Wenn ich an den ADC´s eines uC spannungsliefernde Sensoren anschließen will, z.B. ein NTC, kann ich dann zur Übertragung des Signals ein altes BNC-Kabel nehmen? Früher hatte man doch die BNC-Netzwerkkabel, da steht drauf - 50 Ohm. Ich finde die BNC-Anschlüsse relativ praktisch, da sie stabil sind und ich würde gerne an meinem Gehäuse für die Temperaturfühler BNC-Buchsen verwenden und dann einen Stecker an das Kabel crimpen und das andere Ende mit dem Sensor verbinden, zb. 10 Meter. Geht das - oder ist so ein 50Ohm-BNC-Kabel zur Übertragung von Spannungen nicht so gut geeignet?
Sicher, dass mit 50 Ohm nicht der Wellenwiderstand mit 50 Ohm/m gemeint ist?
Ich weis ja nicht, was mit 50 Ohm gemeint ist, steht halt auf dem Kabel drauf - 50 Ohm - immer in Abständen, wo der Text draufgedruckt ist.
Im Zweifelsfalle ein Meter Kabel nehmen, Enden hinten verzwirbeln und vorne den Widerstand messen.
Leitungen mit 50 Ohm Wellenwiderstand haben auch bei DC und NF hochwertige Isolation. Nur sind viele mechanische Eigenschaften zugunsten der HF-Eigenschaften in den Hintergund gedrängt. Die Beweglichkeit und Biegbarkeit ist wesentlich schlechter. Auch ist die Befestigung am Stecker schlechter, da die PE-Isolierung keinen Dauerdruck verträgt, fehlt eine zuverlässige Biegungs- und Zugentlastung. Solange das HF-Kabel festverlegt ist, ohne enge Biegungen, ist es auch für NF erste Qualität.
Was für ein Kabel hat denn z.B. ein Oszillograph? Dort sind ja zum Anschluss der Kabel auch BNC-Buchsen dran - aber das dort verwendete Kabel ist dann kein Koaxialkabel? Also, das Kabel was ich habe, ist ein Netzwerkkabel früher gewesen, es scheint mir eigentlich auch relativ flexibel zu sein, aber ich kann mich auch täuschen, darum brauch ich noch ein paar Wissensimpulse. Ich habe zwar versucht, Koaxialkabel bei Wikipedia zu verstehen, dort sind aber wieder ziemlich viele Querverweise zu anderen Gebieten, ich würde halt einfach gerne nur wissen, ob so ein Kabel gut geeignet ist, ich dachte immer, so ein Kabel ist deshalb gut geeignet, weil es ja relativ unemfindlich früher sein musste, um die Netzwerksignale zu übertragen, wo die RJ45-Kabel noch nicht so Standard gewesen waren wie heute.
Bei Reichelt gibt es z.B. extra sogenannte "Messleitungen". Dort steht bei der Spezifikation: Schwarze Messleitung, hochflexibel 3-m Ring ********************************************************* Weich-PVC, 1x1,0mm², PVC für 70°C 1. Schicht-Durchmesser 2,80mm 2. Schicht-Durchmesser 3,75mm Schichten trennbar Leiterwiderstand bei 20°Cmax. : 19,1 Ohm/km Prüfspannung (50Hz/1Min.) : 4500 V eff. Betriebsspng (Spitzenspng.) : 3200 V Betriebstemperatur : 70°C ************************************************** Jetzt gibt es hier zB. noch ein anderes flexibles Kabel: ************************************************************ Schalt- und Steuerlitze H07 V-K ST1-1,5mm², mehrdrähtig. Für geschützte Verlegung in Geräten sowie in und an Leuchten. Ferner für Verlegung in Rohren auf und unter Putz, jedoch nur für Signalanlagen. In und an elektronischen Betriebsmitteln in Starkstromanlagen zum Zwecke des Messens, Steuerns und Regelns. Gemäß VDE 0281 450/750 Volt mehrdrähtig Länge: 100 m Farbe: braun *********************************************************************** Und dann gibt es noch das Kabel, was ich habe. Was wäre denn jetzt am besten geeignet? Ich hatte halt auch gedahct, das BNC Kabel ist ja auch zweiadrig und von daher vielleicht auch schon besser geeignet.
Die Koax Kabel vom alten Netzwerk (50 Ohm Kabel) selber sind relativ unempfindlich, nur etwas Steif. Die 50 Ohm sind der Wellenwiderstand für HF Signal, nicht der DC Widerstand. Der Nachteil bei vielen der Kabeln ist, dass die BNC Anschlüsse nicht so stabil sind wie sie vielleicht aussehen. Wackelkontakte bei der Befestigung des Kabels am Stecker sind da bei mechanischer Belastung gar nicht so selten. Bei den alten Netzwerken hatte man auch schon gelegentlich mal Probleme, das lag aber auch daran, dass mehrere Rechner an einem Strang hängen durften. Es reichte dann schon ein schlechter Kontakt und das ganze Teilnetz lief nicht mehr zuverlässig.
Martin Schwaikert schrieb: > Sicher, dass mit 50 Ohm nicht der Wellenwiderstand mit 50 Ohm/m gemeint > ist? Hier ein paar Grundlagen zum Thema Wellenwiderstand und Impedanz http://de.wikipedia.org/wiki/Wellenimpedanz http://de.wikipedia.org/wiki/Impedanz
Martin Schwaikert schrieb: > Im Zweifelsfalle ein Meter Kabel nehmen, Enden hinten verzwirbeln und > vorne den Widerstand messen. http://www.youtube.com/watch?v=vNc6mIwH9lI
Martin Schwaikert schrieb: > Sicher, dass mit 50 Ohm nicht der Wellenwiderstand mit 50 Ohm/m gemeint > ist? Es gibt keinen Wellenwiderstand von 50 Ohm/m! Aber natürliche kennzeichnet der Aufdruck, dass es ein Kabel mit 50 Ohm Wellenwiderstand ist. Auch noch häufig anzutreffen sind welche mit 75 Ohm. Bezeichnungen für solche Kabel z.B.: RG58, RG59, RG174 @Kabelproblemfrage Selbstverständlich kannst du für deine Anwendung ein solches Kabel nehmen. Die 50 Ohm, die da drauf stehen, ist der Wellenwiderstand, der aber keine Last oder keinen Serienwiderstand darstellt. Sie sind gebaut, um bis zu hohen und sehr hohen Frequenzen eine gute Übertragung (kleine Dämpfung, geringe Reflexionen) zu gewährleisten, aber diese Eigenschaften sind für DC oder NF uninteressant, aber nicht nachteilig. Vorteil eines Koaxkabels für deine Anwendung könnte sein, dass es geschirmt ist und so Störeinstrahlungen verringert. Lege den Schirm auf 'kaltes' Potential, i.A. auf Masse. Kabeln, die bei Oszilloskoptastköpfen verwendet werden, sind weniger geeignet, weil sie zusätzlich aus einem Widerstandsmaterial bestehen. Das könnte bei deiner Anwendung Fehler bringen, muss es aber nicht - je nach deiner Dimensionierung, den verwendeten Komponenten usw. RJ45-Kabel sind nicht direkt vergleichbar mit Koaxkabeln, den bei RJ45 wird mit differentiellen Signalen gearbeitet. Trotzdem kannst du sie für deine Anwendung genauso nehmen. Wenn dein Sensor differentiell arbeitet, dann ist es sogar das richtige Kabel. Orientiere dich an den mechanischen Randbedingungen: Stecker, Kabelelastizität, mechanische Beanspruchung usw.
Das war 10base2 auch bekannt als Thin Ethernet, ThinWire oder Cheapernet, RG58 Kabel, 50 Ohm Wellenwiderstand MfG Klaus
Kabelproblemfrage schrieb: > Wenn ich an den ADC´s eines uC spannungsliefernde Sensoren anschließen > will, z.B. ein NTC, kann ich dann zur Übertragung des Signals ein altes > BNC-Kabel nehmen? Ich denke, solche Kabel sind für diesen Zweck sehr gut geeignet. > Früher hatte man doch die BNC-Netzwerkkabel, da steht > drauf - 50 Ohm. Das ist der sog. Wellenwiderstand. Der ist für Deine Anwendung völlig uninteressant und unwichtig. > Ich finde die BNC-Anschlüsse relativ praktisch, da sie > stabil sind und ich würde gerne an meinem Gehäuse für die > Temperaturfühler BNC-Buchsen verwenden Das täuscht leider. BNC-Stecker geben oft recht schlechten Kontakt, speziell am Mantel. Ich würde da eher andere, bessere Stecker verwenden. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Das täuscht leider. BNC-Stecker geben oft recht schlechten Kontakt, > speziell am Mantel. Ich würde da eher andere, bessere Stecker verwenden. Auch wenn man crimpt? MfG Klaus
Klaus schrieb: > Harald Wilhelms schrieb: >> Das täuscht leider. BNC-Stecker geben oft recht schlechten Kontakt, >> speziell am Mantel. Ich würde da eher andere, bessere Stecker verwenden. > > Auch wenn man crimpt? > > MfG Klaus Ich weiss nicht, das was da die mir bekannten Crimpzangen produzieren, würde ich eher als einklemmen des Geflechts bezeichnen. Gruss Harald
Klaus schrieb: > Auch wenn man crimpt? Hallo, dazu braucht man 2 Dinge: Können und eine passende Crimpzange - eine GENAU zum BNC-Stecker passende, kein universelles Quetschwerkzeug aus dem Baumarkt. An die Qualität maschinell gefertigter Verbindungen mit angespritztem Knickschutz/Zugentlastung kommt man aber nicht hin (hängt natürlich auch vom Fabrikat ab). Ich habe daher zu Zeiten von Koax-Netzwerken fast immer fertig konfektionierte Kabel verwendet (und dafür lieber grössere Löcher in die Wand gebohrt). Da aber niemand mehr Koax für Netzwerke verwendet, gibt es auch nur noch wenige Anbieter dafür. Gruss Reinhard
Hallo, für Messzwecke ist der Nachteil des Kabels seine Asymmetrie: da der Mantel als Abschirmung dient, muss der Sensor einseitig mit Masse verbunden sein, danach muss man die Messschaltung auslegen. Den Mantel z.B. an einen schwebenden Punkt in einer Brücke anzuschliessen ist Unfug. Auch wenn man den Mantel an Masse anschliesst, hat man noch genug Ärger mit auf den Mantel eingestreuten Störungen, das ist aber bei einfachen ungeschirmten leitungen auch nicht anders. Besser ist eine Messleitung 2 adrig plus Abschirmung. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Klaus schrieb: >> Auch wenn man crimpt? > > Hallo, > > dazu braucht man 2 Dinge: Können und eine passende Crimpzange - eine > GENAU zum BNC-Stecker passende, kein universelles Quetschwerkzeug aus > dem Baumarkt. Auch bei den guten Zangen habe ich bislang nur gesehen, das das Abschirmgeflecht auf dem Isoliermaterial festgepresst wird. Von einer gasdichten Verbindung, wie sonst beim Crimpen, ist das Meilenweit entfernt. Wie sicher der Abschirmmantel innerhalb dieses aufgespritzen Plastikknickschutzes mit dem Stecker ver- bunden wird, weiss ich nicht. Die Verbindung des Innenleiters lässt sich dagegen durchaus gasdicht crimpen. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Auch bei den guten Zangen habe ich bislang nur gesehen, das das > > Abschirmgeflecht auf dem Isoliermaterial festgepresst wird. Vollkommender Blödsinn. Schaue dir mal so ein BNC Stecker genauer an. Da ist ein Metallrohr durch welches der Inneleiter geschoben wird. Das Abschirmgeflcht liegt ausen auf dem Metallrohr. Über das ganze wird dann ein weiteres etwas größeres Metallrohr geschoben, welches dann mit der Crimpzange auf das innere Metallroht gepresst wird. Bei einer korrekten Crimpung hält das bombenfest. Ralph Berres.
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