Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Step up Wandler Ausgangsspannung?


von Florian (Gast)


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Hallo,
ich habe mich über den Step-up-Wandler informiert aber irgendwie ist mir 
das mit der Ausgangsspannung nicht klar. Wovon ist diese abhängig? Ich 
hab auf einer Seite eine Formel gefunden welche die Ausgangsspannung in 
Abhängigkeit der Pulsweite setzt. Aber ist das denn so richtig? Muss man 
nicht normalerweise die Ausgangsspannung messen und wenn sich die Last 
ändert die PWM so ändern, dass man auf dem Sollwert bleibt?
Danke im Voraus!

von ich (Gast)


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Der Wandler hat einen FeedBack-Pin.. Daran misst er eine Spannung und 
stellt die Ausgangs-PWM so ein, dass die Spannung da bleibt, wo sie soll

von MaWin (Gast)


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> Muß man nicht normalerweise die Ausgangsspannung messen und
> wenn sich die Last ändert die PWM so ändern,
> dass man auf dem Sollwert bleibt?

Ja, und das tun die Step Up Schaltregler-ICs, daher heissen sie Regler.
Was hast du daran nicht verstanden ? Geseln hast du's wohl zumidnest.
Daß der unfähige Berufsschullehrer der nie so ein Ding aufgebaut hat 
sondern es nur aus der Theorie kennt dazu Hochsetzsteller sagt ?
Vergiss den Berifsschullehrer.

Das Problem beim Boost Schaltregler ist, daß die Spule nur ein
MAXIMUM ereichen kann, meist so 50 mal höhere Spannung als reingeht,
weil die Kapazität zwischen den Windungen die Energie in jedem
Impuls aufnimmt und der Wirkungsgrad immer schlechter wird bis ehen
0% Wirkungsgrad bei 50-facher Ausgangsspannung (und bei 25-facher ist 
der Wirkungsgrad schon mies).

Will man also mehr als 1:20 haben, sollte man einen Trafo einsetzen.

Man will ein DEUTLICH höheres (ungeregeltes) Maximum erreichen können, 
als man dann geregelt als tatsächliche Ausgangsspannung bekommt, schon 
alleine weil man im guten Wirkungsgradbereich bleiben will.

von Florian (Gast)


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Hi,
danke nochmal. Aber dann versteh ich nicht warum auf folgender Seite 
eine Formel angegeben wird wo die Ausgangsspannung nur vom 
Tastverhältnis abhängt?
http://www.sprut.de/electronic/switch/schalt.html#up

von Klaus R. (klara)


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Hallo Florian,
das ist genau dass was MaWin ansprach. Wenn das Tastverhältnis 1:1 ist, 
dann erhältst Du beim Ausschalten die selbe Spannung die zuvor anlag. 
Grob gesagt, bei Ub = 10V werden es bedingt durch die Schaltung Ub + 10V 
= 20V (Ohne Verluste). Bei Tastverhältnis 1:2 werden es 20V, also Ub+20V 
= 30V, usw.. Das kannst Du Dir wie eine rechteckige Fläche vorstellen. 
Die Energie die in eine Spule hinein fliesst will beim Unterbrechen des 
Stromflusses weiter fliessen. Wird das Rechteck kürzer so muss bei 
gleicher Fläche das Rechteck höher werden.
Diese Spannungserhöhung wird nur durch das Tastverhältnis erreicht. Dies 
hat allerdings Grenzen. Dann muss man Übertrager oder Trafos einsetzen.
Hier mal eine Seite zum Testen diverser Schaltnetzteil-Typen.
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html
Gruss Klaus.

von MaWin (Gast)


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> wo die Ausgangsspannung nur vom Tastverhältnis abhängt?

Weil die vereinfacht ist.

Eine Spule entlädt sich bei doppelter Klemmenspannung doppelt so schnell 
wie bei einfacher Klemmenspannung.

Hat der Schaltregler also gerade 10V in 20V zu verwandeln, und fliesst 
durch die Spule bereits der benötigte Strom, wird es ein Tastverhältnis 
von 1:2 geben (Verluste durch Transistor, Diode etc. vernachlässigt).

Kaum ändert sich aber der Strombedarf am Ausgang, muss der Strom in der 
Spule wieder angepasst werden, und dazu das Tastverhältnis verändert 
werden. Erst nach dem alles wieder eingeschwungen ist, wird sich wieder 
ein Tastverhältnis 1:2 einstellen.

Auch ein UNGEREGELTER Step Down-Wandler an ohm'scher Last wird die 
Eingangsspannung genau halbieren, wenn das Tastverhältnis 50:50 beträgt 
und der Betrieb kontinuierlich ist.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Florian schrieb:

> Aber dann versteh ich nicht warum auf folgender Seite
> eine Formel angegeben wird wo die Ausgangsspannung nur vom
> Tastverhältnis abhängt?
> http://www.sprut.de/electronic/switch/schalt.html#up

Theoretisch stimmt das schon. Praktisch kann man die allgegenwärtigen
Verluste leider nicht vermeiden.
Gruss
Harald

von Florian (Gast)


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Hi,
super das so viele auf den Zug aufspringen!
Also wenn ich so etwas mit einem AVR bauen wollte könnte ich doch mit 
dem A/D Wandler messen und die PWM per Software anpassen? Hat so etwas 
schon einer versucht?
Ja, man kann natürlich auch fertige Bausteine kaufen aber ich will das 
einfach mal ausprobieren.
Gruß
Florian

von Harald Wilhelms (Gast)


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Florian schrieb:
> Hi,
> super das so viele auf den Zug aufspringen!
> Also wenn ich so etwas mit einem AVR bauen wollte könnte ich doch mit
> dem A/D Wandler messen und die PWM per Software anpassen? Hat so etwas
> schon einer versucht?
> Ja, man kann natürlich auch fertige Bausteine kaufen aber ich will das
> einfach mal ausprobieren.
> Gruß
> Florian

Nun, ein solcher AVR bringt eine zusätzliche Totzeit in den
Regelkreis. Damit wird die Auslegung desselben deutlich schwieriger.
Gruss
Harald

von Klaus R. (klara)


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Hallo Florian,
klar das geht. Ich habe noch vor kurzem so etwas gesehen. Wo, weiss ich 
jedoch nicht mehr. Bedingt durch den Ladekondensator steigt die Spannung 
nur langsam. Je grösser der ist, je langsamer steigt sie. Deshalb kannst 
Du selbst bei Schaltfrequenzen von 100KHz und mehr locker mit einem 
Mikroprozessor regeln. Dann hast Du eine einstellbare Spannungsquelle.
Gruss Klaus.

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