Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik H-Brücke ungewollte Einschaltverzögerung


von Arthur K. (arthur_k)


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Hallo Community,

ich habe folgende H-Brücke aufgebaut. Ich möchte damit einen 
Gleichstrommotor mit 12V betreiben. Wenn ich den Motor direkt an die 
Quelle anschließe, dreht er sofort an.

Wenn ich den Motor jedoch an die Pads "LEI1" und "LEI2" anschließe, baut 
sich erst nach 3 Sekunden die volle Spannung von 12V auf.

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher woran das liegen könnte. Die 
Spannungsquelle ist stabil und bricht nicht zusammen.

Schalten die Transistoren oder die MOS-Fets nicht richtig durch?
Stimmt das Verhältnis der Widerstände vielleicht nicht?
Wenn ich einen Fehler auf der Platine haben sollte (den ich bis jetzt 
nicht entdeckt habe) werde ich dort erst mal weiter suchen. Aber wenn 
jemand von euch sagt, dass etwas von vorne rein nicht stimmen kann, 
brauche ich wegen der Platine erst mal keine Sorgen zu machen.

Um die Transistoren zu schalten verwende ich einen Logikpegel von 5V. 
Die lege ich dann entweder an den Widerstand R1 oder R3 an (je nach 
Drehrichtung).

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß akrist

: Verschoben durch Admin
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Welcher Strom soll fließen?
Der BUZ11 ist kein Logic-Level-FET!
Leg mal dessen Gate auf 12V und schalte nur den (richtigen) oberen 
Mosfet...

von Arthur K. (arthur_k)


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Im Einschaltmoment fließen um die 4A und im Betrieb sind es 2A.
Soweit ich die Tabellen des BUZ11 Datenblatts richtig gedeutet habe, 
sind zwischen 5-6V mehr als ausreichend um einen Strom dieser Stärke 
schalten zu können.

Der Threshold des BUZ11 liegt ja bei mindestens 3V.

von karadur (Gast)


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Wie groß ist Vcc?

von Dennis (Gast)


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Arthur K. schrieb:
> Soweit ich die Tabellen des BUZ11 Datenblatts richtig gedeutet habe,
> sind zwischen 5-6V mehr als ausreichend um einen Strom dieser Stärke
> schalten zu können.

Schalte ihn voll durch und fahre nicht in so einem 
"geht-eigentlich-schon"-Mode. Du willst ja seinen Widerstand auf ein 
Minimum begrenzen.

von Falk B. (falk)


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@  Arthur K. (arthur_k)

>ich habe folgende H-Brücke aufgebaut.

Welche nichts taugt.

> Ich möchte damit einen
>Gleichstrommotor mit 12V betreiben.

Nimm eine fertige H-Brücke, siehe H-Brücken Übersicht

>Wenn ich den Motor jedoch an die Pads "LEI1" und "LEI2" anschließe, baut
>sich erst nach 3 Sekunden die volle Spannung von 12V auf.

>Schalten die Transistoren oder die MOS-Fets nicht richtig durch?

Nö, vor allem nicht die oberen (High Side Switch). R1 und R3 sind 
falsch, die gehören dort nicht hin. Und einen BUZ11 kann man nicht mit 
5V solide ansteuern.

>jemand von euch sagt, dass etwas von vorne rein nicht stimmen kann,
>brauche ich wegen der Platine erst mal keine Sorgen zu machen.

Eine H-Brücke braucht deutlich mehr Know How als deine Schaltung hat. 
Nimm was Fertiges.

MfG
Falk

von Falk B. (falk)


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@  Arthur K. (arthur_k)

>Im Einschaltmoment fließen um die 4A und im Betrieb sind es 2A.
>Soweit ich die Tabellen des BUZ11 Datenblatts richtig gedeutet habe,
>sind zwischen 5-6V mehr als ausreichend um einen Strom dieser Stärke
>schalten zu können.

Kann sein, muss nicht.

>Der Threshold des BUZ11 liegt ja bei mindestens 3V.

Ja eben! MINDESTENS. Bei 3V am Gate fließt 1mA am Drain. Wenn du Pech 
hast sogar erst bei 4V (max). Siehe Datenblatt.

von Arthur K. (arthur_k)


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karadur schrieb:
> Wie groß ist Vcc?

VCC liegt bei 12V.


>> R3 und R1 stimmt wird korrigiert.
Ich habe den BUZ11 mit 12V angesteuert und keine merkliche Verbesserung 
festgestellt. Die beiden MOSFETs steuern weit genug durch, das Problem 
liegt lediglich in dem Punkt, dass die Spannung an LEI1 und LEI2 
"langsam" (ca 2-3sek) ansteigt und nicht sofort anliegt.

Ansonsten erfüllt diese (nicht gute) Schaltung im Augenblick ihren 
Zweck.

von karadur (Gast)


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Hallo

durch deine 1k Widerstände hast du an deinen IRF auch nur ca 6V.

von Arthur K. (arthur_k)


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Kara, du hast recht das ist mir eben auch noch einmal aufgefallen.

Ich bin gerade dabei dies zu ändern, allerdings schalten die FETs nach 
den etwa 3 sek. "voll" durch.
Ich kann mir nur diese zeitliche Verzögerung nicht erklären.
Das ganze soll als Ansteuerung für eine Gangschaltung fungieren deshalb 
ist es sehr wichtig das unmittelbar geschaltet wird.

von karadur (Gast)


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Hallo

bei 3s kannst du ja mit einem Multimeter mal testen welche Seite nicht 
sofort schaltet.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Arthur K. schrieb:
> Ich bin gerade dabei dies zu ändern, allerdings schalten die FETs nach
> den etwa 3 sek. "voll" durch.
Von was wird die Brücke angesteuert?
Leg mal an den R1 und R3 definierte 5V und 0V über einen Umschalter 
an...

von Arthur K. (arthur_k)


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Soo! Ich habe die Widerstände direkt hinter die Transistoren verlötet 
und alle Mosfets werden jetzt mit 12V geschaltet. Dies geschieht ohne 
jegliche Verzögerung!

Vielen Dank an die Leute die mir geholfen haben mein Problem zu lösen!

Gruß akrist

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