Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Absturz MaschinenPC - PC einfach aus


von MK (Gast)


Lesenswert?

Wir haben hier ein größeres Problem mit einer Maschine:
Der MaschinenPC ist ausgerüstet mit diversen 
Schnittstellen(2xRS232,2xBNC,2x spezielle Karte mit FPGA mit 
25pol.Anschluß) und steuert externe Module (Motoren,Kühlung,Laser,etc.).
Dieser PC stürzt in unregelmäßigen Abständen ab. Er geht einfach 
kommentarlos und ohne nachvollziehbare Meldung aus. Deshalb wurde der PC 
auch mehrfach komplett vom Hersteller getauscht, allerding mit Null 
Besserung. Selbst die Stromversorgung des PC wurde separat via USV 
geführt. Ebenfalls ohne Erfolg.
So stellt sich das für mich als Fehler von externen Komponenten dar. Nun 
ist die Maschine aus der Gewährleistung und man läßt uns quasi einfach 
mit dem Problem allein sitzen.
Deshalb hier meine Frage:
Wie bzw. mit welcher Meßtechnik kann ich überprüfen/überwachen, ob über 
eine der Schnittstellen Kurzschluß oder Überspannung in den PC getragen 
wird?
Kann mir jemand ein paar Tips oder Hinweise geben, wie ich dem Problem 
beikommen kann, bzw. Fehlerquellen ausschließen kann? (Fehler am PC 
ausgeschlossen)
Danke.

von tex (Gast)


Lesenswert?

Das Problem heißt vermutlich EMV und so wenig nachvollziehbar wie es 
scheint ist das Problem vermutlich gar nicht. Die Krux dabei ist, dass 
im Prinzip nichts defekt oder falsch ist, sondern Wechselwirkungen 
auftreten, die zu dem Problem führen. Dabei muss der Mitspieler nicht 
einmal in der Maschine sitzen, es kann durchaus sein dass die 
Wechselwirkung von einer benachbarten Maschine oder einem gerät in der 
ferneren Umgebung verursacht wird.
Als erstes Würde ich mal die Messprotokolle der letzten VDE0105 Prüfung 
einsehen. Wenn die Maschine aus der Gewährleistung ist muss die ja schon 
inzwischen mehrfach statt gefunden haben. Dann würde ich mal für eine 
Woche oder 2 ein Netzlogger mitlaufen lassen, um Störungen im Netz 
darstellen zu können. Die Idee mit der USV war übrigens weniger 
praktisch.

von egberto (Gast)


Lesenswert?

was ist denn 2x BNC? 10Base2 (also Netzwerk)?

Erster Kandidat wäre die Erdung. Hier mal schauen ob alles sauber 
geerdet ist (auf Querschnitt achten) und versuchen, Erdschleifen zu 
vermeiden.

Nächste Idee - Rechner wird zu warm? - lüften.

Oder, zu viele elektromagnetische Stöhrungen - Netzfilter, galvanische 
Entkopplung, Trenntrafo, Abschirmung.

Viel Erfolg,

egberto

von egberto (Gast)


Lesenswert?

Ach ja, eventuell ist die Software ja auch so was von Sch...
das sie den PC mitreißt (welches Betriebssystem läuft denn da?).

Viele Grüße,

egberto

von GB (Gast)


Lesenswert?

MK schrieb:
> und steuert externe Module (Motoren,Kühlung,Laser,etc.).
> Dieser PC stürzt in unregelmäßigen Abständen ab

Hab och auch schon mal gehabt, damals war es ein Erdschluß an einem 
Motor (Schiebetür im Operationssaal) Tür auf -> PC aus

von MK (Gast)


Lesenswert?

Darauf läuft ein Windows2000. Aber der Rechner an sich kann, glaub ich, 
ausgeschlossen werden, da mittlerweile 5x gegen identische Hardware 
getauscht wurde und der Effekt noch immer unverändert auftritt. 
Erwärmung/ Überhitzung kann im Prinzip auch ausgeschlossen werden, da 
der Schrank klimatisiert ist.

von NurEinGast (Gast)


Lesenswert?

MK schrieb:
> Aber der Rechner an sich kann, glaub ich,
> ausgeschlossen werden, da mittlerweile 5x gegen identische Hardware
> getauscht wurde

Wahrscheinlich hast Du recht.
Aber - wenn die Hardware bisher nur gegen identische Hardware 
ausgetauscht wurde, dann könnte es natürlich auch ein Designfehler in 
der Hardware sein.

Vielleicht kann man es mal mit einem PC eines anderen Herstellers 
probieren.

von bernhard (Gast)


Lesenswert?

Habt ihr mal das Eventlog von Windows2000 geprüft? Bei sovielen 
Zusatzkarten, wenn ich richtig gezählt habe sind 5 unter der Annahme 
dass die 2x232 auf einer Karte sind, ist die Frage ob das Mainboard das 
überhaupt unterstützt. Eventuell können nicht alle Kartenslots 
gleichzeitig belegt werden, wegen Interrupt-sharing und so.

von U.R. Schmitt (Gast)


Lesenswert?

Ich würde das Problem erwas höher ansetzen. Will der Hersteller nicht 
nochmal eine Maschine verkaufen?
Vertreter beizitieren, ihm eine Kostenrechnung mit den Kosten für den 
Produktionsausfall plus Fehlersuche hinknallen und die Belege für die 
ganzen nicht zielführenden Reparaturen dazulegen und ihn fragen wie er 
denkt, daß ihr nochmal was bei ihm kaufen sollt bzw. wie ihr seine 
Maschine UND seinen Support in der Branche weiterempfehlen sollt.
Und dann IHN einen Vorschlag zur Lösung machen lassen.

von Jens M. (Gast)


Lesenswert?

MK schrieb:
> Wir haben hier ein größeres Problem mit einer Maschine:

Welche (Peak)Leistungsaufnahme?

> Der MaschinenPC ist ausgerüstet mit diversen
> Schnittstellen(2xRS232,

isolieren

> 2xBNC,

BNC ist eine koaxiale Steckverbindung, wofür?

> 2x spezielle Karte mit FPGA mit
> 25pol.Anschluß)

Was für Signale?

> und steuert externe Module (Motoren,Kühlung,Laser,etc.).

Wie?


> Dieser PC stürzt in unregelmäßigen

Täglich, wöchentlich, monatlich?

> Abständen ab.

Was ein Widerspruch zu ...

> Er geht einfach
> kommentarlos und ohne nachvollziehbare Meldung aus.

... ist. Entweder stürzt er ab oder er schaltet sich ab.

> Deshalb wurde der PC
> auch mehrfach komplett vom Hersteller getauscht, allerding mit Null
> Besserung.

Was ja als fehlgeschlagene Nachbesserung eine Wandlung nach sich zieht, 
warum hier nicht?

> Selbst die Stromversorgung des PC wurde separat via USV
> geführt. Ebenfalls ohne Erfolg.


Ein simple Maßnahme, welche USV Online Offline Bypass billig gut etc.

> So stellt sich das für mich als Fehler von externen Komponenten dar.

Oder als Einstrahlung in den ACPI Power Off Taster oder  als Brownout 
den die USV nicht abfängt oder als

> Nun
> ist die Maschine aus der Gewährleistung und man läßt uns quasi einfach
> mit dem Problem allein sitzen.

Was natürlich das Ende des Lieferanten als Lieferant bedeutet oder?

von MK (Gast)


Lesenswert?

Das ist unwahrscheinlich, da identischer PC in vielen anderen Maschinen 
läuft.

von Thomas E. (thomase)


Lesenswert?

MK schrieb:
> (2xRS232,2xBNC,2x spezielle Karte mit FPGA mit 25pol.Anschluß)

Da wirst du dein Problem haben. Aber nicht beseitigen können.

Ist das Dilemma von Industrie-PCs und den dort eingebauten Spezialkarten 
mit ihren "mit der heissen Nadel gestrickten" Treibern.

Treiberprogrammierung ist nur was für ganz Hartgesottene. Dss macht bei 
den "Spezialkarten" aber der normale Entwickler nebenbei. Meistens läuft 
das auch bis in alle Ewigkeit. Aber in manchen Konstellationen treten 
bei den Treiben Seiteneffekte auf, die die Kiste einfach abstürzen 
lassen.

Würde das Ganze auch unter XP laufen?

Oder noch besser andersrum.

Eure Anlage ist wohl jünger als das erste Modell von dieser Maschine.
Das Windows in den Zustand versetzen, der zum Zeitpunkt der ersten 
Maschine aktuell war. Ohne die Updates seitdem.
Weil damit hat der Hersteller das auch ausgiebig getestet und sicherlich 
auch keine Probleme gehabt.

Der Rechner ist ja nicht zum Internet-Surfen, insofern ist das kein 
Problem.

U.R. Schmitt schrieb:
> Vertreter beizitieren, ihm eine Kostenrechnung mit den Kosten für den
> Produktionsausfall plus Fehlersuche hinknallen und die Belege für die
> ganzen nicht zielführenden Reparaturen dazulegen und ihn fragen wie er

Sowas kann bei einem Kopierer machen.
Das bringt die Maschine auch nicht zum Laufen.

MK schrieb:
> Das ist unwahrscheinlich, da identischer PC in vielen anderen Maschinen
> läuft.

Bei euch oder in anderen Firmen? Wenn ihr noch so einen habt vergleiche 
mal die Versionen.

Auf jeden Fall ist so ein Scheiß zum Wahnsinnig werden. Am Ende kann es 
an was ganz anderem liegen. Aber solche Versionskonflikte hab' ich schon 
einige Male gehabt.

mfg.

von MK (Gast)


Lesenswert?

Es ist nur eine spezielle ISA-Karte mit dem FPGA drin. 2x RS232 gehen 
direkt vom Board weg und die beiden BNC (Signal unbekannt, 
offensichtlich kein Netzwerk, vermutlich serielles Protokoll).
Ja das Eventlog ist diesbezüglich ohne Info. Der PC geht einfach aus, 
also kein Absturz. Das passiert jeden Tag 1-2 mal; ohne erkennbare 
Zusammenhänge.
Fehlgeschlagene Nachbesserung ... ja, klar sind wir dabei den Hersteller 
an den Tisch zu bekommen, aber das dauert mehrere Tage ehe jemand bei 
uns aufläuft (Donnerstag). Dumm halt, wenn Wartungsverträge jährlich 
soviel kosten, wie eine halbe Maschine.
Die USV (APC online) haben die Kollegen von externer Einspeisung zum PC 
eingeschliffen, um Störungen auf der Netzspannung zu Umgehen bzw. 
Auszuschließen. Dies ist natürlich nur ein minimaler Versuch.
Was für Signale dort fließen, dass läßt sich der Hersteller nicht 
entlocken. Den ICs auf der Karte nach, müßten dort u.a. seriell 6x RS485 
rauskommen. Eine galvan.Trennung bzw. Optokoppler waren nicht zu orten.
Warten wir also, was der Hersteller heraus bekommt, denn rumstochern wie 
ein blindes Huhn bringt meist nicht viel.
Danke erstmal für die vielen Hinweise.
Schönen Abend noch, MK

von MK (Gast)


Lesenswert?

Nee, nee, Updates wurden seit Installation keine gemacht, der PC hängt 
auch nicht am Internet. Das Original-Image wurde bereits mehrfach 
zurückgespielt. Alles ohne Erfolge.
Ich vermute, dass im Rahmen des Einbaus einer Option vor einigen Monaten 
irgendetwas nicht korrekt geklemmt wurde oder die Option nicht 
ausgereift ist. Seitdem trat der Fehler vermutlich auf. Erst nur selten 
und nun häufiger.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Meine erfahrene Glaskugel meint auf die Schnelle, daß verschleppte 
Spannungen, Masseprobleme, Spannungsspitzen und fehlender 
Herstellersupport die wahrscheinlichsten Übel sind.

-Führe Statistik zu welchen Zeiten das Übel meist auftritt um der Herd 
einzukreisen.

-Klemme alle überflüssigen Strippen zum Test ab, um eingeschleppte 
Spannungen auszuschließen oder stelle notfalls zum Test typgleiches 
Gerät ohne diese Kabel als Referenz daneben.

-Manchmal hilft in solchen verseuchten Umgebungen nur Glasfaser als 
Potentialtrennung

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Ich wuerd mal alle Signale die ausm PC kommen uns an das system gehen 
durch eine Filterbox, die am PC festgeschraubt ist, filtern lassen. 
Bezueglich Spikes, RF, usw.

von citb (Gast)


Lesenswert?

MK schrieb:
> Fehlgeschlagene Nachbesserung ... ja, klar sind wir dabei den Hersteller
> an den Tisch zu bekommen, aber das dauert mehrere Tage ehe jemand bei
> uns aufläuft (Donnerstag). Dumm halt, wenn Wartungsverträge jährlich
> soviel kosten, wie eine halbe Maschine.

Das ist ja wohl ganz klar ein Fall fuer die Rechtsabteilung.
Immer wieder interessant, was die Leute sich so gefallen lassen.

>Nun ist die Maschine aus der Gewährleistung und man läßt uns quasi einfach
>mit dem Problem allein sitzen.

Wurde DIESES Problem fuer die Dauer der Gewaehrleitung geloest?
Offensichtlich nein, also ist fuer dieses Problem die Gewaehrleistung 
auch noch nicht zu Ende.

citb

von L. M. (critento)


Lesenswert?

Das Problem würde ich gleich von mehreren Seiten angehen.
Dies ist zwar kein eleganter Weg, könnte jedoch schnell zum Ziel führen.

Ob die genannte Online USV für den Zweck geeignet ist, wage ich zu 
bezweifeln. Vielleicht habt ihr ja noch eine USV (Masterguard, oder 
andere) im Hause.

Durch die vielen Karten liegt es nahe, zu vermuten, dass dort was sein 
könnte.
Insbesondere da noch eine ISA Karte mitspielt.
Stopp Codes bzw. letzte Adresse auf dem BUS sollte geloggt werden.
Durch die vielen Karten kann es schnell zu einer Schleife kommen. Wo 
möglich also galv. trennen ( das Zeugs ist teuer, notfalls bestellen und 
falls kein Erfolg zurück).

Die Versorgungsspannungen auf PCI, ISA wurde ich ebenfalls loggen.

Sofern die Maschine nicht 24/7 läuft und es die Funktion der Maschine 
erlaubt, Anlagenkomponenten stilllegen und im Testbetrieb laufen lassen 
(bei nur zwei Ausfällen am Tag und noch keiner Vermutung - viel Spaß).

Lassen sich Anlagensteuerungskomponenten auf einen anderen PC auslagern 
und synchronisieren?

von L. M. (critento)


Lesenswert?

Erst nur selten und dann häufiger ist aber auch schon ein Hinweis!
Habe dies vorher leider übersehen.

von Manfred G. (magroma)


Lesenswert?

MK schrieb:
> Er geht einfach
> kommentarlos und ohne nachvollziehbare Meldung aus

Vieleicht ist der Fehler ganz simpel. Sicher hat dieser Rechner auch ein 
ATX Netzteil. Dieses wird über einen Microtaster gestartet. Dieser sitzt 
meistens im Gehäuse und ist beim Komponentenwechsel wohl nicht getauscht 
worden. Wird dieser Taster nun während der Rechner läuft wenige Sekunden 
gedrückt, dann geht der Rechner einfach aus. Ich hatte mal so einen 
Rechner zur Reparatur mit dem gleichen Problem. Bis ich gemerkt habe, 
das dieser Ein-Taster nur durch Erschütterung oder ganz leichte 
Berührung seine Kontakte schloss und der Rechner ausging. Nach 
Schalterwechsel lief alles einwandfrei.

mfg Manfred

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.