Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Siemens S55 über Atmega laden


von Tobias (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

ich habe folgendes Problem.
Ich schicke mit einen Atmega16 über ein Siemens S55 SMS.
Da das Handy ab und an auch geladen werden möchte wollte ich das über 
den Atmega steuern lassen. Die einfachste Möglichkeit wäre meiner 
Meinung nach, das Handy direkt mit den 5V Versorgungsspannung des 
Atmegas zu laden.
Leider passiert beim Anlegen von 5V an das Handy rein garnichts. 
Daraufhin habe ich ein altes Ladegerät geöffnet (siehe Bilder im 
Anhang). Da scheinen noch 2 Widerstände in Reihe geschaltet zu sein. Hab 
diese gerade mal kurz mit einem Multimeter gemessen, die haben einen 
Widerstand der gegen 0 geht.
Kennt sich jemand mit Schaltnetzteilen aus und kann mir eventuell 
weiterhelfen?
Der Ausgang oberhalb von R21 geht zu GND, der gelbe unten zu Plus.


Gruß und Danke schonmal

von Julian B. (julinho)


Lesenswert?

Die Widerstände habe 100mOhm, steh ja auch drauf.

Das Handy sollte eigentlich mit 5V laden.

Welchen Strom stellst du zum Laden bereit?

von Tobias (Gast)


Lesenswert?

Ah ok, ich dachte ich les da 100 Ohm. Woran seh ich, dass es 0,1 Ohm 
sind?
Ich hab ein regelbares Netzteil, das hab ich auf 5V eingestellt und 
angeschlossen. Das kann bis 10A, aber ich hatte mein Messgerät 
dazwischen um den Strom zu prüfen und da ging nix drüber.

von Tobias (Gast)


Lesenswert?


von Arno Nyhm (Gast)


Lesenswert?

Dass es 100mOhm und keine 100Ohm sind, erkennst du an der Aufschrift: Im 
Sub-Ohm bereich steht ein 'R' vor dem Wert.
Die Aufschrift '100' (10E+0)wären aber auch keine 100Ohm, sondern 10Ohm,
100Ohm würde '101' (10E+1) heißen.

Das ganze ist so zu interpretieren:
Beispielaufschrift: '123', Widerstandswert: 12E+3 (12 * 10^3), also 
12kOhm. Einfach ausgedrückt könnte man auch sagen: 'Die ersten zwei 
Ziffern als Wert, die dritte gibt die Anzahl an Nullen dahinter an'.
Gilt so für dreiziffrige Aufschriften auf Wiederständen (was auch eine 
Aussage hat: nämlich, dass dieser Widerstand eine Toleranz von 5% 
besitzt - 1%ige tragen eine vierziffrige Aufschrift).

Weiteres dazu findet sich z.B. hier: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Widerstand_%28Bauelement%29#Angaben_auf_SMD-Widerst.C3.A4nden

von Arno Nyhm (Gast)


Lesenswert?

...über den ganzen Widerstandskram das Eigentliche vergessen...
Ich wollte fragen:

Sicher, dass 5V als Ladespannung ausreichend sind?!
Das Ladegerät kann ja nicht viel (anders) machen - ist ja eine völlig 
ungeregelte, ungestellte Quelle - Einweggleichrichtung und ein 
Pufferelko, die 200mOhm wohl zur Strombegrenzung...

von Julian B. (julinho)


Lesenswert?

Es gibt ältere Handys die etwas mehr Spannung zum Laden benötigen, das 
S55 sollte allerdings mit 5V laden. Dreh doch einfach mal die Spannung 
ein bißchen hoch (max. 6V) aber stell eine Strombegrenzung von max. 
500mA ein, damit da nix abraucht.

von max (Gast)


Lesenswert?

Auf dem Ladegerät muss doch drauf stehen welche Spannung und welchen 
Strom es liefert?!?!

von Tobias (Gast)


Lesenswert?

Also auf dem Gehäuse steht 5V 400mA, deswegen dachte ich das sollte auch 
raus kommen...
Werd ich vielleicht auch mal noch überprüfen.

Zu der Geschichte mit dem Spannung leicht erhöhen, das werde ich morgen 
mal ausprobieren. Kann allerdings an meine Netzteil keine 
Strombegrenzung einstellen. Wie kann ich den zur Not begrenzen?

Gruß und Danke

von Tobias (Gast)


Lesenswert?

Hab jetzt mal die Ausgangsspannung am unbelasteten Ladegerät gemessen, 
da kommen 8,75V raus...
Fällt die Spannung beim belasteten Netzteil soweit ab, dass die Spannung 
auf irgendwas mit 5,xV geht?

von Julian B. (julinho)


Lesenswert?

Die Spannung wird durch das Handy "runtergezogen", das Handy will die 
8,75V vorm Laden kurz sehen.

von Tobias (Gast)


Lesenswert?

Ok und was bedeutet das jetzt?
Ich kann auf jedenfall nicht mit meinen 5V laden oder? Aber wie dann?
Sorry, aber ich hab davon nicht so richtig Ahnung...

von Julian B. (julinho)


Lesenswert?

du brauchst auf jeden Fall ein Netztteil mit Strombegrenzung ca. 400mA.
Das Netzteil sollte eine Leerlaufspannung von 8,75V haben und welches 
dann  dann unter Last auf etwas über Akku-Spannung einbricht.
Waru nimmst Du nicht das Orginal-Netzteil zum Laden?

von Arno Nyhm (Gast)


Lesenswert?

Alles lässt sich ja irgendwie nachbilden... Die Frage ist stets, ob sich 
der Aufwand lohnt. Wobei es ja auch nicht zu kompliziert umsetzbar ist:
5.xV über Diode an Elko, über einen kleine Ladungspumpe 8.75V aus den 5V 
erzeugen und hochohmig ebenfalls dem Elko zuführen. Hinter dem Elko 
irgendein Schaltelement hin zum Handy (sofern es eben dauerhaft 
angeschlossen ist)...
In TF2 heißt das Übercharge ;)

von Julian B. (julinho)


Lesenswert?

Ein weitere Möglichkeit wäre den Akku direkt zu laden, entweder über 
einen Lade-IC oder über den Atmel mit Ladeschaltung. Ich weiß jedoch 
nicht, ob die Akkuanschlüsse nach "draußen geführt werden.
Auf jeden Fall reichen dann 5V.

von Testfall (Gast)


Lesenswert?

Eine weitere Alternative wäre, den handyakku raus zu schmeißen und das 
Handy an die Versorgung der Restschaltung mit anzuklemmen. Sofern 
benötigt, über Spannungswandler oder so.

von Tobias (Gast)


Lesenswert?

@Testfall
Das geht leider nicht (zumindest wollte ich es nicht), da das Handy an 
sich funktionsfähig bleiben soll.

@Julian
Die Akkupins werden auch nicht an der Slim-Lumberg-Buchse herausgeführt.

Ich schließe das Handy über dessen serielle Schnittstelle an den 
Controller. Dazu habe ich mir ein Anschlußkabel für das Handy gebastelt, 
welches komplett belegt ist. Damit gehe ich auf die (noch nicht 
vorhandene) Platine. Wenn ich das original Ladegerät nehmen würde, 
müsste ich das an der Platine anschließen und zu- und abschalten. Damit 
das Ladegerät jetzt aber nicht ständig und unnötig am 230V Netz hängt 
müsste ich das über eine schaltbare Steckdose vom Controller aus an und 
abschalten. Und dass ich an 230V schalte wollte ich eigentlich 
vermeiden. Eine Zeitschaltuhr fällt leider auch weg, da ich den 
Ladezustand des Handys abfrage und erst lade möchte wenn der Akku unter 
20% ist.

von Julian B. (julinho)


Lesenswert?

Betreib doch Deinen Atmel auch über das Handy-Netzteil + Linearregler. 
Wenn Deine Schaltung auch mit weniger als 5V arbeitet sollte das gehen.

von Tobias (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Julian Baugatz schrieb:
> Betreib doch Deinen Atmel auch über das Handy-Netzteil + Linearregler.
> Wenn Deine Schaltung auch mit weniger als 5V arbeitet sollte das gehen.

Tut sie momentan leider nicht. Hatte vor mehrere 5V Relais zu verwenden, 
bzw. hab ich die noch hier rumliegen.

Bekomm ich dabei nicht ein Problem mit der Spannungsversorgung wenn der 
Akku die komplette Leistung des Netzteils zieht?

@Arno Nyhm
Hab mal ein Bild angehängt, ist das so gemeint gewesen?
Kann mir jemand Tips zu den Bauteilen geben? Hab noch nie eine 
Ladungspumpe verwendet.

Danke

von Tobias (Gast)


Lesenswert?

Weiß keiner mehr einen Rat?

von Arno Nyhm (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe Dir mal einen Schaltplan gezeichnet (flüchtig...).
Die Werte musst Du selbst berechnen - das Datenblatt zum ICL7660 gibt 
alles nötige her.
Die Ausgangsspannung von 8V passt mit einer Versorgungsspannung des ICLs 
mit 5V ganz gut - die Ausgangsspannung ist die doppelte 
Versorgungsspannung minus der Summe der Fluss-Spannungen der Dioden, in 
diesem Fall also keine Schottky-Dioden einsetzen!
Das Relais dient dazu, die Schaltung vom Handy trennen zu können - sie 
muss unbelastet sein um die 8V am Ausgangselko aufbauen zu können. Der 
(Über-)Ladewiderstand darf nicht zu klein sein, damit das Handy nicht 
mehr als 5V beim eigentlichen Ladevorgang sieht - wobei das nicht 
kritisch sein kann, bedenkt man den Aufbau des Original-Ladegerätes, des 
weiteren kann der ICL7660 ohnehin nicht viel Strom liefern - maximal 
20mA.
Eleganter ist es natürlich, statt des Relais einen FET zu verwenden - 
die verfeinerung überlasse ich mal Dir; Du hast ja sowieso einen 
Mikrocontroller in der Schaltung, da kannst Du ja leicht eine 
'Ladevorgang starten'-Funktionalität implementieren.

von Tobias (Gast)


Lesenswert?

Super, werde ich so ausprobieren.

Vielen Dank für die Hilfe

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.