Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zeitschaltung


von eklom (Gast)


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Hallo

ich versuche eine Schaltung zu entwerfen, die noch ein paar Minuten das 
Relais geschlossen halten soll.
Siehe im Anhang meine Schaltung. (Ich weiß ich habe noch keine weiteren 
Daten zu Widerständen etc. angegeben, soll nur theoretisch sein)

Nun meine Frage, ist das so durchführbar?
Also durch Drücken des Schalters soll der Kondensator aufgeladen werden 
und über das Poti bzw. den Transisor langsam entladen werden. Dabei soll 
das Relais geschlossen bleiben.

Ich habe noch wenig Erfahrung damit, ich hoffe dass es kein totaler 
Schwachsinn ist ;-)

Vielen Dank
eklom

von Manfred G. (magroma)


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vom Ansatz richtig aber:
das Relais mit Diode in den Kolektorkreis setzen
je größer der Kondensator umso größer auch der Ladestrom über den 
Taster.
mit 2 Transistoren einen Schmitt_Trigger aufbauen, damit das Relais 
schlagartig ausgeschalten wird und nicht durch unterschreiten des 
Haltestroms.

von Torsten K. (ago)


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Das Poti macht in der momentanen Beschaltung nichts, egal wie du es 
einstellst :)

von eklom (Gast)


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So jetzt hab ich 2 Sachen verbessert.

Aber was ist damit gemeint:
"je größer der Kondensator umso größer auch der Ladestrom über den
Taster." ?

Und wozu benötige ich den trigger, was ist falsch daran, dass wenn der 
Haltestrom nicht mehr ausreicht dann das Relais öffnet?

von Johannes F. (Gast)


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eklom schrieb:
> Aber was ist damit gemeint:
> "je größer der Kondensator umso größer auch der Ladestrom über den
> Taster." ?

Bei großen Kapazitäten entstehen hohe Lade-Impulsströme, die sich 
negativ auf die Lebensdauer deines Tasters auswirken.

eklom schrieb:
> Und wozu benötige ich den trigger, was ist falsch daran, dass wenn der
> Haltestrom nicht mehr ausreicht dann das Relais öffnet?

Mit der stetig abnehmenden Spannung an der Relaisspule sinkt auch die 
Kraft, die die Kontakte zusammendrückt und somit steigt der 
Übergangswiderstand. Dadurch entsteht am Kontakt erhöhte Verlustleistung 
-> Wärme, die die Kontaktlebensdauer verkürzt und im Extremfall bei 
hohen Strömen die Kontakte zusammenschweißt.

Grüße

von Erich (Gast)


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Es wäre deutlich besser, die Sache ordentlich digital zu machen, mit 
EIN-AUS.

>paar Minuten

Entweder so wie
http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=69266&page=0&category=all&order=time

oder mit einem ICM7242

oder mit einem CD4538B
wobei dann unbedingt ein hochwertiger Folien-Kondensator als Cx 
verwendet werden muss (kein Elko!).

von Radfahrer (Gast)


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Ach du Schreck, es geht doch auch so einfach wie es eklom vor hat.
Fahrrad-Rückleuchten haben einen FET drin und leuchten dann auch lange 
nach, mit nur 3V Betriebsspannung.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Radfahrer schrieb:
> Ach du Schreck, es geht doch auch so einfach wie es eklom vor hat.
> Fahrrad-Rückleuchten haben einen FET drin und leuchten dann auch lange
> nach, mit nur 3V Betriebsspannung.

Die haben ja auch kein Relais drin... :-)
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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> vom Ansatz richtig aber:

Nein.

In keiner Beziehung.

> Ach du Schreck, es geht doch auch so einfach wie es eklom vor hat.

Nein.

Es wird Pfusch.

Ein einfacher Elko ist eine schlechte Wahl, wenn es um Minuten geht.
Je nach Temperatur und Alterung werden aus Minuten dann Sekunden.

Und bloss die Kennlinie eines Transistors ist viel zu weich, um ein 
ABSCHALTEN zu erreichen, es wird ein schleichender Leistungsverlust
bei dem der Transistor im Linearbetrieb heiss wird.

Zumindest wenn es um Stunden gehen soll, sind digitale Zähler wie die 
schon genannten CD4060, ICM7242 und CD4538B notwendig.

Bei Minuten könnte man noch über CMOS-Komparatoren nachdenken
Da 9V Relais ca. 40mA benötigen, könnte die Schaltung so aussehen:


 +9V --10k--+--100k--+
  |         |        |  +-Relais-+
Taster      +--|+\   |  |        |
  |         |  |  >--+--+--|>|---+-- +9V
  +----+----(--|-/
  |    |    |     1/2 TS912
1000uF Poti 1k
  |    |    |

Der TS912 akzeptiert 9V, liefert 40mA und
leitet typisch nur 1pA an den Eingängen ab,
da geht das Poti bis 1 MOhm.
Die 1000uF wird man nur als Elko bekommen,
mit all den geschilderten Nachteilen.
Bei 10uF die es noch als Folie gäbe braucht
man 100 MOhm, das wird auch mit Festwiderständen
schwer und die Platine müsste SAUBER sein.

Letztlich also doch besser
CD4060, ICM7242 und CD4538B

von fanatiker (Gast)


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man könnte für den Zweck natürlich auch einen 128bit Controller 
einsetzen...
man man man
bleibt doch mal auf dem Teppich und lasst die Leute mal bei den 
Grundlagen anfangen und nicht immer gleich "da gibts n tschip für"

@eklom
stichwort monostabiler Multivibrator

von Floh (Gast)


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> ich versuche eine Schaltung zu entwerfen, die noch ein paar Minuten das
> Relais geschlossen halten soll.

-> 555 Timerbautein, Beschaltung als Monoflop wär mein Vorschlag :-)

von Harald Wilhelms (Gast)


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Floh schrieb:
>> ich versuche eine Schaltung zu entwerfen, die noch ein paar Minuten das
>> Relais geschlossen halten soll.
>
> -> 555 Timerbautein, Beschaltung als Monoflop wär mein Vorschlag :-)

Damit wird das grundsätzliche Problem, das man mit Zeitgliedern
im Minutenbereich hat, nicht behoben. Nur das Relais wird etwas
besser behandelt.
Gruss
Harald

von Radfahrer (Gast)


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Wo steht denn, daß die 9Volt überall abgeschaltet werden?
Einzig der Schalter wird unterbrochen.
Mit genanntem FET statt bipolarem T geht das allemal.
Die niedrige Abfallspannung des Relais tut das Übrige.
Er nimmt wohl kein Relais mit 60 Ohm Spulenwiderstand.

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