Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Studier ich das richtige - Mechatronik -


von markus h. (cobrat30)


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Hallo ich heiße Markus und studiere in Göppingen (HS Esslingen) 
Mechatronik. Ich bin im 2.Semester und irgendwie habe ich mir das alles 
etwas anders vorgestellt...

Im Moment habe ich nur physik mathe zahlen rechnen rechnen rechnen......

ich habe schon oft gehört das es in den Hauptsudium dann etwas 
praktischer.. "interessanter" wird.. stimmt das ?

und studiere ich überhaupt das richtige?! ich möchte unbedingt später 
Anlagen  automatieren,(sprich ein „Joghurt Abfüllanlage“ oder 
„Fertigungsstraßen für Autos“ entwickel) deswegen habe ich auch 
Mechatronik fachrichtig Automatisierungstechnik gewählt. RICHTIG?!

ich möchte später nich den ganzen tag dasitzen und  ausrechnen was der 
und der Werkstoff aushält... oder NUR vorm pc sitzen und 100Seiten Codes 
runter schreiben...

hattet ihr in eurer Studienzeit auch solche Probleme.. und wie sieht es 
heute aus was macht ihr so als fertiger Ingenieur

HILFE :D freu mich auf eure Antworten :-D

von Wissender (Gast)


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So wie du dich artikulierst wirst du nach dem Studium weiterhin nur 
Playstation zocken.

von markus h. (cobrat30)


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Wissender schrieb:
> So wie du dich artikulierst wirst du nach dem Studium weiterhin nur
> Playstation zocken.

bitte hilfreiche Beiträge oder verstehst du nicht was ich meine.. ?

von Mechatronikerin (Gast)


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Hallo Markus,
mir ging es in den ersten zwei Semestern genauso.
Da musst du dich durchbeißen. In diesen beiden Semestern werden die 
Grundlagen behandelt. Bei uns wurde es ab dem dritten Semester besser 
und inzwischen (7.Semester) macht das Studium richtig Spaß!
Also halt durch!
Gruß

von Waldmeister (Gast)


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Ich dachte immer, Mechatroniker sei ein normaler Ausbildungsberuf und 
dauert 3,5 Anni.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mechatroniker
Aber so kann man sich irren...

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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markus her schrieb:
> Im Moment habe ich nur physik mathe zahlen rechnen rechnen rechnen......

Mathematik hat nichts mit Zahlen zu tun - diesen Abstraktionsgrad musst 
du noch erreichen.

markus her schrieb:
> „Fertigungsstraßen für Autos“ entwickel) deswegen habe ich auch
> Mechatronik fachrichtig Automatisierungstechnik gewählt. RICHTIG?!

Wenn du richtig gut bist, nach ein paar Jahren = möglich, aber als 
Mechatroniker wirst du eher als intelligenter Schraubendreher betrachtet 
also als Befehlsempfänger - aber das gilt nur für den Anfang.

markus her schrieb:
> hattet ihr in eurer Studienzeit auch solche Probleme.. und wie sieht es
> heute aus was macht ihr so als fertiger Ingenieur

Ja - etliche Fächer wurden als sinnlos betrachtet und für Einige trifft 
das bis Heute zu, für Andere nicht.
Mathematik und Physik gehören aber nicht dazu - die bilden das 
notwendige Grundwissen jeden Ingenieurs - und davon kann man gar nicht 
genug haben.

markus her schrieb:
> ich möchte später nich den ganzen tag dasitzen und  ausrechnen was der
> und der Werkstoff aushält...

- machen Maschinenbauer/Konstrukteure

oder NUR vorm pc sitzen und 100Seiten Codes
> runter schreiben...

-machen Progrmmierer und wenn sie wollen Informatiker und alle Anderen 
auch

Wer soll den Mist für dich sonst programmieren? Du wirst irgendwann wie 
wir alle vor folgendem Problem stehen: Entweder ich erkläre es XY in 3 
Tagen was er machen soll und es kommt doch nicht bei raus, was ich haben 
wollte - oder ich programmiere es in 3 Tagen selbst.

von Willibald (Gast)


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Hi,
man studiert das, was einem Spaß macht.
Ich hab Elektrotechnik, Fachrichtung Energietechnik an der FH studiert. 
Hat Spaß gemacht. In den seltesten Fällen hat dann der Inhalt des 
Studiums was mit der späteren Tätigkeit zu tun.
Was tu ich jetzt:
Modalanalysen (Gesamtfahrzeug, Trimmed Body, Fahrzeugteile)
Betriebsschwingungsanalysen, Fahrtmessungen, Hydropuls, akustische 
Messungen, Lebensdauerprüfungen (RSTD etc.), Prüfstandsbau (Druckimpuls, 
Druckschwell, etc.), mobiler Impactor für Flugzeugindustrie (Schaltung 
entwickeln, Layout, löten, Zusammenbau, Programmierung)usf.
Man sieht, das was ich jezt mach, hatten wir vielleicht zu 1 % im 
Studium, nicht mal die Messtechnik im Studium hat was mit dem realen 
Leben zu tun.
Fazit: ich würds wieder tun.

von Julian O (Gast)


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Hey markus,

du studierst absolut das richtige - Mechatronik in Göppingen wird ab dem 
dritten (bzw. richtig ab dem vierten) Semester richtig genial. Beiß dich 
durchs Grundstudium durch! Und als kleinen Anreiz: frag doch mal ein 
paar höhere Semester was die später so machen.

Wenn du mit der Praxis nicht warten willst: du brauchst 6 Credits über 
Wahlpflichtfächer. Du hast die Möglichkeit 2 bzw. 4 Credits über ein 
Projekt zu bekommen. D.h. du arbeitest alleine oder in einem kleinen 
Team an einer realen Fragestellung und Entwickelst z.B. einen 
Laborversuch. Frag einfach mal einen Professor deiner Wahl, die haben 
eigentlich immer was zu tun. Diese Info hättest du aber zum Beispiel 
auch beim AStA (Sprechstunde Donnerstags am 12:45 überm CC) bekommen...

Du kannst dir dein Studium echt toll gestalten, du musst es aber auch 
tun und nicht nur meckern und passiv rumsitzen sondern deinen Hintern 
hochbekommen - wie später im Berufsleben auch.

von asdf (Gast)


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nun, das interessante im haupstudium ist nicht, dass es komplett anders 
wird und man auf einmal joghurtbechermaschinen konstruiert.

vielmehr sieht man wofuer man das ruestzeug aus dem grundstudium braucht 
und dass es auch spass machen kann das zeug anzuwenden. du lernst im 
grundstudium vielmehr eine analytische, ingenieurtypische denkweise die 
dann spaeter fachlich vertieft wird.

ich studiere nachrichtentechnik (fh) im 5. und im endeffekt ist der 
kernstoff der gleiche wie frueher, aber dadurch dass man mehr weiss und 
versteht macht es mehr spass. in 2. und 3. fragte ich mich: fourier, 
laplace, bodediagramme, wofuer brauch ich den kack? aber wenns dann zu 
den faechern des hauptstudiums geht, wirst du froh sein das 
mathematische werkzeug verstanden zu haben. und das geht nun mal nur 
wenn man 500 mal per hand laplaciert ^^ welche werkzeuge das bei dir 
sind, weiss ich natuerlich nicht.

ich kann dir also raten: wenn dieser bereich wirklich deine passion ist, 
beiss dich durch und versuch damit spielerisch umzugehen, auch mal mit 
deinen kommilitonen zu diskutieren. im hauptstudium wird es wirklich 
besser, WENN du die wichtigsten sachen aus dem grundstudium verstanden 
hast. das heisst nicht dass man jede technik/formel auswendig wissen 
muss. aber wenn es zur sprache kommt, sollte man in der lage sein zu 
sagen: "ahhhh das war das, gib mir 10 minuten dann hab ichs wieder 
halbwegs drauf"

von unwichtig (Gast)


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Ich kann mich da asdf nur anschließen.
Ich hab Mechatronik studiert und bin zur Zeit bei meiner Masterarbeit. 
Man merkt immer wieder das man selbst die Dinge aus dem Grundstudium, 
vor allem Mathe, immer wieder benötigt.

von abiklaus (Gast)


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Gutes Thema, das frag ich mich auch.
Möchte auch was studieren wo ich nicht nur im Büro hocke, jeden Tag 
seitenlang Code schreibe.

Sicher, Mathe, Physik sind Rüstzeug. (Auch für Informatiker?)
Aber ich will viel mit der Praxis zu tun haben. Also auch dabei sein bei 
Anlageninstandsetzungen, Reparaturen, Tüfteleien. Und nicht nur still im 
Büro das ganze ausbrüten und machen tun's dann die Mechaniker oder so..
Naja gut als Akademiker ist es halt schon so dass man fast den ganzen 
Tag vorm PC sitzt.. außer man ist bei Besprechungen...
Was würdet ihr machen?

von ArschGwaf (Gast)


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Studier Mechatronik noch auf Diplom (10 Semester atm.) in 
Nürnberg-Erlangen.

Muss auch sagen, Grundstudium war langweilig und ich war auch richtig 
schlecht mangels Interesse, aber ich wusste ich will genau das machen.

Dann im Hauptstudium Sensorik und Regelungstechnik vertieft und Richtung 
Medizintechnik gegangen. Da braucht man wirklich die ganzen Grundlagen 
aus derm Grundstudium.
Also naja Mathe Sattelpunkte in x-Dimmensionen berechnen hab ich seit 
dem nichtmehr gebraucht, aber wenn du in Matritzenrechnung und komplexen 
Zeug nicht fit bist hast du da verloren.
Und auch die tabellenlangen Werkstofftabellen brauchst du natürlich 
nichtmehr auswendig, die schaut man nach wenn man was braucht, aber dass 
du die mal auswendig gelernt hast soll dir helfen gut einschätzen zu 
können was du brauchst. Um nicht im Zweifel ein 4000 Seiten langes 
Tabellenbuch von vorne nach hinten durchforsten zu müssen sondern du 
schon ungefähr weist wo du ansetzt. Hat also alles seinen Sinn.

Im Moment mach ich Praxissemester und dann Diplomarbeit und fertig. Ich 
mach meistens so was wie du willst, automatisiere, nur halt vor allem 
Versuchsaufbauten für Medizintechnik.
Finde das echt interessant und da braucht man dann auch echt alles aus 
Mechatronik. Muss erstmal nen mechanischen Aufbau entwerfen, dann die 
Motoren und Ansteuerungen dazu und dann schließlich die Verbindung zu 
einem Rechner und die dazugeörige Software ;)

Wenn dich sowas interessiert dann hangel dich durch die Grundlagen und 
dann viel Spass. Für manche ist einfach Beruf auch Berufung und dann 
macht es richtig Laune zu arbeiten ;)

von Frank8 (Gast)


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Hey,

ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir gerade geht ;)

Auf dein späteres Tätgkeitsfeld hin, was du angegeben hast, sutudierst 
du das richtige ;) Leider ist es oft so-gerade in 
Ingenieursstudiengängen- das du dich im Grundstudium ersteinmal richtig 
durchkämpfen muss. Das hängt teilweise auch mit der "Auslese" der Uni 
zusammen...allerdings wirst du später nicht irgendwelche 
Werkstoffeigenschaften berechnen müssen, denkst du, dass macht später 
noch irgendein Ingenier selbst xD? dafür gibs computerprogramme...du 
musst es halt nur einmal gemacht haben im studium, um es zu verstehen.

Wenn es wirklich dein Traumberuf ist, dann versuch dich weiter 
durchzukämpfen, wie gesagt das ist in den ersten Semestern oft der Fall, 
aber du weisst dann ja wofür du das machst;) Alternativ kannst du unter

http://www.studienwahl-deutschland.de

mal gucken, da stehen viele Studiengänge mit tätigkeitsfeldern & 
Inhalten drin...

grüße
Peter

von Michael S. (technicans)


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Ein Studium soll ja nicht nur bilden, es soll vor allem potenziellen
Arbeitgeber deine Lernfähigkeit zeigen, ob man dich zielgerichtet
einsetzen kann. Nach 10,20 oder 30Jahren ist da Studierte sowieso
vergessen.

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