Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED mit Zeitsteuerung Nachleuchten lassen?


von Niklas B. (nikeldi)


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Hallo!

Ich habe einen ON/OFF Schalter, einen Taster und eine LED. Nun möchte 
ich, dass wenn ich den Schalter auf ON stelle, die LED angeht und 
solange leuchtet, bis ich den Taster drücke. Außerdem soll die LED 
leuchten, wenn ich den Schalter wieder auf OFF stelle, und nach ca. 15 
sec. ausgehen.

Frage: Kennt einer von euch einen Schaltplan, der mir das Problem lösen 
könnte? Vllt. mit Elko + Widerstand und ein paar 
Selbsthalteschaltungen???

Vielen Dank jetzt schon
Niklas

von Thorsten S. (whitejack)


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..nimm ein kleines Relais und nutze den öffnerkontakt für deine LED. 
Wenn du den Taster drückst zieht das Relais an und geht in die 
Selbsthaltung. Gleichzeitig unterbricht es die Stromzuführ zur LED. 
Dimensioniere zum Betrieb der Schaltung einen Kondensator parallel zur 
Versorgungsspannung das die LED, wenn der Taster nicht gedrückt wurde, 
aber der Hauptschalter auf off geschaltet wurde, die LED noch 15Sekunden 
Energie hat.

T.

von Niklas B. (nikeldi)


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Danke für den Vorschlag. Mit dem Relais das funzt aber der Kondensator 
entlädt sich viel zu schnell (1000 µF). Ich kenne mich mit Elkos leider 
nicht so gut aus. Muss ich da nicht einen Widerstand davor oder so 
setzten?

von Thorsten S. (whitejack)


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Hallo Niklas,

schau dir mal "tau (T)" an.T=R*C, nach 5Tau sagt man ist ein Kondensator 
entladen. Wenn du also einen Kondensator C über einen Widerstand R 
entlädst dauert es 5 "Tau" bis er sozusagen entladen ist.

Eine LED (20mA/2V) an 5V mit ((5V-2V)/0,02A=150Ohm) als Vorwiderstand 
hat sagen wir mal 250Ohm insgesamt.

Ein Tau wäre also 250Ohm * 0,001F= 0,25s.

Deine LED würde also rund 1,25s leuchten.

T.

von Hanna P. (hanna_p)


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Nimm doch einfach einen Goldcap!

Wenn die Taste gedrückt lädt er sich auf
und die LED leuchtet.
Nach Loslassen wirkt er als "Batterie"
und die LED leuchtet weiter, bis er entladen ist.

von Niklas B. (nikeldi)


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Ja nur die LED soll ja zwischendurch nicht leuchten

von Hanna P. (hanna_p)


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ist der Stromverbrauch in Ruhe egal?

von Niklas B. (nikeldi)


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Ja

von Thorsten S. (whitejack)


Angehängte Dateien:

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was hast du denn bis jetzt aufgebaut?

Wo liegt denn nu noch das Problem?

T.

von Inetwa (Gast)


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_
                                            |
                                           _|_
                                           _  C
                     ON                     |
             Schalt   O---|---|  R |---|>---|
     U_in --------O       |             D   |
                      O   |                \/ D
                     OFF  |                 |
                          |------|>---------|----|>-----| R  |-----|
                          |       D              LED |
                          |                          |
                          |------------------|>------|
                          |               Gate| THY
                          |                   |
                          |---O  O---| R |----|
                              Tast

von U.R. Schmitt (Gast)


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Thorsten S. schrieb:
> Wenn du also einen Kondensator C über einen Widerstand R
> entlädst dauert es 5 "Tau" bis er sozusagen entladen ist.

Nach 5 Tau ist ein Kondensator eines RC Glieds zu mind. 95% ge oder 
entladen. Also fast vollständig. Das wären bei 5V max. 0,25V Du vergisst 
in deiner Rechnung, daß die LED alleine 2V braucht um zu glimmen und 
mindestens 3 - 3,5V um mit Vorwiderstand noch halbwegs hell zu leuchten. 
Insofern hast du nicht 5Tau sondern höchtens Tau.

von Thorsten S. (whitejack)


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stimmt.

von Hanna P. (hanna_p)


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Torstens Schaltung kommt doch hin!

Die mit Thyristor ist auch nicht ohne!  ;-O

hanna.

von Backenbremse (Gast)


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> Ich kenne mich mit Elkos leider nicht so gut aus. Muss ich da
 >  nicht einen Widerstand davor oder so setzten?

Ja, um ihn weniger zu erschrecken, wenn urplötzlich Spannung
drangeschaltet wird, damit gibt es keinen so großen Ladestromstoß.

Im umgekehrten Fall, beim Entladen, ist auch ein R vonnöten,
damit wird ebenfalls geschützt und der C wird nicht so schnell leer.

von mimm.m (Gast)


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Hallo :)

hätte im Prinzip ein ähnliches Problem, ich möchte aber eben nur mehrere 
LED's also ca. 20 ..... ansteuern und nachleuten lassen .... kann ich 
das vielleicht auch so machen, dass einfach der kondensator das relais 
mit spannung versorgt?, dadurch müsste der kondensator ja nicht sehr 
groß bemessen werden, da die spule des relais ja nur einen geringen 
widerstand aufweist oder???


Ich bin leider zu blöd dafür ;) bzw. will zuerst planen und denken und 
dann kaufen :D

von MaWin (Gast)


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mimm.m schrieb:
> dass einfach der kondensator das relais
> mit spannung versorgt?, dadurch müsste der kondensator ja nicht sehr
> groß bemessen werden, da die spule des relais ja nur einen geringen
> widerstand aufweist oder???

Du brauchst eine Spannungsquelle wenn der Schalter aus ist.

Ein Kondensator reicht nicht für 20 LEDs und (wie lange eigentlich) 
nachleuchten (sollen sie langsam dunkler werden oder gleich hell 
bleiben?).

 +---+-------------------------+
 |   |    /                    |
 |   +--o/ o--+-----+----+    LED
 |            |     |    |     |
9V            |     |    |   390Ohm
 |           10uF 1MOhm  |     |
 |            |     |    +----|I IRLZ34
 |            |     |          |
 +------------+-----+----------+

Diese Schaltung mit MOSFET lässt die LED ca 10 Sekunden an und dann wird 
sie langsam dunkler.

von mimm.m (Gast)


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es ist komplett egal wenn die LED's vorher dunkler werden oder aufeinmal 
dunkel (mit relais wären es eh nur plötzlich gegangen)

doch bei meinem letzten projekt hatte ich ein paar schlechte erfahrungen 
mit mos-fet's gemacht... daher hätte ich gerne mit einem relais 
gearbeitet, aber ist im prinzip gleich .....

bis zu wie vielen LED's wäre es denn sinnvoll diese schaltung zu 
betreiben? ( bzw. wie viel hält der MOS-FET aus?

von mimm.m (Gast)


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Aber noch wichtige Fragen zu dieser Schaltung:

Wie kann ich den Kondensator dimensionieren für andere Zeitspannen?

Ist es egal ob der Widerstand vor oder nach der LED kommt? (dachte immer 
der Widerstand muss vor die LED damit die angelegte Spannung nicht zu 
hoch ist, dass die Diode durchbricht...)


Wie viele LED's der MOSFET aushält ist wohl irrelevant, da er einen 
Dauerstrom von bis zu 30A schalten kann ;)

von MaWin (Gast)


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mimm.m schrieb:
> Wie kann ich den Kondensator dimensionieren für andere Zeitspannen?

Doppelt so hohe Kapaziätät für doppelte Zeit...

> Ist es egal ob der Widerstand vor oder nach der LED kommt?

Ja. Der gleiche Strom muss durch beide durch, es gibt keinen Abzweig.

> Wie viele LED's der MOSFET aushält ist wohl irrelevant, da er einen
> Dauerstrom von bis zu 30A schalten kann ;)

Jein, ohne Kühlkörper schafft der TO220 nur ca. 1 Watt Verlust. 
Allerdings ist die Berechnung des maximalen Verlustleistungspunktes 
schwierig, weil die LEDs keine einfache Widerstandslast sind. Daher 
grober Schätzwert: Er kann LEDs mit einem Gesamtstrom bis 350mA 
schalten.

von Tom (Gast)


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Hier wird eine einfache Schaltung gezeigt, die man nur leicht abändern 
müßte. Einfach LED2 und R3 gegen den Taster tauschen und statt R1 den 
Schalter nach Gnd ;-)
http://jaunty-electronics.com/blog/2012/09/microcontroller-controlled-police-strobe-light/

von mimm.m (Gast)


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MaWin schrieb:
> Jein, ohne Kühlkörper schafft der TO220 nur ca. 1 Watt Verlust.
> Allerdings ist die Berechnung des maximalen Verlustleistungspunktes
> schwierig, weil die LEDs keine einfache Widerstandslast sind. Daher
> grober Schätzwert: Er kann LEDs mit einem Gesamtstrom bis 350mA
> schalten.

Und einen Kühlkörper dazuschalten? - wie z.b. 
http://www.reichelt.de/Finger-Aufsteckkuehlkoerper/V-5801B/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=22265&GROUPID=3379&artnr=V+5801B


Eine Frage noch, dann glaube ich bin ich durch ;)

Wie würdet ihr ca. 50-70 LED's mit je 20mA und 2,1V versorgen? Jeweils 2 
in Reihe (schlimme Lösung, würde aber dringend benötigten Strom sparen) 
oder immer Paralell? Mit einer Batterie oder einem Netzteil (läuft nur 
ab und zu wegen Demonstrationszwecken)?

von MaWin (Gast)


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mimm.m schrieb:
> Und einen Kühlkörper dazuschalten? - wie z.b.
> 
http://www.reichelt.de/Finger-Aufsteckkuehlkoerper/V-5801B/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=22265&GROUPID=3379&artnr=V+5801B

Der ist winzig, erlaubt auch nicht mehr als 4W, also 1.4A Gesamtstrom.

> Wie würdet ihr ca. 50-70 LED's mit je 20mA und 2,1V versorgen? Jeweils 2
> in Reihe (schlimme Lösung, würde aber dringend benötigten Strom sparen)
> oder immer Paralell? Mit einer Batterie oder einem Netzteil (läuft nur
> ab und zu wegen Demonstrationszwecken)?


Sicher nicht aus einer 9V Batterie, die ist ja sofort leer.

Ein 12V Netzteil wäre handelsüblich, da können 4 LEDs in Reihe hinter 
einen 180 Ohm Vorwiderstand, macht 17 Reihen mit gesamt 350mA.

von mimm.m (Gast)


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MaWin schrieb:
> Der ist winzig, erlaubt auch nicht mehr als 4W, also 1.4A Gesamtstrom.

ja aber das heißt doch ich könnte diese Schaltung mit einer 
Reihen-/Parallelschaltungskombination so wie du geschrieben hast mit 
diesem MOSFET und dem Kühlkörper locker betreiben oder?

von MaWin (Gast)


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Bei den geschilderten 17 Strängen auch ohne Kühlkörper.

von mimm.m (Gast)


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muss ich dann nicht den widerstand paralell zum kondensator erhöhen wenn 
ich eine Spannungsquelle mit 13V verwende? (habe noch ein 13V netzteil 
zu hause)

von MaWin (Gast)


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Du bekommst mit 13V bei gleichem Widerstand leicht andere Zeiten, aber 
die Funktion bleibt gleich.

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