich wähle eindeutig Antwort C. Ich soll ab und an mal einen möglichst genauen Zeitstempel liefern können aber die meiste Zeit soll das Gerät ausgeschaltet sein. Meine erste Idee war dann eben das ich einfach nur die Vollwellen der 77,5 kHz Trägerfrequenz zähle, das tät ich (ohne den eigentlichen LW-Empfänger) etwa mit 50 µW hinbekommen so das mir vorschwebte die Off-Time mit nem Super-Cap o.ä. zu überbrücken. Wenn ich einmal ermittelt habe welche die erste Vollwelle von den 77500 pro Sekunde ist dann sollte das doch ersteinmal den internen Zeit-Counter recht zuverlässig am laufen halten können und beim wieder einschalten muss dann nur kurz geprüft werden ob das noch exakt stimmt und bei kleinen Abweichungen wird dann eben schnell korrigiert (das sollte nicht länger als 5 bis 10 Sekunden brauchen). Problematisch wären dann nur größere Abweichungen oder Ausfälle des DCF77 während der Off-Time, dann muss eben doch die Zeit-Information richtig dekodiert und die erste Vollwelle der Trägerfrequenz pro Sekunde neu gefunden werden bevor der interne Zeit-Counter wieder exakt läuft (was wohl mindestens 2 bis 3 Minuten benötigt). Auch die Problematik mit den Schaltsekunden bliebe dann noch ungelöst. Die geforderte Genauigkeit ist nicht gar so schlimm. Die Zeitstempel sollen eine numerische Auflösung von 1 µs haben, bei kurzen Abständen (Minuten bis Stunden) soll die Genauigkeit der Zeitdifferenz etwa 10 µs (aber wenigstens 50 µs) betragen und für Messungen im Bereich von Wochen und Monaten reichen auch 1 ms (wobei 100 µs bevorzugt würden). Ich denke die Kurzeitgenauigkeit dürfte schon mit einem ordentlichen Quarz (selbst wenn er noch nicht ganz exakt hingezogen wurde) zu erreichen sein und für die Langzeitgenauigkeit sollte dann das DCF77 selber sorgen können. Wenn ich die Infos der PTB richtig verstanden habe sollte das DCF77-Signal, direkt am Sendeverstärkerausgang abgegriffen, durchaus für Genauigkeiten im ns-Bereich taugen, was die realen Probleme bringt ist der eigentliche Übertragungsweg per Funk. Mit einer guten Auswertung der Codierten Informationen, inklusive der Phasenumtastung, sollte man hier deutlich unter 1 ms (theoretisch auch unter 1 µs) kommen wenn da nicht der Funkweg wäre. Zumindest solange man nur die Bodenwelle zu beachten hat sollten die 100 µs aber schon praktikabel machbar sein. Von der Präzision der digitalen Auswertung her würde ich mir zutrauen den positiven Nulldurchgang der ersten Vollwelle der Trägerfrequenz pro Sekunde auf etwa 10 ns genau zu bestimmen, wobei diese Genauigkeit natürlich schon dahin wäre wenn in Mainflingen sich der Sendemast in einem lauen Lüftchen wiegt. Wolfgang Horn schrieb: > Ich vermute, für die Alternativen a)-c) sind hier schon genug > Informationen geflossen für einen Könner Das letzte Wort beschreibt mein Problem recht genau, ich bin im analogen Bereich kein Könner. Ich bin im wesentlichen FPGA-Programmierer und mache dazu digitale Schaltungen wo neben dem FPGA auch mal ein OP vorkommt um ein Analogsignal für einen ADC aufzubereiten aber ansonsten fehlen mir die nötigen Kenntnisse. Wolfgang Horn schrieb: > und wer d) unterstützt, der hat wohl nichts zu tun. Ich hoffe Du traust mir nicht wirklich zu das ich Euch ausbeuten will. Nogger schrieb: > Lies diesen Thread in diesem Forum: > Beitrag "DCF77 Empfänger mit Transistoren" Der Schaltplan ist interessant aber ich bin leider nicht in der Lage den für meine Bedürfnisse umzuarbeiten, also auf 1,2 V und möglichst niedrigem Energiebedarf. Genau dafür benötige ich Hilfe. Ich würde nur äußerst ungern eine Autobatterie mit eindesignen damit das Gerät auch mal einige Zeit ohne externe Energiezufuhr aus kommt. Wenn das knappe und nur unregelmäßig zur Verfügung stehende Energiebudget nicht wäre würde ich auch den Kauf einer fertigen Präzisionsuhr (zum durchlaufen lassen) empfehlen aber leider ist nicht jedes Problem so einfach zu lösen. Danke noch mal für Eure Antworten. Grüße Erik
Hi, Erik, Danke für Deine zusätzlichen Informationen aus Deinem Lastenheft. Die erscheinen mir aber immer noch widersprüchlich. Die Forderungen a) geringstmöglicher Stromverbrauch, b) "ab und an" "möglichst genauer Zeitsteempel" erfülle ich Dir mit einem Atmel Atmega8 und dessen TimerCounter2 im asynchronen Betrieb. Dabei ist der Systemtakt aus, der ganze Prozessor steht, aber der TimerCounter2 hat seinen 32kHz-Quarz. Der weckt den Prozessor zum verlangten Weckzeitpunkt auf oder wenn der Counter überläuft. Da hast Du Präzision und Stromverbrauch einer Quarzarmbanduhr ohne Display. Wer solche schlampigen Forderungen stellt, der sollte damit erst mal glücklich sein - und andere Teile seines Projektes bei vergleichbarer Schlampigkeit genügend anpassen können. Ciao Wolfgang Horn
Hallo, Wolfgang Horn schrieb: > Die erscheinen mir aber immer noch widersprüchlich. Warum? Der geringe Energieverbrauch kommt aus der Forderung dass das Gerät nicht immer Zugang zum Energienetz hat und diese Zeiten eben irgendwie überbrückt werden müssen ohne das die Zeitbasis weg driftet. Ich muss noch mal genau nachfragen was als minimale Überbrückungszeit gefordert wird aber ich schätze unter 2 Wochen dürfte das nicht kommen und wenn ich die nicht mit einer ausgewachsenen Batterie (oder gar nen Dieselgenerator) überbrücken möchte sondern nur mit nem Super-Cap dann muss ich mit sehr wenig Energie auskommen. Daher ja die Idee das man einfach auf das DCF77-Signal lockt (solange Energie da ist) und dann damit stur weiter zählt wenn gerade kein Zugang zu ausreichend Energie verfügbar ist. Für das mit 77,5 kHz weiter laufen lassen hätte ich mir einen kleinen Igloo FPGA von Actel vorgestellt, der dürfte das bei 1,2 V mit deutlich weniger als 50 µA hin bekommen. Überlaufprobleme hab ich da auch keine und der FPGA ist schnell genug das ich bei verfügbarer Energie den Zeit-Counter problemlos mit mehr als 10 MHz laufen lassen kann um auch die geforderte Kurzzeitgenauigkeit hin zu bekommen. Wenn Messungen über einen Zeitraum von etlichen Monaten mit einer Genauigkeit von unter 1 ms möglich sein sollen dann entspricht das einer maximalen Abweichung von unter 0,1 ppb und das dürfte kein einfacher Quarz ohne weiteres schaffen. Von daher bin ich der Meinung das ein frei stehender Quarz keine Option dar stellt und ich auf jeden Fall die Hilfe einer externen hochpräzisen Zeitbasis benötige. Wie Du bei den Anforderungen auf das Wort "schlampig" kommst kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Grüße Erik
Erik schrieb: > Wenn Messungen über einen Zeitraum von etlichen Monaten mit einer > Genauigkeit von unter 1 ms möglich sein sollen dann entspricht das einer > maximalen Abweichung von unter 0,1 ppb und das dürfte kein einfacher > Quarz ohne weiteres schaffen. Von daher bin ich der Meinung das ein frei > stehender Quarz keine Option dar stellt und ich auf jeden Fall die Hilfe > einer externen hochpräzisen Zeitbasis benötige. > > > Wie Du bei den Anforderungen auf das Wort "schlampig" kommst kann ich > ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Hi, Erik, diese Zeitvorgabe klingt ganz anders als "ab und an".. Dies "ab und an" und "möglichst" waren für mich die Kriterien für meine Bewertung der Tüchtigkeit der Spezifikation. Ciao Wolfgang Horn
Hallo, das "ab und an" ist schon so gemeint, die wissen selber nicht immer lang im Voraus wann die nächste Messung erfolgen muss. Man sagte mir was von einer Vorwarnzeit von im Worst-Case unter 20 Minuten, länger darf das System unter keinsten Umständen brauchen um wieder bereit zu sein einen Zeit-Stempel zu liefern. Auf meinen Einwand hin dass das gar nicht so einfach umsetzbar ist durfte ich mir anhören das einer von denen mehrere Funkuhren zu hause hat die mit einer einzigen 1,5 V Batterie mehrere Jahre lang laufen und selbst nach dem frischen Einlegen der Batterie eigentlich nie länger als 2 bis 3 Minuten brauchen bis sie eine Zeit anzeigen, ich soll mich also nicht so anstellen. Erst das Argument das diese Funkuhr im besten Fall eine Genauigkeit von 10 bis 100 ms liefert und z.B. Schaltsekunden erst gar nicht berücksichtigt brach deren Redefluss ab. Wir haben jetzt also 2 Lösungsmöglichkeiten: - ich lasse den internen Quarz weiterlaufen und tracke auch immer das DCF77-Signal so das ich immer sofort einen präzisen Zeitstempel liefern kann (auch wenn der DCF77-Empfang mal gestört ist) und unabhängig von Schaltsekunden, aber muss dafür mindestens 2 Watt an Leistung kontinuierlich zur Verfügung stellen - ich schalte alles unnötige ab und verliere bei eventuellen Empfangsstörungen die Synchronisation komplett und habe dann beim Wiedereinschalten eventuell lange Verzögerungen bis wieder ein präziser Zeitstempel möglich ist und im häufigen Normalfall kann ich innerhalb weniger Sekunden nach dem Wiedereinschalten bereits präzise Zeitstempel liefern, aber dafür muss es möglich sein das ganze mit möglichst unter 100 µW zu betreiben So wie es momentan aus sieht wird man sich wohl für Lösung 2 entscheiden wollen. Lieber nimmt man ein paar seltene Komforteinschränkungen in kauf bevor man sich mit einer fetten autarken Energie-Versorgung beschäftigen möchte. Das Gerät soll mindestens 1 Monat ohne externe Energie auskommen können was heißt das ich für Lösung 1 gut 2 kW/h vorhalten muss wogegen Lösung 2 mit unter 1 W/h schon durchaus im Bereich eines Super-Cap wäre (von der Selbstentladung mal abgesehen). Bei Lösung 2 gibt es eigentlich nur 2 Dinge die mir Bauchweh bereiten: zum einen die Schaltsekunden im (seltenen) Fall einer DCF77-Störung und zum anderen ein lowest-power-DCF77-Empfänger. Wer kann mir (zumindest beim zweiten) helfen? Grüße Erik
Während der Schaltsekunden läuft der Sender doch einfach weiter! Im Protokoll gibts dazu auch extra entsprechende Bits zur Ankündigung. Warum du extrem wenig Stromverbrauch haben willst, gleichzeitig aber mit einem FPGA arbeitest, erschließt sich mir nicht. FPGA ist eigentlich immer gleichbedeutend mit hohem Stromverbrauch. Du könntest dir auch einen starken Rundfunksender als Zeitbasis raussuchen. Ist vielleicht einfacher als das müde DCF77. Den niedrigen Stromverbrauch der Spezialchips zu toppen, dürfte vor allem bei mangelnden Analogkenntnissen, sehr schwer werden.
Hallo, Abdul K. schrieb: > Während der Schaltsekunden läuft der Sender doch einfach weiter! Im > Protokoll gibts dazu auch extra entsprechende Bits zur Ankündigung. Richtig, aber diese Infos gibt es nur eine Stunde lang. Wenn der Empfänger in der Zeit aus ist (oder der Empfang gestört ist) dann bekommt er das nicht mit und beim neu Synchronisieren geht die interne Zeitbasis um eine Sekunde falsch, das ist nicht akzeptabel. DAS einzigste was da helfen könnte wäre die richtigen Empfänger und die interne Zeitbasis nie abzuschalten, in dem äußerst unwahrscheinlichen Fall einer mindestens einstündigen Empfangsstörung würde die Regelung erkennen das die Abweichung plötzlich recht genau eine Sekunde beträgt (üblicherweise sollte die Abweichung selbst nach einem ganzen Tag ohne Empfang unter 1 ms liegen) und eben eine Schaltsekunde vermuten können (Schaltsekunden werden ja auch nur in bestimmten Nächten eingefügt). Abdul K. schrieb: > Warum du extrem wenig Stromverbrauch haben willst, gleichzeitig aber mit > einem FPGA arbeitest, erschließt sich mir nicht. FPGA ist eigentlich > immer gleichbedeutend mit hohem Stromverbrauch. Dann kennst Du scheinbar die Igloo-FPGAs von Actel noch nicht. Einen 17Bit Counter der von 0 bis 77499 zählt und dann einen Puls gibt damit ein anderer richtig breiter Counter um 10000000 weiter zählt (das alles auf der Basis des 77,5 kHz Takt-Signals) dürfte in einem kleinen Igloo-FPGA deutlich unter 50 µW benötigen. Abdul K. schrieb: > Du könntest dir auch einen starken Rundfunksender als Zeitbasis > raussuchen. Ist vielleicht einfacher als das müde DCF77. Und sicher auch weniger genau, vor allem fehlen mir dann die absoluten Zeitinformationen damit sich das System überhaupt mal ordentlich Synchronisieren kann. Abdul K. schrieb: > Den niedrigen Stromverbrauch der Spezialchips zu toppen, dürfte vor > allem bei mangelnden Analogkenntnissen, sehr schwer werden. Ich will diese Spezialchips gar nicht toppen, nur so einigermaßen mithalten. Und da selbst dafür meine eigenen Kenntnisse nicht reichen habe ich hier nach Hilfe gefragt. Aber so wie sich die Situation zur Zeit entwickelt wird das wohl so eh nichts werden. Mit über 2 Minuten im Worst-Case (ohne aktuelle Empfangsstörungen, die ja zufällig auch mal auftreten können) die das Gerät benötigen würde um wieder einen Zeitstempel zu liefern, falls innerhalb der StandBy-Zeit auch nur mal kurz der Empfang der Trägerfrequenz weg war, ist dem Kunden definitiv zu lang. Das bedeutet das die interne Zeitbasis immer laufen soll und auch immer ein ordentlicher Empfänger mit einer ordentlichen Auswertung (die den Sekundenanfang im µs Bereich detektieren soll) Energie benötigt. Ich schätze das wird nicht unter 1 Watt zu bekommen sein, wohl eher um die 2 Watt. Also muss ich mich jetzt doch mit einer geeigneten Energiespeicherlösung beschäftigen. Die üblichen käuflichen Zeitnormale benötigen alle sehr viel mehr Energie, offensichtlich ist in dem Bereich noch kein Ökobewusstsein angekommen. Das sichert mir zumindest ein hübsches Experimentierprojekt bei dem ich sicher einiges lernen kann. Grüße Erik
Erik schrieb: > Hallo, > > > Abdul K. schrieb: >> Während der Schaltsekunden läuft der Sender doch einfach weiter! Im >> Protokoll gibts dazu auch extra entsprechende Bits zur Ankündigung. > > Richtig, aber diese Infos gibt es nur eine Stunde lang. Wenn der > Empfänger in der Zeit aus ist (oder der Empfang gestört ist) dann > bekommt er das nicht mit und beim neu Synchronisieren geht die interne > Zeitbasis um eine Sekunde falsch, das ist nicht akzeptabel. DAS > einzigste was da helfen könnte wäre die richtigen Empfänger und die > interne Zeitbasis nie abzuschalten, in dem äußerst unwahrscheinlichen > Fall einer mindestens einstündigen Empfangsstörung würde die Regelung > erkennen das die Abweichung plötzlich recht genau eine Sekunde beträgt > (üblicherweise sollte die Abweichung selbst nach einem ganzen Tag ohne > Empfang unter 1 ms liegen) und eben eine Schaltsekunde vermuten können > (Schaltsekunden werden ja auch nur in bestimmten Nächten eingefügt). 1ms pro Tag? Ich würde mir das nicht zutrauen. Selbst ein normaler OCXO reicht da wohl nicht. Die Ankündigung der Schaltsekunde gibts nur für eine Stunde? Bist du dir sicher? Habe jetzt keine Lust danach zu suchen. > > Abdul K. schrieb: >> Warum du extrem wenig Stromverbrauch haben willst, gleichzeitig aber mit >> einem FPGA arbeitest, erschließt sich mir nicht. FPGA ist eigentlich >> immer gleichbedeutend mit hohem Stromverbrauch. > > Dann kennst Du scheinbar die Igloo-FPGAs von Actel noch nicht. Einen > 17Bit Counter der von 0 bis 77499 zählt und dann einen Puls gibt damit > ein anderer richtig breiter Counter um 10000000 weiter zählt (das alles > auf der Basis des 77,5 kHz Takt-Signals) dürfte in einem kleinen > Igloo-FPGA deutlich unter 50 µW benötigen. Doch, kannte ich. Bei Actel kam ich aber nicht auf einen grünen Nenner. Daher habe ich die ausgeblendet als Exoten. Früher gabs auch noch CoolRunner. In meinem Kopf schwirrt nur die Vorstellung, das die großen Hersteller die ultra-low Dinger nicht mehr anbieten. Wohl weil der Markt zu klein ist. Wenn es denn so ist, wie du sagst. Dann fein! > > Abdul K. schrieb: >> Du könntest dir auch einen starken Rundfunksender als Zeitbasis >> raussuchen. Ist vielleicht einfacher als das müde DCF77. > > Und sicher auch weniger genau, vor allem fehlen mir dann die absoluten > Zeitinformationen damit sich das System überhaupt mal ordentlich > Synchronisieren kann. Bei einigen Sendern ist die Anbindung an Zeitnormale bekannt bzw. es ist ein aufwändiger Rb-Standard vor Ort. Warum sollte ich es erwähnen, wenn ich das nicht wüßte? Du schreibst eben nichts zur eigentlichen Verwendung des Signals! Oder habe ich das übersehen? > > Abdul K. schrieb: >> Den niedrigen Stromverbrauch der Spezialchips zu toppen, dürfte vor >> allem bei mangelnden Analogkenntnissen, sehr schwer werden. > > Ich will diese Spezialchips gar nicht toppen, nur so einigermaßen > mithalten. Und da selbst dafür meine eigenen Kenntnisse nicht reichen > habe ich hier nach Hilfe gefragt. > Ja. In eigentlichem Sinne hieß das: Ich und vermutlich die meisten hier, werden dir auf die Schnelle keine bessere Lösung präsentieren können. > > Aber so wie sich die Situation zur Zeit entwickelt wird das wohl so eh > nichts werden. Mit über 2 Minuten im Worst-Case (ohne aktuelle > Empfangsstörungen, die ja zufällig auch mal auftreten können) die das > Gerät benötigen würde um wieder einen Zeitstempel zu liefern, falls > innerhalb der StandBy-Zeit auch nur mal kurz der Empfang der > Trägerfrequenz weg war, ist dem Kunden definitiv zu lang. > Das bedeutet das die interne Zeitbasis immer laufen soll und auch immer > ein ordentlicher Empfänger mit einer ordentlichen Auswertung (die den > Sekundenanfang im µs Bereich detektieren soll) Energie benötigt. Ich > schätze das wird nicht unter 1 Watt zu bekommen sein, wohl eher um die 2 > Watt. Also muss ich mich jetzt doch mit einer geeigneten > Energiespeicherlösung beschäftigen. > Die üblichen käuflichen Zeitnormale benötigen alle sehr viel mehr > Energie, offensichtlich ist in dem Bereich noch kein Ökobewusstsein > angekommen. Das sichert mir zumindest ein hübsches Experimentierprojekt > bei dem ich sicher einiges lernen kann. > Du hast doch nicht den ganzen Thread wegen Ökubewußtsein gestartet, oder? Bitte sag jetzt nicht ja! Wo bliebe dann meine Ökobilanz für meine Arbeiszeit? schnief. Da du erwähntest, du hättest die Möglichkeit eines supergenauen lokalen Oszillators: Würde ich dir nun zu GPS kombiniert mit genau deinem Oszillator, vorschlagen. Schaltest GPS eben einmal pro Tag ein.
Abdul K. schrieb: > Bei einigen Sendern ist die Anbindung an Zeitnormale bekannt bzw. es ist > ein aufwändiger Rb-Standard vor Ort. > Warum sollte ich es erwähnen, wenn ich das nicht wüßte? Früher war auch die Fernseh-Zeilenfrequenz Atomuhrgesteuert. Aber seit es zunehmend digitale Übertragungswege gibt, kann man sich darauf wohl nicht mehr verlassen. Gruss Harald
@Harald: Ich habe das mal überprüft vor einigen Wochen mittels SpectrumLab und dem Marinesender auf 23,4KHz. Bei analogem Sat war auf keinen der Sender Verlaß, aber alle waren nahe dran. 3SAT war am besten. Durch das digitaltypische Bitstuffing wackelt der Takt bei den Digitalsendern immer! Selbst wenn das Sat-Signal analog runterkommt, wird es digital hochgeschossen. Da nütze die Atomuhr im Sendezentrum des ZDF auch nichts, denn die Uhr im Satellit wird nicht sychronisiert. @Erik: Obige Verwendung sieht nach Netzwerksynchronisation aus. Von daher wäre einer der Sender durchaus ok. Hm. Also ich kann dir ne Schaltung für den Militärsender bauen, die dir eine Referenzfrequenz bringt. Allerdings schalten die auch pro Tag einmal ab. Und auf DCF77 wirst du auch nicht glücklich, wenn du nicht gerade im 100Km Umkreis von Mainflingen das System nutzen willst. Bei ca. 350 Km Radius sind die Störungen heftigst durch Interferenz mit der Raumwelle. Ich wohne genau darin und kann DCF77 niemals den ganzen Tag nutzen.
Abdul K. schrieb: > Bei ca. 350 Km Radius sind die Störungen heftigst durch Interferenz mit > der Raumwelle. Ich wohne genau darin und kann DCF77 niemals den ganzen > Tag nutzen. Das entspricht doch in etwa der Entfernung zur PTB. Die sind ja auf störungsfreien Empfang angewiesen; allerdings können die ja auch einen etwas höheren Aufwand treiben, ohne auf die Strom- rechnung achten zu müssen. :-) Gruss Harald
Hier steht auch das der Empfang bei 273km gestört ist: http://webcache.googleusercontent.com/search?hl=de&q=cache:Q78DrLnlgvgJ:http://www.dcf77.de/+mainflingen+braunschweig&ct=clnk (Das Rufzeichen wird übrigens seit langem nicht mehr mitgesendet. Man findet viel Fehlinfos) Es gibt spezielle Antennen, die die Raumwelle unterdrücken. Aber nix für Hausgebrauch. Bei der niedrigen Frequenz wird es auch riesengroß. Meine persönliche Erfahrung ist halt, laß es mit DCF77 sein! Das taugt nur für Funkwecker, nicht für präzises Messen. Außer man treibt den Aufwand extrem hoch. Der erwähnte Militärsender DHO38 ist z.B. mit 800KW Sendeleistung 10x stärker und gilt als tauglicher Referenzsender. Ich habe über diesen Problemkreis auch schon öfters nachgedacht. Es scheint wirklich nur GPS als 'die kurze Lösung' momentan in Frage zu kommen. Alternative wäre noch einer der Rundsteuersender bei ca. 150KHz. Die senden Zeitinfos mit und sind recht stark.
Hallo, Abdul K. schrieb: > 1ms pro Tag? Ich würde mir das nicht zutrauen. > Selbst ein normaler OCXO reicht da wohl nicht. Also ich komme rein rechnerisch auf 11 ppb, okay das ist schon recht anspruchsvoll, aber selbst bei 1 ppm wäre die Abweichung nach 24h noch maximal 116 ms und damit in einem Rahmen wo man zuverlässig erkennen kann ob nun eine Schaltsekunde war oder eben nicht. Abdul K. schrieb: > Die Ankündigung der Schaltsekunde gibts nur für eine Stunde? Bist du dir > sicher? Habe jetzt keine Lust danach zu suchen. Ja, laut Wikipedia schon. Abdul K. schrieb: > Doch, kannte ich. Bei Actel kam ich aber nicht auf einen grünen Nenner. Ich hab die Actel-FPGAs schon ein paar mal eingesetzt und finde das die FLASH-basierten Actel-FPGAs durchaus ihre Vorzüge gegenüber den SRAM-basierten FPGAs der gesamten Konkurrenz haben. Die sind zwar deutlich langsamer aber dafür begnügen die sich auch mit ziemlich wenig Energie und aufgrund der FLASH-basierten Logik gibt es gar keinen Boot-Prozess, die sind also sofort einsatzbereit (wie ein echter Chip) was keiner der Konkurrenten kann. Auch sollen die weniger empfindlich gegenüber Strahlung sein, weswegen ich die auch schon in einem Röntgengerät erfolgreich eingesetzt hab. Abdul K. schrieb: > Du schreibst eben nichts zur eigentlichen Verwendung des Signals! Es geht um die Generierung möglichst präziser Zeitstempel. Eine Genauigkeit von unter 1 ms ist gewünscht. Die Zeitstempel sollen alle von dem selben Startzeitpunkt aus bestimmt werden. Das System soll u.U. mehrere Jahre lang ununterbrochen laufen (daher auch mein Augenmerk auf die Schaltsekunden) und immer mal wieder einen möglichst präzisen Zeitstempel ausspucken können. Eine weitere Forderung ist dass das Gerät während des StandBy (mindestens 5 Wochen sind gefordert) ohne externe Energiezufuhr auskommen muss aber ohne das die interne Zeitbasis komplett aufhört zu arbeiten (die Zeitstempel müssen immer noch vom exakt selben Startzeitpunkt ausgehen). Während des StandBy müssen zwar keine Zeitstempel generiert werden können aber der Wiedereinschaltvorgang soll nicht zu lange dauern (möglichst unter 2 Minuten). Abdul K. schrieb: > Ja. In eigentlichem Sinne hieß das: Ich und vermutlich die meisten hier, > werden dir auf die Schnelle keine bessere Lösung präsentieren können. Is Okay, ich hätte mich auch über ein paar Hinweise über die nötigen Grundlagen, aus denen man entnehmen kann wie man so eine Schaltung auf eine andere Versorgungsspannung und geringeren Energiebedarf umdesignen kann, gefreut. Abdul K. schrieb: > Du hast doch nicht den ganzen Thread wegen Ökubewußtsein gestartet, > oder? Bitte sag jetzt nicht ja! Nein, ich hatte eben die Hoffnung das es reichen würde wenn ich während des StandBy nur die 77,5 kHz Trägerfrequenz mittracke (wenn der entsprechende Empfänger unter 50 µW bliebe würde ich insgesamt unter 100 µW bleiben können und das könnte man für ein paar Wochen aus nem Super-Cap bedienen) aber das wird wohl so nicht funktionieren und die gewünschte StandBy-Zeit ist für einen normalen Super-Cap auch zu lang (wegen der Selbstentladung). Abdul K. schrieb: > Würde ich dir nun zu GPS kombiniert mit genau deinem Oszillator, > vorschlagen. Schaltest GPS eben einmal pro Tag ein. Die Idee hatte ich auch schon, aber was mache ich da mit den Schaltsekunden? Ich werde mich wohl auf jeden Fall noch mal etwas genauer mit GPS beschäftigen müssen. Grüße Erik
Hm. Die Schaltsekunden sind dokumentiert. Du könntest sie auch noch nach Jahren dann bei der Datenauswertung offline korrigieren. So wie ich das geheimnisvolle Gerät verstehe, braucht es nur eine lineare Zeitschiene und ist ein Datenlogger. Bin Laden ist übrigens offiziell tot! Nicht das du das übersahst :-) Ich weiß nicht mehr im Detail was mich bei Actel abschreckte. Irgendwie war es unübersichtlich usw. Ich glaub, da mußte man sich für Datenblätter anmelden und so. Da bin ich engstirnig ;-) Wieso SuperCap? Eine CR2032 hält locker 10 Jahre, wenns nicht zu warm wird. Zeigt GPS keine lokale Zeit an? Hab das noch nie ausprobiert. 50 µW oder 100µW. Sehe keine kurze Lösungsmöglichkeit. Entwicklung viel zu teuer. Ich kann dir OCXO für 10 Euronen das Stück anbieten. Bei Stückzahlen auch günstiger.
Ein Geradeausempfänger mit 40µA bei 1,2V ist kein Problem. Du brauchst ca 5 Verstärkerstufen mit BC850 in Emitterschaltung, die mit Quarzfiltern miteinander gekoppelt werden. FETs sind für diese kleine Betriebsspannung ungeeignet. Jede Stufe wird etwa 20 dB Verstärkung erzeugen. Das Duty Cycle ist bei einem Primitivverstärker allerdings von der Eingangsspannung abhängig und dürfte leicht jittern. Ein Problem kann noch das Blocking werden. Gibt es eine Spec?
15dB Blocking pro Quarzstufe sollte machbar sein.
Abdul K. schrieb: > Ich kann dir OCXO für 10 Euronen das Stück anbieten. Wenn man den auch noch ein paar Jahre lang aus 'ner CR2032 betreiben kann, kauf ich dir ein paar davon ab. ;-)
Ich kann dir sogar einen mitbringen. Ganz umsonst, als sächsisches Gastgeschenk zum Kaffeetrinken. Aber du hast den Kern des Problems schon richtig erkannt. Maxim-RTCs gibt es mit sehr guter Temperaturkompensation UND niedrigem Stromverbrauch. Ich vermute, es gibt keine praktikablere Methode.
Entschuldigung, dass das hier etwas off Topic ist, aber manchmal muss man einfach einschreiten. Abdul K. schrieb: > Durch das digitaltypische Bitstuffing wackelt der Takt bei den > Digitalsendern immer! Selbst wenn das Sat-Signal analog runterkommt, > wird es digital hochgeschossen. Da nütze die Atomuhr im Sendezentrum des > ZDF auch nichts, denn die Uhr im Satellit wird nicht sychronisiert. Ähm, nein. Bitstuffing ist was ganz anderes und hat da jetzt mit der Genauigkeit der Zeitreferenz von Digitalsendern nichts zu tun. Kein Fernmeldesatellit wandelt ein Fernsehsignal von digital zu analog. Das wäre vollkommen unsinnig, da man dann viel mehr Technik im Satellit bräuchte und diese Technik warten und aktualisieren müsste. Satelliten halten grob 10-15 Jahre und die kann man nicht mit vertretbarem Aufwand aktualisieren. Deshalb wird im Signalpfad auch in absehbarer Zeit nichts Digitales sein. Ja, es gibt ein paar wenige Ausnahmen wie Satelliten für Satellitentelefonie, aber das sind Ausnahmen. Bedenke: Über Astra 1A liefen am Schluss, als er auf 5 Grad Ost war, auch digitale Transponder. Der Satellit ging in den 1980gern hoch. Wenn was zeitlich wackelt, dann liegt das am Digitalreceiver, die können sich nur mehr oder weniger gut mit dem empfangenen Signal synchronisieren. Der kleine Rest der immer bleibt kommt daher, dass der Satellit ja nicht absolut geostationär ist, sondern sich immer ein "klein wenig" bewegt. Dieses "klein wenig" sind durchaus mal bis zu 100 km. Das hat man aber natürlich auch analog. Aber zurück zum Thema. Natürlich kann man auch das Taktsignal aus digitalen Satellitenübertragungen extrahieren. Eventuell plumpst das sogar (geteilt durch einen Faktor) aus Digitaltunern heraus, die müssen sich ja mit dem Signal synchronisieren. Ich würde da an den Taktleitungen des Demodulator-ICs schauen. Ähnlich ist es bei DVB-T. Nur da ist die Taktrückgewinnung deutlich schwieriger, da die Symbollängen größer sind.
Wenn man das Bitstuffing vermeiden möchte, gibt es nur einen Weg! Der ist den Empfänger absolut phasenstabil an den Sender zu koppeln. In den meisten Schaltungen wird das vermieden. Man könnte nun fragen, warum. Weiß ich nicht. Der Aufwand ist nicht sonderlich hoch. Injection Locking wäre ein Stichwort. Synchronous Oscillator bei diesem Russen noch eines. Hab leider den Namen vergessen. Gibt aber Patente zum Suchen. Beides funktioniert sogar in LTspice. Das das Bild abundzu einen Bitaussetzer 'im Timing hat', sieht man als Mensch einfach nicht. Das Bild erscheint dann eben eine Bitlänge später.
Hallo, Danke noch mal für Eure Antworten. Abdul K. schrieb: > Hm. Die Schaltsekunden sind dokumentiert. Ja, aber ist diese Information auch automatisiert beschaffbar? Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher aber wimre sind in der tzdata-Library diese Infos nicht drin. Abdul K. schrieb: > Du könntest sie auch noch nach Jahren dann bei der Datenauswertung > offline korrigieren. Das wird hierbei wohl nicht so einfach möglich sein, die Zeitstempel sollen sofort zur Verfügung stehen. Die Zeitstempel müssen untereinander exakt stimmen aber es ist wohl nicht erforderlich diese in eine absolute Zeit (z.B. UTC) umzurechnen. Die Schaltsekunden sind mir deswegen so wichtig weil ich zur regelmäßigen Synchronisation ja doch meinen internen Zähler in absolute Zeit umrechnen können muss. Abdul K. schrieb: > Bin Laden ist übrigens offiziell tot! Nicht das du das übersahst :-) Der bezahlt mich nicht, von daher ist mir das egal. Was willst Du mir damit eigentlich sagen? Abdul K. schrieb: > Wieso SuperCap? Eine CR2032 hält locker 10 Jahre, Auch bei 100 µW? Spätestens bei einem ordentlichen OCXO dürfte die CR2032 höchstens noch für ein paar Stunden reichen. Aber dieser Weg scheint eh endgültig vom Tisch. Ich werde wohl auf jeden Fall die interne Zeitbasis kontinuierlich durchlaufen lassen müssen (auch im StandBy-Betrieb) aber den DCF77-Empfänger und die Auswertung möchte ich dann nur ein mal pro Stunde anschalten. Mir schwebt für den StandBy vor das der Empfänger einmal pro Stunde 2 volle Sekunden lang, für eine 59. und für die anschließende 0. Sekunde, aktiv sein soll. Da wäre dann über eine ganze Sekunde Zeit sich auf die 77,5 kHz zu synchronisieren (ohne Pegelabsenkung und ohne Phasenmodulation) und dann käme eine Sekunden-Marke (immer '0') mit anschließender Phasenmodulation so das ich meine interne Zeitbasis mit dem Zeitpunkt der empfangenen Sekundenmarke vergleichen kann. In den 4 Stunden pro Jahr wo eine Ankündigung für eine Schaltsekunde möglich ist soll zusätzlich das Bit 19 mindestens 3 mal empfangen werden. Zusätzlich möchte ich noch einmal pro Woche eine komplette Minute fehlerfrei empfangen um auch eine absolute Zeit zu haben. Ich denke das ist ein guter Kompromiss aus ordentlicher Synchronisation und geringen Energieverbrauch im StandBy-Betrieb. Selbst im Normal-Betrieb muss ich den Empfänger nicht öfter einschalten da IMHO mit dem Konzept eine ausreichend genaue Regelung möglich ist. Nur bei der ersten Inbetriebnahme oder nach einem Versagen der StandBy-Energieversorgung muss der Empfänger wohl mehrere Minuten kontinuierlich laufen um erst einmal eine absolute Zeit zu bekommen und die interne Zeitbasis grob hinzuziehen. HF Mann schrieb: > Ein Geradeausempfänger mit 40µA bei 1,2V ist kein Problem. Endlich mal jemand mit etwas Optimismus! ;) Da die extreme Lowest-Power-Version wohl eh hinfällig ist, wäre ich jetzt eher an einer 3,3 V Version interessiert (der Strombedarf darf natürlich trotzdem so klein als möglich sein). HF Mann schrieb: > Du brauchst ca 5 Verstärkerstufen mit BC850 in Emitterschaltung, > die mit Quarzfiltern miteinander gekoppelt werden. Kannst Du mal Bitte eine solche Stufe grob skizzieren? Vor allem die Dimensionierung der Widerstände bekomme ich nicht hin. HF Mann schrieb: > FETs sind für diese kleine Betriebsspannung ungeeignet. Aha, im digitalen Bereich ist das zwar anders aber sei es drum. Im Endeffekt ist es mir egal aus was der Empfänger besteht, solange er ordentlich funktioniert und bezahlbar ist. HF Mann schrieb: > Das Duty Cycle ist bei einem Primitivverstärker allerdings von > der Eingangsspannung abhängig und dürfte leicht jittern. Kannst Du das "leicht" etwas konkreter ausdrücken? Ich möchte gerne auch die Phasenmodulation im DCF77-Signal auswerten und da dürfte zusätzlicher Jitter eher stören als nützen. HF Mann schrieb: > Ein Problem kann noch das Blocking werden. Gibt es eine Spec? Das DCF77-Signal soll mit einem ordentlichen ADC mit 19,84 MS/s (256 Samples pro Vollwelle) digitalisiert werden und die Auswertung möchte ich dann in einem FPGA erledigen. Allzu schmalbandig darf das Signal im analogen Bereich nicht gefiltert werden da sonst die Phasenmodulation und auch die Amplitudenmodulation gestört werden. Einen möglichst schmalen Filter kann ich dann immer noch im FPGA realisieren, bei dem kenne ich auch ganz genau die Durchlaufzeit so das ich trotzdem noch auf einen Samplezeitpunkt genau bestimmen kann wo der Nulldurchgang der Trägerfrequenz war. ES wäre auch noch schön wenn die Verstärkung vom Analog-Teil vom FPGA geregelt werden könnte damit der Eingangsbereich des ADC gut genutzt werden kann. Darüber hinaus sollte der analoge Empfänger sich schnell nach dem Einschalten stabilisieren da ich nun ja immer nur kurz auf Empfang gehen möchte. Grüße Erik
Hallo Erik, ich habe vor 15 Jahren mal einen stromsparenden Geradeausempfänger für DCF mit Amplitudenregelung entwickelt. Das ganze Teil besteht aus ca 10 Transistoren, 2 Uhrenquarzen, bei denen das kapazitive Übersprechen kompensiert wurde (mit Trimmern) und Ferritantenne. Die Verstärkungsregelung wurde analog realisiert. Eine Steuerung der Verstärkung muß mit ca. -2mV/Grad kompensiert werden, da die Transistoren mit diesem TK driften. Der ganze Empfänger enthielt für die Verstärkungsregelung damals noch einen OP, der mit 5V lief. Die Schaltung benötigte insgesamt allerdings deutlich mehr als 40µA und war nicht auf extreme Sparsamkeit getrimmt. Die Mittenfrequenz der Uhrenquarze driftet mit -0,04ppm / (Grad)² Der Filter darf daher nicht zu schmal sein. Zur Entwicklung von so einer Schaltung ist viel Know How nötig und geschätzt 4 Wochen Arbeitszeit. Mit einer kompletten Schaltung kann ich Dir nicht dienen, müßte für die Stromaufnahme erstmal entwickelt werden. Der leichte Jitter hat mich damals nicht gestört, ich brauchte die Sekundenpulse nicht. Der Geradeausverstärker wird je nach Lage und Position der Ferritantenne die unterschiedlichsten Pegel bekommen. Durch die daher notwendige Verstärkungsregelung und die erforderliche Regelzeitkonstante entsteht der Jitter. Im digitalen Bereich gehen FETs prima, weil Du keinen stabilen Arbeitspunkt für Verstärkerbetrieb einstellen mußt. Das Blocking bezeichnet das Verhalten des Empfängers unter Anwesenheit starker Störsignale. Das war früher insbesondere die 5. Oberwelle der Zeilenfrequenz von Fernsehern bei 78125 Hz. Die kann im Ferritstab auch mal 1V erzeugen, während DCF77 vielleicht nur 100µV hat. Du brauchst also ggf 80dB Übersteuerungsreserve. Genauso gibt es Probleme direkt neben der DCF Sendeantenne. Wenn Du wenige km daneben stehst und die Verstärkungsregelung bei 1V Antennenspannung nicht mehr arbeitet sind die Sekundenpulse wegbegrenzt. Welche maximale Antennspannung muß die Schaltung denn aushalten? Den Arbeitspunkt eines Transistors stellt man mit zwei Widerständen ein. Ein R vom Kollektor nach + und der ca. 20..200 fache Wert zwischen Basis und Kollektor. Da du diese elementaren Grundlagen der Emitterschaltung nicht kennst mein Rat: Laß es. Du wirst Dich 1 Jahr lang mit der Entwicklung des Empfängers beschäftigen. Vergebt die Empfängerentwicklung nach extern.
Naja. Du eierst so um die Specs rum, das ich kein richtiges Pflichtenheft dahinter vermute. Eher sowas wie einen Sportverein. Das ist eine destruktive Arbeitsumwelt. Erst sind es 1,2V, dann 3,3V. Hä? Beim Pflichtenheft gibts harte und weiche Grenzen. Die weichen kann man nachbessern, wenn es sonst das Projekt gefährden würde. Dein Projekt ist sowas von geheimnisvoll, daher dachte ich spaßenshalber an die Terror-Jagd. Mir mangelt es überhaupt nicht an Optimismus. Leute wie ich sind oftmals sogar zu sehr euphorisch und laden sich dann zu große Projekte auf. Ein ehemaliger Chef warf mir als Student sogar meinen Optimismus vor! Da hatte ich eine komplette Logger-Platine in 5000 Arbeitsstunden 'zusammengesetzt' und niemals zuvor auch nur annähernd sowas durchgezogen - also jeden Tag ne neue Herausforderung. Nachts in dessen Firma, denn tagsüber war ich studieren. Von der Idee bis zum Temperaturtest. Außer ein paar Strippen auf dem PCB lief es sofort! Nein nicht ganz: ein nicht wesentlicher i2c-Treiber wollte nicht und ich übersah meinen Fehler in der Bitbanging-Software. Das wurde netterweise durch einen Mitarbeiter gefixt. keine große Sache, aber irgendwann ist man betriebsblind. Man lernt daraus. Aber sowas bringt einem nur graue Haare. Nichts für die Dauer. Eine Schaltsekunden tzdata-Library kenne ich nicht. Dein Problem haben aber viele im Metrologie-Bereich. Daher wirds dafür diverse Lösungen geben. Das bedeutet eben einige Tage Suche mit Google. Für Phasenmodulation benötigt man keine Amplitudenregelung, wenn man mit ca. 2dB weniger S/N glücklich wird. Ein reiner PSK Referenzsender wäre daher eine interessante Idee. Zumal die Schaltung dann sehr störsicher gegen Transienten wird. Tipp: CMOS-Inverter unbuffered. Nur vollsymmetrische Verstärker verändern das Tastverhältnis nicht! Schrieb HF-Mann ja schon. DAS ist der einzige erhebliche Nachteil von PSK gegenüber den klassischen anderen Verfahren (AM/OOK, FM/FSK, und die Abarten). Der Restjitter muß eben klein genug sein und mit dem dahereingehenden S/N-Verlust ist sich abzufinden. Kannst du nicht einen eigenen Sender aufstellen? Mußt du auch in Kellern, Höhlen usw. empfangen? DCF77 wurde für ein Bodenschatz-Suchprojekt mal verwendet. Vielleicht da abkupfern. Das wars, was mir so beim Durchlesen direkt einfiel. Ansonsten erscheinen mir die Bemerkungen von HF-Mann als sehr fundiert. Kann da nur zustimmen. Das Jittern/Phasenrauschen ist direkt fundamental begrenzt vom Leistungsverbrauch des Verstärkers begrenzt. Da führt kein Weg dran vorbei. Meines Erachtens ist die unterliegende ergänzende Phasenmodulation des DCF77 keine gute Option für leistungsbegrenzte Geräte. Das ist was für Geräte mit Netzversorgung und sicherlich für Labore gedacht <gewesen>. In manchen Aspekten könnte ich dir helfen, wenn denn dabei auch was rüberspringt.
Hallo Erik, da die Schaltsekunden über Jahre zuvor feststehen, ist es doch einfach an Hand von Datum und Uhrzeit beim Wakeup feszutstellen ob und wieviele Schaltsekunden seit dem letzten Wakeup zu kalkulieren sind. Damit kannder Zeitstempel bei jedem Wakeup sofort korrigiert werden wenn die Tabelle mit den Daten intern vorgehalten wird. Auf diese Weise habe ich die ausgegebene Zeit einer durchlaufenden DS3231 im auswertenden System So-Wie-Zeit korrigiert ohne die Uhr selbst zu stellen. Obwohl auch dies möglich wäre aber unnötig. Allerdings benötigte ich nicht solche Genauigkeit. Ich würde wirklich den Takt durchzählen und den timestemp über Tabelle korrigieren da du eh umrechnen musst kannst du eine allfällige Schaltsekunde a-tok mit auswerten ohne dcf77 zu fragen. lediglich die Korrektur würde ich nach jedem wakeup korrigieren und gegebenenfalls den ermittelten timestamp mit einem nachträglichen Korrekturflag versehen falls beim abgleich ein Fehler festgestellt würde. So kannst du dich voll auf deinen internen Oszillator verlassen und hast sofort den korrekten Stamp. Dein Oszillator ist sicher genauer als der durchgängige DCF77 empfang. Auch könnte dein Zähler einmal täglich den DCFempfänger wecken um sich zu synchronisieren. Bis er die bestätigte Zeit kennt verwendet er die Alte. Wenn er weiß dass eine Schaltsekunde vorlag ist die Synchronität nach spätestens 59 sekunden klar und die Millisekunden kansst du zu jeder vollen Sekunde syncronisieren. Welche Sekunde gerade läuft erfährst du dann binnen einer Minute und kannst gegebenfals den wakeupstamp nachträglich korrigieren. Alles nur eine Frage der richtigen Methode Unter 1 min jedenfalls ist bei DCF 77 keine Korrektur möglich Namaste
Jetzt wird die bekannte µC.net Pause kommen. Bin gespannt, ob da was wird.
Hallo, Abdul K. schrieb: > Jetzt wird die bekannte µC.net Pause kommen. Dann will ich diese Pause mal nicht zu lang werden lassen. Abdul K. schrieb: > Bin gespannt, ob da was wird. Aber sicher wird das was werden, da habe ich gar keine Bedenken. Die Frage ist nur über wie viele Umwege dieses mal das Ziel erreicht werden wird. ;) @HF Mann: So wie Du das alles beschreibst wird mir nur noch mehr klar das ich von Analog-Zeugs keine Ahnung habe und das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eher gegen die Wand fahren würde als das da was verwertbares bei raus kommt. Ich denke ich werden Deinen Rat befolgen und das nach "Extern" geben. Nachdem ich gestern und heute mal intensiv gesucht habe ist mir das http://www.mikrocontroller.net/articles/GPS-Empfang_mit_Lassen_iQ aufgefallen. Der kommt mit etwa 100mW (inklusive aktiver Antenne) aus, läuft mit 3,3 V und hat ein Puls-Per-Second-Signal mit einen Jitter kleiner als 50 ns. Und das alles zusammen für unter 100 Euronen. Alles was ich dazu machen müsste wäre einen kleinen µC programmieren der die RS232-Kommunikation mit dem GPS-Empfänger managed und einen neuen Korrektur-Wert für den Referenz-Quarz ausrechnet. Das ganze Zeugs muss auch nur etwa alle 8 bis 12 Stunden mal angeschalten werden (in dieser Zeit sollte der Quarz noch nicht allzu weit davon driften) und benötigt dann etwa 20 bis 50 (meistens wohl aber unter 30) Sekunden bis wieder eine exakte Synchronisation mit der GPS-Zeit vorliegt. Der Vorteil dieses Lassen iQ ist das es ein proprietäres Protokoll benutzt das auch wirklich die echte monotone GPS-Zeit raus rückt und nicht blos die Schaltsekunden-behaftete UTC, nebst dessen das dieses Protokoll binär arbeitet und ich mir somit die Umwandlung von ASCII-Zahlen in Integer sparen kann wie es bei NMEA erforderlich wäre. Auch die echte GPS-Zeit liefert NMEA nicht. Da die GPS-Zeit selber keine Schaltsekunden mit macht bin ich damit auch dieses Problem los. Also aus meiner heutigen Sicht ist das eine Rund-Um-Sorglos-Lösung und ich werde auf jeden Fall mal ein solches Modul besorgen und ein wenig mit spielen ob sich das in der Realität auch so verhält wie ich das aus dem umfangreichen Datenblatt schließe. Das einzigste was dann noch permanent durchlaufen müsste wäre der Referenz-Quarz und ein kleiner FPGA der den Zeit-Counter enthält. Ein kleiner Actel Igloo dürfte dabei wohl unter 1 mW bleiben und der TCXO-Referenz-Quarz wird hoffentlich auch nicht so viel ziehen. Muss ich nur noch schauen was ein langsamer DAC (für die Ziehspannung) benötigt. Das sind zwar doch mindestens 2 Zehnerpotenzen mehr als ein simpler DCF77 Empfänger aber eben auch ohne dessen ganzen Probleme. Winfried J. schrieb: > da die Schaltsekunden über Jahre zuvor feststehen Die stehen nicht über Jahre im voraus fest. Woher sollen die Astronomen auch wissen wie schnell sich die Erde in der Zukunft drehen wird? So wie ich das gelesen hab wird nur ein paar Monate vor dem nächsten möglichen Termin festgelegt ob eine Schaltsekunde benötigt wird. Wie ich gestern herausgefunden hab gibt es aber doch eine tzdata-Library-Version die die Schaltsekunden berücksichtigt aber diese tzdata-Datensätze müsste ich auch regelmäßig aus dem Internet besorgen und da bin ich mir nicht ganz sicher was der Kunde dazu sagen würde. Da die GPS-Zeit absolut monoton verläuft (also fest an TAI gekoppelt ist) habe ich damit dann auch keine Probleme mehr. Im GPS-Protokoll wird stattdessen ein Korrektur-Wert für die Umrechnung von GPS-Zeit nach UTC mitgeliefert der einfach immer zum richtigen Zeitpunkt um 1 erhöht wird (diesen Korrektur-Wert kann ich für meine Anwendung einfach ignorieren). Also ich werde die GPS-Variante einfach mal ausprobieren und dann sehen ob das was taugt. Ich Danke Euch auf jeden Fall für Eure Hilfe und Euren Rat! Grüße Erik PS.: und sorry dafür das ich regelmäßig andere Ideen hatte aber bei Projekten wo die Konzept-Phase noch so stark im Fluss ist ist das IMHO normal.
@ erik Ein Brainstorming dient der Richtungsfindung für ein Projekt, völlig legitim also das Eine oder Andere aufzugreifen oder zu verwerfen. Es zählt was hinten raus kommt. Godlen egg vs.bullshitt. ;-) Namaste
Hallo, Abdul K. schrieb: > Beitrag "Re: suche Schaltung für Lowest-Power DCF77-Empfänger" > > Der zweite Satz. Hm, ja gerne. Wenn Du Lust hast mich im Frankenlande zu besuchen, hab mich schon lange nicht mehr mit einem Sachsen unterhalten. Ich kann zwar keinen Kaffee kochen (sowas mag ich nicht) aber vielleicht bekommt Dir auch ein gut gekühltes Malzbier? ;) Wären nur noch vorher die technischen Werte die mit W und Hz quantifiziert werden zu klären. Winfried J. schrieb: > Ein Brainstorming dient der Richtungsfindung für ein Projekt, Ich bin froh das es dafür µC.net gibt. Grüße Erik
Ich meinte den zweiten Absatz. Durchs Frankenland fahr ich so 1-2 pro Jahr, wenn damit Nürnberg gemeint ist. Malzbier ist auch lecker. Was ist denn W?
Hallo, Abdul K. schrieb: > Ich meinte den zweiten Absatz. Ah, Du meintest den zweiten _Ab_satz. Ich hab mich mal auf der Maxim-Seite nach TCXO umgesehen und den DS4026S3+ACN gefunden. 10 MHz Basis-Frequenz, etwa 20 mW bei 3,3 V und einen Ziehbereich von +- 5 ppm mit einer Genauigkeit von 1 ppb. Wenn ich während des ersten Anlaufens (wo wohl für mehrere Stunden alles aktiv ist) die Frequenz tatsächlich auf 10 ppb genau hin bekommen sollte dann reicht es völlig etwa 3 mal täglich kurz nach zu justieren und ich habe immer eine Genauigkeit von unter einer Millisekunde. Ich werde mich trotzdem mal bei der Konkurrenz umsehen, vielleicht bekomme ich was vergleichbares ja auch mit weniger als 20 mW und 4 MHz würden mir auch mehr zusagen als die 10 MHz aber das gibt es bei Maxim nicht. Mein Zeitnormal wird in dieser Konstellation also etwa 25 mW kontinuierlich benötigen (für TCXO + FPGA) und 3 mal täglich, für etwa 30 bis 60 Sekunden, noch 100 mW dazu für den GPS-Kram. Das machen damit 605 mW/h pro Tag so das ich mit einem Speicher von 50 W/h bequem 2 Monate überbrücken kann. Das wird zwar mehr als ein Super-Cap ist aber immer noch im beherrschbaren Rahmen. Selbst wenn der Energievorrat mal nicht reichen sollte dauert es auch blos 3 bis 5 Minuten bis mein Zeit-Counter wieder einigermaßen gut läuft (höhere Genauigkeit dauert natürlich länger da ja der TCXO erst wieder richtig hingezogen werden muss) da ich den ja auch aus der absoluten GPS-Zeit errechnen kann. Abdul K. schrieb: > wenn damit Nürnberg gemeint ist. Ja, ziemlich gut geraten. Abdul K. schrieb: > Malzbier ist auch lecker. Na wenn das kein Grund ist. In meinem Kühlschrank stehen immer zwei Flaschen bereit. Abdul K. schrieb: > Was ist denn W? Ja, Watt, ich dachte Du wolltest mir einen OCXO anbieten und die dürften wohl kaum unter einem ganzen Watt zu haben sein (also das 50-fache des oben genannten TCXO). Grüße Erik
http://de.wikipedia.org/wiki/Schaltsekunde Schaltsekunden wurden bisher an 2 Daten im Jahr eingefügt zum einen am 30 Juni zum anderen am 31 Dezember. Dies bedingt, dass du mit einem hinreichend stabielen Zähler autark relativ sicher einen exakten timstamp erzeugen kannst, welcher auch nach einem Wakeup noch korrigiert werden kann, und nur zu den kritischen Daten einen Abgleich (zuvor planbar) erforderlich ist. Das sollte doch kein Problem sein. Eher doch die nötige Konstanz des autarken Timcounters (Uhr) Wichtig ist nur im Timestamp gleich einen variablen Korrekturoffset vorzusehen welcher nachträglich vor der Auswertung zu präzisieren ist. Namaste
Hallo, Winfried J. schrieb: > http://de.wikipedia.org/wiki/Schaltsekunde kenne ich schon Winfried J. schrieb: > Eher doch die nötige Konstanz des autarken Timcounters (Uhr) Genau da ist das Problem. Je nach dem wie genau der Quarz ist muss man mindestens ein mal am Tag eine kmplette Minute lang das DCF77-Signal empfangen um auch wirklich die aktuelle UTC-Zeit zu bekommen und nicht blos für ein paar Sekunden um mal wieder den exakten Anfang einer Sekunde zu erhalten (um damit den Quarz nach zu ziehen). Winfried J. schrieb: > Wichtig ist nur im Timestamp gleich einen variablen Korrekturoffset > vorzusehen welcher nachträglich vor der Auswertung zu präzisieren ist. Das Wort "nachträglich" ist in meiner Anwendung das Problem. Wenn das Gerät ausgeschaltet ist (also im StandBy läuft) dann soll gar kein Time-Stamp erzeugt werden aber wenn das Gerät wieder Energie hat dann muss es auch in der Lage sein einen möglichst präzisen Time-Stamp zu liefern. Dieser Time-Stamp muss sofort genau sein und nicht erst irgendwann später genau hingerechnet werden, die Time-Stamps werden sofort verarbeitet und deren Differenzen ermittelt. Wenn das Gerät eingeschaltet ist muss es auch in der Lage sein exakt getimte Steuerimpulse zu generieren. Gerade diese Anforderung ist auch ein hartes Kriterium gegen DCF77 weil man dort selbst bei ungestörtem Empfang im Worst-Case schon mindestens 2 Minuten warten muss bis man sicher wieder eine absolute Zeit hat (falls die Batterie leer geworden ist oder die interne Zeitbasis aus einem anderen Grund nicht mehr stimmt) und selbst bei nur leicht gestörtem Empfang kann das auch mal länger werden, nebst dessen das da noch das Problem mit den Schaltsekunden dazu kommen kann (wenn das Gerät ausgerechnet in einer der 2 bestimmten Nächte mal komplett tot war dann benötigt man auf jeden Fall externe Daten um festzustellen ob eine Schaltsekunde eingefügt wurde oder nicht, ein Problem das mit der monotonen GPS-Zeit nicht existiert). Grüße Erik
Nun, das mit den getimeten Steuerimpulsen erscheint mir nun neu. Hättest du das gleich erwähnt, hätte keiner eine nachträgliche Korrektur des Timestamp vorgeschlagen. Danke für die verbratene Lebenszeit. Und bei mir muß man immer jeden Buchstaben lesen, sorry: Ich meinte RTC von Maxim. Genau die, die bei 32768Hz Ausgang einen internen Steuerprozessor samt Temperatursensor und Korrektur-ROM haben. Schau dir die mal an, ob die dir reichen. Einen energiesparenderen 'OCXO' kenne ich nicht. Wenn du viel Geld hast, bekommst du mittlerweile auch eine Atomuhr, die nur wenig größer ist. Da kannste dir DCF77 ganz sparen. Brauchst aber mehr Strom.
die ds3231 ist so eine maxim uhr mit internem quarz in einem passiven Kaloriemeter betrieben sollte die Konstanz hinreichen. http://www.maxim-ic.com/datasheet/index.mvp/id/4627 http://datasheets.maxim-ic.com/en/ds/DS3231.pdf Genauigket und Powerconsumtion sollten auch passen ;-) Namaste
Hallo, Abdul K. schrieb: > Nun, das mit den getimeten Steuerimpulsen erscheint mir nun neu. Hättest > du das gleich erwähnt, hätte keiner eine nachträgliche Korrektur des > Timestamp vorgeschlagen. Danke für die verbratene Lebenszeit. Sorry, ja das hab ich vergessen zu erwähnen. Ich bin aber auch ehrlich nicht drauf gekommen das ihr mir vorschlagen würdet provisorische Time-Stamps zu erzeugen. Naja, Betriebsblindheit trifft wohl jeden mal. Abdul K. schrieb: > Und bei mir muß man immer jeden Buchstaben lesen, sorry: > Ich meinte RTC von Maxim. Genau die, die bei 32768Hz Ausgang einen > internen Steuerprozessor samt Temperatursensor und Korrektur-ROM haben. Ja, ich hab das schon richtig gelesen aber mit dem 32768Hz Ausgang kann ich leider nichts anfangen, da bräuchte ich eine gute PLL um auf eine verwertbare Frequenz zu kommen. Für die PLLs in typischen FPGAs sind die 32768Hz viel zu wenig, nebst dessen das die kleinen Igloo-FPGAs erst gar keine PLL drin haben (mit PLL kämen die in meiner Anwendung sicher nicht auf ca. 1 mW runter). Ich könnte jetzt natürlich einen dedizierten PLL-Baustein suchen der aus den 32768Hz eine verwertbare Frequenz (4 MHz wären mir am liebsten) macht, die bleibt bestimmt auch etwas unter den 20 mW des TCXO aber ob sich der Aufwand wirklich lohnt will ich jetzt lieber nicht beschwören. Auf jeden Fall war der 10MHz-DCTCXO in der selben Tabelle bei Maxim und da hab ich mir den einfach mal näher angesehen und auch gefallen dran gefunden. Abdul K. schrieb: > Einen energiesparenderen 'OCXO' kenne ich nicht. Naja, umschauen werde ich mich trotzdem noch ein bisschen. Der DCTCXO frisst immerhin gut 80% vom gesamten Energiebudget so das sich dort jede noch so kleine Einsparung lohnt. Trotzdem sind die 50 W/h noch eine gut handhabbare Größe (ich schätze ich werde mich mal bei den Model-Funk-Auto-Bauern nach geeigneten Accu-Packs umsehen). Ich glaube auch nicht das ich von den 25 mW Dauerverbrauch deutlich runter kommen werde (ohne Verlust an Funktionalität), falls ihr da andere Vorschläge habt lese ich mir die natürlich trotzdem gerne durch. Abdul K. schrieb: > Wenn du viel Geld hast, bekommst du mittlerweile auch eine Atomuhr, die > nur wenig größer ist. Da kannste dir DCF77 ganz sparen. Brauchst aber > mehr Strom. Ich hab leider weder viel Geld noch viel Strom, daher kann ich diese verlockende Option leider nicht wahr nehmen. Zum ordentlichen Betrieb einer richtigen Atomuhr gehört doch sicher auch etwas Know-How so das ich nicht davon ausgehe das ich damit eine solide Zeitbasis hin bekomme die auch nach einigen Jahren noch eine maximale Abweichung von deutlich unter 1 ms hat. Winfried J. schrieb: > in einem passiven Kaloriemeter betrieben sollte die Konstanz hinreichen. Ich hab aber kein Kaloriemeter. Winfried J. schrieb: > Genauigket und Powerconsumtion sollten auch passen Ne, nicht wirklich, jedenfalls nicht im Vergleich zum DS4026S3. Der DS4026S3 hat einen 15 Bit Zieh-Wert mit einer LSB-Genauigkeit von 1 ppb und der DS3231 nur einen 8 Bit Zieh-Wert mit einer schwankenden LSB-Genauigkeit von 100 bis 700 ppb, auch die Temperatur wird mit 2 Bits weniger bestimmt. Dafür ist der DS4026S3 anspruchsvoller was die Stabilität und Sauberkeit seiner Versorgungsspannung betrifft und benötigt auch einen Abblock-Kondensator für die interne Referenzspannung. Der DS4026S3 benötigt zwar deutlich mehr Energie als der DS3231, immerhin fast 2 Zehnerpotenzen, hat aber auch bessere Daten und vor allem eine Frequenz mit der ich auch was anfangen kann. Trotzdem Danke noch mal für Eure vielen Hinweise und Denkanstöße! Grüße Erik
Eine PLL kostet leider Strom, wohl war. Ich glaube IDT rühmt sich die PLLs mit dem geringsten Verbrauch herzustellen. Allerdings ist deren Webseite eine absolute Krankheit! Geh gleich über ne Supportanfrage dort. Für 32KHz würde ich einfach einen PSoC von Cypress nehmen und hätte schwups 24MHz bzw. 48MHz oder Teiler davon. Das kann ich dir programmieren in einen 8-Bitter. Die Atomuhr ist gar nicht so schlimm! Frag doch einfach direkt als um den heißen Preis rumzuschlawenzeln: http://www.smartertechnology.com/c/a/Technology-For-Change/Smarter-Atomic-Clock-on-a-Chip-Debuts/ Womöglich hast du bereits die beste Auswahl getroffen.
Hallo, Abdul K. schrieb: > Eine PLL kostet leider Strom, wohl war. Jede Lösung kostet Strom. Meine Aufgabe ist es also eine Lösung zu finden die alle funktionalen Mindestanforderungen zuverlässig erfüllt und dabei so wenig wie möglich an Energie benötigt. Wenn keine der dauernd aktiven Komponenten 3,3 V benötigt (sondern 2,5 V oder weniger) könnte man mit einer einzelnen LiIo-Zelle auskommen (in der Hinsicht wäre ein 32768 Hz XO wieder besser weil die oft auch mit 1,2 V funktionieren und wenn dann die PLL auch noch mit 1,2 V glücklich ist würde ich nur eine einzelne Versorgungsspannung für alles benötigen, der FPGA benötigt die 1,2 V auf jeden Fall als Core-Spannung und kann die aber auch als I/O-Spannung benutzen). Für den GPS-Teil (der ja 3,3 V benötigt) könnte man auch einen Step-Up-Wandler einsetzen, wenn der nur 3 bis 5 Minuten pro Tag laufen muss dann ist da auch der Wirkungsgrad nicht ganz so extrem wichtig. In den gestern früh ausgerechneten 605 mW/h pro Tag sind nur 5 mW/h vom GPS-Teil drin und wenn, wegen dem DC/DC-Wandler, daraus 6 mw/h werden würden wäre das auch nicht so schlimm (da macht sich eine Reduktion des XO-Verbrauchs von nur 1 mW schon deutlich stärker bemerkbar). Abdul K. schrieb: > Allerdings ist deren Webseite eine absolute Krankheit! Oh ja, das kann man laut sagen. Abdul K. schrieb: > Geh gleich über ne Supportanfrage dort. Hab ich gerade erledigt, Danke für den Tipp. Ich hoffe das geht schneller als die Datenblätter aller PLLs einzeln herunter zu laden und zu lesen. Abdul K. schrieb: > Für 32KHz würde ich einfach einen PSoC von Cypress nehmen und hätte > schwups 24MHz bzw. 48MHz oder Teiler davon. Das kann ich dir > programmieren in einen 8-Bitter. Schau ich mir mal an, Danke für den Tipp. Abdul K. schrieb: > Die Atomuhr ist gar nicht so schlimm! Frag doch einfach direkt als um > den heißen Preis rumzuschlawenzeln: > http://www.smartertechnology.com/c/a/Technology-Fo... Hm, ja, ist ein sehr interessantes Modul. Aber es ist auch nur ein besserer XO, nicht mehr und nicht weniger. Das Teil bietet z.B. keine Möglichkeit zum ziehen, wenn als doch mal eine spürbare Abweichung zur GPS-Zeit auftritt (sicher erst nach Wochen) dann muss ich das im Digital-Teil korrigieren in dem ich Takte irgendwie dazu mogle oder ab und an mal einen überspringe. Gerade das Überspringen bereitet mir da Bauchweh, was ist wenn gerade an dem übersprungenen Takt ein Event ausgelöst werden soll? Diese Atomuhr ist wirklich sehr verlockend aber hat auch ihre Schattenseiten (vom Energiebedarf mal abgesehen). Abdul K. schrieb: > Womöglich hast du bereits die beste Auswahl getroffen. Das werden wir erst wissen wenn mein Werk zuverlässig läuft. Zumindest hab ich momentan ein gutes Gefühl dabei. Grüße Erik
Erik schrieb: > Für den GPS-Teil (der ja 3,3 V benötigt) könnte man auch einen > Step-Up-Wandler einsetzen Naja, LiIon ist in der Regel über 3,3 V, nur am Ende der Nutzungszeit darunter. Die 3,3 V für den GPS-Teil werden ja nur die Nennspannung sein, wie weit darfst du die denn "unterbieten"? Wenn das Ding bis herab zu 3 V geht, würde ich es mit einem (abschaltbaren) Lowdrop- Regler direkt aus LiIon betreiben. Ob du das Ladeende des Akkus auf 3,0 V oder 2,7 V festlegst, ist kapazitätsmäßig kaum noch ein Unterschied.
Hallo, Abdul K. schrieb: > Für 32KHz würde ich einfach einen PSoC von Cypress nehmen und hätte > schwups 24MHz bzw. 48MHz oder Teiler davon. Das kann ich dir > programmieren in einen 8-Bitter. Ich hab mir die Teile bei Cypress mal angesehen und bin ein klein wenig überwältigt. Die sehen wirklich sehr interessant aus aber ich habe absolut keinen Plan wie man so ein Teil als 4MHz DCTCXO einsetzen soll, ich wäre Dir sehr dankbar wenn Du mal kurz erklären würdest wie Du Dir das vorstellst. Kann die PLL aus ordentlich hingezogenen 32768 Hz glatte 4 MHz machen? (dafür wären recht breite Teiler in der PLL erforderlich was leider bei allen FPGAs ein echter Mangel ist) Desweiteren haben die PSoc ja diese Logik-Blöcke, ich bin am überlegen ob ich damit vielleicht auf den FPGA ganz verzichten kann aber wahrscheinlich sind die Logik-Blöcke dafür nicht flexibel genug. Zumindest laut Webseite ist der Energieverbrauch extrem niedrig so das es echt interessant wäre mein Problem mit einem einzelnen Chip zu lösen. Einen kleinen Proz benötige ich ja auch wenn ich mit dem GPS-Teil kommunizieren muss. Ich fürchte aber um heraus zu finden wie viel von meinem Problem ich mit dem PSoC lösen kann, also ob ich damit auf den FPGA verzichten könnte, müsste ich wohl versuchen das ganze auch umzusetzen. Jörg Wunsch schrieb: > Naja, LiIon ist in der Regel über 3,3 V, nur am Ende der Nutzungszeit > darunter. Die 3,3 V für den GPS-Teil werden ja nur die Nennspannung > sein, wie weit darfst du die denn "unterbieten"? Das GPS-Teil verträgt 3,0 V bis 3,6 V, ich vermute mal das hat interne Spannungserzeugung für seine Elektronik. Ich hab mir verschiedene Lithium-Polymer-Zellen angesehen, bei einigen wird eh eine Entladeschlussspannung von 3,3 V angegeben also geht das auch mit einem simplen schaltbaren DCDC-Wandler in Ordnung und falls ich doch beim DS4026S3 bleiben muss (also doch nicht auf einen 32768 Hz Quarz setzen kann) kann auch der bei seinen exakt geforderten 3,3 V bleiben. Grüße Erik
Exakte 4MHz wären mit den alten PSoC nicht möglich, außer du machst auf fraktional. Obs mit den PSoC3 und 5 brauchbar ist, keine Ahnung. Die habe ich noch nicht eingesetzt. Diese besitzen eine Art FPGA und lassen sich in VHDL konfigurieren. Bei den alten PSoC sind es nur fertige Logikblöcke, die man flexibel verschalten kann, z.B. mit XORs und so. Andererseits kannste so ne PLL das auch selber realisieren. Ist eine Frage des gewünschten Phasenrauschens und Nebenlinien. Meine Erfahrung mit PSoC ist die, daß man es wirklich real probieren muß. Diese Dinger können unglaublich viel und manchmal gehen Details einfach nicht. Da bleibt dann nur ne externe Ergänzungsschaltung. Was vergleichbares gibts jedenfalls nicht weiter am Markt. Insbesondere die analogen Blöcke gibts so nur noch in den FPAA.
Hallo, Abdul K. schrieb: > außer du machst auf fraktional. Meinetwegen auch das, Hauptsache es kommen exakte 4 MHz (oder ein vielfaches davon) bei raus. Abdul K. schrieb: > Diese besitzen eine Art FPGA und lassen sich in VHDL konfigurieren. > Bei den alten PSoC sind es nur fertige Logikblöcke, die > man flexibel verschalten kann, z.B. mit XORs und so. In VHDL, is ja cool. Die Teile kommen auf jeden Fall auf meine persönliche ToDo-Liste. ;) Abdul K. schrieb: > Andererseits kannste so ne PLL das auch selber realisieren. Ist eine > Frage des gewünschten Phasenrauschens und Nebenlinien. Ne PLL in Logik zu realisieren bringt IMHO kein vernünftiges Ergebnis und in SW bedeutet ja letztlich das man einen Taktgeber zu einem anderen in ein passendes Verhältnis zieht. Abdul K. schrieb: > Meine Erfahrung mit PSoC ist die, daß man es wirklich real probieren > muß. Diese Dinger können unglaublich viel und manchmal gehen Details > einfach nicht. Da bleibt dann nur ne externe Ergänzungsschaltung. Das klingt nach einem hohen Designrisiko, vor allem wenn man so wie ich noch keine Erfahrung damit hat. Abdul K. schrieb: > Was vergleichbares gibts jedenfalls nicht weiter am Markt. Insbesondere > die analogen Blöcke gibts so nur noch in den FPAA. Naja, es gibt noch von Actel die Fusion-FPGA-Reihe. Das ist ein mittelgroßer FPGA zusammen mit einem dedizierten HardCore-ARM-Mikrocontroller (inklusive ein paar Basic-Peripheriekomponenten, SRAM und nem dicken Flash) und einer Sammlung von Analog-Krempel (ADC, DAC, Komparatoren usw). Die Teile sind recht nett aber leider weder sehr sparsam noch sind die Analog-Komponenten von überzeugender Qualität. Ich denke ich werde das jetzt mit dem DS4026S3 und nem kleinen Igloo-FPGA durchziehen. Die 25 mW die das Pärchen in etwa zusammen verbraucht sind zwar mehr als ich gerne hätte aber dafür sehe ich momentan dabei keine besonderen Designrisiken. Außerdem kostet eine 10 A/h LiPo-Akku-Zelle etwa 35 Euros und wenn deren nominell 37 W/h nicht reichen dann kommt eben eine zweite Zelle parallel und das ganz ohne irgend ein Design-Risiko. Ich hab heute mal drüber nachgedacht was ich alles brauchen würde wenn ich auf den DS4026S3 verzichte und ihn mit diskreten Bauteilen nachbaue: Variante 1: an so einen PSoC einen 4 MHz Quarz dran (an den MHzECO) und den mit einer Kapazitätsdiode und einem DAC passend hinziehen (so wie es der DS4026S3 intern macht). Die aktuelle Temperatur kann der PSoC selber ermitteln und damit wäre das ganze auch schon fertig und sollte wohl unter 10 mW brauchen (der FPGA kämme da aber noch dazu). Das große Problem ist das ich keine exakte Umrechnungstabelle von Temperatur nach Zieh-Offset für den individuellen Quarz habe und damit das ganze einen erheblichen Entwicklungsaufwand bedeutet. Entweder ich gestalte die SW lernfähig so das die während des echten Betriebs selber für jede auftretende Temperatur den idealen Zieh-Offset ermittelt oder ich las das fertige Gerät in einer Klimakammer in feinen Schritten für jede Temperatur den idealen Zieh-Offset mit einer Spezialsoftware ermitteln (das dürfte sicher Wochen benötigen). Im Endeffekt beides Mist und/oder ziemlich fehleranfällig. Variante 2: Ich nehme einen RTC mit interner Temperatur-Kompensation (ignoriere den Uhrenkram) und klemme dessen 32 kHz Ausgang an den kHzECO des PSoC und gebrauche den als überdimensionierte PLL (hier wäre dann die Frage interessant ob die interne PLL wirklich von 32768 Hz auf genau 4000000 Hz umsetzen kann) oder ich finde eine dedizierte PLL die das kann (IDT hat immer noch nicht auf meine Supportanfrage geantwortet). Dazu kommt dann noch ein DAC und die Kapazitätsdiode damit ich angenehm und präzise ziehen kann aber dabei kann ich dann zumindest die Temperatur weitestgehend ignorieren. Der Energiebedarf liegt bestimmt auch unter 10 mW aber es ist trotzdem ein ziemlicher Bauteileaufwand und rein vom Datenblatt her hab ich kein RTC gefunden der die Werte des DS4026S3 auch nur annähernd erreicht (was die Genauigkeit der Temperatur-Kompensation und des Ziehens betrifft). Mein Fazit: bei dem was eine LiPo-Zelle kostet müsste das Gerät schon in fette Großserie gehen damit es sich überhaupt lohnt weiter über eine sparsame Alternative für den DS4026S3 nachzudenken. Ich danke Euch allen noch mal für Eure Ideen und Eure Geduld mit mir! Grüße Erik
Eine PLL besteht doch nur aus zwei Teilern, einem XOR, einem Tiefpaßfilter, VCO. Das ist einfach. XOR geht immer dann wenn die Bandbreite sehr klein ist sehr vorteilhaft. Praktisch keine Totzeit! Sollte nur ein sehr schnelles XOR sein. Da sehe ich das Problem der Grenzfrequenz des Schleifenfilters. Irgendeine japanische Firma bietet eine PLL für 32K an, die dann in den MHz-Bereich umsetzt. Habs aber vergessen wer. Die waren wohl auch nur maskenprogrammiert. Die Quarzkennlinie ist eigentlich vorgegeben. Korrektur läßt sich in Software realisieren durch ratiometrischen Teiler. Wenn die manchmal Sprünge kein Problem sind. Genau wegen der Fusion-Reihe hatte ich mir Actel mal angesehen. Sozusagen als Konkurrenz zu den neuen PSoC3/5. Die sollen übrigens noch ziemlich viele Fehler haben. Schau dir bei den PLLs auch noch die ICS525 Verwandten an. Aber im Prinzip wird es schon so richtig sein, wie du dir es momentan vorstellst.
Hallo, Abdul K. schrieb: > Eine PLL besteht doch nur aus zwei Teilern, einem XOR, einem > Tiefpaßfilter, VCO. Das ist einfach. Also gerade der VCO ist IMHO nicht einfach, aber vielleicht hab ich davon auch einfach nur keine Ahnung. Eine PLL selber bauen ist zumindest für mich keine echte Option, ich soll mit dem Projekt noch in diesem Leben fertig werden. Abdul K. schrieb: > Irgendeine japanische Firma bietet eine PLL für 32K an, die dann in den > MHz-Bereich umsetzt. Habs aber vergessen wer. Die waren wohl auch nur > maskenprogrammiert. Ich such noch ein wenig weiter, aber wenn ich diese Woche nichts gescheites mehr finde dann werde ich wohl beim DS4026S3 bleiben. Abdul K. schrieb: > Die Quarzkennlinie ist eigentlich vorgegeben. Korrektur läßt sich in > Software realisieren durch ratiometrischen Teiler. Wenn die manchmal > Sprünge kein Problem sind. Ich weiß das die Kennlinien manchmal in den Datenblättern mit drin sind aber IMHO sind die nicht genau genug und der Hersteller wird wohl kaum eine Tabelle (am besten als CSV) in 0,5 K-Schritten mit der Abweichung in ppb Genauigkeit liefern. Der DS4026S3 stellt in dieser Hinsicht einfach eine Rund-Um-Sorglos-Lösung dar die ich bei einem Nachbau aus Einzelteilen nicht so einfach bekomme. Falls es von dem Gerät irgendwann mal eine Nachfolgeversion mit deutlich längerer StandBy-Zeit (ohne externe Energieversorgung) geben soll und ich dafür auch ein entsprechendes Zeitbudget bekomme dann werde ich das noch mal in Angriff nehmen aber jetzt im Moment möchte ich lieber auf der sicheren Seite bleiben. Abdul K. schrieb: > Schau dir bei den PLLs auch noch die ICS525 Verwandten an. Laut Datenblatt verbrauchen die noch mehr Energie als der DS4026S3, das Ziehen müsste ich da auch extern erledigen und für einen 32768 Hz Quarz taugen die leider nicht. Trotzdem Danke für den Tipp. Abdul K. schrieb: > Genau wegen der Fusion-Reihe hatte ich mir Actel mal angesehen. > Sozusagen als Konkurrenz zu den neuen PSoC3/5. Die sollen übrigens noch > ziemlich viele Fehler haben. Ich hatte mal einen Fusion der ersten Generation (noch ohne ARM-HardCore) in der Hand und war vom Analog-Teil doch sehr enttäuscht. Von den versprochenen 12 Bit des ADC waren gerade so 7 Bits brauchbar, es war fürchterlich kompliziert den ADC von der FPGA-Logik aus anzusteuern und auch der Rest der Analog-Sektion war nur von bescheidener Qualität. Von einer internen Quelle hab ich gehört das Actel darüber nachgedacht hat den Fusion mit deaktiviertem Analog-Zeugs zu vermarkten (quasi als ProASIC3.5) da der große Flash zusammen mit dem FPGA-Teil (der ja vom ProASIC3 1:1 übernommen wurde) und ein paar weiteren Features schon recht interessant war. Die neue Generation "SmartFusion" hat zwar den HardCore-ARM mit einiges an Peripherie zu bieten aber wenn der Analog-Kram nicht ebenfalls deutlich in der Qualität zugelegt hat bleibt auch dieser Fusion nur eine Kombination aus einem normalen µC mit einem anständigen FPGA auf einem Stück Silizium, vorausgesetzt Actel hat den Energiebedarf diesmal in einem konkurrenzfähigem Rahmen gehalten. Vom Konzept her hat Actel da ein wirklich interessantes Produkt (bis auf den eher unflexiblen Analog-Teil sind die SmartFusions auch den PSoC von Cypress deutlich überlegen), nur die Umsetzung lässt noch reichlich Spielraum für Verbesserungen. Abdul K. schrieb: > Aber im Prinzip wird es schon so richtig sein, wie du dir es momentan > vorstellst. Ich bin zumindest zuversichtlich. Grüße Erik
Was ist an einem VCO so schwer? Eher die Abschirmung und notfalls Linarisierung, wenn denn eine schnelle PLL kurze Sprungzeiten realisieren soll. Schwer ist es allerdings, den VCO auf ein niedrigen Stromverbrauch zu optimieren. Ein synchroner Oszillator von einer Subharmonischen angeregt, ist auch interessant. Das geht eigentlich mit allen Varianten von Oszillatoren. Danke für die Infos zu Actel. Cypress rühmt sich ja mit erstaunlich guten ADC in den PSoC3/5. Keine Ahnung, ob sie sich da nicht etwas übernommen haben. Das soll wohl in Richtung Massenmarkt Waagen und Dehnungsmeßstreifen gehen. Persönlich tendiere ich eher bei sowas zu einem externen ADC. Leider bekommt man den persönlichen Wunschchip nicht.
Die Diskussion ist schon weit fortgeschritten und ich drängle mich nur ungern rein, aber hast du schonmal darüber nachgedacht die Phasenmodulation des DCF77 Signales auszuwerten, statt nur die Frequenz ? Gruß Hagen
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