Hallo, ich bin auf der Suche nach einer kostengünstigen Umsetzung des folgenden Szenario: Mechanische Türschlösser sollten mit möglichst wartungsfreien (solarbetrieben, lange Batteriedauer, etc.) Funkempfängern ausgestattet sein und nach Erhhalt eines simplen Funksignals (in etwa "auf" bzw. "zu") entsprechend geöffnet bzw. geschlossen werden. Der Abstand zwischen Funksender und Funkempfänger ist max. 10 Meter und die Kommunikation ist einseitig vom Sender zum Empfänger. Bezüglich Sicherheit muss gewährleistet sein, dass nur der authentische Sender das Türschloss betätigen kann. Der Informationsinhalt der Daten kann hingegen unverschlüsselt sein (ist ja nichts besonderes - nur "auf" bzw. "zu"). Der Stormverbrauch des Senders sollte ebenfalls möglichst gering sein und wenn möglich sollte die Anbindung eines Solarmoduls unterstützt werden. Sender + Empfänge sollten zusammen nicht mehr als 30 EUR kosten. 1) Ist das preislich überhaupt realisierbar? 2) Welche Funktechnologie ist hier empfehlenswert (Zigbee, EnOcean, etc.)? 3) Könnt Ihr mir Tips bezüglich der Hardware geben (Fertigmodule, Selbstbau, Funkempfänger mit Relais)? Vielen Dank für eure Hilfe!
Hallo, ich muß jetzt mal so dumm fragen: meinst Du, wenn Du ein Empfängermodul an die Türklinke bindest, dann geht das Schloß auf und zu? Wenn Du den Antrieb für das Auf-/Zu hast, spielt der Stromverbrauch des Empfängers schlicht keine wesentliche Rolle. Womit werden also die Türen betätigt, wie ist die Versorgung dieser Geschichte geplant? Solarzellen und Akkus in den Türen ja vermutlich nicht, oder? Gruß aus Berlin Michael
Hallo Michael, der Auf-/Zumechanismus des Schlosses soll rein mechanisch ablaufen, d.h. das manuelle Öffnen (per Muskelkraft) spannt eine Feder, die dann beim Schließen des Schlosses die benötigte Energie freigibt. Zugegebenermaßen ist der Begriff "Türschloss" hier nich so recht angebracht. Vielmehr geht es um ein Schloss bei dem ein Bolzen per Feder verschoben wird - beim Öffnen mittels Muskelkraft und beim Schließen mittels Spannenergie. Das Schließen bzw. Entspannen der Feder soll nun mittels eines Funkrelais getriggert werden (übrigens auch das "Öffnen", allerdings soll hier nur entriegelt werden damit das Schloss manuell geöffnet werden kann) Viele Grüße!
Hallo, gut, sortiere ich etwas anders: Sender ist erstmal unproblematisch, der muß ja nur ein kurzes Signal senden, wenn auf oder zu erfolgen soll. Das geht auch Batteriebetrieben recht lange, wenn nicht allzu häufig gesendet werden soll. Als Orientierung: meine Temperatursensor-Bastelei sendet alle Minute ein Datenpaket und eine CR2032 hält das rund 9 Monate (im Gefrierfach!!!) durch. Der Empfänger muß logischerweise ja durchgehend in Betireb sein, dazu kommt dann noch der Stromverbrauch für Stellmotor/Stellmagnet oder wie auch immer Du Deine Verriegelung bewegen willst. Ich kann mir da im Moment keine Lösung vorstellen, die in Deinen Preisrahmen passt. Mei einem Eigenbau (z.B. RFM-Module) für Sender und und Empfänger wird es schon knapp, Gehäuse usw. kosten ja auch noch Geld. Stromversorgung (Akku, Batterie, Solar-Regler o.ä.) habe ich da noch nicht berücksichtigt, auch Deine Elektromechanik für die Verriegelung fehlt da noch. Aber vielleicht hat ja jemand eine Idee... Gruß aus Berlin Michael
Michael U. schrieb: > gut, sortiere ich etwas anders: Sender ist erstmal unproblematisch, der > muß ja nur ein kurzes Signal senden, wenn auf oder zu erfolgen soll. Das kommt auf die Sicherheitsansprüche drauf an. Wenn der Sender nur ein bestimmtes Signal sendet, kann jeder, der in Funkreichweite ist, das Signal aufzeichnen und nach belieben zum Öffnen der Tür über Funk wieder aussenden.
Kann der Empfänger nicht in einem "Sleep" Modus auf die Aktivierung des Senders warten und somit Energie sparen? Wie lange hält denn ein passender RF Empfänger im "Sleep" Modus und mit einer CR2032 ungefähr aus? Bezüglich der Energieversorgung für den Stellmagneten hab ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht - mir ging's zunächst erstmal um die Realisierbarkeit der Schlosssteuerung mit RF.
Eine CR2032 hat nach 10 Jahren noch die Hälfte ihrer Kapazität - wenn sie nicht in der Sonne war. Sleep heißt kein Empfang!
Hallo, Jochen Kempf schrieb: > Kann der Empfänger nicht in einem "Sleep" Modus auf die Aktivierung des > Senders warten und somit Energie sparen? Wie gut ist denn Dein Fernsehempfang im StandBy? Prinzipiell gibt es da natürlich auch Möglichkeiten: man schaltet den Empfänger z.B. alle paar Sekunden für einige ms ein und schaut, ob was kommt. Das hat mindestens einen Haken: der Sender muß jetzt mindestens solange das Signal wiederholt senden, daß er den Empfänger im aktiven Zustand erwischt. Kostet also auf der Senderseite mehr Strom. > Wie lange hält denn ein passender RF Empfänger im "Sleep" Modus und mit > einer CR2032 ungefähr aus? Im normalen Empfangsmode ca. 1 Tag, vielleicht 14 Tage, wenn man nach obiger Methode verfährt, dann dürften beim Sender aber wohl nur noch 1-2 Monate drin sein. Da ja Solar angedacht ist: die nötige Leistung liegt so in der Größenordnung der billigen Solar-Lampen. Allerdings ist üblicherweise da nur eine NC-Zelle drin und damit ist zumindest noch ein Spannungswandler oder ein Umbau nötig. Günstig wäre 3 Zellen NiMH oder 1 Zelle LiIO, da passt dann die Spannung zu besagten RFM-Modulen. Gruß aus Berlin Michael
Kein Empfang ist kein Problem: Da er sowieso zur Tür herein will kann er wenn er eh schon da ist den Empfänger kurz von Hand einschalten, den Sender senden lassen und die Tür öffnen. Wartungsfrei könnte er den Strom dabei gleich noch mit einer Kurbel erzeugen. bitte nicht schlagen Hauspapa
Michael U. schrieb: > Da ja Solar angedacht ist: die nötige Leistung liegt so in der > Größenordnung der billigen Solar-Lampen. 1.Solar funktioniert leider nur bei ausreichender Sonne! Dann lieber Dynamo-Taschenlampe? 2.Die Magnete werden etwas Leistung brauchen, die weder eine CR2032 noch iregndwelche Akkus für die nächsten 10 Jahre zuverlässig liefern werden. Zusammengefasst: Leider Murks
Jochen Kempf schrieb: > Bezüglich Sicherheit muss gewährleistet sein, dass nur der authentische > > Sender das Türschloss betätigen kann. Der Informationsinhalt der Daten > > kann hingegen unverschlüsselt sein (ist ja nichts besonderes - nur "auf" > > bzw. "zu"). Naja jeder der dein Signal empfängt kann es dann halt einfach nochmal schicken und die Tür öffnen, bzw. empfangen und sich nen "ersatzschlüssel" bauen. Normalerweise macht man das am einfachsten halt mit iterativen Algorythmen, wo aus einem Schlüssel der Nächste berechnet wird und er Empfänger vergleicht mit den nächsten 128 oder whatever möglichen Iterationen nach dem letzten empfangenen Schlüssel. Bei alten Garagentoren und Autos war das so, wenn du da ausser Reichweite des EMpfängers ein paar hundertmal (warum auch imemr aus langeweile) gedrückt hast, ging es nichtmehr, wei ldie Iteration "weiter" war als der Empfänger :P Ka ob das hetue immernoch so gemacht wird, denke aber inzwischen hat sich auch in der Kryptographie einiges getan.
Hauspapa schrieb: > Kein Empfang ist kein Problem: Da er sowieso zur Tür herein will kann er > wenn er eh schon da ist den Empfänger kurz von Hand einschalten, den > Sender senden lassen und die Tür öffnen. Und wofür dann noch Funk? Sicherheitstechnisch würde ich zumindest Transceiver benutzen und ein Challenge-Response-Verfahren, bei dem ein secure hash (SHA-1 oder sowas) aus einer mit übertragenen Folge, der ein "private secret" angehängt wird, berechnet und verglichen wird. Die Sicherheit ist dann so gut wie die physische Sicherheit dieses private secrets (sprich: wenn einer die Kiste "knacken" kann, dann hat er die Sicherheit ausgehebelt). Transceiver kosten heute nicht wirklich mehr als reine Sender/Empfänger, und der Energieverbrauch der eher kurzen Sendezeiten ist im Vergleich zum Energieverbrauch der langen Empfangszeit zu vernachlässigen. Ob du als Technologie nun zwei Zigbit-Module oder zwei RFM12 oder sowas benutzt, bleibt sich insgesamt ziemlich gleich. Der Aufwand steckt einerseits darin, aus den reinen Modulen Geräte zu bauen, andererseits darin, ein möglichst energiesparendes Arbeitsschema zu entwerfen und umzusetzen, bei dem die für die Energieeinsparung notwendigen Kompromisse (bspw. Wartezeiten) im Rahmen der Anwendung vertretbar sind.
Jochen Kempf schrieb: > Mechanische Türschlösser sollen mit Funkempfängern ausgestattet > sein Sieh Dir doch da mal die "Fertiglösung von elv an. Vielleicht wäre das ja für ich das einfachste. Dein Preisrahmen käme aber so oder so nicht hin... Gruss Harald
Synchronisation über zwei DCF77 Empfänger, ist ne meiner Meinung nach, gute Idee. Hat man immer ne aktuelle Zeit.
Burgwaechter baut genau sowas in Form der TSE5001 oder 5002, die hat allerdings eine Null vor dem Komma mehr am Preisschild. Erfolgreiche Angriffe gegen das Ding konnte ich noch nicht ergooglen, was aber auch nicht bedeutet, dass es nicht geht. Wenn sich hinter den Tueren echte versicherte Werte befinden, dann wuerde ich auf eine Eigenbauvariante verzichten, im Zweifelsfalle wird das ganze sonst nicht als Einbruch ausgelegt.
Danke für die ganzen Hinweise! Als Laie in Sachen Funk hatte ich gedacht Funkmodule hätten feste IDs und man könnte eine Verbindung unter Zigbee ähnlich wie bei Bluetooth an feste ID's koppeln so dass kein Externes Modul dazwischenfunken kann.
Jochen Kempf schrieb: > Als Laie in Sachen Funk hatte ich gedacht Funkmodule hätten feste IDs > und man könnte eine Verbindung unter Zigbee ähnlich wie bei Bluetooth an > feste ID's koppeln so dass kein Externes Modul dazwischenfunken kann. Sowas haben zumindest Module, die zu IEEE 802.15.4 konform sind (zu denen all die gehören, die Zigbee können): das nennt sich dann 64-bit-Adresse (auch MAC-Adresse genannt). Nur: das ist einfach eine Zahl, und ohne eine Form von Kryptographie taugt das so viel, wie ein einfaches ISO A7-Blatt mit einem draufgeschriebenen Namen als "Ausweis" auszugeben: jeder x-beliebige Dorftrottel könnte es fälschen, und wenn du dem einfach so glaubst, fällst du auf die Fälschung herein. So, wie man beim Ausweis Wasserzeichen und andere Merkmale einbaut, um eine Fälschung zu verhindern, musst du in der Welt der Bits und Bytes die Kryptografie bemühen, um eine sichere Authenti- sierung zu ermöglichen. Erst nach einer solchen darfst du dem vorgezeigten "Ausweis" Glauben schenken.
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