Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik [S] wasser- und druckfeste Steckverbinder für Lichtwellenleiter


von Mark Schütte (Gast)


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Hallo,

ich komme bei meiner Suche nicht wirklich weiter, weswegen ich hoffe, 
hier vielleicht einen Experten für LWL zu finden:

Ich benötige Steckverbinder für Lichtwellenleiter (Typ der 
Lichtwellenleiter ist eigentlich egal, da nur etwa 200m überbrückt 
werden müssen und die Datenraten <10kBaud sind), die wasserfest und 
druckfest sind (~25bar wünschenswert). Die Steckverbinder müssen nicht 
nass gesteckt werden, schaden kann es aber auch nicht. Am liebsten wären 
mir Steckverbinder, deren einen Teil ich in ein Edelstahlgehäuse 
einschrauben kann, dies würde die Montage sehr vereinfachen. Zu dem 
sollten die Steckverbinder nicht zu dick sein, da sie später alle durch 
eine 25mm breite (runde) Öffnung müssen samt Kabel. Der Preis spielt 
nicht die allererste Rolle, aber da ich mindestens 100 Stück brauche, 
sollte er sich in Grenzen halten.

Danke schonmal und noch einen schönen 1. Mai!

Mark

von Martina (Gast)


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Also, diese LWL aus Kunststoff mögen in der Regel überhaupt kein Wasser, 
weil sie etliche Prozent davon aufnehmen und davon aufquellen. Wenn also 
schon die LWL nicht wasserfest sind, dann bekommst du wahrscheinlich 
auch keine wasserfesten Stecker.

von Andreas K. (derandi)


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250 meter Wassersäule sind aber ne ganz schöne Hausnummer...

Wird das ein U-Boot oder willst du die Stecker mitm Hochdruckreiniger 
abspritzen können?

von Wilhelm F. (Gast)


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Wie sind denn die Stückzahlen?

Ich habe hier ein paar uralte µC-Boards liegen, die am UART eine 
LWL-Schnittstelle haben. Es waren mal Eval-Boards (Opto-Net-Mini) von 
Otmar Feger & Co., die für ein Ringnetz am UART aus mehreren Controllern 
gedacht waren. Machen 1 Megabit pro Sekunde, die µC sind SAB80C517A von 
Siemens. Sie verwenden die Siemens SFH756V als Sender und die SFH551/1V 
als Empfänger. Wenn ich mir die Konstruktion der LWL-Bausteine so 
anschaue, könnte man die auch in ein Druckgehäuse einbauen, und an den 
empfindlichen Stellen etwas verkleben. Außen würden dann die LWL 
verschraubt, und man könnte das Ganze provisorisch mal noch zusätzlich 
komplett mit reichlich Heißkleber einsülzen. Zumindest zum ersten Test. 
Die LWL haben ja auch eine Außenisolation wie gewöhnliches Stromkabel. 
PVC. Da sollte dann auch kein Wasser an den LWL-Leiter dringen.

Das sind aber nur mal ein paar lose Ideen von mir. Sondermaschinen 
brauchen immer auch besondere Konstruktionen.

von Mark Schütte (Gast)


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Guten Morgen,

also ich habe inzwischen einige Steckverbinder gefunden, die druck- und 
wasserfest sind, jedoch sind die mechanischen Abmessungen zu groß. 
Wesentlich mehr als 20mm Durchmesser sollte kein Steckverbinder haben.

Es wird zwar kein U-Boot, aber die Dinger werden trotzdem bis auf 250m 
Tiefe versenkt, daher die Druckanforderung.

Mark

von Mark Schütte (Gast)


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PS: Stückzahlen siehe oben: 100+

von Volker Z. (vza)


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Auch Glasfaser vertragen kein Wasser. Hier diefundiert H2 ein und 
erhöht, mit der Zeit, die Dämfung.
Wasserfeste LWL-Leitung sind deshalb mit massiven Kupfer geschützt.
Die mir geläufigen Seewasser-LWL-Kabel fangen so mit 2,5 cm Durchmesser 
erst an. Und die sind noch ohne Amierung.

viel Spass bei der Suche!

Wer das nötige Kleingeld hat: 
http://www.gisma-connectors.de/products.htm

p.s.  Welche Steckverbinder hast du den so gefunden? Bitte um Link.

p.p.s  Torpedos ziehen ein sehr dünnen LWL hinter sich her. Sind 
allerdings auch nur einmal in gebrauch. Hier könntest du fündig werden.

von oszi40 (Gast)


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Mark Schütte schrieb:
> die wasserfest und
> druckfest sind (~25bar wünschenswert). Die Steckverbinder müssen nicht
> nass gesteckt werden, schaden kann es aber auch nicht.

Ob Mark schon mal LWL gemessen hat? Schon das kleinste Stäubchen auf dem 
Stecker beschert unheimliche Verluste.

von Mark Schütte (Gast)


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Volker Zabe schrieb:
> p.s.  Welche Steckverbinder hast du den so gefunden? Bitte um Link.

Bei Gisma war ich vorher auch schon, ansonsten hatte ich bei Hirose noch 
eine Serie gefunden, die sich prinzipiell eignet, wenn die Abmessungen 
nicht so groß wären...

von Jens M. (Gast)


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Mark Schütte schrieb:
> Ich benötige Steckverbinder für Lichtwellenleiter (Typ der
> Lichtwellenleiter ist eigentlich egal, da nur etwa 200m überbrückt
> werden müssen und die Datenraten <10kBaud sind), die wasserfest und
> druckfest sind (~25bar wünschenswert). Die Steckverbinder müssen nicht ...

Wie lange soll das ganze halten, wie oft wird gesteckt und wo 
(Ölplattform oder Labor)?

von Revilo (Gast)


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Jens Martin schrieb:

>> Lichtwellenleiter ist eigentlich egal, da nur etwa 200m überbrückt
>> werden müssen und die Datenraten <10kBaud sind), die wasserfest und
>> druckfest sind (~25bar wünschenswert). Die Steckverbinder müssen nicht ...

Warum kann man bei das bei diesen Parametern nicht einfach elektrisch 
machen? Warum optisch?

von Falk B. (falk)


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@  Revilo (Gast)

>Warum kann man bei das bei diesen Parametern nicht einfach elektrisch
>machen? Warum optisch?

Eben. Induktive Koppler ans Gehäuse, fertig. Ist hermetisch dicht und 
schmutzunempfindlich.

MfG
Falk

von Reinhard S. (rsd)


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Hallo Mark,
schau mal bei NSW(Norddeutsche Seekabelwerke)rein,da könntest du fündig 
werden.

Gruß
Reinhard

von butsu (Gast)


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Es gibt einige Firmen, die druckfeste, wasserfeste Stecker für 
Glasfasern anbieten, auch für 600bar und mehr. Z.B.:

GISMA
D.G.O'Brian
SeaCon
Hydrogroup
Bowtech

Die Frage ist: Wie lange muß das funktionieren?
Viele werden es nicht glauben, aber ein normaler ST/ST-Verbinder 
funktioniert, so wie er ist, auch in 6000m Wassertiefe, natürlich 
Meerwasser.
Der Grund ist einfach: die Oberflächen der Fasern sind in direktem 
Kontakt. Der dünne Wasserfilm (<1µm, vermutlich), der sich dazwischen 
bildet stört praktisch nicht. Zur Sicherheit kann man auch Immersionsöl 
verwenden.

Auch Kunstoff LWL funktionieren unter Wasser. Ja, das PMMA kann Wasser 
aufnehmen, aber die PE-Mantlung schützt ganz gut. Ich weiß nicht, wie es 
bei Langzeitapplikationen aussieht, aber ich habe auch POF schon in 300m 
Wassertiefe betrieben. Verbinden kann man die mit einfachen 
Edelstahlhülsen und PMMA-Kleber. Wirklich.

Gruß!

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