Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltungsmysterium; Warum so einen Aufwand?


von Alex W. (a20q90)


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Hi Leute,

ich habe gerade einen Scheinwerfer eines neuen 5er BMWs zerlegt. Der 
Begrenzungsmarker enthält die im Anhang gezeigten Bauteile.

Versorgung 12V; 1,4Watt (wären nun 120mA).

Es sind 6 Superflux-LEDs verbaut.

Wenn ich in das Datenblatt einer Superflux schaue, so schafft die Gelbe 
bei 40mA knapp 2000mcd. Dafür müsste ich jeweils 2 seriell schalten.

Flusspannung ist 3,5V wordurch laut Berechnung einen Vorwiderstand von 
ca. 175 Ohm ergibt. Mir ist auch bewusst, dass das LCM eine 
Spannungsregelung hat, und diesen Verbraucher mit 12Volt versorgt 
(unabhängig ob LiMa > 14Volt liefert = gemessen).

Leistungsabfall an dem R ca 0,3Watt; Also ein R in Gehäuseform 1210 oder 
größer (beim VW-Scheinwerfer ist ein Minimelf-Wioderstand drinn).

So, für was benötigt man hier 3 ICs, nen Kühlkörper, 6 Transistoren und 
so viel Hünerfutter?

Aus Spaß wird das ja nicht verbaut worden sein! Also welcher Grund 
steckt dahinter? Kennt einer hier den wahren Grund?

Grüße
Alex

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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kannst du denn eine Typenbezeichnung auf den ICs erkennen?

Wie wird das Teil denn "angesteuert"? Ist da eventuell eine 
Datenleitung, welche die Sache seperat ansteuert, oder ist es wie bei 
einer herkömmlichen Glühlampe: Spannung da, Lampe an?

von Wilhelm F. (Gast)


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Vielleicht ist das Ding auch gleich Steuergerät in einem, und es ist ein 
CAN-Controller o.ä. mit drauf???

Wenn die LEDs mit PWM getaktet sind, sind die Leistungswerte der 
Vorwiderstände nicht über alles aussagekräftig.

von Sven (Gast)


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Vielleicht weil der Scheinwerfer doch bißchen mehr als die Bastelei 
eines Carmodders ist. Load-Dump, Jump-Start, Störungen, das bekommt man 
nicht mit paar Widerständen weg.

von Martin S. (sirnails)


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> Wenn die LEDs mit PWM getaktet sind, sind die Leistungswerte der
> Vorwiderstände nicht über alles aussagekräftig.

Für mich sieht es auf den Bild so aus, als ob da nur Spannung angelegt 
wird. Wahrscheinlich werden die LEDs multiplext. Das sieht man heute bei 
Autos immer öfters (und es sieht total bescheuert aus).

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
>> Wenn die LEDs mit PWM getaktet sind, sind die Leistungswerte der
>> Vorwiderstände nicht über alles aussagekräftig.
>
> Für mich sieht es auf den Bild so aus, als ob da nur Spannung angelegt
> wird.

Am Gerät wird wohl nur Spannung angelegt, und eine serielle Busleitung 
heraus geführt. Das ist ja heute so der Trend.

> Wahrscheinlich werden die LEDs multiplext. Das sieht man heute bei
> Autos immer öfters (und es sieht total bescheuert aus).

Da haben die Jungs falsche Multiplexfrequenzen gewählt. Denn, wenn das 
ordentlich gemacht wird, sieht man es mit bloßem Auge nicht mehr.

Dazu hatte ich gerade ein elektronisches Dart-Spiel meiner Neffen zur 
Reparatur hier. Es hat 12 Siebensegment-Bausteine, und 20 LEDs. Alles 
gemultiplext. Die Frequenz lag irgendwo bei 400Hz. Ich konnte den Kopf 
drehen, das Ding hin und her bewegen, konnte da keine Multiplexung mehr 
erkennen.

Bei Netzfrequenz sieht eine fest installierte LED direkt am Trafo auch 
noch gut und kontinuierlich aus. Befestigt man sie aber an einem 1 Meter 
langen Draht, und schleudert sie daran im Kreise herum, erhält man ein 
wunderbares Punktmuster. So ist das dann auch bei anderen bewegten 
Gegenständen, z.B. dem Auto.

von pcb (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Wenn ich in das Datenblatt einer Superflux schaue, so schafft die Gelbe
> bei 40mA knapp 2000mcd. Dafür müsste ich jeweils 2 seriell schalten.

Woher weisst du denn, dass es sich bei dennen aus dem Datenblatt 
handelt?
Ich würde sehr gern wissen, welche typen da verbaut wurden.
Kannst du evtl. auch die Bezeichnungen der Ic hier posten?
Danke!

von Peter D. (peda)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Wahrscheinlich werden die LEDs multiplext. Das sieht man heute bei
>> Autos immer öfters (und es sieht total bescheuert aus).
>
> Da haben die Jungs falsche Multiplexfrequenzen gewählt. Denn, wenn das
> ordentlich gemacht wird, sieht man es mit bloßem Auge nicht mehr.

Ich vermute, die wird absichtlich gering gemacht, um die Aufmerksamkeit 
zu erhöhen.
Ein flackerndes Licht wird eher erkannt und auch einem bewegten Objekt 
zugeordnet.


Peter

von Andreas B. (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Ich vermute, die wird absichtlich gering gemacht, um die Aufmerksamkeit
> zu erhöhen.
> Ein flackerndes Licht wird eher erkannt und auch einem bewegten Objekt
> zugeordnet.

Finde ich überhaupt nicht plausibel. Das Flackern sieht man ja nicht, 
wenn man nur in eine Richtung sieht, sondern nur, wenn man den Blick 
schnell bewegt. Und in dem Fall stört das Flackern (also mich auf jeden 
Fall), weil die Blitze bei mehreren solchen Lichtern nicht direkt einer 
Position / einem Objekt zugeordnet werden können im Gegensatz zu einer 
"Leuchtspur".

von Etrick (Gast)


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Moderne Autos haben was von Kirmes:

Runde, rechteckige, linienförmige, gewinkelte Leuchten in weiß, 
hellblau, gelb, orange, rot mit -teils absichtlicher, teils 
versehentlichen- Helligkeitsschwankungen. Oh Graus...

Kommt dann noch ein blauer Balkenaufsatz mit Rundumlichtsimulation via 
LEDs dazu ist Las Vegas perfekt.

Mich nervts und ich finde, das alles sieht scheiße aus. Aber die LED- 
Spielkids sind jetzt wohl in den Entwicklungsabteilungen angekommen.


Gruß

Achim

von Hagen R. (hagen)


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Das ist ein Symptom dafür das den Herstellern echte Inovationen ausgehen 
und nun Marketingexperten dafür verantwortlich sind. Oder eben ein Indiz 
dafür das wir Menschen immer nach Neuem streben und experimentierfreudig 
sind.

Du entscheidest wie du das sehen möchtest, bedenke aber das der 
Standpunkt den du einnimmst auch Einfluß auf deinen Gemütszustand haben 
wird. Je nachdem ist neben deinen Stirnlappen auch der Jammerlappen 
betroffen oder nicht ;)

von Ernestus P. (malzeit) Benutzerseite


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> Aus Spaß wird das ja nicht verbaut worden sein! Also welcher Grund
> steckt dahinter? Kennt einer hier den wahren Grund?
>
> Grüße
> Alex

Ich vermute mal purer Schnick-Schnack. Der 5er ist ja schon ein 
Luxus-Auto. Jetzt stell dir mal zwei von denen stehen nebeneinander von 
einem läuft der Motor und hat helle Lichter und der andere macht den 
Motor aus und hat danach dunkleres Licht.

Da die Funktion Motor nichts direkt mit der Funktion Licht zu tun hat, 
stellt fehlende Entkopplung eine technologische Minderleistung dar. Also 
nicht das maximal machbare und kein Luxus.

VW denkt da wohl eher an den Geldbeutel.

von Alex W. (a20q90)


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also,

der eine IC ohne klecks ist ein "MGAJ 75" in SSOP8.
Die anderen beiden mit Klecks, kann ich nicht erkennen.
Unter den Klecks-ICs ist aber eine Aluplatte angeklebt.

Jedoch kann ich bei Anschluss von 12V das Ding einfach leuchten lassen.
Leuchtet sogar so, als wenns verbaut wäre.

Der Witz:
Im Scheinwerfer ist noch ne Drossel verbaut. Ca 5-10Windungen auf 
Ringkern.

Datenübertragung halte ich für ausgeschlossen. Das eintzige was 
plausibel wäre, wenn eine LED da drinn ausfällt, den Stromverbrauch 
soweit zu reduzieren, das im BC ein Lampenausfall kommt.

Allerdings wäre es günstiger bei jeder Inspaktion das Licht beim 
Einfahren in die Halle anzuschalten und nen Blick drauf zu werfen...

Macht das ganze nur unnötig teuer...

@Ernestus:
Der Fahrer bzw Besitzer sieht von der Elektronik doch garnix!
Zudem liefert das LCM bereits eine stabilisierte Spannung (gemessen, hab 
ja auch so einen)

von Hagen R. (hagen)


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Den höhsten Gewinn erzielt man wenn der Käufer aus rein ideellen Gründen 
kauft, also einem Trend hinterherjagt weil er Modernität verspricht. Ist 
nun Technologie verbaut die scheinbar keinen Nutzen hat dann ist das mit 
Sicherheit ein Indiz das man von Anfang an über den ideellen Mehrwert 
den Gewinn erzielen will. Marketing eben das irrationales Verhalten der 
Klientel ansprechen soll.

von Alex W. (a20q90)


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Hagen Re schrieb:
> Den höhsten Gewinn erzielt man wenn der Käufer aus rein ideellen Gründen
> kauft, also einem Trend hinterherjagt weil er Modernität verspricht. Ist
> nun Technologie verbaut die scheinbar keinen Nutzen hat dann ist das mit
> Sicherheit ein Indiz das man von Anfang an über den ideellen Mehrwert
> den Gewinn erzielen will. Marketing eben das irrationales Verhalten der
> Klientel ansprechen soll.

Nochmal:
Die Elektronik ist für den Besitzer/Fahrer unsichtbar! Selbst ein 
einfaches "ausbauen" ist nur schwer möglich, da das Zeug mit nem art 
Scheibenkleber eingegossen ist.

Also, was soll das dann bringen?

von Ernestus P. (malzeit) Benutzerseite


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Alex W. schrieb:
> @Ernestus:
> Der Fahrer bzw Besitzer sieht von der Elektronik doch garnix!
> Zudem liefert das LCM bereits eine stabilisierte Spannung (gemessen, hab
> ja auch so einen)


Die Bordspannung kann bei Belastung unter 12 V sinken und ob da wirklich 
geregelt wird oder irgendwelche Leitungsverluste bei der Messung noch 
eine Rolle spielten kann ich jetzt nicht sagen. Oder hast du technische 
Informationen, dass die Lichtsteuerung eine geregelte 12-V-Spannung 
ausgibt.

Eventuell ist auch ein elektronischer Helligkeitsabgleich der beiden 
3er-Gruppen der LEDs denkbar. Zum Ausgleich von Bauteiltoleranzen.

von MaWin (Gast)


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> Das ist ein Symptom dafür das den Herstellern echte Inovationen ausgehen

Dabei wäre es so einfach, gerade in Deutschland mit den Autobahnen,
da könnte man alle Autos auf Drive by wire umbauen, die dann auf
der Autobahn per Spürurführungssystem automatisch gelenkt werden,
das ganze mit Elektroantrieb bei dem aber ein Verbrennungsmotor
mit Generator im Auto den Strom liefert, per Rekuperation in eienn
eher kleinen Akku aber im Stadverkehr nicht mehr braucht als auf
der Landstrasse, schon vor 30 Jahren hätte man das bauen können,
aber "Dank" der Industrie ist es selbst jetzt noch in weiter Ferne.

Oder man baut einfach ein Auto für 1 Mio km, auch das ist, siehe
Lastwagen, kein technisches Problem, nur die bescheuerten
"Entscheider" bei den Firmen verweigern mir so ein Auto.

von Ernestus P. (malzeit) Benutzerseite


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@MaWin

Das gibts alles, nur der Preis stimmt nicht.

von Unge Duldig (Gast)


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....schon was von Premium Klasse gehoert.?.
Da ist der Preis fast Nebensache und BMW verdient trotzdem ordentlich.

von Pete (Gast)


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@MaWin

<OT>

Die bescheuerten Entscheider machen genau das, was der Markt verlangt.
Sieh Dir mal an, wie lange Autos in D. gefahren werden. Die Leute kaufen 
alle 2-3 Jahre neue Fahrzeuge. Aus wirtschaftlicher Sicht macht es da 
überhaupt keinen Sinn ein Auto auf 1Mio km auszulegen, es wäre dann 
einfach nur teuerer als die der Konkurrenz und die Menschen, die das 
danken würden, wie Du, gibt es zu wenig.

Nebenher: Ich fahre einen VW mit SDI Maschine mit 400tkm derzeit. Also, 
es gibt schon Autos die lange halten.

</OT>

von Hagen R. (hagen)


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[OT]

@Pete: das hat aber andere Gründe, siehe 
http://de.wikipedia.org/wiki/Obsoleszenz

Es ist marktwirtschaftlich, unter Annahme der heutigen Regeln, eben 
durchaus sinnvoll, die uns zur Verfügung stehenden Rohstoffe so 
auszubeuten das deren Verfügbarkeit nachhaltig reduziert wird. Sprich 
aus Rohstoff mache unverwertbaren Giftmüll. Denn so produzierst du 
marktwirtschaftlich eine Verknappung und erhöhst langfristig, wenn du 
die Resourcen kontrollierst, deinen Profit. Dieses sich ergebende 
Handlungsmuster der am Markt beteiligten Entscheider führt zur 
Notwendigkeit des exponentiellen Wirtschaftswachstum = Gewinne und wird 
zwangsläufig wie jedes Krebsgeschwür in einer Sackgasse enden falls man 
keinen Weg findet das zu kompensieren. Nun der Weg lautet Krieg. Krieg 
ist also nur eine Folge der Umweltbedingungen die wir uns selber 
erschaffen haben, wir Menschen reagieren nur auf unsere Umwelt, leider 
verändern wir sie noch nicht so gezielt das sich Kriege erübrigen.

Die Lebenszeit von Produkten künstlich zu beschänken erhöht den 
Durchsatz an produkten die konsumiert werden müssen. Damit ist diese 
Phänomen sehr hilfreich dabei die Rohstoffe noch schneller zu 
verknappen.

[/OT]

>Nochmal:
>>Die Elektronik ist für den Besitzer/Fahrer unsichtbar! Selbst ein
>>einfaches "ausbauen" ist nur schwer möglich, da das Zeug mit nem art
>>Scheibenkleber eingegossen ist.

>Also, was soll das dann bringen?

Rechnerisch haben die Marketibngleute schon in ihrer Planung 
entschiedenen das es irrelevent ist welche Technologie man benutzt, 
Hauptsache sie entspricht dem gewünschten Trend und Mode. Es geht hier 
um Ökonomie/Marktwirtschaft und nicht um Rationalismus.

Gruß Hagen

von Alex W. (a20q90)


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Darf ich fragen was Eure Posts mit meiner Frage zu tun haben?

von Sven (Gast)


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Also nochmal: Wenn Du 3 LEDs in Reihe hast und ein Vorwiderstand davor, 
hast Du bei 12V einen definierten Strom.

Da die Bordspannung aber alles Mögliche zwischen 9V und 15V sein kann, 
mitunter auch darüber, schwankt der Strom extrem. Das führt dazu, dass 
die LEDs mal locker mit dem doppelten Strom belastet werden können.

Das mag dem Modder egal sein, da er es sowieso nicht versteht. Das ist 
der LED aber nicht egal, gerade weisse LEDs zicken da schnell rum.

Deswegen brauchst Du eine etwas aufwendigere Schaltung, und die kann 
unterschiedlich ausfallen. Im einfachsten Fall eine KSQ, im 
aufwendigeren Fall ein Aufwärtswandler, bei dem dann alle 6 LEDs in 
Reihe geschalten werden. Dann kann man natürlich noch die Helligkeit per 
PWM einstellbar machen usw.

Die Verschaltung der LEDs (wieviel in Reihe, wieviel parallel) 
rauszubekommen, sollte ja nun nicht das Problem sein.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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und ich frage mich, was dieser trööt mit Dessous zu tun hat??

von NopNop (Gast)


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H.joachim Seifert schrieb:
> und ich frage mich, was dieser trööt mit Dessous zu tun hat??

Das zeigt nur wofür Du Dich in letzter Zeit interessiert hast (wie bei 
Amazon u.ä.)

@Topic:
Mittlerweile werden viele Bremsleuchten mit einer PWM betrieben. Wenn 
dann noch die 5-8 Antennen für Radio und DVB-T in der nähe der 
Rückleuchte sitzen können die Entstörmaßnahmen ziemlich große Ausmaße 
annehmen.
(Man möchte ja während dem bremsen kein schlechtes Bild haben ;-) )

Deshalb wird großen Wert auf die Entstörung der Komponente bzw. der 
Vorbeugung potentieller Störungen gelegt.

Ist halt nicht wie im üblichen Heimgebrauch...

von Samuel C. (dragonsam)


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H.joachim Seifert schrieb:
> und ich frage mich, was dieser trööt mit Dessous zu tun hat??

Tja, lustigerweise wird in solcher Werbung oft das angezeigt, wofür du 
dich interessierst ;-)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Nö, ich nicht :-)
Sitze am Familienlaptop.
Werde gleich mal fragen, wer das war.

von Andreas B. (Gast)


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Nun, die 
Sind-die-doof-ich-kanns-auch-mit-einem-Vorwiderstand-bauen-Fraktion hat 
sich hier ja breit ausgelassen, aber wir reden hier über den 
Scheinwerfer (sieht mir nach Tagfahrlicht aus) eines 5er BMW. Der muss 
mehr können als nur irgendwie an 12 V leuchten.

Erstens und vor allem muss der für Straßenfahrzeuge zugelassen werden. 
Da gibt es doch ein paar Sachen zu beachten, im Besonderen muss das 
Licht in jeder Situation einen definierten Helligkeitsbereich einhalten. 
Was mich wirklich mal interessiert ist, ob die dafür die Alterung der 
LEDs kompensieren müssen oder auch so auskommen.

Zweitens noch mal, das ist ein 5er. In der Klasse (auch darunter schon) 
ist es heutzutage eine Mindestanforderung, dass der Fahrer auf eine 
defekte Leuchte hingewiesen wird. Und zwar vom Bordcomputer und nicht 
von den freundlichen Damen und Herren von der Verkehrsstreife. Also wird 
da bestimmt noch eine Funktionskontrolle mit Anbindung an den Bordbus 
integriert sein.

Ein Vorwiderstand allein leistet das alles nicht so wirklich.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andreas B. schrieb:

> Der muss
> mehr können als nur irgendwie an 12 V leuchten.

Ein Auto muß grundsätzlich nur mit Standlicht, Abblend- oder Fernlicht 
leuchten können. Das kann auch mit 50 Jahre alten Bilux-Glühbirnen 
geschehen, wenn ein Auto solche Lampen hat. Bis kürzlich gab es noch 
Serienfahrzeige damit. Kleinere Wagen für nicht so betuchte Bürger.

> Was mich wirklich mal interessiert ist, ob die dafür die Alterung der
> LEDs kompensieren müssen oder auch so auskommen.

Nach 12 Jahren ist die Karre in der Müllpresse. Bei Opto-Bausteinen ist 
gelegentlich schon mal spezifiziert, daß sie nach diesem Zeitraum 
Dauerbetrieb noch die halbe Strahlungsintensität haben. Aber die Karre 
läuft mitnichten 12 Jahre im Dauerbetrieb. Damit erübrigt sich diese 
Frage.

von jjh (Gast)


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Es wird aller unnötiger Schnickschnack eingebaut. Aber eine 
Kontrollanzeige im Cockpit, die anzeigt, ob alle Lampen ordnungsgemäß 
leuchten, gibt es bestenfalls in der Oberklasse obwohl das leicht über 
die Messung des Stromverbrauchs pro Lampe zu realisieren wäre.

von jjh (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nach 12 Jahren ist die Karre in der Müllpresse. Bei Opto-Bausteinen ist
> gelegentlich schon mal spezifiziert, daß sie nach diesem Zeitraum
> Dauerbetrieb noch die halbe Strahlungsintensität haben. Aber die Karre
> läuft mitnichten 12 Jahre im Dauerbetrieb. Damit erübrigt sich diese
> Frage.

12 Jahre Lebensdauer für helle LEDs halte ich für ein Gerücht, auch wenn 
nicht im Dauerbetrieb.

Bei den Energiesparlampen für den Hausgebrauch hat man auch eine sehr 
viel längere Lebensdauer als bei Glühlampen versprochen und bisher nur 
selten halten können.

von Sven P. (Gast)


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Ist das jetzt irgendwie önonomisch, wenn die Vertragswerkstatt wegen 
eines gebrochenen Zahnrades der Leuchtweitenregulierung, welches 
vielleicht 50 Cent kosten würde, gleich den ganzen Scheinwerfer 
wegwerfen muss (~200 Euro), weil der rundum versiegelt und verklebt ist?

Mehr bitte!

Vor 20 Jahren hätte sich ein klar denkender Inschenör dafür in Grund und 
Boden geschämt, sowas zu konstruieren.

von MaWin (Gast)


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> im Besonderen muss das Licht in jeder Situation einen
> definierten Helligkeitsbereich einhalten.

Genau, und zwar ungefähr so wie eine 12V Lampe am
8-15V Bordnetz.

Damit erklärest du den Aufwand also nicht.


Ich weiß aber aus der Zeit als es noch Glühlampen gab,
daß die Autohersteller eine Konstruktion, bei der eine
ganze Rückleuchte, mit Bremslicht, Blinker, Fahrlicht
und Rückfahrscheinwerfer und Nebelleuchte auf einer
Platine saß, mit 3 Leitungen (+12V, Masse, Steuerleitung)
angeschlossen wurde, und die Lampen per MOSFET geschaltet
wurden, mit Lampenkontrolle und Rückmeldung, sich daran
störten, daß auf der Platine überhaupt Bauteile waren,
man hätte höchstens etwas akzeptiert, bei der 1 Chip
im inneren der Glühlampoe eingeschmolzen war.


Daher haben Autos eines deutschen Edelherstellers bis
heute keine Glühlampendefektrückmeldung, wie es meine
ausländische Karre schon seit 25 Jahren hat.

von Reinhard B. (brainstorm)


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MaWin schrieb:
>> im Besonderen muss das Licht in jeder Situation einen
>> definierten Helligkeitsbereich einhalten.
>
> Genau, und zwar ungefähr so wie eine 12V Lampe am
> 8-15V Bordnetz.

Ich wage jetzt mal zu behaupten/vermuten, dass der U-Licht-Zusammenhang 
bei LEDs "steiler" ist, als bei Glühlampen. Wenn dann noch die Alterung 
der LEDs mitspielt erscheint mir da eine Regelung angebracht. Nicht nur, 
um irgendwelche  Vorschriften einzuhalten, sondern auch aus optischen 
Gründen (in einem Fahrzeug dieser Klasse).

von MaWin (Gast)


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> Ich wage jetzt mal zu behaupten/vermuten, dass der
> U-Licht-Zusammenhang bei LEDs "steiler" ist, als bei Glühlampen.

Warum vermuten ?

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Helldiagram.jpg&filetimestamp=20071101185324

(8% Spannungssteigerung, +20% Licht)

Bei LEDs hängt die Lichtmenge vom Strom ab, und damit vom Vorwiderstand.
Es gibt verschiedene Schaltungsweisen

1 LED (mit 3.6V) + Vorwiderstand (an 12V)
2 LED (mit 7.2V) + Vorwiderstand (an 12V)
3 LED (mit 10.8V) + Vorwiderstand (an 12V)

So lange man keine 3 LED in Reihe einbaut sondern nur 1 oder 2, ist es 
bei LEDs also auch mit simplem Vorwiderstand besser als bei Glühlampen.

von Jojo S. (Gast)


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Ich sehe ihr fahrt alle keinen 5er. Die Lampen machen ja mehr 
Schnickschnack. Das Blinken beim Ver/Entriegeln und dann gehen die 
Lampen nicht einfach an/aus sondern dimmen butterweich rauf/runter. Bei 
einer Vollbremsung gehen die Warnblinker an, sowas wird möglicherweise 
auch über einen Bus aktiviert. Bei einem zentralen Steuergerät fällt 
schnell alles auf einmal aus, da macht die dezentrale Steuerung für 
einige Komponenten schon Sinn. Aber so ausgeklügelt die Lampen 
vielleicht sind, die Boardcomputer Bedienung ist immer noch bescheiden.
Wenn der Scheinwerfer noch i. O. ist dann hänge ihn doch an ein 
Labornetzteil und gucke was er macht?

von Reinhard B. (brainstorm)


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@MaWin:

War natürlich Blödsinn von mir - bin nur vom U-I-Zusammenhang von LEDs 
ausgegangen und hab nicht berücksichtigt, dass man diese natürlich an 
irgendeiner Form von KSQ betreibt (und sei es nur ein simpler 
Vorwiderstand).

von Wilhelm F. (Gast)


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Und dann kommt ja auch noch dazu, daß das menschliche Auge Licht bzw. 
Helligkeitsunterschiede im log(x) wahr nimmt, wobei x die Lichtstärke 
ist. Da fallen Unterschiede dann noch weniger auf.

von MaWin (Gast)


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> Wenn der Scheinwerfer noch i. O. ist dann hänge ihn
> doch an ein Labornetzteil und gucke was er macht?

Wahrscheinlich gar nichts.

Er gleicht erst seine ID-Nummer über den CAN-Bus mit
der Motorsteuerung und den bestellten Zubehörteilen
ab, und stellt fest, daß er nicht zu deinem Auto
gehört.

Die BMW-Werkstatt kann dann mit einem proprietären
Protokoll an einem von BMW zertifizierten Programmiergerät
die Nummer eintragen, diese Dienstleistung
kostet nur 50 EUR und damit mehr als die Lampe in der
Produktion kostet.


Oder hast du noch nie was von Marketingleuten gehört,
dem Geschwür der deutschen Industirie ?

von Alex W. (a20q90)


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Also, ich habs mal angeklemmt.

Ich kann die LEDs mit meinem Netzteil dimmen. Ab ca 8Volt erreicht die 
LED ihre volle Helligkeit. Durch mehr Spannung wirds also nicht heller.

Eine Konstantstromschaltung mittels LM317 kennt ja bereits jeder. Die 
Bauteilmenge ist auch bekannt. Warum also den Aufwand?

Zudem:
Über das Kabel läuft kein Datenstrom! Hab ich bereits gemessen. Nochwas:
Vom LCM kommt bereits eine geregelte Spannung! Max 12V! Also nix mit 
x-17V

von wolle (Gast)


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>Aber eine Kontrollanzeige im Cockpit, die anzeigt, ob alle Lampen
>ordnungsgemäß leuchten, gibt es bestenfalls in der Oberklasse obwohl das
>leicht über die Messung des Stromverbrauchs pro Lampe zu realisieren wäre.

Oh, toll.
Ich wusste gar nicht, dass mein Trabbi damals schon zur Oberklasse 
gehörte
MfG

von Sni T. (sniti)


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Sven P. schrieb:
> Ist das jetzt irgendwie önonomisch, wenn die Vertragswerkstatt wegen
> eines gebrochenen Zahnrades der Leuchtweitenregulierung, welches
> vielleicht 50 Cent kosten würde, gleich den ganzen Scheinwerfer
> wegwerfen muss (~200 Euro), weil der rundum versiegelt und verklebt ist?
Wo siehst du da bitte einen Stellmotor? Es ist wohl die die oben 
gezeigte Einheit fest verklebt, die sollte ja nicht so wahnsinnig 
anfällig sein.

> Vor 20 Jahren hätte sich ein klar denkender Inschenör dafür in Grund und
> Boden geschämt, sowas zu konstruieren.
Ja, früher war alles besser - und wenn sie sich fragen würden, wäre 
sowieso noch mal alles besser..


Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ein Auto muß grundsätzlich nur mit Standlicht, Abblend- oder Fernlicht
> leuchten können. Das kann auch mit 50 Jahre alten Bilux-Glühbirnen
> geschehen, wenn ein Auto solche Lampen hat. Bis kürzlich gab es noch
> Serienfahrzeige damit. Kleinere Wagen für nicht so betuchte Bürger.
Neuerdings eben auch Tagfahrlicht.

von ich (Gast)


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Nur damit ich jetzt nicht platze :

Eine Lampenausfallkontrolle geht bei LEDs schonmal nicht über eine 
Strommessung.
Je nachdem wie die Dinger durchlegieren kann immer noch was fliessen 
ohne das sichtbares Licht emittiert wird.

Sorry.

von faustian (Gast)


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"Dazu hatte ich gerade ein elektronisches Dart-Spiel meiner Neffen zur
Reparatur hier. Es hat 12 Siebensegment-Bausteine, und 20 LEDs. Alles
gemultiplext. Die Frequenz lag irgendwo bei 400Hz. Ich konnte den Kopf
drehen, das Ding hin und her bewegen, konnte da keine Multiplexung mehr
erkennen."

Wahrscheinlich hast Du dabei die ganze Zeit bewusst auf die Anzeige 
geschaut. Menschlichen Augen sind am Rand des Sichtfeldes schneller.

von heinzhorst (Gast)


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Irgendwie driftet der Thread gerade massiv ab in Richtung Sinn und 
Unsinn moderner Fahrzeugelektronik. Daher mal zurüch zu deinem Problem: 
Leg doch mal Versirgungsspannung an und mess mit nem Oszi an den LEDs. 
Und dann sag uns, ob da irgedwas PWM-mäßiges kommt. Ansonsten kann man 
hier nur noch weitere 20 sinnlose Posts spekulieren.

von Rolf Magnus (Gast)


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Unge Duldig schrieb:
> ....schon was von Premium Klasse gehoert.?.
> Da ist der Preis fast Nebensache und BMW verdient trotzdem ordentlich.

Das ist ziemlicher Unsinn. Die Automobilzuliefer-Industrie, die solche 
Sachen herstellt (Autobauer machen das schon lang nicht mehr selber), 
steht unter enormem Preisdruck. Da wird um jeden Cent gefeilscht, und 
das gilt auch für den Premium-Bereich.

Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Was mich wirklich mal interessiert ist, ob die dafür die Alterung der
>> LEDs kompensieren müssen oder auch so auskommen.
>
> Nach 12 Jahren ist die Karre in der Müllpresse. Bei Opto-Bausteinen ist
> gelegentlich schon mal spezifiziert, daß sie nach diesem Zeitraum
> Dauerbetrieb noch die halbe Strahlungsintensität haben. Aber die Karre
> läuft mitnichten 12 Jahre im Dauerbetrieb. Damit erübrigt sich diese
> Frage.

Auch klassische Scheinwerfer lassen mit der Zeit nach. Die Spiegel 
werden matt und müssen irgendwann getauscht werden, wenn dem TÜV da zu 
wenig Licht rauskommt.

jjh schrieb:
> Es wird aller unnötiger Schnickschnack eingebaut. Aber eine
> Kontrollanzeige im Cockpit, die anzeigt, ob alle Lampen ordnungsgemäß
> leuchten, gibt es bestenfalls in der Oberklasse obwohl das leicht über
> die Messung des Stromverbrauchs pro Lampe zu realisieren wäre.

Wußte gar nicht, daß mein Golf zur Oberklasse gehört. ;-)

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Alex W. schrieb:
> also,
>
> der eine IC ohne klecks ist ein "MGAJ 75" in SSOP8.
> Die anderen beiden mit Klecks, kann ich nicht erkennen.
> Unter den Klecks-ICs ist aber eine Aluplatte angeklebt.

Das dürfte für die Kühlung des Reglers sein. Ich kenne den genauen 
Anbauort nicht, nehme aber an, dass es dort ganz hübsch warm werden 
kann.

> Der Witz:
> Im Scheinwerfer ist noch ne Drossel verbaut. Ca 5-10Windungen auf
> Ringkern.

Wieso Witz? Ich würde mal auf Schaltregler tippen, reduziert die 
Verluste. Sonst hätte das Aluminium von oben vermutlich noch größer 
ausfallen müssen.


Bemerkung von jemandem, der mit Kfz-Elektronik sein Geld verdient: Über 
den Rest des Threads erspare ich mir jeglichen Kommentar. Hier gibt es 
so viele feste Überzeugungen, dass ich mit Fakten lieber nicht verwirren 
will.

von Sven H. (dsb_sven)


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Alex W. schrieb:
> Eine Konstantstromschaltung mittels LM317 kennt ja bereits jeder. Die
> Bauteilmenge ist auch bekannt. Warum also den Aufwand?

Nicht auszuschließen ist, dass die ICs und das Hühnerfutter zu einer Art 
Schaltnetzteil gehören. Wir Produzieren eine ähnliche Schaltung 
(deutlich kleiner für nen Türgriff) und auf der ist ein 
Step-Down-Wandler.

Das hat, gegenüber dem Vorwiderstand und der Stromquelle den 
riesengroßen Vorteil, dass die Verlustleistung weitestgehend minimiert 
wird.

Rechenbeispiel:

2 LEDs mit je 3V in Reihe mit einem Vorwiderstand an 12V --> Hälfte der 
Leistung wir am Vorwiderstand verbraten.

Die Schaltung hat somit einen Wirkungsgrad von nur 50%. 
Step-Down-Wandler haben einen deutlich besseren Wirkungsgrad (95% sind 
nicht selten).

Das alles hat wiederum mehrere Vorteile für den Hersteller:
- Dünnere Kabel (für 20mA LED Strom werden nur gut 10mA durch die 
Zuleitung benötigt)
- Konstanter Strom durch die LED bei (nahezu) beliebiger 
Bordnetzspannung
- Möglichkeit die Beleuchtung zu dimmen (über die Ansteuerung der 
Wandler selber)
- Überwachung der einzelnen LEDs durch ein intelligentes Steuergerät

von Alex W. (a20q90)


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Hi Sven und Max,

danke Euch beiden für ne vernünftige Aussage!

Ich hab an meinem BMW sogar LED-Kennzeichenbeleuchtung. In dem Gehäuse 
sind zwei LEDs drinn, mit nem JFET und ein oder zwei Widerstände. Das 
Ding funktioniert 1A (solange kein Wasser reinkommt).

Dieses Prinzip könnte man ja für diese gelben LEDs verwenden, aber 
stattdessen wurde so einen imensen Aufwand getrieben. Ich selber 
entwickle für den Automobilbereich LED-Schaltungen. Daher dieses große 
Fragezichen!
Und unsere LEDs gehen genausowenig kaput, sind aber einfacher 
beschaltet.

Komischerweise ist diese Begrenzungs-LED nichtmal in der Überwachung 
drinn. Steck ich die aus, kommt kein Fehler. Also mit 
Leuchtmittelüberwachung kann sowas nichts zu tun haben (von wegen CAN 
haha).

Aber nochmals zur Türgriffplatine: Ist ein Step-Down nicht oversized?
Wäre toll wenn Du mir die Gründe nennen könntest, warum man einen 
Wandler einbaut. Der Wirkungsgrad ist ja eigendlich egal. Muss ja nur 
leuchten... ;-)

von U.R. Schmitt (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Wäre toll wenn Du mir die Gründe nennen könntest, warum man einen
> Wandler einbaut. Der Wirkungsgrad ist ja eigendlich egal. Muss ja nur
> leuchten... ;-)

Der ist alles andere als egal
1. Im Auto sind inzwischen soviel elektrische und elektronische 
Komponenten, daß man auf jeden Fall auf die Stromaufnahme schaut. Zumal 
einige davon auch bei Motor aus zumindest zeitweise bestromt werden.
2. Mehr Abwärme bedeutet mehr Kühlkörper und das bedeutet teure 
mechanische Komponenten, die dann auch wieder anfälliger auf mech. und 
thermische Wechselbelastung sind als die reine Elektronik. Ausserdem 
wäre das in der Produktion entsprechender Stückzahlen wahrscheinlich 
teurer, als ein etwas aufwendigerer Schaltregler.
3. Dinge wie langsames Ein und Ausschalten (fading) hat man mit dabei.

@MaWin: Ich habe vor über 20 Jahren mal ein kompaktes deutsches Auto 
gefahren, da war eine Überwachung aller relevanten Leuchten drin.
Ich fahre jetzt ein japanisches Auto, da muss man Anhalten um die 
Instrumentenbeleuchtung zu verstellen, nur weil der superschlaue 
Fernostingenieur einen Poti gespart hat!
Lerne: Scheiße können alle bauen...

von Klaus (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Aber nochmals zur Türgriffplatine: Ist ein Step-Down nicht oversized?
> Wäre toll wenn Du mir die Gründe nennen könntest, warum man einen
> Wandler einbaut. Der Wirkungsgrad ist ja eigendlich egal. Muss ja nur
> leuchten... ;-)

Wenn ich mal die Bedingungen lax definiere: muß von 8V bis 16V voll 
funktionsfähig sein und jemand käme mir mit etwas anderem als einem 
geschalteten Regler, würde ich ihm sagen: laß dir dein Lehrgeld 
zurückgeben.

So ein Reglerbaustein kostet Cents, die Drossel auch, bestücken macht 
der Automat.

MfG Klaus

von Sven (Gast)


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U.R. Schmitt schrieb:
> Mehr Abwärme bedeutet mehr Kühlkörper

Ihr verkauft das falsch: Das ist dann die eingebaute Türgriff-Heizung.

von Klaus (Gast)


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Sven schrieb:
> Ihr verkauft das falsch: Das ist dann die eingebaute Türgriff-Heizung.

Das könnte man durchgehen lassen ;-)

MfG Klaus

von Sven H. (dsb_sven)


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Klaus schrieb:
> Wenn ich mal die Bedingungen lax definiere: muß von 8V bis 16V voll
> funktionsfähig sein und jemand käme mir mit etwas anderem als einem
> geschalteten Regler, würde ich ihm sagen: laß dir dein Lehrgeld
> zurückgeben.

Das ist genau der Grund.

von U.R. Schmitt (Gast)


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Sven schrieb:
> Ihr verkauft das falsch: Das ist dann die eingebaute Türgriff-Heizung.

Nett :-))

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Klaus schrieb:
> Sven schrieb:
>> Ihr verkauft das falsch: Das ist dann die eingebaute Türgriff-Heizung.
>
> Das könnte man durchgehen lassen ;-)

Ja, aber nicht bei ausgeschaltetem Motor. Da macht es dann einen 
gewaltigen Unterschied, ob Deine Schaltung nun 300 µA oder 1 mA 
dauerhaft zieht.

Bei eingeschaltetem Motor ist es eher egal (so lange es kein Problem mit 
Kabelquerschnitten oder Verlustleistung gibt), weil die Lichtmaschine so 
viel Leistung bringt, dass ein paar mA hin oder her egal sind. In diesem 
Betriebszustand dürfte die Türgriff-Funktionalität allerdings nicht so 
gefragt sein.

Schaltregler im sub-mA-Bereich sind aber auch eher nichttrivial, klingt 
nach einer netten Sache.

von Hermocrates (Gast)


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Das laeuft so ab: die fuer die Beleuchtung zustaendige 
Entwicklungsabteilung kriegt den Auftrag, die Beleuchtung fuer den neuen 
5er zu designen. Allerdings kann der Abteilungsleiter jetzt nicht nach 2 
Wochen ankommen und sagen dass schon alles fertig ist. Das wuerde 
naemlich dazu fuehren, dass das Budget und das Personal dieser Abteilung 
zusammengestrichen wuerde.

Also wird ein künstlicher Aufwand getrieben, der eigentlich gar nicht 
notwendig wäre, um das eigene Dasein zu rechtfertigen. Das fuehrt dann 
zu:

http://en.wikipedia.org/wiki/Overengineering

Das Gegenteil dazu waere:

http://en.wikipedia.org/wiki/KISS_principle

von Sni T. (sniti)


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Hermocrates schrieb:
> http://en.wikipedia.org/wiki/Overengineering
>
> Das Gegenteil dazu waere:
>
> http://en.wikipedia.org/wiki/KISS_principle

Du kennst weder Funktion noch Anforderungen. Aber sicher hättest du das 
besser gemacht..

von Marek N. (Gast)


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Nabend,

wie schauts eigentlich mit einem Transienten-Schutz aus?
Auf dem KFZ-Boardnetz können sich üble Spikes tummeln, die ne normale 
LED mit Widerstand zumindest in der Lebensdauer beeinträchtigen könnten.

Beste Grüße, Marek

von Ernestus P. (malzeit) Benutzerseite


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Marek N. schrieb:
> wie schauts eigentlich mit einem Transienten-Schutz aus?

Das macht so oder so eine Z-Diode und der gleichen.

von oh (Gast)


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> Die Automobilzuliefer-Industrie, die solche
> Sachen herstellt (Autobauer machen das schon lang nicht mehr selber),
> steht unter enormem Preisdruck. Da wird um jeden Cent gefeilscht, und
> das gilt auch für den Premium-Bereich.

In Anbetracht der Tatsache, dass Autos die einzigen technischen Geräte 
sind, die trotz nur geringer technischer Innovationen ständig teurer 
werden, ist das wenig glaubwürdig.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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oh schrieb:
> Da wird um jeden Cent gefeilscht, und
>> das gilt auch für den Premium-Bereich.
>
> In Anbetracht der Tatsache, dass Autos die einzigen technischen Geräte
> sind, die trotz nur geringer technischer Innovationen ständig teurer
> werden, ist das wenig glaubwürdig.

Doch, es wird gefeilscht. Denn wenn der Hersteller weniger ausgibt und 
gleichzeitig mehr verlangt, ist der Gewinn höher. Das ist besser, als 
die Kostenersparnis an den Kunden weiter zu geben.

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