Hallo, ich habe hier einen der üblichen 2KW 4-Takt Stromerzeuger der rustikalen Bauart: Synchrongenerator mit Fliehkraftregelung, über einen verstellbaren Federzug wird die Drosselklappe des Vergasers betätigt. Diese Regelung mag ja für Baustellenbetrieb mit Flex und Halogenstrahler ausreichend sein, nicht aber für meine Funkzwecke: Angeschlossen werden soll eine 400W-Röhren-PA GI7b für 70 cm. Die hat z.B. eine Unterspannungserkennung und schaltet ab, wenn der Generator bei Lastwechsel mit der Regelung nicht nachkommt. Meine Idee ist nun, diese mechanische Primitivregelung durch Einsatz eines AVR-Mikrocontrollers aufzubessern. Als Kenngröße soll erstmal die Ausgangsfrequenz des Generators auf 50 Hz gehalten werden. Als Messgröße würde ich mit einem Hallsensor die Drehzahl der Schwungscheibe aufnehmen. Die mechanische Realisierung ist dank des großzügigen mechanischen Designs ohne Probleme machbar. Die Drosselklappe soll dann mit einem entsprechenden Modellbau-Servomotor betätigt werden. Was meint Ihr, welche Sicherheitsmerkmale eine entsprechende AVR-Software mitbringen muß, damit das System nicht in irgendwelche katastrophalen Zustände gerät? Ist es sinnvoll, weitere Größen zur Regelung heranzuziehen? Eine direkte Strommessung wäre über einen Meßwandler möglich, ist dieser Wert evtl. direkter, als die Abnahme der Drehzahl (Trägheit des Ankers)? Im geplanten Contest SSB-Betrieb gäbe es im wesentlichen zwei Betriebszustände: Empfang mit relativ geringem Strombedarf und Sendung mit bis zu 1KW Generatorleistung. Haltet Ihr es für sinnvoll, eine "lernende" Regelung zu implementieren, die z.B. den Vergaserstellwert der letzten Sendephase merkt, um ihn als Startwert der nächsten Sendephase zu verwenden? Habt Ihr sonst konstruktive Anmerkungen zum geschilderten Problem? 73 de Bert, DD5XL
Nimm ein Wechselrichter und Akkus. Damit kannst Du immer senden und die Spannung ist stabil. Allerdings muss es ein qualitativ hochwertiger Wechselrichter sein. Den Generator nur zum Laden der Akkus. Evt. könntest Du auch lautlos über Solarzellen laden.
Danke für die Antwort, aber: Ein Contest geht in der Regel über 24h! Einen Wechselrichter bräuchte ich, wenn Gleichspannung zur Verfügung stände, ich habe aber keine Akkus, daher der Stromerzeuger. Gruß...Bert --
Ich wuerd auch einen Wechselrichter vorschlagen. Einen Benziner praezise zu regeln ist nicht trivial. Ein Modelbauservo an den Vergaser ist nicht genuegend, viel zu langsam.
Im SSB-Betrieb hast du Leistungsaufnahmeschwankungen im Sprachfrequenzbereich. In diesem Frequenzbereich ist keine Verbrennungsmotorregelung machbar. Mein Vorschlag wäre ein Generator mit Inverter (z.B. Honda EU 10i) und hoffen, dass dessen Regelung dafür taugt.
Thomas R. schrieb: > Im SSB-Betrieb hast du Leistungsaufnahmeschwankungen im > Sprachfrequenzbereich. > In diesem Frequenzbereich ist keine Verbrennungsmotorregelung machbar. > Mein Vorschlag wäre ein Generator mit Inverter (z.B. Honda EU 10i) und > hoffen, dass dessen Regelung dafür taugt. Ja, ich habe aber auch die Elkos im Netzteil der Endstufe, die das ein wenig kompensieren. Tatsache ist: An der Generatorlösung geht nichts vorbei, ich will keinen zusätzlichen Zinnober wie Gleichrichtung und erneute 50Hz Invertierung. Im SSB-Betrieb habe ich, abhängig von Op, MicGain, Kompressor etc. einen reproduzierbar voraussagbaren Strombedarf, das müßte doch möglich sein, quasi eine Zweipunktregelung zu implementieren, deren Lastzustand dynamisch nach dem im Sendefall benötigten Mittelwert vorgesteuert wird? 73 de Bert
@ Bert Braun (maschinist) >Im SSB-Betrieb habe ich, abhängig von Op, MicGain, Kompressor etc. einen >reproduzierbar voraussagbaren Strombedarf, das müßte doch möglich sein, >quasi eine Zweipunktregelung zu implementieren, deren Lastzustand >dynamisch nach dem im Sendefall benötigten Mittelwert vorgesteuert wird? Bevor hier mal wieder der Teufel an die Wand gemalt wird. Hast das schon mal getestet? Ich denke die Schwankungen im Sprachfrequenzbereich bekommt die Regelung kaum mit, die Trägheit des Generators bügelt das glatt. Für den Rest muss er überdimensioniert werden, dann läuft das. MFG Falk
Falk Brunner schrieb: > Hast das schon mal getestet? Ich denke die Schwankungen im > Sprachfrequenzbereich bekommt die Regelung kaum mit, die Trägheit des > Generators bügelt das glatt. Für den Rest muss er überdimensioniert > werden, dann läuft das. Hi Falk, ja, ich habs getestet in der Originalkonfiguration, da geschieht es beim Schalten der PTT und Einsetzen der Modulation, daß der Stromerzeuger kurzzeitig derart "in die Knie geht" daß die PA abschaltet, der Durchgang ist dann verloren, die PA braucht etliche Sek, um wieder verwendbar zu sein. 73 de Bert --
Falls das mit der Regelung nichts wird, wie wär's denn mit 'ner USV zwischen Generator und Endstufe?
Die Idee mit der USV finde ich gut. Ansonsten finde ich Deinen Ansatz mit dem Servo garnicht schlecht. Ich würde allerdings einen einfachen Regelkreis machen und nur die Frequenz oder Spannung messen. Je nachdem was für Deine Anwendung relevanter ist. Den Strom brauchst Du meiner Meinung nach nicht messen, denn wenn die Ankerdrehzahl gleich bleibt (Trägheit) und der Strom raufgeht, bricht die Spannung zusammen. Wenn dann der Anker langsamer wird, reagiert die einfache Regelung. Spannung wäre daher etwas schneller. Dann hast Du aber das Problem, dass Deine Frequenz nicht mehr stabil ist... Das ganze System wird dann vermutlich hübsch nichtlinear. Trotzdem würde ich mit einem PID ran gehen und hoffen, dass er um den Arbeitspunkt einigermaßen lineares Verhalten zeigt. Jo, und dann viel Spaß beim Einstellen, wird vermutlich ne hübsche Schwingungsneigung haben. Alles im allen, viel Arbeit, daher fand ich das mit der USV gut, aber selber versuchen ist natürlich schon cooler. Servos kriegst Du z.B. hier günstig: http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/uh_viewItem.asp?idProduct=14839
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