Hallo zusammen, ich versuche gerade einen Schaltplan des Selbstbau-Motorsteuergerätes zu verstehen. Der Schaltplan befindet sich hier: http://www.bgsoflex.com/v22/megasquirt_ShemV2.2.pdf Auf Blatt 3 mit dem Titel "Megasquirt Output" ziemlich in der Mitte des Planes sieht man den Endstufenteil, der die Einspitzdüsen ansteuert. Hinter dem Mosfettreiber MC34151P hängen zwei Mosfets IRFIZ34N, die direkt die Einspritzdüsen bedienen. Nun weiß ich, dass die Spulen der Einspritzdüsen beim Abschalten der Mosfets eine hohe Induktionsspannung erzeugen. Habe die bei meinem Auto mit einem Oszi angeschaut und es war geschätzt etwa 60-70V. Außer dem Mosfettreiber und den Mosfets gibt es in der Einspritzdüsenschaltung noch eine 'Unterschaltung' bestehend aus TIP42, einer Zenerdiode und einem Widerstand. Ich vermute mal, die hat was mit den Induktionspannungen zu tun. Kann mir jemand erklären, wie diese 'Unterschaltung' funktioniert? Danke und viele Grüße Karli
Die Z-Diode mit dem Transistor und dem Widerstand bilden eine Z-Diode mit großer Leistung (abhängig vom Transistor)
Z-Diode schrieb: > Die Z-Diode mit dem Transistor und dem Widerstand bilden eine Z-Diode > mit großer Leistung (abhängig vom Transistor) wobei die "Zener-Spannung" mit ca 38V relativ niedrig liegt. Wodurch die Abschaltung der Injektoren (Schnell-Löschung) entspechend langsamer erfolgt als bei 70V. Gruß Anja
Hallo Karli, Beantwortet zwar deine Frage nicht, aber ich hatte MegaSquirt in Verwendung, das läuft sehr gut. In unserem Falle lief (bzw. läuft noch immer) MegaSquirt auf einem uralten Briggs+Stratton Rasenmähermotor und macht dort nicht nur die Einspritzung sondern auch die Zündung. Das ganze war ein HTL-Projekt und ist zu einem Motorprüfstand geworden (inklusive Netzrückspeisung). MfG, Philipp
Danke für Eure durchweg sehr guten Antworten. @Z-Diode Damit ist geklärt, welchen Zweck der TIP42 hat. @Anja Kann man daraus ableiten, dass je höher die Zenerspannung ist, umso schneller schließen die Einspritzventile? Ich muss leider zugeben, dass ich bisher nur eine ganz dunkle Ahnung habe, was die ganze Schaltung aus Diode, Widerstand und Z-Diode überhaupt soll. Lasst mich mal laut denken und korrigiert mich, wenn ich etwas falsches schreibe: Beim sperren des Mosfets hört der Stromfluss schlagartig auf. Damit bricht das Magnetfeld in der Spule im Injektor schlagartig zusammen und erzeugt eine Induktionsspannung, die mehr oder weniger zufällig so hoch ist, dass die Stromstärke trotz des gesperrten Mosfets trotzdem weiter fließt. Die Hochspannung, die jetzt erzeugt wird, müsste also umso höher sein, je höher der Widerstand des sperrenden Mosfets ist. Könnten theoretisch also viele Tausend Volt sein. Das würde aber den Mosfet zerstören und auch Funkstörungen verursachen. Man könnte die Spannungsspitze kappen, indem man eine Z-Diode parallel zur Injektorspule schaltet. Überschreitet die Induktionsspannung die Zenerspannung, so fließt der Strom über die Z-Diode ab. Damit muss die Spule nicht mehr so eine hohe Induktionsspannung erzeugen, um die Stromstärke beim Sperren des Mosfets aufrecht zu erhalten. Die Stromstärke, die über die Z-Diode abfließen würde, wäre also im schlimmsten Fall so hoch, wie die Stromstärke, die man kurz vor dem Sperren des Mosfets hatte, was wohl einige wenige Ampere sein dürften. Das scheint aber zu viel zu sein für die meisten Z-Dioden. Also baut man so einer Transistorschaltung wie die in obigem Schaltplan. Frage: Könnte man nicht einfach noch einen Widerstand in Reihe mit der Z-Diode schalten und dafür eine Z-Diode mit niedrigerer Spannung nehmen? @Philipp Interessante Erfahrung, die du da gemacht hast. Ich überlege mir auch, eine Megasquirt testweise in mein Experimentierauto zu bauen. Aber die ganzen Versionen, Layoutversionen und Softwareversionen zu durchschauen ist fast schwieriger, als eine Schaltung von Grund auf selbst zu entwerfen. Wenn man im Megasquirt-Forum fragen stellt, wird man oft auf FAQs, Manuals und Suchfunktion verwiesen. Aber derzeit habe ich noch zu wenig Überblick, um die Puzzlestücke weiter zusammenzusetzen.
Man kann auch nur mit 2 Widerständen und einem Transistor eine Z-Diode bauen. Ganz ohne z-Diode
>Beim sperren des Mosfets hört der Stromfluss schlagartig auf. Damit >bricht das Magnetfeld in der Spule im Injektor schlagartig zusammen und >erzeugt eine Induktionsspannung, die mehr oder weniger zufällig so hoch >ist, dass die Stromstärke trotz des gesperrten Mosfets trotzdem weiter >fließt. Die induzierte Spannung ist U = L*dI/dt. Sie steigt theoretisch so weit, bis irgendwo ein Durchbruch stattfindet, notfalls ein Funke in der Luft. Dadurch kommt es zu einer mehr oder weniger definierten Begrenzung des Spannungsanstiegs. >Die Hochspannung, die jetzt erzeugt wird, müsste also umso höher >sein, je höher der Widerstand des sperrenden Mosfets ist. Nein. Siehe oben. Die Spule versucht den Strom, der vorher durch sie floß, aufrecht zu erhalten. Je höher die induzierte Spannung wird, um so mehr Leistung verrichtet die Spule beim Abbau ihres Magnetfeldes. Und da die im Magnetfeld gespeicherte Energie endlich war, ist das Magnetfeld umso schneller abgebaut, je höher die induzierte Spannung dabei ist. Also ist es sinnvoll, mit einer Z-Diode möglichst hoher Spannung zu snubbern, wenn das Magnetfeld schnell abgebaut werden soll.
@Z-Diode Ich war zuerst überrascht, als ich dein Posting gelesen habe, aber jetzt habe ich eine dunkle Ahnung, das man die 0,7V, die am Transistor abfallen auch irgendwie nutzen kann. Nur muss man durch die Drum-Herumbeschaltung irgendwie auch höhere Spannungen hinbekommen, weil 0,7V meistens sicherlich zu wenig ist. Muss ich mir mal in Ruhe angooglen. @Elena Wenn ich mir deine sehr gute Erklärung durchlese, scheint es mir so, dass ich mit meiner Theorie gar nicht soooo falsch lag. Nur war es mir bisher nicht so klar. Was ich mich nun frage (kleiner Themawechsel): Zündspulen haben eine Primär und eine Sekundärspule, die zusammen wie eine Art Trafo wirken. In der Primärspule werden durch Abschalten des Spulenstromes um die 400V erzeugt. Aus welchem Grund kann man nicht gleich in der Primärspule die gewünschten 20-30KV erzeugen? Man muss doch nur den Widerstand des schaltenden Transistors groß genug machen, so dass die Primärspule dazu gezwungen wird, die 20-25KV zu erzeugen. Oder gibt es keine Transistoren, die so hohe Spannungen aushalten?
Karli schrieb: > Kann man daraus ableiten, dass je höher die Zenerspannung ist, umso > schneller schließen die Einspritzventile? Ja. Dadurch wird im Prinzip der Ausschaltzeitpunkt (und damit die Gemischbildung) exakter. Karli schrieb: > Oder gibt es keine Transistoren, die so hohe Spannungen aushalten? Es gibt auch keine bezahlbaren Spulen die so eine hohe Güte haben. Ohne große Anstrengungen erreicht man nur so ca die 20-fache Bordnetzspannung im Primärkreis. Gruß Anja
Danke Anja! Was bedeutet in dem Zusammenhang 'Güte' Der innere Widerstand der Spule? Oder die Durchschlagfestigkeit der Isolierung?
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