Das hätte böse enden können... Zum Glück passierte es in der Pampa, allerdings Nachts um 1 und 15 km vom Heimathafen. Laufen ist schweißtreibender, als radeln. Das Teil hatte 36.000 km drauf. Was ich einigermaßen merkwürdig finde, ist der große alte Riß an der Innenseite. Ich würde bei einem Tretkurbelarm eigentlich eher damit rechnen, daß ein Riß von der Außenseite her beginnt und auch von dort der Totalschaden ausgeht.
Meine Fresse. Sowas habe ich noch nicht gesehen. Offensichtlich schaffen es die Hersteller auch hier, die Betriebsdauer zu optimieren. Der Kurbelquerschnitt scheint etwas arg spillerig, das ist ja wohl keine hochfeste Rennradkurbel, sondern eine Gebrauchsradkurbel, also nicht aus der teuersten Alu-Legierung gefertigt. Seitdem Fahrräder nicht mehr nach italienischen oder französischen Vorbildern gefertigt werden, sondern nach amerikanischen, sehe ich da aber sowieso einen ganz massiven Werteverfall, von der verlorengegangenen Ästhetik ganz zu schweigen (Stichwort: Unfall in Ofenrohrfabrik).
Das ist mir auch mal passiert - könnt ja mal raten worauf ich gelandet bin...*AUUUU WEHHH* sag ich da nur!
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Der Kurbelquerschnitt scheint etwas arg spillerig, das > ist ja wohl keine hochfeste Rennradkurbel, sondern eine > Gebrauchsradkurbel, also nicht aus der teuersten Alu-Legierung > gefertigt. Ja, das ist ein ganz "normales" Fahrrad, ohne irgendwelchen Hightech-Schnickschnack. Wenn man einen 100 kg-Mann auf so ein Teil losläßt, dann knallts womöglich schon während der Garantiezeit ab... LuXXuS 909 schrieb: > Das ist mir auch mal passiert - könnt ja mal raten worauf ich gelandet > bin...*AUUUU WEHHH* sag ich da nur! Zum Glück ist es im Gelände beim Aufstieg auf einen Damm passiert. Es gab einen hellen Knacks und das Ding war ab. Ich dachte erst, die Kette sei gerissen, aber das typisch razende Geräusch blieb aus. Ich bin nur etwas zur Seite gekippt.
Sieht es nicht so aus, als wäre das auf der auf Zug belasteten Seite sauber an den Korngrenzen gerissen? Wie nennt man das Gefüge in der Mitte, das offensichtlich feinkörniger ist (grau)? Wo ist also der Herstellungsfehler? Zu schnell abgekühlt? Noch schlechter ist es, wenn das im Straßenverkehr mit dem Lenker passiert. Glücklicherweise ist kein Unfall draus geworden.
Uhu Uhuhu schrieb: > Das Teil hatte 36.000 km drauf. Ist das für ein Fahrrad viel oder wenig? > Ich würde bei einem > Tretkurbelarm eigentlich eher damit rechnen, daß ein Riß von der > Außenseite her beginnt und auch von dort der Totalschaden ausgeht. Ist es ein Markenrad, oder was vom Discounter oder aus dem Baumarkt? Sicher war das Material an dieser Stelle nicht ordentlich geschmiedet. Und da treten ja durchaus sehr hohe Kräfte auf, vielleicht nicht ganz so extrem wie an Antriebswellen beim Auto. Als Jugendlicher hatte ich an einem Fahrrad auch mal so einen Bruch. Der Vater hatte es dann elektrisch geschweißt, und das hielt sogar noch eine Weile, bis eine neue Tretkurbel gekauft war. Auch hatte ich mal einen Tretlagerbruch. Im Gebirge wurde das Fahrrad aber auch sehr übergebührlich stark beansprucht. Bei meinem letzten Fahrrad knickte in einer engen Kurve, an der Abfahrt einer Fußgänger-/Radfahrerbrücke, einfach das Vorderrad ein, und ich machte eine Rolle vorwärts auf die Straße. Wenn du es ganz genau wissen möchtest, müßtest du dir mal ein Werkstofflabor suchen. Ansonsten einfach neue Tretkurbel kaufen.
Adam Adam schrieb: > Noch schlechter ist es, wenn das im Straßenverkehr mit dem Lenker > passiert. Ja, oder irgendein Spinner den Schnellspanner aufgemacht hat...
Adam Adam schrieb: > Wie nennt man das Gefüge in der > Mitte, das offensichtlich feinkörniger ist (grau)? Das feinkörnige ist der Bereich, der bis zum Schluß gehalten hat. Die alten Rißflächen sind deutlich korrodiert, deswegen die dunkle Farbe. Womöglich geht der Mist auf einen Schmiedefehler zurück. Beim Vorgängerradel hatte ich nach 8 Monaten die Tretkurbelwelle abgedreht - die hatte ebenfalls einen Schmiedefehler. Das war eigentlich ein recht ulkiges Erlebnis: Ich stieg auf, fuhr an und wunderte mich, wie gut ich wieder drauf bin, daß das jetzt so butterweich geht. Hinterher stand die Tretkurbel so komisch ab... Wilhelm Ferkes schrieb: >> Das Teil hatte 36.000 km drauf. > > Ist das für ein Fahrrad viel oder wenig? Beim Vorgänger waren nach 40.000 km hinten die Gabelstützen am Sattelrohr ausgerissen. Das war allerdings auch eine Fehlkonstruktion, denn die Stützen waren seitlich angelötet. Ein alter Freund - Karosseriebauer - hat mir dieses papierdünne Stahlblechzeug unter Schutzgas wieder zusammengeschweißt - Der Fahrradhändler hat gestaunt. Das jetzige Rad - ebenfalls mit Stahlrahmen - ist in der Beziehung besser konstruiert und ich hoffe, daß es noch einige 10.000 km hält. Die Schutzbleche fingen - wie üblich - schon nach 10.000 km an zu klappern und zu reißen. Ich habe dann die Rißstellen an den alten Schraublöchern mit Epoxy-Kleber und Glasfasergewebe (nietenartig von beiden Seiten) verstärkt und hinten weitere Schutzblechstützen flächig angeklebt, statt nur Löcher zu bohren und irgend eine kleine Schraube durchzudrehen. Seither hält das bombig. > Ist es ein Markenrad, oder was vom Discounter oder aus dem Baumarkt? Es ist ein Markenrad, vom Fahrradhändler extra nach meinen Bedürfnissen zusammengestellt. > Sicher war das Material an dieser Stelle nicht ordentlich geschmiedet. > Und da treten ja durchaus sehr hohe Kräfte auf, vielleicht nicht ganz so > extrem wie an Antriebswellen beim Auto. Das ist übrigens ein Irrtum. Der Fahrradhändler meinte, die Kräfte im Tretkurbellager seinen viel höher, als die auf eine PKW-Kurbelwelle. > Ansonsten einfach neue Tretkurbel kaufen. Das mach ich nicht selbst - solche Alu-Teile hat man schneller vermurkst, als man glaubt und ich hab keine Lust gleich wieder einen 15 km Fußmarsch mit kaputtem Fahrrad zu absolvieren. LuXXuS 909 schrieb: > Ja, oder irgendein Spinner den Schnellspanner aufgemacht hat... Aus diesem kühlen Grunde gibts sowas an meinem Rad nicht... Ich nehm lieber ordentliches Werkzeug mit.
Uhu Uhuhu schrieb: > Laufen ist > schweißtreibender, als radeln. Hakenpedale benutzen, dann kannst du auch mit einem Kurbelarm noch nach Hause fahren. ;-) Herzliches Beileid ...
Uhu Uhuhu schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: >> Hakenpedale benutzen > > Das ist nix im Gelände... Bist du schon mal damit gefahren? Gerade die mögliche gleichmäßigere Drehmomentenverteilung auch im Bereich der Totpunkte würde ich im Gelände nicht missen wollen.
> Das hätte böse enden können...
Zu viel Anabolika ?
Alu-Legierungen sind nicht immer ideal, Stahl ist zäher ?!
Ich ( 65 kg) hatte mal eine Kombizange einer bekannten deutschen Fa. und
wollte damit ( mangels Schraubenschlüssel ) eine
Fahrrad-Hinterradachs-Mutter lösen =>
Die Zange brach auseinander ...
Die Belastungsdiagramme solcher Teile stehen meistens vollkommen anders aus, als man es erwarten würde. Wäre da ein älterer Bruch gewesen, hättest du das aber eigentlich vorher schon hören müssen. So etwas macht sich in der Regel durch ein deutlich vernehmbares Knackgeräusch bemerkbar, obschon ich zugeben muss, auch schon mal erfolglos ein halbes Jahr nach dem Riss gesucht zu haben, bis dann spontan die Sattelschraube abriss. Angesichts der Mengen Fahrrädern, die für Bau- und Discountmärkte hergestellt werden, ist es nicht weiter verwunderlich, wenn solche Produkte dann auch an Stellen auftauchen, an denen man sie nicht erwartet. Die Teile werden von Einkäufern gekauft, nicht von Techniker. Schön ist sowas nicht, die Möglichkeiten es zu vermeiden sind beschränkt. Das kommt selbst bei deutscher Markenware vor. @ Rufus, Es gib durchaus filigranere Tretkurbeln, die nicht weniger fest sind. Die gepresste Alu-Ware ist meistens nur preiswerter.
Jörg Wunsch schrieb: > Bist du schon mal damit gefahren? Ja - ich fand das nicht angenhm. Ich habe bei den Dingern Angst, im Zweifelsfall nicht schnell genug vom Pedal loszukommen, besonders wenn man man es mit einer Nicht-Straße zu tun hat. Zudem erschweren sie das Anfahren.
Tex Avery schrieb: > So etwas macht sich in der Regel durch ein deutlich > vernehmbares Knackgeräusch bemerkbar, obschon ich zugeben muss, auch > schon mal erfolglos ein halbes Jahr nach dem Riss gesucht zu haben, bis > dann spontan die Sattelschraube abriss. Ich habe nichts gehört. Wundert mich eigentlich auch nicht, denn wenn sich an der Stelle was bewegt - das ist ja die Voraussetzung für Geräuschentwicklung - dann knallt das Ding auch gleich ab.
Jörg Wunsch schrieb: >>> Hakenpedale benutzen > >> > >> Das ist nix im Gelände... > > > > Bist du schon mal damit gefahren? ich finde sie im Gelände auch gefährlich. Fürs Gelände gibt es Klick-pedale. Damit funktioniert es einfach und sicher. Die Hakenlösung hatte ich auch mal, war nicht wirklich komfortabel, hat man den "Käfig so locker gehabt, daß man leicht rauskam war das Ding so wabbelig, daß eine vernünftige Nutzung nicht möglich war, zog man es fest kam man nicht mehr heraus. Mit Klickpedalen sieht es anders aus, vernünftige Befestigung und dennoch leichter, sicherer Abstieg möglich
Uhu Uhuhu schrieb: >> Sicher war das Material an dieser Stelle nicht ordentlich geschmiedet. >> Und da treten ja durchaus sehr hohe Kräfte auf, vielleicht nicht ganz so >> extrem wie an Antriebswellen beim Auto. > > Das ist übrigens ein Irrtum. Der Fahrradhändler meinte, die Kräfte im > Tretkurbellager seinen viel höher, als die auf eine PKW-Kurbelwelle. Bei der Kurbelwelle hast du Recht. Ich meinte eher die Wellen an den Rädern, wo die höchsten Kräfte auftreten. Wenn ich mal kurz überschlagsmäßig rechne, bei 100kg und 20cm Kurbellänge, da komme ich an der Bruchstelle auf ein Biegemoment von 200Nm. Das ist etwa auch das Motordrehmoment eines Mittelklassewagens. Vor über 40 Jahren hatten Autos noch oft Kurbelwellenbrüche. Das gibt es heute so gut wie nicht mehr. Aus einem Wissenschaftsbuch der 1960-er Jahre hatte ich einen Artikel, daß man bei Opel gerade eine Hochdruck-Schmiedepresse anschaffte, um diese Dinge zu eliminieren. > solche Alu-Teile hat man schneller > vermurkst, als man glaubt OK, da hab ich nicht richtig geschaut, hatte da kein Alu vermutet. Wie ist das denn eigentlich mit der Festigkeit von Alu gegenüber üblichen Stahllegierungen? Meine Fahrräder hatten nie Alu-Tretkurbeln. Von einer Schlosserei weiß ich noch, daß Alu-Konstruktionen massiver ausgelegt sein müssen, als Eisenkonstruktionen. Hab mich da mal eine Weile herum getrieben, als Helfer. Sie bauten gleiche Geräte aus Alu (für die bessere Kundschaft) und aus Eisen (Standardware). Bei Alu brauchte man etwas größere Materialstärken und auch etwas größere Durchmesser von Rohren.
Christian B. schrieb: > Fürs Gelände gibt es Klick-pedale. Dafür brauchst du aber besondere Schuhe. Ich ziehe für meine nächtlichen Touren schwere Wanderstiefel vor, die schützen mechanisch, haben Sohlen, die auch für matschige Bereiche geeignet sind und man kann Hose und Stiefel einigermaßen dicht zusammenbekommen - damit ist die Gefahr gebannt, sich Zecken einzufangen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > bei 100kg und 20cm Kurbellänge Nur ist es da mit 100 kg nicht getan. Das Doppelte des Körpergewichtes schafft man locker. > OK, da hab ich nicht richtig geschaut, hatte da kein Alu vermutet. Ich bin von dem Mistzeug auch nicht begeistert. Es gibt aber nichts anderes mehr.
Alu-Tretkurbeln sind kein Problem, wenn die Legierung was taugt und anständig verarbeitet ist. Ich bin 20 Jahre lang mit einer Shimano-Tretkurbel unterwegs gewesen, die aus der Rennrad-Ecke stammt (die Serie nannte sich '88 "New 105" und war der direkte Nachfolger der "Golden Arrow"-Reihe). Hat klaglos mein Gewicht (eher jenseits der 100kg-Grenze) und meine Fahrweise ausgehalten. Die Kurbel täte es jetzt auch noch, wenn nicht aus unfalltechnischen Gründen vor ein paar Jahren ein komplett neues Rad erforderlich gewesen wäre. Im Gegensatz zu den Tretkurbeln, die heute oft zu sehen sind, sieht diese alte Kurbel auch nicht aus wie ein plattgetretener Fisch.
Christian B. schrieb: > ich finde sie im Gelände auch gefährlich. Fürs Gelände gibt es > Klick-pedale. Damit funktioniert es einfach und sicher. Ja, sorry, das meinte ich mit "Hakenpedale". An die alten Riemchen- Pedale hatte ich jetzt nicht gedacht. Die Auslösebewegung bei den Klickpedalen ist eine so natürliche, dass man diese im Zweifelsfalle unwillkürlich ausführt, so meine Erfahrung. Das kritischste daran ist eigentlich, dass man mit eingehängten Schuhen deutlich mehr Drehmoment auf die Räder bekommt als ohne, aber wenn's dann mal nicht mehr reicht, sind die Steigungen bereits so extrem steil, dass es nicht mehr so ganz einfach ist, da wirklich noch abzusteigen. Man muss also vor der Steigung bereits realistisch einschätzen, ob man sie hochkommen wird. Ich habe mich bislang dabei ein einziges Mal verschätzt und musste die Fahrt "abbrechen". Da ich noch ein Kind hinten im Kindersitz hatte und die Gefahr bestand, nach links in ein Bachtal zu kippen, habe ich den "kontrollierten Absturz" nach rechts auf den Hang gewählt. Hat mir einen Kratzer an der Wade eingebracht, sonst nichts.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Im Gegensatz zu den Tretkurbeln, die heute oft zu sehen sind, sieht > diese alte Kurbel auch nicht aus wie ein plattgetretener Fisch. Das sieht mir auch eher wie ein Rechenfehler bei der Optimierung aus. Da haben sie wohl mit idealem Material und ständiger Polsterung rerechnet... Die Pedale sind übrigens so alt, wie das Rad und sind noch astrein. Ich hoffe, der Reparierer kriegt sie ab und an die neuen Kurbeln dran.
Weshalb geht ihr davon aus, dass das Ding geschmiedet ist? Ich würde auf Guss tippen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Dafür brauchst du aber besondere Schuhe. Ich ziehe für meine nächtlichen > > Touren schwere Wanderstiefel vor schau mal hier, z.B. Shimano SH-MT 90 die stehen Wanderschuhen kaum nach und sind Klickpedalsicher... ich hab bei mir Sidi Rennschuhe mit Stollen in Verwendung, weil man mit Schuhgröße 48+ nicht die Auswahl hat... Man kann auch damit im Gelände laufen, nur auf felsigem Boden ist es problematisch
ich würd das reklamieren egal wie alt das ist. sowas ist einfach nur gefährlich, da fliegt man ganz schnell richtig auf die fresse und wenn das direkt neben einem gerade überholenden 40tonner passiert dann wars das. sowas darf beim fahrrad einfach nicht unter normalbelastung kaputtgehen!
was für ne Kurbelmarke ist das denn? Für mich sieht das nach 08/15 Oldschool Mist aus ;) Wenn du wirklich 40.000km mit deinem Rad fährst, dann sollte man sich wohl auch in anderen (Preis)Segmenten umschauen. Auch der Kurbelquerschnitt wirkt auf mich ziemlich mickrig. Ich würde jedenfalls jede aktuelle Kurbel so etwas vorziehen. Bei deiner Kurbel hast du ja wahrscheinlich auch noch Vierkantaufnahme? Ne, da bin ich wirklich froh das ich mich damit nicht mehr herumplagen muss. Aber trotzdem gut das Dir nix passiert ist. Wenn sowas am Lenke passiert hätte ich trotzdem noch ne Ecke mehr Schiss
A. B. schrieb: > Bei deiner Kurbel hast du ja > wahrscheinlich auch noch Vierkantaufnahme? Was spricht dagegen? Die alten Kurbelkeile waren doch viel grässlicher ...
Ok...du vergleichst jetzt uralt mit Asbach-uralt ;) Also ich hatte in meiner Fahrradkarriere eigentlich nur Stress mit Vierkant da irgendwann immer was ausgeleihert war. Das aktuelle System wie hier z.B. http://www.roseversand.de/artikel/shimano-deore-tretlager-hollowtech-ii-fc-m590-l/aid:367974 finde ich perfekt und es hält bombig und garantiert besser als jeder Vierkant
A. B. schrieb: > was für ne Kurbelmarke ist das denn? Für mich sieht das nach 08/15 > Oldschool Mist aus ;) Das ist ganz normales Material für Gebrauchsräder. Nix besonderes. Die Marke hab ich mir nicht gemerkt - stand auf der Innenseite. Jetzt ists beim Reparierer... > Wenn du wirklich 40.000km mit deinem Rad fährst, dann sollte man sich > wohl auch in anderen (Preis)Segmenten umschauen. Das war 1000 EUR-Klasse, also nix ganz billiges und der Händler hatte sich schon was überlegt dabei. Diesen ganzen superaufgemotzten Sportkrempel mag ich nicht - das Ding muß nicht federleicht sein, sondern einfach nur einigermaßen stabil und zuverlässig. Deswegen hats auch einen Stahlrahmen und eine 7-Gang Nabenschaltung. Daß ein sicherheitsrelevantes Serienteil so schlampig produziert ist, ist allerdings ein starkes Stück. Nur ist man bei dem Hightech-Schnickschnack vor Materialfehlern auch nicht sicher. > Also ich hatte in meiner Fahrradkarriere eigentlich nur Stress mit > Vierkant da irgendwann immer was ausgeleihert war. Deswegen mach ich daran selbst nichts, sondern laß das einen Fachmann machen... Probleme hatte ich damit bisher keine.
A. B. schrieb: > lso ich hatte in meiner Fahrradkarriere eigentlich nur Stress mit > Vierkant da irgendwann immer was ausgeleihert war. Ausgeleiert (ohne h) habe ich Vierkantkurbeltriebe noch nie gesehen, aber andererseits kann man die natürlich, wenn man die Schrauben weglässt, auch dazu bringen. Meine vorhin erwähnte Tretkurbelgarnitur von 1988 sitzt so brachial bombenfest, daß ich sie zusammen mit dem zerschroteten Rahmen entsorgen musste; den Kurbelabzieher hats zerlegt. Das von Dir verlinkte Beispiel finde ich ästhetisch nicht ansprechend, das erinnert mich an einen plattgetretenen Fisch. Mein oben schon erwähntes Beispiel dürfte dem rechten hier entsprechen http://i141.photobucket.com/albums/r77/hilarystone/144-track-105.jpg, nur sieht es nicht ganz so abgeschraddelt aus. Noch schöner war natürlich das, was zu der Zeit aus Italien kam, nur war das nördlich der Alpen unbezahlbar ...
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Ausgeleiert (ohne h) habe ich Vierkantkurbeltriebe noch nie gesehen, > aber andererseits kann man die natürlich, wenn man die Schrauben > weglässt, auch dazu bringen. Wenn ein Alu-Tretkurbelarm nicht richtig fest auf den Vierkant geschraubt ist, ist er in Nullkommanix kaputt. Wenn man da ohne geeignetes Werkzeug dranrummurkst, dann kanns nur schief gehen.
Naja, musst ja nicht in jedem Satz deine High Tech Antipathie raushängen lassen ;) Die Kurbel die ich z.B. gepostet habe ist Einsteigerklasse. Ist prinzipiell aber die gleiche Technik wie bei den teureren Kurbeln nur das sie ne Ecke schwerer ist...dafür kosten die anderen dann auch mindestens das 3fache. Und wie gesagt...ich ziehe die jedem 4Kant Mist vor :)
Uhu Uhuhu schrieb: > Wenn ein Alu-Tretkurbelarm nicht richtig fest auf den Vierkant > geschraubt ist, ist er in Nullkommanix kaputt. Wenn man da ohne > geeignetes Werkzeug dranrummurkst, dann kanns nur schief gehen. Ich hatte bislang keinen Fall mitbekommen, indem jemand damit überfordert war, die Schraube ausreichend fest anzuziehen, aber vielleicht waren früher die Fahrradbastler/Reparaturfritzen auch einfach besser. Klar, wenn man noch nicht mal einen passenden Steckschlüssel hat, sondern mit einem "Knochen" daran herumfrickelt, dann bieten sich sehr interessante Ausfallsmöglichkeiten. An meinen Fahrrädern hat nach dem Kauf niemand außer mir selbst herumgeschraubt, und das bleibt auch so. (Ganz anders siehts beim Auto aus, da will ich nicht dran rumschrauben)
ok...rein optisch kann man so eine kurbel natürlich nicht an jedes fahrrad ranschrauben. das stimmt natürlich. und 4Kant Kurbeln kann man ganz leicht auch zu fest anziehen, dann weitet sich der Konus und über kurz oder lang ist die Kurbelaufnahme im Arsch. aber gut...mit nem Drehmomentschlüssel kann man das Problem umgehen
A. B. schrieb: > mit nem Drehmomentschlüssel kann man das Problem umgehen Genau. Für mich ist das Grund genug, den Fahrradmechaniker solche Sachen machen zu lassen - dann brauch ich weder Abzieher noch Drehmomentschlüssel und muß mich hinterher nicht ärgern daß ich irgendwas nicht beachtet habe, wenn ich da so alle 5 bis 8 Jahre mal dran muß.
A. B. schrieb: > Wenn du wirklich 40.000km mit deinem Rad fährst, dann sollte man sich > wohl auch in anderen (Preis)Segmenten umschauen. Auch der > Kurbelquerschnitt wirkt auf mich ziemlich mickrig. Mein Vater hat noch sein Originalfahrrad von Ende der 1940-er Jahre. Und fährt damit noch täglich. Ist allerdings auch Fahrradmechaniker, und richtet die Speichen schon mal neu aus. Viel mehr aber nicht. Ich fuhr da schon vor fast 50 Jahren auf dem Kindersitz mit. Da ist überhaupt kein Mist aus irgendwelchen besonderen Preissegmenten dran, sondern ganz gewöhnlich alles, wie es früher bei Fahrrädern eben so war. Man konnte schon gute lang haltende Qualität nach dem Krieg. Wenn man wollte. Das sah auch designmäßig ganz normal aus, überhaupt keine Besonderheiten.
A. B. schrieb: > und 4Kant Kurbeln kann man ganz leicht auch zu fest anziehen, dann > weitet sich der Konus und über kurz oder lang ist die Kurbelaufnahme im > Arsch. aber gut...mit nem Drehmomentschlüssel kann man das Problem > umgehen So, das Teil ist repariert. Die alte Tretkurbel bzw. der Rest saß so fest auf der Welle, daß der Reparierer mit dem Schweißbrenner nachhelfen mußte, um sie abuzuziehen und die Pedale waren auch mit dem ganz langen Schlüssel nicht rauszuschrauben - es gab also einen Satz neue...
Dann viel Glück mit der Neuware, und Mast- und Schot-, äh, Rahmen- und Speichenbruch! OT: Hast Du schon mal Begegnungen mit Habichten gehabt?
Uhu Uhuhu schrieb: > die Pedale waren auch mit dem ganz langen > Schlüssel nicht rauszuschrauben Linksgewinde!?
uhus fahrradmonteur seines vertrauens wird wohl wissen wie man eine kurbel abzieht ;)
Timo S. schrieb: > Linksgewinde!? Richtig. Das rechte Pedal hat Linksgewinde, damit es sich beim Strampeln nicht von selbst lösen kann. Ein Kumpel und ich, wir kauften uns 1985 je ein Fahrrad bei Ikea. Das war teilweise auch zum selbst montieren, wie deren Möbel. Wir mußten uns von zu Hause ein paar Gabelschlüssel mit bringen, und es draußen vor der Tür erst fahrbereit machen. Da sah man es ganz deutlich, wenn man das vorher nicht wußte. Denn die Pedale und Tretkurbeln waren nicht montiert. ;-)
Tja, bei dieser Tretkurbel gilt, dass man sie wohl voll in die Tonne treten kann.
Ich hatte tatsächlich mal zwei Risse in der Gabel, und zwar im Bereich oberhalb der Dämpfer, symmetrisch links und rechts in den Krümmungen wo die Gabel zusammenläuft. Das war auch ein Aluteil und hat vermutlich schon längere Zeit gearbeitet bis ich gesehen habe. In den Rissen gab es nämlich ein Spalt, außen fast 1mm weit. Die Risse verliefen von innen bis etwa zur Mitte, hat also schon einiges an Querschnitt gefehlt und die Kerbwirkung kommt ja noch dazu. Nachdem ich es gesehen hatte, hab ich die Gabel sofort getauscht. Letztlich hatte ich Glück, dass nichts passiert ist! Fahrradmarke ist Kästle, gibts heut auch nicht mehr (Die Firma, nicht das Fahrrad).
Rufus Τ. Firefly schrieb: > OT: Hast Du schon mal Begegnungen mit Habichten gehabt? Begegnungen? So ganz hautnah nicht, aber man sieht hin und wieder einen. Meisten ziemlich kurz, wenn er Deckungen nuzend versucht, irgendwo ein Kaninchen zu schnappen.
Alter Feind schrieb: > Ich hatte tatsächlich mal zwei Risse in der Gabel, und zwar im Bereich > oberhalb der Dämpfer, symmetrisch links und rechts in den Krümmungen wo > die Gabel zusammenläuft. Da habe ich auch immer etwas Muffe, aber zum Glück ist meine jetzige Gabel in den kritischen Bereichen sehr schön übersichtlich. Dämpfer gibts da nicht. Einem Kollegen ist mal eine Stahlgabel während der Fahrt weggebrochen. Er ist vorne drüber geflogen, aber zum Glück ist nichts passiert.
Ja mei ,der Unterschied zu einer guten Kurbel ist der ,dass einfache nur gegossen sind und bessere zb Shimano Campagnolo etc. sind gesenkgeschmiedet und somit hochfest.Es gab mal eine Zeit da waren CNC geräste und eloxierte Kurbeln der Renner.Leider sind diese auch öfter gebrochen weil die Berücksichtigung der Walzrichtung ja immer nur in einer Richtung erfolgen kann und scharfe Kanten wie sie beim Fräsen entstehem mechanische Kraftflüsse unterbrechen und das zu Brüchen führen kann. Mir selbst hat es mal eine XT- Low Profile Kurbel bei einem Sturz im Winter verbogen.Gebrochen ist die nicht ,ich habe sie Mithilfe einer Spindelpresse und etwas Hirnschmalz wieder ausrichten können.
Michael K-punkt schrieb: > Tja, bei dieser Tretkurbel gilt, dass man sie wohl voll in die Tonne > treten kann. Der Uhu möchte sicher das Pedal wieder haben, und weiter verwenden. Alter Feind schrieb: > Fahrradmarke ist Kästle, gibts heut auch nicht mehr (Die > Firma, nicht das Fahrrad). Kein Wunder, wenn diese Qualität die Regel war, oder sich herum sprach. Die auftretenden Kräfte am Fahrrad werden immer unterschätzt, sind an vielen Stellen höher als beim Auto. Wir sprachen ja gestern noch über das Drehmoment an der Tretkurbel. Auch der spezifische Reifenaufstandsdruck auf der Fahrbahn ist höher als beim Auto. Ein Rad ist ja auch immer noch massiv gebaut. Aus Karosserieblech würde es schnell auseinander brechen. Ich fuhr mal kurz ein Peugeot-Rad eines Kumpels zur Probe. Preisklasse um 3000€. Mann, ist das ein Gefühl, schon fast wie in einem Auto. Mal sehen, ob ich nicht doch noch das Auto gegen sowas tausche...
Herbert Z. schrieb: > Ja mei ,der Unterschied zu einer guten Kurbel ist der ,dass einfache nur > gegossen sind und bessere zb Shimano Campagnolo etc. sind > gesenkgeschmiedet und somit hochfest. Die alte war auch geschmiedet. Wilhelm Ferkes schrieb: > Ein Rad ist ja auch immer noch massiv gebaut. Aus Karosserieblech würde > es schnell auseinander brechen. Oh, oh... Zumindest das Blech von Stahlrahmen ist fast papierdünn. Wer das schweißen kann, ohne Löcher reinzubrutzeln, der ist ein Könner.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Richtig. Das rechte Pedal hat Linksgewinde, damit es sich beim Strampeln > nicht von selbst lösen kann. Es ist genau anders herum! Das Problem: Viele wissen zwar, dass auf einer Seite ein Linksgewinde zum Einsatz kommt, aber leider nicht, auf welcher. Folglich drehen sie gleich auf beiden Seiten verkehrt herum und würgen die Pedale nur noch fester in die Kurbeln hinein ;-) Ok, ein Fahrradmechaniker sollte das natürlich wissen.
Yalu X. schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: >> Richtig. Das rechte Pedal hat Linksgewinde, damit es sich beim Strampeln >> nicht von selbst lösen kann. > Es ist genau anders herum! Ich befürchte, du hast Recht! Mein komplettes Weltbild ist jetzt zusammen gebrochen!!! ;-) Denn ich glaubte, es hätte für ein rechtes Pedal mit Linksgewinde eine Begründung gegeben. Da muß ich noch mal den Fahrradmechaniker fragen.
Ist doch einfach: rechtes Pedal Rechtsgewinde linkes Pedal Linksgewinde
Wilhelm Ferkes schrieb: > Denn ich glaubte, es hätte für ein rechtes Pedal mit Linksgewinde eine > Begründung gegeben. Versuch Dir vorzustellen, wie herum sich die Achse des Pedals in ihm dreht, jeweils auf die Tretkurbel gesehen. Und dann denk' drüber nach, wann sich ein Gewinde losdrehen kann. Die Achse des rechten Pedals dreht im Uhrzeigersinn, also rechtsherum.
Beim Tretlager (BSA) ist es dann wieder genau anders herum. Links ist Rechtgewinde und rechts (Antrieb) ist Linksgewinde! Eine angezogene Schraube sollte sich nicht losdrehen, auch wenn die Drehrichtung der Pedalachse dies begünstigen sollte. Eine Radmutter am Auto z.B. wird ja auch nicht fest wenn man 2 mal mit dem halben Anzugsmoment anzieht :-). Früher gab es auch Autos/LKWs, die auf der linken Seite Radbolzen mit Linksgewinde hatten! IMHO ist diese Links- Rechtsgewinde Geschichte beim Fahrrad historisch gewachsen. Grundlegend wurde da nie etwas modernisiert. Beim Fahrrad gibt es auch, wild gemischt, metrische und zöllige Gewinde. Ja sogar Zollgewinde mit 60° Flankenwinkel. Grüße Timo
Timo S. schrieb: > Eine angezogene Schraube sollte sich nicht losdrehen, auch wenn die > Drehrichtung der Pedalachse dies begünstigen sollte. Eine Radmutter am > Auto z.B. wird ja auch nicht fest wenn man 2 mal mit dem halben > Anzugsmoment anzieht :-). Das kann man nicht vergleichen. An der Radschraube des Autos treten keine radialen Kräfte auf, an der Tretkurbel jedoch permanent. Zusammen mit den axialen Hebelkräften beim Treten könnte durchaus eine Lockerung der Verschraubung auftreten.
Timo S. schrieb: > IMHO ist diese Links- Rechtsgewinde Geschichte beim Fahrrad historisch > gewachsen. Tja, es soll Leute geben, die aus Erfahrung lernen... Gerade beim Pedal würde es nur Ärger geben, wenn auf beiden Seiten Rechtsgewinde wären, oder wenn man es sogar genau umgekehrt machen würde, wie üblich. Durch die umlaufende Biegebelastung würde sich die Verschraubung lockern und das Ding einfach wegfallen und der Radfahrer auf die Nase. So zieht es sich fest und man hat bekommt dann - wie in meinem Fall - Probleme, das Teil abzuschrauben.
Du regst Dich ernsthaft auf, dass Dein Baumarkt-Pedal nach angeblichen 36.000 km abgebrochen ist? Materialermüdung? Schon mal gehört? Sowas passiert eben, wenn man die Sachen nutzt bis sie kaputt gehen. Übrigens glaube ich Dir die 36.000 km nicht, so abgenutzt sehen die nicht aus, eher nach 3600 km...
Mike Strangelove schrieb: > Übrigens > glaube ich Dir die 36.000 km nicht, so abgenutzt sehen die nicht aus, > eher nach 3600 km... Glaub was du willst...
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Die Achse des rechten Pedals dreht im Uhrzeigersinn, also rechtsherum. Also bin ich da wohl einem kleinen Denkfehler aufgesessen. Ich nahm an, daß die Mitnahmekräfte der Lagerreibung, auch wenn diese gering sind, die Achse in die selbe Drehrichtung mitziehen, in der sich auch das Pedal gegenüber der Tretkurbel bewegt. Habe dazu noch etwas im Internet gesurft, und schaue noch ein wenig weiter. Manche geben da auch total falsche Erklärungen ab, und andere tun sich ganz schön schwer.
15er Maulschlüssel nehmen, in den Keller gehen, Pedal abschrauben. Backbord -> Linksgewinde Steuerbord -> Rechtsgewinde
Icke ®. schrieb: > 15er Maulschlüssel nehmen, in den Keller gehen, Pedal abschrauben. Die hat selbst der Fahrradmechaniker mit dem ganz langen Schlüssel nicht abgekriegt...
Uhu Uhuhu schrieb: > > So zieht es sich fest und man hat bekommt dann - wie in meinem Fall - > Probleme, das Teil abzuschrauben. Mal angenommen das Pedal würde sich so schwer auf seiner Achse drehen, dass das enstehende Moment noch reicht um die Schraube fester zu ziehen, dann würdest Du mit dem Fahrrad keine 36tkm fahren wollen! ;-) (Ich auch nicht!) Man kann das Pedal nicht verlieren sollte es einmal *nicht richtig angezogen* worden sein, das ist der einzige Vorteil den ich in dieser Linksgewinde Geschichte sehen kann. Korrosion an der Pedalachse halte ich für den wahrscheinlicheren Grund warum die Pedale nicht abgehen.
Timo S. schrieb: > Mal angenommen das Pedal würde sich so schwer auf seiner Achse drehen, > dass das enstehende Moment noch reicht um die Schraube fester zu ziehen, > dann würdest Du mit dem Fahrrad keine 36tkm fahren wollen! ;-) (Ich auch > nicht!) Das beste Lager ist nicht reibungsfrei und wie gesagt, wird die Schraubverbindung ständig rundumgewalkt. Das würde sich mit der Zeit rausarbeiten, vor allem, wenn es mal nicht fest genug angezogen ist. Stichwort Eigensicherheit.
Timo S. schrieb: > Mal angenommen das Pedal würde sich so schwer auf seiner Achse drehen, > dass das enstehende Moment noch reicht um die Schraube fester zu ziehen, > dann würdest Du mit dem Fahrrad keine 36tkm fahren wollen! ;-) (Ich auch > nicht!) Die Lagerreibung ist auch nicht die Ursache für das Festziehen des Pedals, im Gegenteil: Wäre die Lagerreibung das einzige wirkende Moment, würde sich das Pedal aus der Kurbel herausdrehen, wenn es nicht von vorne herein fest angezogen ist. Ein wesentlich größeres Moment entsteht aber dadurch, dass sich das Außengewinde der Pedalachse im etwas größeren Innengewinde der Kurbel durch die Drehung und die wirkende Radialkraft langsam abrollt. Dieses Moment ist dem Lagerreibungsmoment entgegengerichtet und führt — unter- stützt durch die ständigen Kippbewegungen der Pedalachse in der Kurbel zum Festziehen. Trotzdem kann ich nicht so richtig glauben, dass man ein Pedal, egal wie stark es festgezogen ist, nicht einmal mit einem langem Hebel aus der Kurbel herausbekommt. Selbst wenn die Pedalachse rostig und das Gewinde festgefressen ist, wird schlimmstenfalls das Innengewinde der (ohnehin kaputten) Alukurbel versaut, das Pedal selbst müsste aber zu retten sein. Vielleicht hat der Mechaniker ja doch falsch herum gedreht ;-)
Yalu X. schrieb: > Trotzdem kann ich nicht so richtig glauben, dass man ein Pedal, egal wie > stark es festgezogen ist, nicht einmal mit einem langem Hebel aus der > Kurbel herausbekommt. Hast du schon mal alte Maschinen auseinander geschraubt? Manchmal muß man da Schrauben mit Kriechöl einsprühen, und einen ganzen Tag einwirken lassen. Dann geht es aber. So ein Gewinde ist ja nicht völlig luftdicht, und da kommt sicher mal Luftfeuchtigkeit hinein. Mit Kältespray und/oder Gasflamme sollte es am Fahrrad auch gehen, daß man die Tretkurbel etwas erwärmt bzw. das Pedalgewinde abkühlt. Man darf dann bloß nicht gleich wieder zuschrauben, dann geht es einem wie manchem Autofahrer, der kalte neue Zündkerzen in den warmen Zylinderkopf einschraubt. Das war dann vorerst die letzte Aktion vor der großen Reparatur. Erschwerend könnte hinzu kommen, daß Tretkurbel und Pedalgewinde aus 2 verschiedenen Materialien bestehen, nämlich Alu und Stahl. Wenn da in der Tretkurbel nicht ein Stahlgewinde eingepreßt ist. Aus dem Internet habe ich schon mal, daß das Anzugsdrehmoment bei der Montage um die 35Nm liegen soll. Das ist nicht allzu viel. Und, daß Gewinde vor dem Einbau stets etwas gefettet werden sollen. Das soll wohl das Anbacken etwas verhindern.
Yalu X. schrieb: > Vielleicht hat der Mechaniker ja doch falsch herum gedreht ;-) Machen die nicht, hab von denen einen einfachen Merksatz für die Demontage der Pedale: Immer zum Gepäckträger drehen! Das Fressen der Gewinde passiert, wenn vor der Montage nicht eingefettet wurde. Deshalb mache ich sowas lieber selbst, Profis sind da oft zu faul.
Wilhelm Ferkes schrieb: >> Trotzdem kann ich nicht so richtig glauben, dass man ein Pedal, egal wie >> stark es festgezogen ist, nicht einmal mit einem langem Hebel aus der >> Kurbel herausbekommt. > > Hast du schon mal alte Maschinen auseinander geschraubt? Bspw. ein älterer Automotor? Einmal musste ich den Krümmer vom Zylinder- kopf trennen, wo die Muttern und Gewindebolzen naturgemäß maximal ver- rostet sind. Die Muttern waren praktisch eins mit den Bolzen, so dass sich bei einer oder zweien stattdessen der Bolzen aus dem Zylinderkopf gedreht hat. Da der Bolzen aber im Alu ziemlich festgefressen war, ist gleich noch ein Stück Kopf mit heraus gekommen, und das hat nicht einmal allzu viel Kraft gekostet ;-) Stahlschreuben in Stahlgewinden sind da schon eher ein Grund zum Verzweifeln, aber bei der Fahrradkurbel haben wir es ja ebenfalls mit Alu zu tun. Guido B. schrieb: > Machen die nicht, hab von denen einen einfachen Merksatz für > die Demontage der Pedale: > Immer zum Gepäckträger drehen! Hmm, das hängt aber davon ab, von welcher Seite (oben oder unten) der Schraubenschlüssel angesetzt wird. Und was ist, wenn wie im vorliegenden Fall der Gepäckträger samt Rahmen bereits vom Pedal abgefallen ist? ;-) > Das Fressen der Gewinde passiert, wenn vor der Montage nicht > eingefettet wurde. Deshalb mache ich sowas lieber selbst, > Profis sind da oft zu faul. Nicht faul, nur geschäftstüchtig :)
Yalu X. schrieb: > Bspw. ein älterer Automotor? Einmal musste ich den Krümmer vom Zylinder- > kopf trennen, wo die Muttern und Gewindebolzen naturgemäß maximal ver- > rostet sind. Das stimmt. Bei einer Komplettersetzung der Auspuffanlage löste ich auch mal 6 Schrauben vom Krümmer, wovon 3 abrissen. Ich hatte auch gar keine Zeit, um die einen Tag mit Kriechöl einweichen zu lassen, denn ich war nur am Wochenende mal zu Hause. Das Ding lief aber anschließend noch ewig mit 3 anstatt 6 neuer Schrauben weiter. Vom Krümmer vorne ging zunächst ein Doppelrohr in die Auspuffanlage, deswegen 6 Schrauben. Und selbst wenn es da geringfügig raus geblasen haben sollte, zumindest gehört hat man nichts. In der Nähe des Motors sind gelelegentlich aber einige Schrauben schon leicht geölt, da ist es meistens kein Problem. Wir zerlegten um 1970 mal eine landwirtschaftliche Maschine, eine Dreschmaschine. Sie sollte in kleine Portionen zerlegt werden. Das Metall sollte zum Schrotthändler bzw. so genanntem Lumpensammler, die Samstags durch die Dörfer fahren, und der überwiegende Anteil Holz sollte als Brennholz noch genutzt werden. Jede, aber auch wirklich jede Schraube, mußte mit dem Schneidbrenner gelöst werden. Und die ganze Maschine, hätte kein Schrotthändler so angenommen. Da ist nichts weiter verwertbares mehr dran. Da hätte der Nachbar noch Geld drauf legen müssen, damit der Schrotthändler sie überhaupt annimmt. Und er hätte sie mit dem Trecker noch in die 40km entfernte Stadt bringen müssen. OK, man hätte sie auch 20 Jahre unüberdacht hinter dem Haus stehen lassen können. Dann wäre schon mal das Holz ganz von selbst weg... Woanders, in einem Steinbruch ein paar km weiter, stehen wirklich noch über 50 Jahre alte Bagger und Raupen, die schon 40 Jahre außer Betrieb sind. Der Besitzer läßt die draußen einfach vergammeln. Ist wohl auch ein Entsorgungsproblem. Man bekommt die nur mit einem Schwertransporter dort weg, und das kostet...
Hallo Uhu, ich habe den Thread nur überflogen. Jedoch Deine Bilder von dem Eingangspost kommen mir bekannt vor. Ist das Rad ein "Kettler"? Bei meinem Kumpel, auch ein Vielfahrer, sieht es so ähnlich aus. Könntest Du bitte einmal die Angaben vervollständigen. *Marke: xxxxx *Type: xxxx *Baujahr: xxxx *Kaufdatum: xxxx *originale Tretkurbel: Ja / Nein Ein Bild von dem Rad wäre perfekt. Gruß Stevko
*Marke: Peugot *Type: Cannes *Baujahr: ? *Kaufdatum: 06.2003 (neu) *originale Tretkurbel: Ja
@Uhu Uhuhu (uhu): Nein, ein Peugeot ist es auf keinen Fall, trotzem Danke. Für die Skeptiker, wegen den paar Kilometern(36000): ==================================================== Baujahr 2003 --> 8 Jahre * 36000km / 8 Jahre = 4500km pro Jahr * 4500km / 365 Tage = 12,33 km pro Tag Das ist ungefähr 1 Arbeitsweg, den auch ich fast jeden Tag gefahren bin. Bei mir machte dies 23km pro Tag aus. Und Uhu wohnt, denke mal, in Berlin = Flachland. Also Null problemo. Gruß Stevko
Stevko R. schrieb: > Und Uhu wohnt, denke mal, in Berlin = Flachland. Also Null problemo. Du nimmst diesen Doktor Merkwürdig zu ernst... Ich hab seit 1998 über 77.000 km runtergerissen.
@ Uhu: Denk daran die Kettenblattschrauben nachzuziehen. Die lösen sich oft nach den ersten Kilometern und die Kettenblätter erhalten ihre Stabilität ausschließlich von der Tretkurbel.
Ein Freund - Machinenbauer - meint, das Bruchbild spricht klar für einen Ermüdungsbruch. Ich habe jetzt nochmal etwas gemessen und gerechnet. In dem Gang, den ich die meiste Zeit benutze, entspricht eine Tretkurbelumdrehung 4,65 m. Das macht bei 36.000 km Fahrleistung ca. 7,7 Mio. Lastwechsel auf der Tretkurbel. In der Realität dürften es etwas weniger gewesen sein.
Uhu Uhuhu schrieb: > ca. 7,7 Mio. Lastwechsel auf der > Tretkurbel. In Werkstofftechnik an der FH kamen wir zu verschiedenen Versuchen, Kerbschlagzähigkeit, Biegeumlaufversuch, und einige andere. Ich fand das auch in E-Technik höchst interessant, kann man immer brauchen. Beim Biegeumlaufversuch ist mir noch die Zahl 10^8..10^9 bekannt, und der Bruch kündigt sich nach 99% der Zeit an. Im Detail sind die Materialprüfungen aber beliebig kompliziert, und das was ich mit bekam, war nur mal die Oberfläche der Dinge. Bei 10^7 bist du allerdings erst. Und die Belastungen sind ja auch verschieden. Beim Biegeumlaufversuch ist die Biegekraft fest definiert, könnte mir vorstellen, daß die etwas mehr oder weniger unter der Zugfestigkeitsgrenze des Materials liegt. Streng genommen müßte man da also alle 500km mit dem Röntgengerät dran. Speichen brechen ja gelegentlich auch, sind hoch belastet, und machen bei jeder Radumdrehung Biegungen mit. Ich hatte an einem Rad schon mal alle Speichen locker, und das ist auch Mterialermüdung. Die müssen dann auf jeden Fall nachgespannt werden. Zuerst brechen jene, die noch die beste Festigkeit haben, denn sie tragen irgendwann die gesamte Last. Man kann es mit dem Nachspannen selbst versuchen, aber das braucht echt die geübte Hand des Fachmannes. Sonst dreht man sich einen "Achter" ins Rad, und bekommt ihn nicht mehr raus. Für genauere Analysen brauchte man Materialtabellen, die ein Biegemoment aufführen, bzw. auch Zugfestigkeit und andere Parameter.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Speichen brechen ja gelegentlich auch, sind hoch belastet, und machen > bei jeder Radumdrehung Biegungen mit. Nein, die sind nur auf Zug belastet. Ich fahre zuweilen mit einem 35 kg Fahrradanhänger. Die Speichen des ersten Hinterrades waren nach recht kurzer Zeit fertig - ärgerlich, weil das Rad erst kurz vorher neu eingespeicht war. Was ich nicht wußte: Für solche Zwecke gibt es spezielle, verstärkte Speichen, die an der Nabenseite dicker sind, als gewöhnliche. Die halten prima.
Uhu Uhuhu schrieb: > Nein, die sind nur auf Zug belastet. Normalerweise. Darum werden sie auch schon vorgespannt. Allerdings funktioniert die reine Zugbelastung nicht mehr, wenn schon einige oder viele ausgeleiert sind.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Allerdings > funktioniert die reine Zugbelastung nicht mehr, wenn schon einige oder > viele ausgeleiert sind. Die tragen dann nichts mehr. Deswegen reißen die letzten strammen auch zuerst. Meistens schert es die Köpfe ab. Eine Speiche kann keine andere, als Zulast aufnehmen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Eine Speiche kann keine andere, als Zulast aufnehmen. Wenn du an einem Rad nur noch 4 Speichen hast, die überhaupt die Last tragen, und die anderen lose in der Gegend baumeln, dann verzieht sich der ganze Radkranz bei jedem Umlauf, und sie tragen teilweise, anstatt zu ziehen. Sie brechen, und reißen eben nicht. Meistens schert es tatsächlich die Köpfe ab.
Wenn du eine Speiche stauchst, dann macht sie einen Bauch und du hast es mit einer schwachen Feder zu tun. Die trägt ein paar Gramm und wenn dus übertreibst, dann verbiegt sie sich irreversibel. Die kann im Rad wirklich nichts anderes, als Zugkräfte aufnehmen - das könnten auch dünne Stahllitzen sein, mit Kopf und Gewinde an den Enden.
Uhu Uhuhu schrieb: > Die kann im Rad wirklich nichts anderes, als Zugkräfte aufnehmen - das > könnten auch dünne Stahllitzen sein, mit Kopf und Gewinde an den Enden. Ich sehe, du hast das Ding nicht zu Ende gedacht. Wir haben aber reell keine Stahlseile. Wenn alle Speichen lose baumeln, die Speichenkonfiguration weit verschlissen und ermüdet ist, dann ziehen sie nichts mehr. Dann stützt sich irgendwann einfach nur noch die Gewichtskraft auf den letzten Speichen von der Radnabe auf den Radkranz unten auf der Straßenseite. Es entsteht kein Zug mehr, sondern Druck. Ich hab noch keine Speiche mit einer Durchbiegung, Bauch, gesehen. Durch die voran gegangene Materialermüdung brechen die sofort.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Ich sehe, du hast das Ding nicht zu Ende gedacht. Nee Wilhelm, ich habe schon Speichen als Rohmaterial für Basteleien verwendet und weiß ganz gut, zu was sie mechanisch taugen. > Wenn alle Speichen lose baumeln, die > Speichenkonfiguration weit verschlissen und ermüdet ist, dann ziehen sie > nichts mehr. Richtig - aber nicht, weil sie zu schlapp wären, sondern weil die wenigen strammen die Zugkräfte tragen müssen - bis die Köpfe ab sind. Dann kommt die nächststramme dran und irgendwann machts ratsch und man sitzt auf einen Haufen Schrott. Speichen, die auf Druck belastet werden, verbiegen sich; die Kräfte, die dazu notwendig sind, leisten keinen nennenswerten Beitrag zur Stabilität des Rades. Getragen wird das Rad im Wesentlichen von den Speichen, die gerade nach oben weisen; der Rest sorgt für Seitenstabilität, so lange sie unter Zug stehen. Zu locker sind Speichen, wenn sie unter Last des Rades keine Spannung mehr haben, wenn sie nach unten weisen. Zudem kann eine Speiche - selbst wenn sie ideal steif wäre - nur so viel Kräfte auf Druck tragen, wie der Schlauch auf den Kopf des Schraubnippels ausübt. > Ich hab noch keine Speiche mit einer Durchbiegung, Bauch, gesehen. Ich schon. Das waren allerdings keine Edelstahlspeichen, sondern das 08/15-Zeug, das man fürher benutzte. Die dehnten sich deutlich. Edelstahlspeichen reißt es wohl eher die Köpfe ab.
Finde ich gut, das so welche Härtetests gemacht werden. Auf einen irreperablen Defekt kann ich auf meinen Alpenüberquerungen mit dem MTB gut verzichten.
Die Daten zu Durchschnittsauslastung eines Fahrraddes sind schon interessant: 300 km/Jahr, Lebensdauer 10 Jahre. Macht insgesamt 3.000 km. Das reiß ich in maximal 9 Monaten runter. Daß das Material nichts taugen muß, ist klar. Nur sollten die Herrschaften Produzenten das dann auch im Datenblatt angeben.
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