Forum: Platinen Lötlack SK10 Widerstand


von Stefan Brenner (Gast)


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Hallo,

weiß jemand von euch wie hoch der Widerstand von diesem Lötlack SK10 
ist? Habe leider nichts dazu (auch im Datenblatt) gefunden. Habe hier 
auf der Platine eine Netzspannungsseite - kann ich die ohne bedenken 
damit einsprühen? (Ich vermute: ja - aber ich bin lieber etwas 
vorsichtiger)

Danke im Voraus!

Stefan

von Uhu U. (uhu)


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Das ist im Wesentlichen Kolophonium.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Stefan.

> weiß jemand von euch wie hoch der Widerstand von diesem Lötlack SK10
> ist? Habe leider nichts dazu (auch im Datenblatt) gefunden.

Ich weiss dazu auch keinen Wert.

> Habe hier
> auf der Platine eine Netzspannungsseite - kann ich die ohne bedenken
> damit einsprühen? (Ich vermute: ja - aber ich bin lieber etwas
> vorsichtiger)

Erfahrungsgemäß kannst Du das. Auch wenn es nicht als echte Isolierung 
zählt, es erleichtert das verlöten und schützt vor Korrosion.
Und es lässt sich beim Messen leichter mit der Messspitze wegkratzen
als Kunststofflacke.
Das er weggekratzt werden muss, zeigt, das der Lack schon
Isolationseigenschaften hat. Um Kriechstrecken musst Du dir in dem Falle 
dann auch nicht verstärkt Sorgen machen, solange sie sonst ausreichend 
sind.


Bei dem Lötlack handelt es sich im wesentlichen um Kolophonium (Harz) in 
einer aufgelösten Form. Früher wurde das mehr als heute als Flussmittel
auch beim Wellenlöten verwendet, und viele Platinen aus den 80ern und 
früher riechen heute noch extrem danach. :-) Und früher wurde viel öfter 
mit höheren Spannungen gearbeitet (Röhren).
Du siehst das Zeug oft als rötlichdunkelbraune, leicht transparente 
Masse in Hohlkehlen an und in in der Nähe von Lötstellen.


SK10 oder Kolophoniumlack trocknet manchmal nicht so schnell. Dann 
bleibt das Zeug länger klebrig, und dann können natürlich z.B. 
daraufgefallene leitfähige Stäube oder schlimmer, Späne (Bohr- oder 
Drehspäne z.B.) anpappen und später Ärger machen.

Willst Du die Platinen später mit etwas anderem lackieren, solltest Du 
das SK10 besser wieder abwaschen.
Das geht gut mit Alkohol. Brennspiritus langt, aber schnupper vorher mal 
vorsichtig an der Flasche. Der Brennspiritus aus dem Baumarkt enthält 
oft erhebliche Reste an Essigsäure. Essigsäure und Kupfer kommt nicht so 
gut in der Elektronik. In dem Falle musst Du anschliessend die Platine 
noch gut mit Leitungswasser abspülen, um die Essigsäure loszuwerden.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Auch wenn es nicht als echte Isolierung
> zählt, es erleichtert das verlöten und schützt vor Korrosion.

Wasserfreie Harzstäbe isolieren so gut, daß man damit durch Reibung 
Influenzspannungen erzeugen kann.

> Essigsäure und Kupfer kommt nicht so
> gut in der Elektronik. In dem Falle musst Du anschliessend die Platine
> noch gut mit Leitungswasser abspülen, um die Essigsäure loszuwerden.

Man liest hier im Forum immer mal wieder, Spiritus sei ungegeinget, um 
Platinen von Flußmittelresten zu befreien, weil sich "häßliche, weiße 
Ränder" um die Löststellen bilden. Man sollte deswegen Isoprpanol 
nehmen.

Ich habs letzhin mit Spiritus probiert. Das mit den weißen Rändern kann 
ich bestätigen - das bleibt vom geschmolzenen Kolophonium zurück. Man 
bekommt diese Ränder aber sehr gut mit einer Zahnbürste weg und wenn man 
die Platine hinterher mit Wasser - im letzten Waschgang evtl. mit 
entmineralisiertem Wasser - spült, dann sollte das gehen.

Das ist jedenfalls deutlich billiger, als Isopropanol und für Bastler 
mit schmalem Budget eine Alternative.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Das mit den weißen Rändern kann
> ich bestätigen - das bleibt vom geschmolzenen Kolophonium zurück.

Ränder von Spiritus gibts auch ohne Kolophonium. Wenn Du reines
Ethanol nimmst, bekommst Du übrigens beim Wegwaschen von Kolophonium
keine Ränder.
Gruss
Harald

von Stefan Brenner (Gast)


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Hey,

vielen Dank euch beiden für die schnelle und ausführliche Antwort.
Denke damit ist meine Frage beantwortet. Noch einen schönen ersten Mai! 
:-)

Gruß

Stefan

von Uhu U. (uhu)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ränder von Spiritus gibts auch ohne Kolophonium.

Sollte das weiße Zeug etwa Zinnacetat sein?

Hab eben mal ein Stück Blei-Lötzinn in de Spiritus gehalten - dabei 
entstand nichts weißes - als wohl doch eher ein Produkt, dessen 
Vorläufer beim Erhitzen entstehen.

Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?

Nachtrag: Ich habe eben eine bereits gereinigte Ausschußplatine mit 
Spiritus gewaschen - dabei gab es keine weißen Ränder.

Deine Aussage:

> Ränder von Spiritus gibts auch ohne Kolophonium.

ist also nicht richtig.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Uhu.


>> Auch wenn es nicht als echte Isolierung
>> zählt, es erleichtert das verlöten und schützt vor Korrosion.
> Wasserfreie Harzstäbe isolieren so gut, daß man damit durch Reibung
> Influenzspannungen erzeugen kann.

Das ist richtig, aber wenn hier die Leute immer die Panik haben, ob das 
VDE gemäß ist.....;-)


>> Essigsäure und Kupfer kommt nicht so
>> gut in der Elektronik. In dem Falle musst Du anschliessend die Platine
>> noch gut mit Leitungswasser abspülen, um die Essigsäure loszuwerden.
> Man liest hier im Forum immer mal wieder, Spiritus sei ungegeinget, um
> Platinen von Flußmittelresten zu befreien, weil sich "häßliche, weiße
> Ränder" um die Löststellen bilden. Man sollte deswegen Isoprpanol
> nehmen.

Das hängt daran, was sonst noch im Spiritus gelöst ist, oder von der 
Platine gewaschen wird.
Auch das Kolophonium ist nicht chemisch rein, und auch das SK10 wird 
bestimmt Stabilisierungszusätze oder andere Zusätze haben.

Bei mit Brennspiritus abgewaschenen Platinen, die ich zum trocknen 
weggelegt hatte, fand ich mal morgens eine grüne Schicht....:-(
Nachreinigen mit Wasser hätte die Gefahr beseitigt.

Methanol als Brennstoff, wie der Name schon sagt, Brennspiritus, ist 
nicht so furchtbar rein. Jedenfalls nicht rein genug für aktuelle 
Brennstoffzellen.

>
> Ich habs letzhin mit Spiritus probiert. Das mit den weißen Rändern kann
> ich bestätigen - das bleibt vom geschmolzenen Kolophonium zurück. Man
> bekommt diese Ränder aber sehr gut mit einer Zahnbürste weg und wenn man
> die Platine hinterher mit Wasser - im letzten Waschgang evtl. mit
> entmineralisiertem Wasser - spült, dann sollte das gehen.

Das weisse Zeug kann auch ein Flussmittelrückstand sein....Stearin. Die 
Rezepturen der verwendeten Flussmittel kenne ich ja nicht.
Stearin ist auch ein gutes Flussmittel, das ich gelegentlich für 
Härtefälle
verwende. Dann habe ich sehr deutlich auch so weisse Rückstände.

Ich könnte mir vorstellen, das sich noch andere Fettsäuren als 
Flussmittel zum Weichlöten eignen.

Stearin ist auch in Alkohol löslich. Wenn auch nicht gut.


> Das ist jedenfalls deutlich billiger, als Isopropanol und für Bastler
> mit schmalem Budget eine Alternative.

Richtig. Mit den Einschränkungen lässt sich trozdem gut leben.

Vieleicht ist es auch nur Einbildung, aber ich meine immer, Isopropanol 
ist etwas, nur ganz leicht, dickflüssiger als Ethanol oder Methanol.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von Harald Wilhelms (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Ränder von Spiritus gibts auch ohne Kolophonium.
>
> Sollte das weiße Zeug etwa Zinnacetat sein?

M.W. handelt es sich dabei um Rückstände des Vergällungsmittels

> Nachtrag: Ich habe eben eine bereits gereinigte Ausschußplatine mit
> Spiritus gewaschen - dabei gab es keine weißen Ränder.
>
> Deine Aussage:
>
>> Ränder von Spiritus gibts auch ohne Kolophonium.
>
> ist also nicht richtig.

Vielleicht verwendet man inzwischen andere Vergällungsmittel.
Gruss
Harald

von Uhu U. (uhu)


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Harald Wilhelms schrieb:
> M.W. handelt es sich dabei um Rückstände des Vergällungsmittels

Dann müßten sie immer zurückbleiben, wenn der Spiritus verdampft - tun 
sie aber nicht. Und aus gutem Grund: Das Vergällungsmittel soll den 
Alkohol ungenießbar machen. Daszu muß es widerlich schmecken und einen 
Siedepunkt nahe bei Äthanol haben - damit nicht irgend so ein 
Schlaumeier auf die Idee kommt, Spiritus durch Destillation zu Schnaps 
zu "veredeln".

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Stearin ist auch ein gutes Flussmittel

Das könnte eine Spur sein - womöglich war es in meinem Lötzinn drin. Als 
zusätzliches Flußmittel hatte ich eine Lösung von 35 g Kolophonium auf 
100 ml mit Brennspiritus aufgefüllt verwendet.

von Uhu U. (uhu)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Vieleicht ist es auch nur Einbildung, aber ich meine immer, Isopropanol
> ist etwas, nur ganz leicht, dickflüssiger als Ethanol oder Methanol.

Ja, das ist wohl so.

> Bei mit Brennspiritus abgewaschenen Platinen, die ich zum trocknen
> weggelegt hatte, fand ich mal morgens eine grüne Schicht....:-(

Eine grüne Schicht fand ich auch unter einem Chip, den ich mit Chipquick 
SMD-4300-TF eingelötet hatte, ohne es hinterher zu reinigen.

von Uhu U. (uhu)


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Mit dem Binokular sehe ich unter den Chipbeinchen nach dem Löten mit 
verbleitem Zinn (L-Sn60Pb38Cu2) weiße Rückstände, die sich mit der 
Pinzette abheben lassen. Sieht aus wie Stearin, dürfte aber etwas 
höhermolekular sein.

Ich vermute, daß das auch das Zeug ist, das die weißen Ringe um die 
Lötstellen hinterläßt, wenn man die Platine mit Brennspiritus reinigt.

von Johannes (Gast)


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> Man liest hier im Forum immer mal wieder, Spiritus sei ungegeinget, um
> Platinen von Flußmittelresten zu befreien, weil sich "häßliche, weiße
> Ränder" um die Löststellen bilden. Man sollte deswegen Isoprpanol
> nehmen.

Nach meiner Beobachtung kommen die weisen Ränder eher vom Flussmittel 
bzw. von bestimmten Flussmittel-Bestandteilen, die sich relativ langsam 
auflösen und deshalb nicht komplett abgewachen wurden. Mit Isopropanol 
bekomme ich diese Ränder auch, allerdings nicht bei allen 
Lötzinn-Sorten.

Ich wasche meistens mit einer Mischung aus Isopropanol und destilliertem 
Wasser; das verdunstet auf einer sauberen Platine absolut 
rückstandsfrei.

Aber nicht alle Flussmittel, vor allem die "No-Clean"-Flussmittel werden 
damit schlecht gelöst. Hier muss man dann "schärfere" Platinenreiniger 
verwenden.

Beim ersten Waschgang bleiben dann oft diese weisen Ränder stehen, dann 
muss man eben nochmal waschen...

von Uhu U. (uhu)


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Johannes schrieb:
> Beim ersten Waschgang bleiben dann oft diese weisen Ränder stehen, dann
> muss man eben nochmal waschen...

Nimm eine Zahnbürste und schrubb das Zeug weg...

von Harald Wilhelms (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> M.W. handelt es sich dabei um Rückstände des Vergällungsmittels
>
> Dann müßten sie immer zurückbleiben, wenn der Spiritus verdampft - tun
> sie aber nicht. Und aus gutem Grund: Das Vergällungsmittel soll den
> Alkohol ungenießbar machen. Daszu muß es widerlich schmecken und einen
> Siedepunkt nahe bei Äthanol haben - damit nicht irgend so ein
> Schlaumeier auf die Idee kommt, Spiritus durch Destillation zu Schnaps
> zu "veredeln".

Nun, wir hatten diese weissen Rückstände auch, wenn wir
beliebige Metalloberflächen ohne Flussmittel mit Spritus
gereinigt haben. Deshalb sind wir für Reinigungszwecke
schon vor vielen Jahren auf reines Ethanol übergegangen.
Da gabs dann diese Probleme nicht mehr.
Gruss
Harald

von Uhu U. (uhu)


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Ich habe beim Löten unter dem Binokular gesehen, daß das "weiße Zeug" 
entsteht, wenn man mit dem Lötzinndraht auf die heiße Lötkolbenspitze 
kommt. Der Effekt war sehr eindrucksvoll: nach der Berührung waren die 
Beine des Chips, an dem ich gelötet habe, mit einer ungleichmäßigen, 
weißen Schicht überzogen. An der Rückseite bildeten sich Filamente aus 
dem Material, die man mit der Pinzette abheben konnt. Es dürfte sich 
also - wie Bernd vermutet hat - tatsächlich um Fettsäure als Flußmittel 
handeln.

Wahrscheinlich ist die Flußmittelseele meines Zinns (EDSYN L-Sn60Pb38Cu2 
0,5 mm von Reichelt) nciht homegen, denn der Effekt tritt in der 
Deutlichkeit nicht immer auf; es kann natürlich auch sein, daß es an 
meinen Lötkünsten liegt...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Uhu.

> Es dürfte sich
> also - wie Bernd vermutet hat - tatsächlich um Fettsäure als Flußmittel
> handeln.

Was kein Widerspruch dazu sein muß, das es in Brennspiritus micht auch 
enthalten ist.
Ich bin kein Chemiker, könnte mir aber Fettsäuren (und anderes) in 
Brennspiritus als Verunreinigung auch vorstellen. Mal mehr, mal weniger, 
je nachdem wie die Quelle ist oder wie die Charge ausgefallen ist.

Das Zeug wird als Brandbeschleuniger beim Grillen und als 
Reinigungsmittel fürs Klo verkauft....so genau achtet da wohl keiner auf 
den Inhalt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der normale Billigspiritus riecht immer aromatisch. Von daher muß 
ein erheblicher Anteil Fremdstoffe drin sein - neben dem Wasseranteil.

von Uhu U. (uhu)


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Abdul K. schrieb:
> Der normale Billigspiritus riecht immer aromatisch. Von daher _muß_
> ein erheblicher Anteil Fremdstoffe drin sein - neben dem Wasseranteil.

Fremdstoffe, die riechen, dürften sich auch bevorzugt verflüchtigen.

Der Spiritus, den ich hier habe, enthält laut Etikett 94 vol% Ethanol.

Aber was stark gegen die These spricht, die weißen Rückstände kämen aus 
dem Sprit, ist die Tatsache, daß sie um so intensiver werden, je näher 
die nächste Lötstelle ist.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich widerspreche deiner Fettsäuren-These ja nicht. Offensichtlich werden 
Fettsäuren und Glycerin aufgespalten.
Ich meinte damit nur, daß im Sprit sowieso schon Dreck drin ist! Nimmt 
man den aus der Apo, wird die Platine beim Reinigen wesentlich sauberer.

Vielleicht endlich mal ne gute Verwendung für Wick Vaporup...

von Uhu U. (uhu)


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Abdul K. schrieb:
> Ich meinte damit nur, daß im Sprit sowieso schon Dreck drin ist! Nimmt
> man den aus der Apo, wird die Platine beim Reinigen wesentlich sauberer.

Du meinst Isopropanol? Ja, das stimmt. Nur mit Spiritus und ein wenig 
schruppen mit einer Zahnbürste o.ä. erreichen die Bastler mit kleinem 
Budget dasselbe.

von Christian E. (cerker)


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>Dann müßten sie immer zurückbleiben, wenn der Spiritus verdampft - tun
>sie aber nicht. Und aus gutem Grund: Das Vergällungsmittel soll den
>Alkohol ungenießbar machen. Daszu muß es widerlich schmecken und einen
>Siedepunkt nahe bei Äthanol haben - damit nicht irgend so ein
>Schlaumeier auf die Idee kommt, Spiritus durch Destillation zu Schnaps
>zu "veredeln".

Meist wird Bitrex (http://de.wikipedia.org/wiki/Denatoniumbenzoat) und 
Methylethylketon (80°C Siedepunkt, daher nicht per simpler Destillation 
trennbar) in Kombination verwendet.

Bitrex sollte durchaus in der Lage sein weiße Rückstände zu 
hinterlassen. Das es per Destillation entfernbar ist, kann ein Nachteil 
sein. Es hält jedoch durchaus die meisten (ja, nicht alle) 
entzugsgeplagten Alkoholiker ab und verhindert damit in einem Großteil 
der Fälle seinen Zweck.

Gruß,
Christian

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Und warum? Schmeckt es ecklig? Reinen Alk kann ein normaler Mensch ja eh 
nicht trinken. Sein Körper will eben das Gift nicht.

Wäre ich abhängig, würde ich mir den Schnaps im Großgebinde Chemiehandel 
kaufen.

von Uhu U. (uhu)


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Abdul K. schrieb:
> Und warum? Schmeckt es ecklig?

Ja. Methylethylketon ist das Zeug, was manche überreifen Früchte so 
eklig schmecken läßt.

> Wäre ich abhängig, würde ich mir den Schnaps im Großgebinde Chemiehandel
> kaufen.

Unvergälltes Ethanol bekommt man nicht branntweinsteuerfrei.

Spiritus enthält wohl zusätzlich zu Ethanol und Vergällungsmittel auch 
noch Spuren von Methanol und Fuselölen - ich würde das Zeug auch im 
Unvergällten Zustand nicht trinken wollen.

Christian Erker schrieb:
> Bitrex sollte durchaus in der Lage sein weiße Rückstände zu
> hinterlassen.

Da habe ich so meine Zweifel: Man nimmt diesen Super-Bitterstoff, um 
möglichst wenig davon zusetzen zu müssen. Selbst 10-fache Dosierung (100 
ppm) dürfte keine sichtbaren Rückstände hinterlassen, wenn die 
flüchtigen Anteile verdampft sind.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Und warum? Schmeckt es ecklig?
>
> Ja. Methylethylketon ist das Zeug, was manche überreifen Früchte so
> eklig schmecken läßt.

Aha. Das würde ich überleben. Ich bin aber eh absonderlich.


>
>> Wäre ich abhängig, würde ich mir den Schnaps im Großgebinde Chemiehandel
>> kaufen.
>
> Unvergälltes Ethanol bekommt man nicht branntweinsteuerfrei.

Hm. Ethanol nicht zum Verzehr, auch??


>
> Spiritus enthält wohl zusätzlich zu Ethanol und Vergällungsmittel auch
> noch Spuren von Methanol und Fuselölen - ich würde das Zeug auch im
> Unvergällten Zustand nicht trinken wollen.
>

Tja. Für Vögel wäre das auch lebensgefährlich :-)


> Christian Erker schrieb:
>> Bitrex sollte durchaus in der Lage sein weiße Rückstände zu
>> hinterlassen.
>
> Da habe ich so meine Zweifel: Man nimmt diesen Super-Bitterstoff, um
> möglichst wenig davon zusetzen zu müssen. Selbst 10-fache Dosierung (100
> ppm) dürfte keine sichtbaren Rückstände hinterlassen, wenn die
> flüchtigen Anteile verdampft sind.

Die Antwort wäre: Laborprobe analysieren lassen.

von Uhu U. (uhu)


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Abdul K. schrieb:
>> Ja. Methylethylketon ist das Zeug, was manche überreifen Früchte so
>> eklig schmecken läßt.
>
> Aha. Das würde ich überleben. Ich bin aber eh absonderlich.

Überleben tut man das, aber das Zeug schmeckt in Spuren schon einfach 
widerlich. Hat die Evolution so gemacht, um uns vor verdorbenem Futter 
zu schützen.

>> Unvergälltes Ethanol bekommt man nicht branntweinsteuerfrei.
>
> Hm. Ethanol nicht zum Verzehr, auch??

Ja. Man weiß eben aus Erfahrung, daß Alkis zwar häufig verblödet, aber 
beim Beschaffen von Suchtstoff sehr erfinderisch sind.

> Tja. Für Vögel wäre das auch lebensgefährlich :-)

Das ist ein interessantes Stichwort... Vögel, die von Beeren leben, 
haben eine Methanolmetabolisierungsrate, von der menschliche Autofahrer 
nur träumen können. Alle, die es nicht hatten, endeten irgendwo mit 
gebrochenem Hals...

http://www.springerlink.com/content/rm1713u23702j46r/

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Jetzt wo du es erwähnst: Mir fiel vor kurzem auf das nicht mehr so viele 
Vögel gegen die Scheiben knallen wie in meiner Junged. Nun kann das an 
meinem senilen Alter oder an der generellen Abnahme des Vogelbestandes 
liegen. Hm, oder ... die Vögel die das mit den Fensterscheiben genetisch 
blickten, blieben.

von Uhu U. (uhu)


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Abdul K. schrieb:
> an der generellen Abnahme des Vogelbestandes
> liegen. Hm, oder ... die Vögel die das mit den Fensterscheiben genetisch
> blickten, blieben.

Vermutlich ersteres. Die Evolution geht nicht so schnell.

Gefährlich sind eigentlich nur Glasscheiben, die den Eindruck erwecken, 
daß der Vogel durch fliegen könnte, also wenn auf der anderen Seite viel 
Tageslicht zu sehen ist.

Allerdings sind Vögel durchaus lernfähig, wie man z.B. auf der Autobahn 
beobachten kann: zumindest die ansässigen Vögel fliegen einen so hohen 
Bogen, wenn sie queren wollen, daß auch ein großer LKW sie nicht 
gefährden kann.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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> Vermutlich ersteres. Die Evolution geht nicht so schnell

Och. Beim Aussortieren schon. Bei den Features dank der Kernkraft 
zunehmend auch.


Ah. Du meinst diese selbstmörderischen Amseln, die schnell noch über die 
Straße wollen, nachdem sie eine Vogelewigkeit auf dem Ast neben der 
Straße dem Dinosaurier auf vier Rundfüßen anrollend, beobachteten.

Du hättest auch fern deiner hochklassischen Erziehung 'senil' antworten 
können ;-)

naja. Es fehlt noch das Egelbild. Ich bin einfach ein faules Schwein.

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