Die Eisenmasse eines Trafos hängt von der Leistung ab, die er umsetzten soll. Das ist mit "vom Gefühl her klar" und man kann es in jeder Händlerliste nachschlagen. Nun zu meinem Problem: Fließt ein größerer Laststrom, erzeugt der ein Magnetfeld, dass dem höheren Magnetfeld des Primärstrom entgegenwirkt. Übrig bleibt nur das Magnetfeld des Magnetisierungsstrom wie im Leerlauf. (siehe Bild) Klar, der Kern darf nicht in die Sättigung gehen. Geht er ja auch nicht, weil sich die Magnetfelder von Primär- und Sekundär- strom aufheben. Warum braucht man dann bei größeren Leistungen (Strömen) größere Eisenquerschnitte? Nimmt das Magnetfeld im Trafo bei höherem Laststrom doch zu oder nur das Streufeld? Ist es also nur der Unterschied zwischen idealem und realem Trafo.
Überspitzt könnte man sagen, daß man für mehr Leistung den größeren Kern braucht, damit man bei den Wicklungen dickere Drähte nehmen kann. Je größer der Kern, desto weniger Windungen braucht man, und desto mehr Platz ist da für die Windungen. Damit kann man dann auch mehr Leistung übertragen. Wenn man Abmessungen alle verdoppelt, hat man die 4 fache Querschnittsfläche des Eisens, kann also die 4 fache Spannung pro Windung nutzen. Die Querschnitte der Drähte erhöhen sich auch auf das 4 fache. Man kann damit dann die 16 fache Leistung übertragen, wenn man die Stromdichte im Kupfer konstant hält. Die Verlustleistung im Kupfer steigt dabei nur um das 8 fache ( 4 mal der Strom, 2 mal der Spannungsabfall) - der Wirkungsgrad verbessert sich also auch noch etwas.
Ulrich schrieb: > Überspitzt könnte man sagen, daß man für mehr Leistung den größeren Kern > braucht, damit man bei den Wicklungen dickere Drähte nehmen kann. Ähmm... Dazu denk ich mir mal meinen Teil und sage nix zu. Den magnetischen Fluss im Eisenkern kann man mit elektrischem Strom in einem Kupferleiter vergleichen. Je größer die Querschnittsfläche, desto größer ist der Strom der im Kupferleiter fliessen kann. Analog dazu kann der magnetische Fluss im Eisenkern größer werden, je größer die Querschnittsfläche des Eisenkerns ist. Bei kleinerem Querschnitt gerät der Kern früher in die Sättigung als bei großem Querschnitt. Man kann den Kern eigentlich (mit gewissen Einschränkungen) genau so betrachten wie einen elektrischen Widerstand: Hoher Querschnitt = geringerer Widerstand, große Länge (der Feldlinien) = höherer Widerstand. Je größer den magnetische Fluss werden kann, ohne den Kern zu sättigen, desto mehr Leistung kann übertragen werden. Und je kleiner der Kern, desto größer werden die Übertragungsverluste. Frank
@ Frank B. (frank501) >> Überspitzt könnte man sagen, daß man für mehr Leistung den größeren Kern >> braucht, damit man bei den Wicklungen dickere Drähte nehmen kann. >Ähmm... Dazu denk ich mir mal meinen Teil und sage nix zu. Warum? Weil er Recht hat? Was glaubst du warum suplaleitende Spulen deutlich größere Leistungen verkraften als normale Kupferspulen? >Den magnetischen Fluss im Eisenkern kann man mit elektrischem Strom in >einem Kupferleiter vergleichen. Je größer die Querschnittsfläche, desto >größer ist der Strom der im Kupferleiter fliessen kann. Analog dazu kann >der magnetische Fluss im Eisenkern größer werden, je größer die >Querschnittsfläche des Eisenkerns ist. Bei kleinerem Querschnitt gerät >der Kern früher in die Sättigung als bei großem Querschnitt. Und hier ist der Fehler bei dir. Du vermischst Magnetisierungsstrom und Laststrom. Deine These kann man leicht wiederlegen. Betreibe einfach einen Trafo für 1s mit 300% Last, das kann die thermische Trägheit locker wegstecken. Du wist keinerlei Sättigungseffekt bemerken. Betreibst du aber deinen Trafo an zu hoher Spannung, wird er auch im Leerlauf sättigen. Steht alles im oben verlinkten Artikel. ;-) >Man kann den Kern eigentlich (mit gewissen Einschränkungen) genau so >betrachten wie einen elektrischen Widerstand: Hoher Querschnitt = >geringerer Widerstand, große Länge (der Feldlinien) = höherer >Widerstand. So einfach isses nicht. Und beim Trafo falsch. Gilt vielleicht für E-Motoren, da kenn ich mich aber nicht aus. >Je größer den magnetische Fluss werden kann, ohne den Kern zu sättigen, >desto mehr Leistung kann übertragen werden. Nö. > Und je kleiner der Kern, desto größer werden die Übertragungsverluste. Ganz tolle Begründung. Leider falsch. http://www.mikrocontroller.net/articles/Controller_an_230V#Sparsames_Trafonetzteil_f.C3.BCr_Dauerbetrieb MfG Falk
Falk Brunner schrieb: >>Je größer den magnetische Fluss werden kann, ohne den Kern zu sättigen, >>desto mehr Leistung kann übertragen werden. > > Nö. Doch, indirekt. Du kannst mit der Spannung und dem fiktionalen sekundärseitigen Lastwiderstand hochgehen, sodass der Sekundärstrom konstant bleibt. Dann hast Du mehr Spannung bei gleichem Strom und damit mehr Leistung aber die gleichen Verluste, sodass der Trafo thermisch nicht mehr belastet wird als zuvor. Daniel
Falk Brunner schrieb: > Warum? Weil er Recht hat? Was glaubst du warum suplaleitende Spulen > deutlich größere Leistungen verkraften als normale Kupferspulen? Wir reden nicht über die Spulen sondern die Kerne. Spulen haben Verluste und wenn man supraleitende Spulen verwendet können die (bei gleicher Größe, Leiterquerschnitt usw.) mehr Leistung ab, weil die (ohmschen) Verluste sinken, aber versuch das mal mit einem Trafokern. Klar kann man einen Trafo mit einer supraleitenden Wicklung höher belasten, da die Verluste in der Wicklung sinken, aber auch nur solange der Kern nicht in die Sättigung gerät, wozu man wieder große Eisenquerschnitte braucht. Falk Brunner schrieb: > Und hier ist der Fehler bei dir. Du vermischst Magnetisierungsstrom und > Laststrom. Deine These kann man leicht wiederlegen. Betreibe einfach > einen Trafo für 1s mit 300% Last, das kann die thermische Trägheit > locker wegstecken. Du wist keinerlei Sättigungseffekt bemerken. > Betreibst du aber deinen Trafo an zu hoher Spannung, wird er auch im > Leerlauf sättigen. Wir reden immer noch vom Kern und nicht von der Wicklung. Warum wird denn die Sättigung bei höherer Spannung größer? Weil der Strom durch die Wicklung und damit der Magnetische "Strom" größer wird, wodurch der Kern früher in die Sättigung gerät. Einen Trafo mit 300% Leistung zu betreiben geht nur solange gut, bis die Spulen schmelzen. Von daher für die eine Sekunde kein Problem. Aber was passiert dabei? Die (sekundäre) Spannung bricht ein. Aber warum? Die Spannung der Primärwicklung bleibt (ein stabiles Netz vorausgesetzt) gleich, somit auch die Windungsspannung. Also kann der Spannungseinbruch daher nicht kommen. Um eine höhere Leistung zu bekommen, braucht man (bei gleicher Spannung) mehr Strom. Und der muß (irgend wie) durch den Kern. Und genau hier kommt der Kernquerschnitt zum tragen, denn wenn er zu klein ist gerät er in die Sättigung (der "magnetische Widerstand" steigt) und die Sekundärspannung bricht zusammen, weil der Kern die Leistung nicht mehr übertragen kann. Da hätten wir dann die Sättigungseffekte und die Wiederlegung meiner These wäre wiederlegt. Es gibt Trafos, da wird absichtlich eine Engstelle im Kern eingearbeitet, entweder indem eine Ecke des Kerns abgeflacht oder eine Kerbe in den Kern eingearbeitet wird, um die Spannung einbrechen zu lassen wenn der Strom steigt. Sowas wurde (zumindest früher) in einfachen Ladegeräten für Batterieen gemacht um die Spannungs/Stromkennlinie dem Akkutyp anzupassen. Ein Elektromaschinenbauer spricht dann von einem spannungsweichen Trafo. Falk Brunner schrieb: > So einfach isses nicht. Und beim Trafo falsch. Gilt vielleicht für > E-Motoren, da kenn ich mich aber nicht aus. Ob Motor oder Trafo ist eigentlich vollkommen egal, da ein (Drehstrom)Motor nicht viel anders aufgebaut ist (elektrisch und Magnetisch) als ein Trafo, nur daß beim Motor gleich zwei Kerne vorhanden sind (der vom Stator und der vom Anker, zwischen denen sich ein (wegen der Verluste möglichst kleiner) Luftspalt befindet. Die Primärwicklung des Trafos ist beim Motor die Statorwicklung, die Sekundärwicklung wäre beim Motor die Ankerwicklung bei einem Schleifringläufer oder der Alukäfig eines Kurzschlussläufermotors. Aber wie kann mann einen Motor für eine größere Leistung auslegen? Entweder man verlängert Stator und Anker oder man macht beides dicker. In beiden Fällen macht man das um einen größeren Eisenquerschnitt zu bekommen um mehr Leistung zwischen Stator (Primärseite) und Anker (Sekundärseite) zu übertragen. Daß dabei der Kupferquerschnitt größer werden muß liegt daran, daß der Strom bei höherer Leistung und gleich bleibender Spannung ebenfalls steigen muß. Falk Brunner schrieb: >>> Überspitzt könnte man sagen, daß man für mehr Leistung den größeren Kern >>> braucht, damit man bei den Wicklungen dickere Drähte nehmen kann. > >>Ähmm... Dazu denk ich mir mal meinen Teil und sage nix zu. > > Warum? Weil er Recht hat? Was glaubst du warum suplaleitende Spulen > deutlich größere Leistungen verkraften als normale Kupferspulen? Wenn dem so wäre, könnte man einen Kern nehmen der in einem Trafo für 10VA steckt, die Schenkel verlängern und die Abstände zwischen den Einzelnen Schenkeln vergrößern um mehr Kupfer drauf wickeln zu können und den Eisenquerschnitt beibehalten und man hat einen Trafo für 1000VA. Aber warum hat dann ein Trafo für 10VA einen ca. 1,5cm x 1,5cm = 2,25cm² großen Eisenquerschnitt und ein in Trafo für 200VA einen ca. 6,5cm x 6,5cm = 42,25cm² großen Eisenquerschnitt, also fast das 20 fache? (Andere Trafos mit offenliegendem Kern, den man ausmessen kann habe ich gerade nicht hier rum liegen) Daß die Länge der einzelnen Schenkel des Kernes länger werden müssen, je mehr Kupfer man drum wickeln will, dürfte klar sein, aber ich denke der TE fragte nach dem Eisenquerschnitt und nicht nach der Schenkellänge: Trafnix schrieb: > Warum braucht man dann bei größeren Leistungen > (Strömen) größere Eisenquerschnitte? Frank
@ Frank B. (frank501) >Wir reden nicht über die Spulen sondern die Kerne. Beides gehört beim Trafo zusammen! >Spulen haben Verluste und wenn man supraleitende Spulen verwendet können >die (bei gleicher Größe, Leiterquerschnitt usw.) mehr Leistung ab, weil >die (ohmschen) Verluste sinken, aber versuch das mal mit einem >Trafokern. Der hat keine ohmschen Verluste ;-) >Klar kann man einen Trafo mit einer supraleitenden Wicklung höher >belasten, da die Verluste in der Wicklung sinken, Ahhhh, wir lenken ein. > aber auch nur solange der Kern nicht in die Sättigung gerät, Gerät er nicht. Denn was macht verursacht die Sättigung? Nicht der LASTSTROM sondern der MAGNETIERUNGSSTROM. Und der wieder hängt einzig und allein von der Eingangsspannung und Frequenz ab. > wozu man wieder große Eisenquerschnitte braucht. Nö. Du kannst mit einem Kern, der mit Kupfer 100W bringt mit Supraleiterspulen mal geschätzt 1kW machen. Und die Grenze ist NICHT der Kern, sondern der Spupraleiter, der nämlich nur bis zu einer bestimmten Stromdichte supraleitend ist. Sonst könnte man endlos viel Energie drüberblasen. Will man mehr Energie, muss man die Spulen größer bauen um die Verluste bzw. Stromdichte klein zu halten. >Wir reden immer noch vom Kern und nicht von der Wicklung. Was man, wie bereits gesagt, zusammen betrachten MUSS! >Warum wird denn die Sättigung bei höherer Spannung größer? Weil der >Strom durch die Wicklung und damit der Magnetische "Strom" größer wird, >wodurch der Kern früher in die Sättigung gerät. Das ist aber vollkommen lastunabhängig. >Einen Trafo mit 300% Leistung zu betreiben geht nur solange gut, bis die >Spulen schmelzen. EBEN! Der Kern macht das magnetisch PROBLEMLOS mit! KEINE Sättigung! >Aber was passiert dabei? >Die (sekundäre) Spannung bricht ein. Aber warum? >Die Spannung der Primärwicklung bleibt (ein stabiles Netz vorausgesetzt) >gleich, somit auch die Windungsspannung. Also kann der Spannungseinbruch >daher nicht kommen. Falsch. Die KLEMMENSPANNUNG bleibt gleich. Aber die teilt sich auf an "echte" Spannung an der Primärwicklung + ohmsche Verluste im Draht. Und DIE steigen massiv. Ersatzschaltbild aus R und L in Reihe. >Um eine höhere Leistung zu bekommen, braucht man (bei gleicher Spannung) >mehr Strom. Und der muß (irgend wie) durch den Kern. Eben nicht. Das ist der große Irrtum beim Trafo, der mir zugegebenermassen bis vor wenigen Jahren auch nicht klar war. Bis ich den Artikel Transformatoren und Spulen im Netz gefunden hatte. Der ist GENIAL! >Und genau hier kommt der Kernquerschnitt zum tragen, denn wenn er zu >klein ist gerät er in die Sättigung (der "magnetische Widerstand" >steigt) und die Sekundärspannung bricht zusammen, Grundfalsch. Wenn der Kern in die Sättigung geht, steigt dein Primärstrom DEUTLICH an. Hatte ich oben verlinkt, mit den Minitrafos. In deinem Experiment sinkt nur die Ausgangsspannung der Primärstrom steigt NICHT. Und eine Kernsättigung sieht auch von Stromverlauf DEUTLICH anders aus als eine Überlast. Siehe hier. Beitrag "Re: Stelltrafo-welche Leistung?" Ich hab mal die Bilder mit angehangen, damit sie aim Archiv erhalten bleiben > weil der Kern die >Leistung nicht mehr übertragen kann. Da hätten wir dann die >Sättigungseffekte und die Wiederlegung meiner These wäre wiederlegt. Keine Sekunde. >Es gibt Trafos, da wird absichtlich eine Engstelle im Kern >eingearbeitet, entweder indem eine Ecke des Kerns abgeflacht oder eine >Kerbe in den Kern eingearbeitet wird, um die Spannung einbrechen zu >lassen wenn der Strom steigt. Auch falsch. Streufeldtrafos haben keine Kerbe im Kern sondern einen magnetischen Nebenschluss, auch als Joch bezeichnet. http://de.wikipedia.org/wiki/Streufeldtransformator Sprich, ein dünnes Stück Eisen schließt den magetischen Pfad, ohne vorher durch die Sekundärspule zu laufen. Damit erhöht man absichtlich die Streuinduktivität, also Magnetfeld von der Primärspule, das definitiv NICHT in der Sekundärspule landet. Damit hat man einen induktiven Vorwiderstand in den Trafo eingebaut und er ist kurzschlussfest. Achtung. Der magnetische Kurzschluss liegt mechanisch parallel zur Sekundärwicklung, elektrisch aber in Reihe! Klingt komisch, ist aber so. >Ob Motor oder Trafo ist eigentlich vollkommen egal, da ein >(Drehstrom)Motor nicht viel anders aufgebaut ist (elektrisch und >Magnetisch) als ein Trafo, Mit solchen Aussagen wäre ich SEHR vorsichtig. Nur weil überall Maxwell gilt, ist nicht alles gleich ;-) >Wenn dem so wäre, könnte man einen Kern nehmen der in einem Trafo für >10VA steckt, die Schenkel verlängern und die Abstände zwischen den >Einzelnen Schenkeln vergrößern um mehr Kupfer drauf wickeln zu können >und den Eisenquerschnitt beibehalten und man hat einen Trafo für 1000VA. Kann man auch. Wird dann aber feststellen, dass der Koppelfaktor leidet, man hat dann wieder einen Streufeldtrafo. >Aber warum hat dann ein Trafo für 10VA einen ca. 1,5cm x 1,5cm = 2,25cm² >großen Eisenquerschnitt und ein in Trafo für 200VA einen ca. 6,5cm x >6,5cm = 42,25cm² großen Eisenquerschnitt, also fast das 20 fache? Weil der Zusammenhang zwischen dan Abmessungen und der übertragbaren Leistung von mehreren Parametern nichtlinear abhängt. Dafür gibts Formeln, hab ich aber nicht parat. >mehr Kupfer man drum wickeln will, dürfte klar sein, aber ich denke der >TE fragte nach dem Eisenquerschnitt und nicht nach der Schenkellänge: Schon klar, aber dein Verständnis vom Trafo ist dennoch falsch. Lies den Artikel, vielleicht auch dreimal (kein Witz!). Dann bemerkst du vielleicht deinen Denkfehler und es kommt der AHA-Effekt. MFG Falk P S Man kann auch anders rangehen. Bau mal einen Trafo mit Luftspulen, sowas macht man bei HF, Induktionserhitzern etc. Dort kann der Kern nicht sättigen. Dennoch braucht man für größere Leistungen größere Spulen, eben wegen der ohmschen Verluste. Der Kern sättigt NICHT durch den Laststrom, sondern den Magnetisierungsstrom, und der ist lastunabhängig. Denk mal drüber nach.
Es gilt immer U=N*d Phi/dt = N Aeff Bmax/T Umgeformt für Sinus: U=4,44*f*N*Bmax*Aeff Die Flußdichte hängt nur von der Spannungszeitfläche ab (Querrschitt, Winsugngszahl konstant). Nur der Magnetisierungsstrom bewirkt einen Fluß und damit eine Flußdichte welche durch Sättigung begrenzt wird. Und die ist völlig unabhängig vom Laststrom. >Wenn dem so wäre, könnte man einen Kern nehmen der in einem Trafo für >10VA steckt, die Schenkel verlängern und die Abstände zwischen den >Einzelnen Schenkeln vergrößern um mehr Kupfer drauf wickeln zu können >und den Eisenquerschnitt beibehalten und man hat einen Trafo für 1000VA. Ja könnte man! Doch wo ist der Haken? Bei einem extrem langen Kern mit geringen Querschnitt würde der Magnetiserungstrom würde in Größenordnungen des Laststromes vordringen. Warum? Die Induktivität des Trafos wäre sehr gering. Die Induktivtät ist Allgemein L=N^2*µ0*µr*Aeff/lm. Geringes Aeff/l Verhältniss -> geringe Induktivität -> hoher Magnetiserungstrom. Andere Sichtweise: Im Kern muss eine bestimmte Feldstärke entstehen um zu Sättigen B=µ0*µr*H. Die Feldstärke ist H=N*I/l. Wenn l groß ist muss somit auch I groß sein. Die Erklärung warum ein langer Kern nicht Sinnvoll ist, ist nur diese. Schon klar das damit der Koppelfaktor schlecht wird, doch auch bei idealer Kopplung hätte ein langer, dünner Kern einen viel zu hohen mag. Strom. MFG Fralla
Falk Brunner schrieb: >>Ob Motor oder Trafo ist eigentlich vollkommen egal, da ein >>(Drehstrom)Motor nicht viel anders aufgebaut ist (elektrisch und >>Magnetisch) als ein Trafo, > > Mit solchen Aussagen wäre ich SEHR vorsichtig. Nur weil überall Maxwell > gilt, ist nicht alles gleich ;-) Da hat Frank Recht. Eine Asynchronmaschine kann man sehr gut mit dem Trafo-Ersatzschaltbild beschreiben. Man hat dann einen drehzahlabhängigen Lastwiderstand auf der Sekundärseite. Alles andere ist identisch. Beim Rest stimme ich Dir grösstenteils zu. Zur Verdeutlichung der Tatsache, dass ein Trafo hauptsächlich thermisch leistungsbegrenzt ist, hier noch ein Beispiel: Der (ideale) Durchflusswandler. Ziel des Durchflusswandlers ist es, viel Leistung mit einem möglichst kleinen Trafo übertragen zu können. Der Trick ist ja, dass man einfach mit der Frequenz hochgeht. Dadurch kann man den Trafo mit mehr Spannung beaufschlagen, ohne dass er sättigt. Die Frequenz und die Spannung gehen beide linear in die maximal auftreteende Flussdichte mit ein. Erhöht man die Frequenz um 50% kann man auch die Spannung um 50% erhöhen, denn damit bleibt die Spannungszeitfläche an der Hauptinduktivität und damit die magnetische Flussdichte im Kern gleich. Nun haben wir wieder mehr Spannung bei gleichem Strom (Windungsverhältnis oder Lastwiderstand anpassen) und gleicher thermischer Belastung, d.h. effektiv mehr Ausgangsleistung, obwohl wir den gleichen Kern verwenden. Die Moral von der Geschicht: Trafos sterben thermisch, oder nicht ;) Daniel
Stimm ich voll zu. Auch beim Flußwandler zieht das Argument mit dem langen Kern nicht, aus dem gleichen Gründen wie beim Netztrafo (Eigentlich das Selbe) Noch ein Beispiel: Asynchronmaschine und Frequenzumrichter mit U/f Betrieb: Bis zur Nenndrehzahl wird Freuquenz und Spannung proportional erhöht damit der Fluß konstant bleibt. Erst im Feldschwächbereich (n>n,nenn) bleibt die Spannung konstant während sich f erhöht -> Feldschwächebtrieb. Die dritte Maxwellgleichung
gilt immer und überall. (Möglicherweise im Schwarzen Loch nicht mehr ;)). Somit ist der Fluß (welcher NUR vom mag. Strom verursacht wird) vom Laststrom (bzw Rotorstrom wenn es eine DAM ist) umabhängig. @Frank: Du hast enen Grundlgenden Denkfehler, bzw Verständnisproblem. Ich geb zu ich hatte früher auch mag. Strom und Laststrom vermischt und wie du gedacht, doch deine Beschreibung ist definitiv Falsch. MFG Fralla
Hallo Frank, > Warum wird denn die Sättigung bei höherer Spannung größer? Weil das Induktionsgesetz besagt, daß der magnetische Fluß der Spannung folgt - materialunabhängig! Geringfügige Abstriche kommen durch den elektrischen Widerstand der Wicklungen. > Weil der > Strom durch die Wicklung und damit der Magnetische "Strom" größer wird, > wodurch der Kern früher in die Sättigung gerät. Du verwechselst Ursache und Wirkung. Der erhöhte Magnetisierungsstrom ist die Folge der Sättigung, nicht die Ursache. Sättigung ist grundsätzlich von der Spannung (und natürlich Frequenz, Windungszahl, Geometrie, Kernmaterial) abhängig. Bei großen Lastströmen, hohen Windungszahlen (--> Spannungsspeisung vorausgesetzt) und hohen Frequenzen verringert sie sicih tendenziell. > Um eine höhere Leistung zu bekommen, braucht man (bei gleicher Spannung) > mehr Strom. Und der muß (irgend wie) durch den Kern. > Und genau hier kommt der Kernquerschnitt zum tragen, denn wenn er zu > klein ist gerät er in die Sättigung (der "magnetische Widerstand" > steigt) und die Sekundärspannung bricht zusammen, weil der Kern die > Leistung nicht mehr übertragen kann. Du irrst Dich. Die Leistung fließt (analog wie in einer Zweidrahtleitung) in der Luft. Im magnetischen Kern hingegen herrscht idealtypisch H=0. Damit ist sowohl die Energiedichte w=1/2BH des magnetischen Feldes gleich Null, als auch der Leistungsdichtevektor S=ExH. Gruß, Micahel
Und wer hat jetz recht, Frank oder die anderen? Ich bin jetzt noch mehr verwirrt...
Die Sache ist etwas komplexer. Alle haben etwas Recht. Es geht auch ohne Eisenquerschnitt mit Luftspulen und ausreichender Frequenz.
Nein, Frank hat defintiv nicht recht! Zumidenst ist seine Erklärung eindeutig falsch. Er vermischt Magnetisierungsstrom und Laststrom. Das Beispiel mit dem Langen Kern mit kleinem Querschnitt ist Unsinn, siehe meine Erklärung. Die Sache ist eindeutig. Und auch bei Luftspulen gilt, dass die Flußdicht nur von der Spannungszeitfläche und Querschnitt abhängt. Luftspulen/Übertrager haben eben sehr kleine Induktivität deshalb muss die Frequenz so hoch sein. Ich, Michael, Falk haben recht.
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