Ich hab versucht, eine SMD-Platine mit Chipquik SMD-4300-TF zu löten und hab dann hinterher beim durchmessen eine böse Überraschung erlebt: ein PMOS-FET stand auf Dauerdurchzug, weil das Gate durch die Schmiere in Richtung GND gerutscht war. Mit Waschen und Trocknen (erst Wasser, dann Alk) war das nicht zu beheben. Erst auslöten und wiederholen der Aktion mit mit selbstangerührtem Kolophonium-Spiritus brachte zunächst denselben Dreckeffekt, man konnte aber zusehen, wie der FET langsam zu machte, als das Süppchen sich so einigermaßen verflüchtigt hatte. Zum SO8 löten kann ich auch keinen Vorteil der Pampe aus der Spritze erkennen - mit der selbstangerührten Suppe geht es mindestens genau so gut. Ich trag sie mit einem Borstepinsel auf und tunke den Pinsel nach Bedarf in reinem Spiritus, wenn sein Inhalt zu zäh geworden ist. Wie haltet ihr es mit diesen stinkteuren Hightech-Flußmitteln?
Nimm einfach handelsüblichen Platinenreiniger. Da ist ne Bürste dran, und mit der kriegste den Schlamm sehr gut von der Platine runter.
Das richt mir nach einem Schaltungsfehler. Kann es sein, dass das Gate nicht durch die äußere Beschaltung auf ein definiertes Potential gezogen wurde?
Klaus schrieb: > Das richt mir nach einem Schaltungsfehler. Kann es sein, dass das Gate > nicht durch die äußere Beschaltung auf ein definiertes Potential gezogen > wurde? Ich habe einen 47k zwischen S und G und einen NPN von G nach GND - da ist nichts undefiniert. Allerdings sind die Isolationsabstände zur Massefläche etwas knapp.
Uhu Uhuhu schrieb: > Ich habe einen 47k zwischen S und G und einen NPN von G nach GND - da > ist nichts undefiniert. Allerdings sind die Isolationsabstände zur > Massefläche etwas knapp. Danke für die Info. Interessant. Dann sind die Isolationswiderstände von deinem Gebräu doch deutlich geringer als ich vermutet hätte.
Handelsübliche Platinenreiniger gibt es verschiedene - von Iso-Sprit in der Spraydose über den organischen, aromatisch riechenden Reiniger mit Bürste bis zum Schaum auf Wasserbasis, der noch eine Nachspülung erfordert. Genauso gibt es aber auch verschiedene Flussmittel. Neben den oftmals verwendeten, alkoholgelösten Kunst- oder Naturharzen findet man auch für die maschinelle Lötung gedachte, dünnflüssige Flußmittel auf Basis organischer Säuren, oftmals mit erheblichem Wasseranteil. Es kommt also darauf an, daß man mit einem dem Flußmittel angemessenen Reiniger die Reste entfernt. Davon abgesehen ist das teure Zeug kein Allheilmittel. Angemessen ist halt immer das, womit man die besten Resultate erzielt - das muß nicht immer die High-Tech-Lösung sein.
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