Forum: Offtopic Falsche Bauteile geliefert


von Alter Baum (Gast)


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Hi

Ich hatte bei der letzten Reichelt Lieferung im Beute mit 100nF SMD 
Kondensatoren 0,1nF drin. Natürlich kam ich erst drauf, als die 
Schaltung Zicken machte und ich mich auf Fehlersuche begab.

Ebenso bei Farnell. Auf dem Beute steht 13KO SMD Resistor. Drinnen sind 
Kondensatoren mit 22nF. (Auch dies bemerkte ich erst nach dem Einlöten)

Ich will nun sicherliche niemand an den Pranger stellen, Fehler macht 
schließlich jeder mal. Aber  da es mir in einer Woche gleich 2 Mal 
passiert ist, wollte ich mal hier fragen, ob sowas häufiger vorkommt und 
man deshalb die Bauteile zuerst ausmessen sollte... Bei SMS sieht mans 
schließlich nicht auf Anhieb um was es sich handelt bzw. welchen Wert.

: Verschoben durch User
von Vlad T. (vlad_tepesch)


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widerstände von Kerkos zu unterscheiden geht normaalerweise noch recht 
einfach.
aber Kerkos untereinander hat man ja aufgrund des fehlenden Aufdrucks 
keine Chance.

von Michael S. (technicans)


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Mit so einem Werkzeug (entsprechendes Messgerät vorausgesetzt) hätte
man ja mal schnell eine Stichprobe machen können:

http://www2.westfalia.de/shops/technik/messtechnik/mess_zubehoer/mess_pinzette/343340-messpinzette_fuer_smd_bauelemente_mit_50_cm_kabel.htm

von Icke ®. (49636b65)


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von Purzel H. (hacky)


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Smart-Tweezer neent sich ein Anderes.

von Jörg S. (joerg-s)


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Bei Reichelt hatte ch bisher erst 2-mal was falsches. Einmal ne falsche 
Diode, ich glaube eine Typverwechslung bei einer BAT54 Variante (da hab 
ich auch erst ganz schön gesucht bis ich das gesehen habe) und einmal 
ein falscher I2C Baustein, das hat man aber sofort an der Aufschrift 
gesehen.

Ist beides aber schon länger her. Bei den anderen Lieferanten (wo ich 
weniger bestelle) bisher alles richtig.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:

> 
http://cgi.ebay.de/Digitales-LCR-Multimeter-Kapazitat-Induktion-Widerstand-/390069846095?pt=Mess_Pr%C3%BCftechnik&hash=item5ad1f9804f

Das Problem vieler günstiger LCR-Messgeräte: Was fängt man mit einer 
L-Messmöglichkeit an, wenn fast alle interessanten Spulen bei 
2-3stelligen µH liegen, der kleinste Messbereich aber 20mH misst?

Wie oft braucht man eigentlich einen 20H Messbereich?

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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So eine negative Überraschung hatte ich bei Farnell auch mal. Ich 
brauchte einen exotischen Widerstandswert (694k wenn ich mich recht 
erinnere) und die haben mir einen Streifen mit 10k geschickt. Auf dem 
Bauteil stand jedoch 694k drauf. Dass die Schaltung damit zunächst nicht 
die gewünschte Funktion hatte dürfte klar sein :-)
Hat mich sehr überrascht, dass so etwas bei Farnell passiert.

von LuXXuS 9. (aichn)


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Alex Bürgel schrieb:
> Auf dem
> Bauteil stand jedoch 694k drauf.

Naja...wenn sogar das Bauteil so beschriftet ist, dann wird der Fehler 
ja eher beim Hersteller zu suchen sein. Ich denke Farnell kann man in 
dem Fall nichts vorwerfen.

Aber klar...derjenige, der damit zu kämpfen hat ist man selber.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:

> Das Problem vieler günstiger LCR-Messgeräte: Was fängt man mit einer
> L-Messmöglichkeit an, wenn fast alle interessanten Spulen bei
> 2-3stelligen µH liegen, der kleinste Messbereich aber 20mH misst?

Stimmt schon. Dem TE gehts allerdings um Cs. Wenn man den L-Bereich dazu 
geschenkt bekommt, so what. Ich besitze ein dediziertes C-Meßgerät 
(HP-36D) aus dieser Serie, das für Hobby-Ansprüche mehr als gut ist. 
Haben die aber gerade nicht verfügbar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Vlad Tepesch schrieb:
> aber Kerkos untereinander hat man ja aufgrund des fehlenden Aufdrucks
> keine Chance.

Naja, 100 nF kann man von 100 pF in der Regel noch anhand der Farbe
unterscheiden.  Die N0P-Keramiken sehen meist ein wenig anders aus
als die X5R etc.

100 nF von 1 µF oder 100 pF von 1 pF zu unterscheiden wird aber ohne
Messgerät kaum gelingen.

von Johnny B. (johnnyb)


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Ein kleiner Bestücker hat mir auch mal berichtet, dass er wegen falschen 
Lieferungen von Farnell, Distrelec und Co. und Ärger mit seinen Kunden 
nun immer rasch eine Stichprobe pro Bauteil und Lieferung ausmisst oder 
sonst kontrolliert, soweit dies in akzeptabler Zeit möglich ist.

Ich verurteile solche Fehler auch sehr, aber es ist dann halt doch 
schnell passiert, dass der Lagermitarbeiter beim Distributor mal in das 
falsche Behältnis greift. Er wird auch keine Ausbildung im Bereich 
Elektronik haben um die feinen Unterschiede zwischen den Bauteilen auf 
den ersten Blick zu erkennen.

Von da her lohnt es sich wahrscheinlich wirklich, gelieferte Ware 
stichprobenartig zu kontrollieren, bevor man die Bauteile verbaut.
Entlarvt man eine Falschlieferung, muss diese unbedingt beanstandet 
werden, damit sich der Distribur hoffentlich bessert. ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alex Bürgel schrieb:
> So eine negative Überraschung hatte ich bei Farnell auch mal.
Ich hatte da auch mal eine tolle Fehllieferung: 10 SMD Spulen für 
Funktionsmuster bestellt und zwei Wochen später kam eine Palette mit 10 
stattlichen Kartons an. In jedem Karton waren gut verpackt 8 Rollen mit 
jeweils 1250 Induktivitäten. Macht insgesamt 100000 Spulen... :-o
Und ich hatte mich schon gewundert, warum die Leiferung so lange dauert. 
Auf der Rechnung standen dann übrigens nur die paar € für die 10 SMD 
Spulen. Ich habe die restlichen 99990 dann zurückgegeben...  ;-)

von Stefan B. (steckersammler)


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Ich habe mal für die Rückwarenabteilung an unserem Standort (großes 
Unternehmen) eine Applikation für die Rückwarenbearbeitung erstellt. Da 
habe ich auch einige lustige Sachen gesehen.
Ein mal hatte ein Kunde statt 100 Stück Beschriftungs-Schildchen 100 
Kartons mit je 10000 Stück Inhalt bestellt.
Und ein anderes Mal wollte jemand eine gute Quartalsproduktion eines 
Geräts bestellen, zum Glück für ihn wurde aber nachgefragt ob die 
Stückzahl auch wirklich stimmt. Beim Anblick der Rechnung und Lieferung 
wäre er bestimmt aus den Latschen gekippt ;)

BTT:
Den 20H-Messbereich kann man wohl nur für alte Röhren-Schaltungen 
verwenden, dort wurden ja gerne mal solche Werte verwendet...
Ansonsten könnte man mit diesem Messgerät bei den in z.B. Schaltreglern 
verwendeten Spulen wohl höchstens bestimmen, ob der Draht nicht 
gebrochen ist... ;)

Weil ich ein brauchbares Testgerätchen auch gerne hätte, hab ich mal 
gesucht und dann das hier gefunden: 
Beitrag "Do-It-Yourself LCF- und ESR-Meter: Taugt das was?"
Das könnte neben L und C auch Frequenz- und sogar ESR-Messung.
Aber ich weiß nicht so recht ob das was taugt, und ob ich mir die Mühe 
machen soll, vielleicht könnte ja mal wer einen Blick drauf werfen... ;)

MfG Stefan

von Simon H. (simi)


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Fehler, die halt mal passieren können, sind das eine, da gibt's dann 
aber noch die Piraten.

Unser Bestücker rief mich mal an, meine 0-Serie-Geräte knallen immer, 
wenn man sie einschaltet. Genauer gesagt, ein OpAmp explodiere. Das war 
ein Analog Devices Teil. Die Aufschrift stimmte, nur fiel mir auf den 
Fotos der ICs auf, dass die Pin1-Markierung (Mulde) etwas gar klein war.

Ein Blick ins Röntgen-Gerät zeigte dann auch ganz deutlich ein 
Texas-Instruments-Emblem auf dem Die.

Und solche Sachen sind nicht mal selten! :-( Seht beliebt ist auch, aus 
Commercial-Teilen durch Umdruck mal schnel Industrial-Teile zu bauen.

Saukerle!

von Wilhelm F. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Das Problem vieler günstiger LCR-Messgeräte: Was fängt man mit einer
> L-Messmöglichkeit an, wenn fast alle interessanten Spulen bei
> 2-3stelligen µH liegen, der kleinste Messbereich aber 20mH misst?

Stimmt. Ich experimentiere gerade auch ein wenig mit selbst gewickelten 
Schaltspulen, Speicherdrosseln, im Bereich 0,1..10µH. Für eine 
Spannungsregelung (sowohl Step Up als auch Step Down) per µC mit 
Software. Als Bastler hat man mal eine Grundausrüstung wie Oszi und 
Sinusgenerator, jedoch kein LC-Messgerät. Das mache ich dann einfach 
über ein bekanntes C, baue einen Reihenschwingkreis, und schaue am Oszi, 
wo die Resonanz liegt. Der absolute Messwert der Resonanzüberhöhung bzw. 
Dämpfung ist da ziemlich Wurst. Für meine seltenen Anwendungen reicht 
das völlig, wenn die Genauigkeit bei +/-10% liegt. Für Bastler 
begegneten mir aber schon auch Schaltungen im Internet mit weiten 
Messbereichen. Eigentlich nur ein OP und ein paar Bauteile, kein großer 
Aufwand. Diese kleinen Schaltungen schwingen auch als Oszillator, da muß 
dann doch noch der Frequenzzähler wieder dran, oder ein µC mit Display, 
wer gerne bastelt.

Vor über 10 Jahren mal fehlte eine Position in der Lieferung, die aber 
auf der Rechnung stand. Es waren ein paar parallele EEPROM 2816, ein zu 
dieser Zeit gebräuchlicher Arikel. Vielleicht gefielen die jemandem beim 
Einpacken. Ich bekam sie aber anstandslos nachgeliefert. Das war beim 
blauen Claus. Aber Falschlieferungen, bekam ich so direkt noch nicht. 
Abgesehen von mal superhellen LEDs, die stockdunkel waren. Das wiederum 
war bei Reichelt. Und es ist schwer nachzuweisen, bei wem der Fehler da 
liegt. Denn superhell ist ja ein Gummibegriff, den man beliebig 
definieren kann, wenn keine weiteren Daten vorhanden sind. Genau wie 
supergünstig oder supercool. Da bin ich halt eben mal auf einen 
einfachen Werbeslogan herein gefallen... Der Bauteiltyp war zwar 
angegeben, aber man konnte noch nicht so leicht wie heute im Internet 
recherchieren, Datenblätter ziehen, und vergleichen... Superhell ist die 
Straßenbeleuchtung nachts in 3km Entfernung, wenn die Leuchtmittel 
erneuert wurden. ;-)

Die Sache mit den superhellen LEDs erlebte ich aber vor gar nicht so 
langer Zeit noch in der alten Firma. Man mußte auch mal 5-10 Muster 
flache SMD-LEDs bestellen, und schauen, wie die eingelötet im Prototypen 
wirklich sind. Und da war auch alles von hell bis dunkel dabei, trotz 
Datenblatt...

von Electric R. (electric_r)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Abgesehen von mal superhellen LEDs, die stockdunkel waren.

Falls jemand Interesse hat, ich hätte hier auch noch 20 Stück 
superdunkle LEDs in blau. :)

von Wilhelm F. (Gast)


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Electric R. schrieb:
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Abgesehen von mal superhellen LEDs, die stockdunkel waren.
>
> Falls jemand Interesse hat, ich hätte hier auch noch 20 Stück
> superdunkle LEDs in blau. :)

Interessant, daran dachte ich noch gar nicht, wir haben ja seit einiger 
Zeit blau und weiß. Ich spielte auch immer mal mit dem Gedanken, da was 
zum Test zu bestellen. Habe es aber aus besagten Gründen bisher bleiben 
lassen.

Lieber seziere ich gelegentlich mal meine alte Aldi-Kurbeltaschenlampe, 
da ist wirklich was helles drin. Aber erst, wenn sie nicht mehr geht, 
und der Akku im Eimer ist.

Andererseits habe ich gerade einen neuen USB-RS232-Wandler von Delock. 
Die meinen es mit superhell ernst, denn da ist eine blaue LED als 
Betriebskontrolle drin, die den ganzen Raum erleuchtet. So gut müßte es 
wiederum nicht sein, die muß ich wohl gelegentlich mal mit Isolierband 
zu kleben. Denn ich wollte keine Disco, nur einen funktionierenden 
Wandler. Deine dunklen blauen LED würden dafür reichen, um einfach nur 
zu sehen, ob das Ding Strom hat.

Gerade habe ich eine Lochrasterkarte zusätzlich zu einem µC-Board 
gebaut. Eine I/O-Erweiterung, womit ich mal verschiedene PWM-Kanäle 
eines µC teste. Da sind jetzt zur Sichtkontrolle neue uralte LEDs drauf, 
die ich vor 10 Jahren mal aus einem Kopierer schlachtete, der damals 
auch schon 10 Jahre alt war. Und ich nahm sie, weil sie schön hell sind 
(3mm klar grün mit großem Abstrahlwinkel als Sichtkontrolle). Das ging 
also auch vor 20 Jahren, wenn man wollte.

In der letzten Firma hatte eine Abteilung es mit weißen LEDs zu tun. Die 
mußten auch alle Muster bestellen, die es auf dem Markt überhaupt gibt, 
bauen Anzeigetafeln für draußen im Freien. Eine Schutzbrille für die 
Augen gab es auch.

Dann hab ich hier noch ein paar rote 5mm klar von 1975, die man für 
Anzeigezwecke auf einer Platine sogar auch noch verwenden kann. Sie 
haben aber nur einen roten Punkt von 1 qmm Fläche. Man sieht sie gut, 
und, wohl bemerkt, sie sind 36 Jahre alt. Älter als viele hier im Forum. 
;-)

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