Einem Bekannten ist eine externe 3,5"-Festplatte (also nix mit intelligenter Notebook-HD) im laufenden Betrieb herntergefallen. Danach kam aus dem Laufwerk nur ein periodisches Surren, kein Anlaufgeräusch mehr. Mir schien in diesem Falle ohnehin jede Hilfe zu spät, deshalb habe ich das Drive ausgebaut und vorsichtig geöffnet um evtl. mit einem mechanischen Stubbser dafür zu sorgen, dass die Platte wieder anläuft. Ich habe schon mal auf diese Weise eine Festplatte noch auslesen können. In diesem Falle hier sitz der Plattestapel aber so fest, dass ich nicht mal in der Lage bin, mit einer gespreizten Spitzzange (diese in die Schaubenköpfe der Nabe gedrückt), den Plattenstapel auch nur einen Millimeter zu drehen. Das verblüfft mich dann doch - wie kann das sein? Das Chassis ist nicht verformt, der Sturz erfolgte aus etwa einem Meter Höhe innerhalb eines Kunststoffgehäuses, dass weitgehend intakt geblieben ist ... klemmen da irgendwo Keile, wie bei einem abstürzenden Fahrstuhl?
Evtl. Lager defekt, Stapel verklemmt, vielleicht sind auch die Köpfe nicht in der parkposition dann lassen sich die Platten auch nicht leicht drehen hatte ich schonmal.
Michi R. schrieb: > vielleicht sind auch die Köpfe nicht in der parkposition dann lassen > sich die Platten auch nicht leicht drehen hatte ich schonmal. So isses. Wenn die Köpfe bei stehender Platte ausserhalb der Parkposition auf den Platten aufliegen, kleben die Dinger wie Sau!
Frank schrieb: > Einem Bekannten ist eine externe 3,5"-Festplatte (also nix mit > intelligenter Notebook-HD) im laufenden Betrieb herntergefallen. Danach > kam aus dem Laufwerk nur ein periodisches Surren, kein Anlaufgeräusch > mehr. Das ist mir auch mal passiert. > In diesem Falle hier sitz der Plattestapel aber so fest, dass ich nicht > mal in der Lage bin, mit einer gespreizten Spitzzange (diese in die > Schaubenköpfe der Nabe gedrückt), den Plattenstapel auch nur einen > Millimeter zu drehen. Exakt das gleiche wie bei mir (sogar das mit der Zange habe ich genau so gemacht). Nur hatte ich es irgendwannn dann doch geschafft, ihn zu drehen, aber es blieb extrem schwergängig. Nach viel Rumreherei wurde es ein bischen leichtgängiger, aber bei weitem nicht so, daß der Motor jemals nochmal von selbst hätte anspringen können. > Das verblüfft mich dann doch - wie kann das sein? Das Chassis ist nicht > verformt, der Sturz erfolgte aus etwa einem Meter Höhe innerhalb eines > Kunststoffgehäuses, dass weitgehend intakt geblieben ist ... klemmen da > irgendwo Keile, wie bei einem abstürzenden Fahrstuhl? Vielleicht Teile von zerbrochenen Kugeln in einem Kugellager, die sich dort verkanten oder so. Magnus Müller schrieb: > Michi R. schrieb: >> vielleicht sind auch die Köpfe nicht in der parkposition dann lassen >> sich die Platten auch nicht leicht drehen hatte ich schonmal. > > So isses. Wenn die Köpfe bei stehender Platte ausserhalb der > Parkposition auf den Platten aufliegen, kleben die Dinger wie Sau! Also bei mir waren's die Lager vom Motor.
Rolf Magnus schrieb: > Also bei mir waren's die Lager vom Motor. Bei der Festplatte eines Kunden handelte es sich damals interessanterweise um eine 6GB Notebookplatte, welche in einem Yamaha Sythesizer verbaut war. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte dass die Köpfe sich bei stehender Platte nicht in der Parkposition befanden. Auf jeden Fall klebten die Köpfe auf der Plattenoberfläche (habe die HDD zwar nicht aufgeschraubt gehabt, kannte die Symptome allerdings bereits von zerlegten 3,5" Platten, mit denen ich mal experimentiert hatte). Glücklicherweise war die Achse der Platten von aussen zugänglich (Controllerplatine entfernt und einen Aufkleber abgezogen) und war zudem noch mit einer Gewindebohrung versehen. Durch das Eindrehen einer Schraube konnte ich mit einem Schraubendreher die Platte wieder in Bewegung versetzen, wobei die Köpfe allmählich in Richtung der inneren Zylinder und somit auch in Richtung der Parkposition wanderten. Dort angelangt, ließ sich die Platte wieder leichtgängig drehen und nach erfolgter Montage der Platine ließen sich auch die Daten sichern. Der Synthesizer wurde danach natürlich wieder mit einer neuen HDD versehen.
Rolf Magnus schrieb: > Vielleicht Teile von zerbrochenen Kugeln in einem Kugellager Hahaha... selten so gelacht! Zeig mir mal, wie du einer solchen Kugel einen nennenswerten Schaden mit einer Fallhöhe von einem Meter zufügen kannst! Ich bin gespannt.
Heutzutags sind da keine Kugellager mehr drin. http://de.wikipedia.org/wiki/Hydrodynamisches_Gleitlager
Wie fest die HD hängt weiß ich nicht. Bervor ich sie aufschrauben würde, wäre jedoch ein flinkes Drehen der GANZEN HD und plötzlichem STOP ein Versuch durch die Masseträgheit den Plattenstapel loszueisen?
@oszi40 (Gast): Wenn die Köpfe wirklich auf der Platte Kleben, hast du mit DER Methode keine Chance!
Die Köpfe kleben schon ein wenig, lassen sich aber ganz nach Innen bewegen. Dort bewegen sie sich die letzen Millimeter ganz leicht und scheinen förmlich einzurasten. Ganz nach Aussen habe ich auch probiert, da haften sie aber deutlich mehr und der Rasteffekt ist nicht zu spüren - also gehe ich mal davon aus, dass sie Innen schon ganz gut aufgehoben sind. Unter Aufbietung aller Kräfte ist es mir gelungen, den Plattenstapel etwa 1...1,5 cm (bezogen auf den Aussenrand der Platten) zu drehen, dann war endgültig Schluss. Ich glaube, da hilft nix mehr ...
Frank Esselbach schrieb: > Unter Aufbietung aller Kräfte ist es mir gelungen, den Plattenstapel > etwa 1...1,5 cm (bezogen auf den Aussenrand der Platten) zu drehen, dann > war endgültig Schluss. Ich glaube, da hilft nix mehr Dann wird wohl das Lager hin sein, wenn die Köpfe nicht mehr klemmen. Die Profis scheinen auch nur eine Sache zu machen. Im Reinraum den Plattenstapel in ein funktionierendes Gehäuse umbauen. Hier ein sehr guter Vortrag von einem professionellem Datenretter von Festplatten: http://events.ccc.de/congress/2010/Fahrplan/events/4231.en.html Video: http://mirror.fem-net.de/CCC/27C3/mp4-h264-HQ/27c3-4231-en-datenrettung_fun_with_hard_drives.mp4
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