Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bleiakku permanent laden


von Saimen1987 (Gast)


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Guten Tag miteinander

Ich habe folgendes Problem:

Ich habe zwei Geräte entwickelt, welche mit 230V gespiesen werden. Die 
230V wandle ich per AC/DC Wandler auf ca 27VDC/3.2A.
Soweit sogut... Ich wollte mich aber auch gegen Stromausfälle etc 
schützen, also nahm ich 2x 12V Bleiakkus (Typ: CT4.5-12H) in Serie (24V) 
und lade diese permanent.

Ladepfad der AC/DC zum Akku:
Nach dem AC/DC Ausgang habe ich eine Diode eingebaut. Nach der Diode 
kommt ein 10Ohm Widerstand und dann die zwei in seriegeschalteten Akkus. 
Vor dem Widerstand beträgt die Spg. 26.78V. Die Akkus kann also mit max. 
26.78V laden, währe der Innenwiderstand der Batterie unendlich 
(Extremwert).
Also bekommt jeder Akku permanent max 13.39V.

Der 10 Ohm Widerstand baute ich ein, um den Ladestrom zu begrenzen, da 
an dem AC/DC Ausgang noch andere Bauteile/uC's etc. angeschlossen sind. 
Und der AC/DC Ausgang liefert 3.2A, wenn die zwei Akkus also zuviel 
Strom ziehen fällt die Spg zusammen und auch der restliche Teil der 
Schaltung bekommt keine Power mehr.

Ich habe beide Geräte nun seit 5Wochen in Betrieb (d.h Akkus wurden 
permanent geladen). Gestern sah ich, dass das eine von diesen Geräten 
Battspg. vom 0.7V anzeigt (Normal ca. 25-26.7Volt). Nach einigen 
Messungen bestätigte sich mein Verdacht. Beide Akkus waren defekt von 
diesem einen Gerät.

Nun meine Frage:

Ist es schädlich wenn man die zwei Akkus in Serie ladet?
Sind ja "nur" Zellen die man in Serieschaltet, intern in dem Akku werden 
ja auch Zellen Seriegeschaltet.

Ist es schädlich wenn ich nur mit 13.35V lade? Oder ist das sogar eine 
zu hohe Spg. um permanent zu laden?

Es ist auch nicht so schlimm, wenn der Akku "nie" voll wird wenn ich mit 
zu kleiner Spg lade, da die Akkus überdimensioniert sind (4.5Ah).

Wichtig ist einfach nur das der Akku nicht kaputtgeht.

By the Way: können Bleiakkus explodieren?

Fragen über Fragen :)... ich danke euch schon im Voraus für die 
Antworten etc.

von oszi40 (Gast)


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1.Vergiss den Spielzeugakku 4.50 Ah

4,5 Ah= ergibt höchstens 4,5 Stunden 1A wenn er voll ist. Bei höherem 
Entladestrom noch weniger, was sicher ganz genau im Datenblatt zu finden 
ist.
Falls Dein Gerät jemals auf Akku gelaufen ist, so war der bestimmt ganz 
schnell leer und konnte über den hohen Vorwiderstand noch nicht wieder 
voll werden. Miß einfach mal.


2.Die Suchfunktion fand ganz schnell 
Beitrag "Bleiakku mit Konstantspannung laden"

von A-Ku (Gast)


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Man kann die Akkus durchaus in Serie auf Dauer laden,
wenn man dafür sorgt daß an keinem! der Akkus eine Spannung von
>13V8 ansteht. (z.B. mittels Shunts)

In einer Anwendung bei mir hatte ich jedoch Zeit die Akkus per
Relais umzuschalten:
Im Lademodus hängt jeder Akku an einem eigenen 12V-Switch-Laderegler
(L6902D von ST), im Entlademodus hängen dei Akkus in Serie.

Ein Atmega überwacht die Akkus, und sorgt für das Umschalten,
Schutz vor Tiefentladung etc.
(Tiefentladen killt auch die Akkus zuverlässig)

Die Relais sind natürlich so geschaltet daß im Akkubetrieb
die Relais im Ruhezustand sind.

Vielleicht ist das auch ein Denkansatz, hat sich bisher bewährt.
Das Laden in Serie hatte ich bald wieder aufgegeben, gab zuviel
Ärger.

von Stefan Bergdorf (Gast)


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A-Ku schrieb:
> Man kann die Akkus durchaus in Serie auf Dauer laden,
> wenn man dafür sorgt daß an keinem! der Akkus eine Spannung von
> >13V8 ansteht. (z.B. mittels Shunts)

Meiner bescheidenen Meinung nach ist das Quatsch. Intern sind die Akkus 
auch nicht extra ausbalanciert, da sich die Akkuzellen gegenseitig 
ausreichend ausbalancieren wenn sie vollgeladen werden. Deshalb ist es 
auch nötig den Akku von zeit zu Zeit voll zu laden. 1x pro Woche 
vollmachen ist daher ganz gut.

Saimen1987 schrieb:
> Gestern sah ich, dass das eine von diesen Geräten
> Battspg. vom 0.7V anzeigt

Und hier haben wir einen anderen Fehler. Irgenwas klappt vermutlich mit 
dem Laden nicht und irgend eine Messbrücke o.Ä. hat den Akku langsam 
leergezuzelt.

Mein Tipp für dich:
Lade die Akkus (in Serie ist OK) regelmäßig auf 14V (28V in Serie) auf 
und nutze dabei keinen zu kleinen Ladestrom, 0,1C-1C (also bei den 
4,5Ah-Akkus mit 0,45A-4,5A).
An die Ladeschaltung brauchst du keine zu hohen Ansprüche stellen.
z.B. ein Trafo von Netzspannung gleichgerichtet, ohne Ausgangsfilter 
(Pulsladung hat Vorteile) mit einer KSQ (ein Transistor, 2 Dioden und 
ein Widerstand) in Serie und ran an die Akkus. Und wenn die 28V an den 
Akkus während den Ladepausen (also zwischen den Pulsen resultierend aus 
Netzfrequenz und Gleichrichtung) nicht unterschritten wird schaltest du 
die Ladung ab und Feierabend.

Als Schmankerl kannst du auch mal Google nach nem "Desulfator" fragen. 
Musst nur aufpassen, dass die dabei am Akku entstehenden 
Spannungsspitzen deine Restschaltung nicht schädigen, oder von dieser 
geglättet werden. Das würde gegen den sinn des Desulfators arbeiten.

Ab und zu dann noch drauf geachtet, dass die Zellen nicht leer gasen und 
die kleine USV hält einige Jahre bis Jahrzehnte.



Btw.:
Eine USV aus unserer Feuerwehr durfte ich mal wegen Defekt auseinander 
nehmen und habe letztlich genau das eben beschriebene vorgefunden.
Ein Pulslader, welcher wöchentlich die Akkus nachlädt (ein Akku-Array 
bestehend aus 4x12V in serie nach dem anderen), und
ein Desulfator, sehr ähnlich denen, die du bei Google zu hunderten 
finden wirst, "trainiert" auch ein Array nach dem Anderen, wobei das 
gerade behandelte Array per Relais vom "Netz" getrennt wird, damit es 
keine Rückwirkungen (die erwähnten Spannungsspitzen) gibt.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Stefan Bergdorf schrieb:
> Ein Pulslader, welcher wöchentlich die Akkus nachlädt

Hi, Stefan,

genau.
Ich hatte mal einen sehr guten - und teuren - Empfänger für Handbetrieb 
vor mir, der hatte zwei 12V-Akkus.
Von denen war immer nur einer am Empfänger, und zwar bis zur Entladung. 
Dann wurde auf den anderen umgeschaltet und der erste wieder geladen im 
Pulsbetrieb.
Also kein Pufferbetrieb.

Ciao
Wolfgang Horn

von Saimen1987 (Gast)


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1.Vergiss den Spielzeugakku 4.50 Ah

Meine Antort:
Meine Schaltung etc brauchen nomiell nur einige mA und 3.3V
Annahme:   10mA-3.3V --> 33mW
Batterie:  24V 4.5Ah --> 108Wh
Time:      108Wh/0.033W= 3000h

Sagen wir mal die Batterie ist nur 80% voll... 2400h. --> das ist mehr 
als genug!

Da es wirklich die Ausnahme ist, dass der Strom wegfällt ist es kein 
Problem das es lange braucht um den Akku zu laden.

Was ich vergessen habe zu erwähnen ist, dass ich im Entladepfad (Pfad 
welcher den Strom liefert wenn keine 230V mehr anliegen) mit einer 
Schutzschaltung die Batterie vor Tiefstentladung schütze, indem ich ein 
Relais schalte, welches den Entladepfad unterbricht, wenn die 
Akkuspannung unter 23V geht.

Also das mit dem Laden sollte auch vom Hersteller kein Prob sein (hab 
die Antwort heute per Mail bekommen) einfach wird der Akku nie voll 
geladen was aber kein Problem ist.

Nun muss ich rausfinden wieso das trotzdem die Akkus des einen Gerätes 
nicht i.O ist.

Ich werde mich da mal mit Osc. und Multimeter an die Arbeit machen.

von Saimen1987 (Gast)


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Oben habe ich beim Ausrechnen natürlich noch verluste über die 
Wandler... die haben so 80% Wirkungsgrad. Aber das spielt auch keine 
Rolle ich muss Stromunterbrüche von durchschnittlich ca 100h 
(4Tage!)aushalten.

Also die Kapazität spielt auch gar keine Rolle so by the way

Aber danke für die Infos. Hat mir geholfen.

von oszi40 (Gast)


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Wenn es denn unbedingt eine Erhaltungsladung "mit Strom" sein soll, dann 
würde 1/100 der Kapazität zur Erhaltung reichen. Frage bleibt aber 
WESHALB die Akkus total entladen waren. Schaltungsfehler?

Übrigens: Akkus leben länger wenn man sie 3 Zyklen sauber entladen und 
geladen hat (statt sie einfach in die Ecke stellen und anzuklemmen).

Eine fertige USV wäre auch eine Idee. Da sie jede Hausfrau im Störfall 
wechseln könnte. Auge z.B. zu UPS? 
http://www.apc.com/site/apc/index.cfm?ISOCountryCode=de

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