Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik P-Kanal MOSFET mit viel Leistung??


von Florian S. (fuxreid)


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Hallo,

ich versuche ein "kleines" Batteriemanagement für meinen alten VW Bus zu 
realisieren.

Ich möchte, wenn die Batteriespannung unterhalb von 10,8V fällt, dass 
die Verbraucher alle Stromlos gemacht werden.

In einem Test habe ich das mit einem 70A Relai gelöst, allerdings werden 
hier im Betrieb immer 120mA verbraten. Dies würde ich gerne umgehen, am 
besten mit einer P-Kanal MOSFET-Schaltung.

Imax=80A, Umax=14,5V

Ich habe leider keine P-Kanäler mit solch höhen Strömen gefunden bzw. 
einem sehr kleinen Uth, da ja möglichst die ganze Betriebsspannung an 
den Verbrauchern anliegen soll.

Weiß jemand einen geeigneten FET oder eine vielleicht noch bessere 
Lösung?

LG

von Fralla (Gast)


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>einem sehr kleinen Uth, da ja möglichst die ganze Betriebsspannung an
>den Verbrauchern anliegen soll.

Weis du was Uth ist? Bzw Rds,on?

von Εrnst B. (ernst)


Angehängte Dateien:

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Florian S. schrieb:
> Weiß jemand einen geeigneten FET oder eine vielleicht noch bessere
> Lösung?

Die Parameter-Suche bei www.irf.com hast du schon abgegrast?

N-Kanal gibts problemlos in dem Leitungsbereich, aber, wenn du nicht die 
Masse schalten willst, brauchst du eine entsprechende Ansteuerschaltung 
mit DC/DC-Wandler.

Gibts auch "All-in-One" als "PROFET". BTS550 von Infineon wär evtl 
passend:


Vielleicht findet sich aber auch ein bistabiles Relais in der 
Leistungsklasse?

von Klaus (Gast)


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Florian S. schrieb:
> Weiß jemand einen geeigneten FET oder eine vielleicht noch bessere
> Lösung?

BTS550 und Freunde, sind dafür gebaut.

MfG Klaus

von Florian S. (fuxreid)


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Danke für die schnellen Antworten,

ich denk ich muss meine Schaltung noch ein Mal komplett überdenken. Ich 
wusste bisher noch nicht dass es Bauteile wie den BTS550 gibt.....sehr 
cool das Teil^^

MfG

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Florian S. schrieb:
> sehr cool das Teil^^
Der wird bei 80 A dann schon hot werden: 80A*80A*2,5mOhm = 16 Watt.

Da ist dein Relais mit 12V*120mA = 1,44W deutlich besser. Ok, ich geb 
zu, dass über dem Kontaktwiderstand (ca. 1mOhm) auch noch Spannung 
abfällt...

von Klaus (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Der wird bei 80 A dann schon hot werden: 80A*80A*2,5mOhm = 16 Watt.

Das ist auch ein dicker Klotz. Ein Core I7 oder eine GPU heizt viel 
mehr, 16W ist da eher ein Netbook. Aber bei 80A Dauerstrom wird auch die 
Batterie nicht lange halten

MfG Klaus

von Klaus (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Da ist dein Relais mit 12V*120mA = 1,44W deutlich besser. Ok, ich geb
> zu, dass über dem Kontaktwiderstand (ca. 1mOhm) auch noch Spannung
> abfällt...

Die Siemens-Leute waren damals der Meinung, in Summe sei das Teil besser 
als ein Relais, keine Funken, Stromüberwachung als Ersatz für eine 
Sicherung und quasi "unkaputbar"

MfG Klaus

von Cornelius X Machina (Gast)


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Hallo,

da ja im (Bauteil)Schalt Mosfet letztendlich sehr viele Mosfet 
Transistoren paralell "geschaltet" sind (auf dem Halbleitersubstrat), 
vielleicht ist es auch möglich mehrere BTS parallel zu schalten, sollte 
um Datenblatt stehen. Die zunehmende Kapazität dürfte ja bei der 
Anwendung keine Problem verursachen (keine PWM oder ähnliches).
Die 80 A werden sowieso nicht dauernd anstehen so das evtl. der 
durschnittlich zu erwartende Dauerstrom (und damit die Verlustleistung) 
viel interessanter sein wird.


mfg

    Cornelius X Machina

von Florian S. (fuxreid)


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So hier bin ich wieder,

die 80A sind nicht unbedingt Dauerbelastung. Aber wenn während der Fahrt 
über einen Spannungswandler (ca. 1000 Watt max.) Laptop und Co geladen 
werden soll, dann ergeben sich nach meiner Rechnung ca. 70A (und das 
dann schon für 4-5 Stunden Dauerbetrieb).

I=P/U =1000W/14,5V (Lichtmaschinenspannung) = 69A

Zusätzlich könnte noch der Kühlschrank laufen +4A, ...

Da kommt schon einiges zusammen.

Mein Problem mit den 120mA ist, dass ich das Relai anziehen wollte, wenn 
die Batterie zu leer wird, aber dann sauge ich ja die Startbatterie 
leer(von der der Strom für das Relai kommt). Wenn ich es anders herum 
angehe, dann hab ich pro Tag 3Ah für Nichts und wieder Nichts verbraten 
und das ist beim Wildcampen auch nicht sehr sinnvoll^^.

So wahnsinnig begeistert bin ich noch nicht von dem BTS550. Auch bei den 
Bistabilen Relais hab ich noch nichts wirklich bezahlbares oder 
leistungsstarkes gefunden (Conrad,Reichelt).
Bin ich zu blind oder sind die entweder relativ teuer (30Euro+) oder nur 
für max 16A?

Was haltet ihr denn von simplem Parallelschalten von 2,3 P-Kanälern?

Oder gibt es noch ganz andere (bessere) Lösungsansätze?

Wie wird denn in richtig guten Batteriemanagementsystemen vorgegangen 
(hab leider auch hier nichts konkretes gefunden)?

Danke für Eure Hilfe!!!

MfG fuxreid

von Klaus (Gast)


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Florian S. schrieb:
> I=P/U =1000W/14,5V (Lichtmaschinenspannung) = 69A

Hoffentlich klappt das auch, eine Lima die 1kW zusätzlich erzeugt, 
auch wenn du nicht Vollgas fährst ??

Bei den Relais solltest du schauen, wieviel Strom die Kontakte 
vertragen, und wieviel Strom sie schalten können. Das kann schon ein 
großer Unterschied sein. Einen Strom von 70A, wenn auch induktive Lasten 
dabei sind, zu trennen ist was ganz anderes als diesen Strom nur fließen 
zu lassen.

MfG Klaus

von GeGe (Gast)


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solche bistabilen Relais für den automotiven Bereich gibt es z.B. von 
Tyco
Dropspannung kleiner als 40mV bei 100A.
http://www.tycoelectronics.com/catalog/bin/TE.Connect?C=15355&M=PPROP&P=164165&BML=10576,16354&LG=1&PG=1&IDS=483627,483626&N=1

farnell / rs-online führt die Teile.

Gruß Gerd

von Florian S. (fuxreid)


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Danke für die Antworten,

ich denk ich werde einen Versuch starten und einfach 2 P-Kanäler 
parallelschalten (könnt ja immerhin hinhaun) Strombegrenzung könnte ja 
schwierig werden bei 40A pro FET, oder?

FET: IRF 4905

bei 40A ergibt sich eine Verlustleistung von 32Watt. Im Datenblatt steht 
dass das eine Erwärmung um eben 32°C bedeutet. Ist die Erwärmung 
dauerhaft oder steigt das doch noch an (Kühler oder kein Kühler 
notwendig?)

Aber ich habe noch eine ganz andere Frage:

Wie stelle ich am besten die Verbindung zwischen den FETS und den 6mm^2 
bzw 16mm^2 Kablen her? Über Leiterbahnen wird das ja eher ned gehen? bzw 
ich bräuchte >7cm Breite Leiterbahnen :-D bei 35um Dicke.

Meine Idee wäre gewesen direkt die Kabel an die Ausgänge der FETS zu 
löten, ist aber auch ned sonderlich elegant....Habe zuvor noch nicht mit 
solchen Strömen gearbeitet auf einer Schaltung. Was macht man hier 
überlicherweise?

Muss Euch noch ein Mal um kurze Hilfe bitten.

MfG fuxreid

von Basti (Gast)


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Wie schaut es eigendlich mit Bistabielen Relais aus, bzw 
Stromstoßrelais. Da muss nicht dauerhaft ein strom fließen um ein 
Zustand stabil zu halten. Es reicht ein kurzer Stromimpuls.

von Florian S. (fuxreid)


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@Basti
Die Bistabilen Relais sind relativ teuer wie ich finde (>=35 Euro) was 
ich gefunden habe.
Zum zweiten wären auch der Platzbedarf und die einfachheit der gesamten 
Schaltung bei einer Transistorlösung besser.

Wie sieht es denn mit der Erwärmung der Transitoren und den Verbidungen 
zu den Leitungen aus? (siehe meine Beitag oben)?

Hat jemand ne Idee?

MfG

von Ottokar (Gast)


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Hi,

kurz zurück zur Anfangsfrage nach einem dicken PMOS.

Infineon hat den IPB80P03P4L-04 im SMD-TO220, die gesteckte 
Gehäuseversion heißt irgendwie anders, aber ähnlich. Ich habe aber noch 
nicht versucht, den irgendwo zu kaufen. Von IR müsste es eigentlich auch 
welche geben, da weiß ich aber nicht, bis zu welchem Strom.

Mfg Ottokar

von Εrnst B. (ernst)


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Florian S. schrieb:
> bei 40A ergibt sich eine Verlustleistung von 32Watt.

Das ist schon schlechter als der BTS550. Und sowieso schlechter als der 
BTS555, den es für ~8 € bei Reichelt gibt.

Und, was mir viel wichtiger wäre: Du verlierst den Kurzschlussschutz, 
den Überspannunsschutz, den Überhitzungschutz, ... Und deine Fets 
grillen, wenn zum Ausschaltmoment grad der Kühlschrankkompressor lief 
usw...

> Im Datenblatt steht
> dass das eine Erwärmung um eben 32°C bedeutet. Ist die Erwärmung
> dauerhaft oder steigt das doch noch an (Kühler oder kein Kühler
> notwendig?)

Die Erwärmung von 32° gilt nur bei einem "unendlich großen und guten" 
Kühlkörper.

Ohne einen Solchen erwärmt sich der FET um fast 2000°C.
(32 Watt * 62 °C/Watt)

Der BTS555 hat 2,5mΩ Rdson und ist damit "zehnmal so gut" wie der 
IRF4905 ;)

von Purzel H. (hacky)


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Alternativ : SI4401 mit 11mOhm @4.5V gate im SO8 Gehaeuse. Davon 10 
Stueck parallel auf einer 70um Leiterplatte.

von ... - - -... (Gast)


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Es gibt ein passendes bistabile Relais von Gruner Typ 722. Du könntest 
das mal über die Reisemobil- bzw. Bootszulieferer probieren (Philippi, 
Calira), die setzen solche Hochstrom-Dinger ein.

von ... - - -... (Gast)


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oder du nimmst ein gutes N-Kanal-MOSFET und bastelst eine Ladungspumpe 
dran.

von Florian S. (fuxreid)


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@Ottokar

Danke für den Fet,

weiß ja nicht warum, aber habe zuvor auf der Infineon-Seite nichts 
gefunden. Jetzt hätt ich sogar welche mit 100A gesehen^^

@Εrnst B✶
Ich habe mich vorher vielleicht unklar ausgedrückt:
Meine Rechnung wäre gewesen: dT = 32W/(1W/K) (Wert aus Datenblatt) =32K
Dann würd ich ja bei 30°C irgendwo bei 62°C landen? Ist die Rechnung so 
richtig?

Ich komm ja um die 8,50 Euro für den BTS555 ned rum (wollt irgendwie des 
ganze "einfach" gestalten ohne fertige ICs oder so) War dumm von mir 
warsch.

Zur Beschaltung des BTS555:
1,5 Parallel schalten  ^= Ausgang zur Last
2 Dauerplus??
3 Eingang von der Bordbatterie
4 Parallelschaltung von Z-Diode 10,8V und 1k-Widerstand

oder muss ich extern vergleichen und an 2 nur + anlegen, wenn entladen 
werden darf?

Wie kann ich denn die Verbindungen vom BTS555 zB zu meinen Leitungen 
realisieren?? Hat sowas noch keiner gemacht :-(

MfG fuxreid

Mir ist der BTS555 noch nicht 100%ig klar. Stell mich grad ein wenig an, 
glaub ich^^.

MfG fuxreid

von Εrnst B. (ernst)


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Florian S. schrieb:
> Meine Rechnung wäre gewesen: dT = 32W/(1W/K) (Wert aus Datenblatt) =32K

1K/W ist der Wert Junction->Case. Also, wenn du das FET-Gehäuse fix auf 
30°C hältst, z.B. mit einem großem Kühlkörper+Lüfter, dann erwärmt sich 
das Silizium im Inneren auf 62°C.

Ohne Kühlkörper gilt der Junction->Ambient Wert, und der ist eben 62K/W.
Berechnung gibts hier: Kühlkörper

Florian S. schrieb:
> Wie kann ich denn die Verbindungen vom BTS555 zB zu meinen Leitungen
> realisieren?? Hat sowas noch keiner gemacht :-(

z.B. Zwei Kupferschienen/Bleche, kleine Löcher mit Gewinde rein oder 
Muttern dahinter, Festschrauben. an die anderen Pinchen vom BTS Kabel 
dranlöten, Schrumpfschlauch drüber.
Sowas ähnliches hättest du für die FET-Parallelschalt-Orgie auch 
gebraucht.

Florian S. schrieb:
> Zur Beschaltung des BTS555:
> 1,5 Parallel schalten  ^= Ausgang zur Last
Genau.

> 2 Dauerplus??

Nein. Das ist dein Schalteingang. Auf Masse ziehen=> Einschalten, Offen 
Lassen=> ausschalten. Perfekt zum Verbinden mit dem Ausgang deines 
Komparators zur Spannungsüberwachung

> 3 Eingang von der Bordbatterie

Jup. Ist mit der Kühlfahne verbunden, die auch verbinden, sonst packt er 
nicht den vollen Strom.

> 4 Parallelschaltung von Z-Diode 10,8V und 1k-Widerstand

Nö, kannst du offen lassen. Den Pin brauchst du zum Strommessen. Wenn du 
den Aktuellen Stromfluss nicht anzeigen/auswerten willst, ist der Pin 
egal.

von Florian S. (fuxreid)


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@ Ernst B*

Jetzt hab ich endlich die thermischen Angaben verstanden, ich hab mich 
immer gewundert wo die 30W hin solln^^

Zur Verlustleistung beim BTS555:
P=I^2*R=(80A)^2*2,5mOHM=16W
dT=Pt*Rt=16W*2,9K/W=47K

http://www.reichelt.de/Profilkuehlkoerper/0/500/index.html?;ACTION=2;LA=2;GROUP=C86;GROUPID=3383;START=0;OFFSET=500;SHOW=1;SID=28xwwd@qwQARwAACzOKrYe95db9ad09220e53613eff3fb7aee278

Bekomme ich weiterhin thermische Probleme, wenn ich ein Gehäuse habe, 
das nicht aktiv gekühlt wird sondern "nur" einige Lüftungsschlitze hat?

nur als Beispiel:
http://www.reichelt.de/Kunststoff-Kleingehaeuse/EUROBOX-RT/index.html?;ACTION=3;LA=444;GROUP=C714;GROUPID=3355;ARTICLE=50428;START=0;SORT=artnr;OFFSET=500;SID=28xwwd@qwQARwAACzOKrYe95db9ad09220e53613eff3fb7aee278

Nochmal zur Beschaltung:
Pin 3 mit der Kühlfahne verbinden => Beides an die Bordbatterie ??

Vielen Dank für die kleine Schulung ;-)

MfG fuxreid

von Εrnst B. (ernst)


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Florian S. schrieb:
> Bekomme ich weiterhin thermische Probleme, wenn ich ein Gehäuse habe,
> das nicht aktiv gekühlt wird sondern "nur" einige Lüftungsschlitze hat?

Jein. Wenn die 80A nicht dauernd fliessen, federt die Wärmekapazität des 
Kühlkörpers das einige Zeit ab.
Bei Dauerbetrieb kann es halt vorkommen, dass der BTS zwischendurch zum 
Abkühlen abschaltet, dafür hat er ja seine Übertemperatursicherung...

Wenn das ein größeres Problem ist: Zwangsbelüftung mit 
temperaturgeregeltem Lüfter oder Kühlkörper ausserhalb des Gehäuses 
plazieren, dabei daran denken dass der Kühlkörper am +-Pol der Batterie 
hängt...

> Pin 3 mit der Kühlfahne verbinden => Beides an die Bordbatterie ??

Entweder so, oder nur die Kühlfahne alleine verbinden.
Grund: Das Beinchen bringt einen zusätzlichen Widerstand von 0.5mΩ, beim 
Anschluss an der Fahne wird dieser überbrückt.

von U.R. Schmitt (Gast)


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Εrnst B✶ schrieb:
> der Kühlkörper ausserhalb des Gehäuses
> plazieren, dabei daran denken dass der Kühlkörper am +-Pol der Batterie
> hängt...

Das würde ich in einem Fahrzeug, in dem alles metallische auf Masse 
liegt aber sowas von bleiben lassen!
Schon mal gesehen, was passiert wenn etwas wie ein Gabelschlüssel oder 
Schraubendreher zwischen plus und Minus im Auto kommen (dort wo keine 
KFZ Sicherung dazwischen hängt wie z.B. dem Anlasseranschluss)?
Ich habe die mal das Handgelenk eines Autoschlossers gesehen, der 
vergessen hat seine Uhr mit Metallarmband auszuziehen, und am Anlasser 
geschraubt hat.
War kein schöner Anblick!

von Εrnst B. (ernst)


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U.R. Schmitt schrieb:
> Das würde ich in einem Fahrzeug, in dem alles metallische auf Masse
> liegt aber sowas von bleiben lassen!

Genau darum habe ich extra darauf hingewiesen. Je nach Einbauort kann 
das aber OK sein, muss er selber wissen, wie weit sein Kühlkörper von 
der Karosserie entfernt ist.

Isolierte Montage des BTS auf dem KK ist halt leider kaum möglich wenn 
zwingend die Kühlfahne kontaktiert werden muss, vielleicht hat hier 
jemand einen Geistesblitz?

U.R. Schmitt schrieb:
> Schon mal gesehen, was passiert wenn etwas wie ein Gabelschlüssel oder
> Schraubendreher zwischen plus und Minus im Auto kommen

Ne, kenn aber die Geschichte der explodierenden Lackdose, die der Maler 
auf die dicken Stromsammelschienen einer Telefon-USV-Anlage der Post 
stellen wollte ;)

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Florian S. schrieb:
> @ Ernst B*
>
> Jetzt hab ich endlich die thermischen Angaben verstanden, ich hab mich
> immer gewundert wo die 30W hin solln^^
>
> Zur Verlustleistung beim BTS555:
> P=I^2*R=(80A)^2*2,5mOHM=16W
> dT=Pt*Rt=16W*2,9K/W=47K
>
> 
http://www.reichelt.de/Profilkuehlkoerper/0/500/index.html?;ACTION=2;LA=2;GROUP=C86;GROUPID=3383;START=0;OFFSET=500;SHOW=1;SID=28xwwd@qwQARwAACzOKrYe95db9ad09220e53613eff3fb7aee278

Zu den 2,9K kommt noch Rthjc (Rtheta Junction Case) vom Chip.

von Jens G. (jensig)


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> dT=Pt*Rt=16W*2,9K/W=47K

Wo kommen die 2,9K/W her? Vom KK? Da musste aber noch den Rth_j-c des 
Halbleiters mit reinrechnen, und (wenn man es genau machen will) paar 
Zehntel für den Übergang Halbleiter-KK.
Auserdem sind die KK-Angaben ziemlich idealisert, wo wirklich nix in der 
Nähe des KK die Thermik der Luft stört. Mit einem Gehäuse drumherum 
(auch wenn mit Schlitzen) sieht es dann schon weit schlimmer aus, wegen 
Wärmestau.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
>> dT=Pt*Rt=16W*2,9K/W=47K
>
> Wo kommen die 2,9K/W her? Vom KK? Da musste aber noch den Rth_j-c des
> Halbleiters mit reinrechnen, und (wenn man es genau machen will) paar
> Zehntel für den Übergang Halbleiter-KK.
Na sag ich doch! ;-)

> Auserdem sind die KK-Angaben ziemlich idealisert, wo wirklich nix in der
> Nähe des KK die Thermik der Luft stört. Mit einem Gehäuse drumherum
> (auch wenn mit Schlitzen) sieht es dann schon weit schlimmer aus, wegen
> Wärmestau.

Wohl wahr! Um das zu kompensieren, habe ich mal gelernt einfach 50° 
statt Raumtemperatur an Umgebungstemperatur anzunehmen.

von Michael O. (mischu)


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Denk bei deiner Auslegung auch an mögliche Spitzenströme, die im Betrieb 
auftreten können!

Wenn der FET einschaltet und ein stark kapazitives Boardnetz aufladen 
muss, sind ein vielfaches deines Dauerstromes für einen kurzen Moment 
möglich.
Dabei sollte sich dein FET nicht flüssiges Silizium verwandeln.

Denn: Ist der Rauch erst mal draußen, ist das Bauteil defekt :)

von Εrnst B. (ernst)


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Michael O. schrieb:
> Wenn der FET einschaltet und ein stark kapazitives Boardnetz aufladen
> muss, sind ein vielfaches deines Dauerstromes für einen kurzen Moment
> möglich.

Wobei das Ausschalten eines induktiven Boardnetzes viel Problematischer 
ist.
Zum Glück haben die Infineon-Kerle an beides gedacht, und den BTS555 
entsprechend ausgelegt.
ca. 500A beim Einschalten werden wohl reichen, und wenn nicht spricht 
der Kurzschlussschutz an.
Und das Ausschalten klappt laut Datenblatt auch bei 80A durch eine 
induktive 1000µH-Last, sogar wenn der BTS555 im Ausschaltzeitpunkt schon 
150°C hatte...

Wie Klaus weiter oben schon schrieb: Das Teil ist so ziemlich 
"unkaputtbar", was wohl auch ein Designgoal von Siemens/Infineon war.

von Florian S. (fuxreid)


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Ich danke Euch allen sehr (speziell Ernst B*) für Eure Hilfe,

werde alle Ratschläge berücksichtigen und am Wochenende wenns zeitlich 
hinhaut die Schaltung aufbauen. Wird schon schiefgehen^^

MfG fuxreid

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